Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. VII |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Die Dampfkessel nebst ihren
Zubehörteilen und Hilfseinrichtungen Ein Hand- und Lehrbuch zum praktischen
Gebrauch für Ingenieure, Kesselbesitzer und Studierende. Von R. Spalckhaver, Regierungsbaumeister, Kgl. Oberlehrer in
Altona a. E. und Fr. Schneiders, Ingenieur in M.-Gladbach
(Rhld). Mit 679 Figuren. 4°, 418 Seiten. Berlin 1911. Julius Springer. Preis geb. M
24.–.
Das vorliegende Werk gibt nach einem einleitenden Abschnitt über den Zweck des
Dampfkessels eine zunächst allgemeine Theorie der Wärme und behandelt sodann die
speziell dem Wasserdampf eigentümlichen thermischen Eigenschaften. Bevor die
Verfasser zur eigentlichen Materie übergehen, widmen sie den bei der Verbrennung
auftretenden chemischen Vorgängen ein eigenes Kapitel, im Anschluß daran finden wir
in dem Buche wichtiges Zahlenmaterial über die verschiedenartigen festen, flüssigen
und gasförmigen Brennstoffe, bezw. Angaben über deren Entstehung, Verwertung und
Gewinnung. In kurzen Erklärungen werden noch die für den Dampfkessel maßgebenden
Grundbegriffe erläutert und es folgt dann die Beschreibung der verschiedenen bis
heute gebräuchlichen spezifisch deutschen Kesselsysteme. In neun Unterabteilungen
sind unter Beigabe von reichlichem äußerst wertvollem Zahlen- und Figurenmaterial
aus der Praxis die Ausführungsformen und Hauptabmessungen einer Reihe von
Kesselanlagen besprochen, wie sie mit allen hierher gehörigen Abarten von auf dem
einschlägigen Gebiet führenden Firmen hergestellt werden.
Eingehende Behandlung erfahren die mannigfachen Anordnungen und Systeme von
Ueberhitzern; es ist dabei besondere Rücksicht auf die für den Ueberhitzerbau in
Betracht kommenden Konstruktionselemente genommen, außerdem sind in diesem Abschnitt
alle für die Berechnung von Ueberhitzern verschiedener Systeme nötigen Zahlenangaben
enthalten. Ein eigener Teil des Werkes befaßt sich mit den Rauchgasvorwärmern, deren
Ausführung, Betrieb, Berechnung und Nutzen. In dem Abschnitt
„Feuerungsanlagen“ finden alle wichtigen Systeme von Feuerungen für
Bedienung von Hand und mechanische Beschickung, für Rauchverminderung, die
verschiedenen Rostfeuerungen, Feuerungen mit künstlichem Zuge, Anlagen für flüssige
und gasförmige Brennstoffe Berücksichtigung. Ueber die Abmessungen und
Ausführungsarten des Kesselmauerwerkes sowie der Rauch- und Aschenkanäle,
ferner über Berechnung und Bau von Schornsteinen geben getrennte Abhandlungen
Auskunft. Mit großer Gründlichkeit ist der Abschnitt „Berechnung der
Konstruktionsteile auf Festigkeit“ in seinen einzelnen Teilen
durchgearbeitet und bietet alles, was der ausführende Ingenieur auf diesem Gebiete
wissen muß Das Kapitel über die Herstellung der Kessel entwickelt alle wichtigen im
Kesselbau vorkommenden Arbeitsverfahren und erläutert die dazu verwendeten Werkzeuge
und Werkzeugmaschinen. Kesselarmaturen und Speisevorrichtungen sind in eigenen
Kapiteln ebenfalls ausführlich zur Darstellung gebracht und fachmännischer Kritik
unterzogen. Wertvolle Winke über Speisewasserreinigung nach den verschiedenen
Systemen zusammen mit ausgewählten Darlegungen über die Hilfseinrichtungen zur
Kontrolle und Sicherung des Betriebes von Dampfkesseln schließen den Hauptteil des
Werkes ab, der sich mehr auf die konstruktiven Rücksichten im Dampfkesselbau
erstreckt. Nach Erledigung einer Reihe von für Kesselanlagen in Betracht kommenden
allgemeinen Gesichtspunkten bringen die Verfasser noch beachtenswerte Vorschläge
über Bekohlungsanlager, Verdampfungsversuche, Bestimmung der Dampfpreise und
Kalkulation von Kesselanlagen, um endlich noch praktische Aufschlüsse über Betrieb
und Reinigung von Kesseln zu erteilen. Den Schluß des wertvollen Werkes bildet ein
Anhang der für Kesselanlagen geltenden Gesetze und Vorschriften sowie ein
reichhaltiger Literaturnachweis.
Das Buch bedeutet als in sich abgeschlossenes Ganzes eine wesentliche Bereicherung
für die Literatur des Dampfkesselbaues, und zwar durch mustergültige Darstellung und
übersichtliche Anordnung des Stoffes, ganz besonders aber auch durch die dem Texte
eingefügten, aus der Praxis entnommenen Figuren, Zahlen und Beispiele, durch die
praktischen Hinweise und Ratschläge für Berechnung, Projektierung, Konstruktion,
Betrieb und Untersuchung von kompletten Dampfkesselanlagen mit ihren Zubehörteilen
und Hilfseinrichtungen.
Das Werk kann wegen seines die Materie erschöpfenden Inhalts und der reichhaltigen
Ausstattung wegen dem projektierenden und konstruierenden Ingenieur der Praxis
ebenso wie dem Kesselbesitzer und dem Studierenden als unentbehrliches Hand- und
Lehrbuch für den praktischen Gebrauch aufs wärmste empfohlen werden.
Scheib.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Vollständigere Theorie der Maschinen, die durch
Reaktion des Wassers in Bewegung versetzt werden. Von L. Euler (Histoire de
l'Académie Royale des Sciences et Beiles Lettres. Mém. T. 10. 1754. Berlin 1756.
Classe de Philosophie experimentale p. 227–295.) Herausgegeben von Ernst A. Brauer und M. Winkelmann. Mit 1 Tafel. Leipzig 1911. Wilhelm Engelmann.
Preis geh. M 1,60.
Leitfaden der bautechnischen Algebra. Für den
Unterricht in der allgemeinen Zahlenlehre und der Lehre von den Gleichungen an
bautechnischen Fachschulen. Von Prof. Martin Girndt,
Oberlehrer an der Kgl Baugewerkschule zu Magdeburg. Vierte Auflage. Mit 29 Figuren
und 2 Tafeln. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis geb. M 1,50.
Funktionenlehre und Elemente der Differential- und
Integralrechnung. Lehrbuch und Aufgabensammlung für höhere Lehranstalten,
besonders für technische Fachschulen sowie zum Selbstunterricht. Von Dr. Heinrich Grünbaum, Kgl. Reallehrer am staatlichen
Technikum Nürnberg. Dritte, umgearbeitete und vermehrte Auflage des Lehr- und
Uebungsbuchs der Differentialrechnung. Stuttgart und Berlin 1912. Fr. Grub. Preis
geh. M 3,20, geb. M 4,–.
Schmierung und Schmiervorrichtungen von Motorwagen
(unter besonderer Berücksichtigung zweckmäßiger Lagerungen und Schmierstoffe). Von
August Bauschlicher, Zivilingenieur in Frankfurt a.
M. Mit 74 Figuren. Berlin 1912. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. M
2,80.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Die elektrische Industrie im Jahre 1911.
Nachdruck verboten.
Im allgemeinen hat die elektrotechnische Industrie im vergangenen Jahre ziemlich
gut abgschnitten. Im Inlande waren umfangreiche Neuanlagen und Erweiterungen von
elektrischen Bahnen aller Art zu verzeichnen. Die lebhafte Bautätigkeit wirkte
günstig auf die Nachfrage nach Installationsmaterialien. Vor allem kommt. der
Industrie aber die neuerdings besonders rege betriebene Einrichtung vom Ueberlandzentralen sehr zu statten. Um die Verwendung
der elektrischen Kraft in den landwirtschaftlichen Betrieben zu fördern und sich
für ihre eigenen Erzeugnisse ein gutes dauerndes Absatzgebiet zu sichern, haben
vielfach die elektrotechnischen Werke sich bei Gründung von Ueberlandzentralen
stark engagiert und gleichzeitig ziemlich weitgehende Konzessions- und
Lieferungsverträge mit den Abnehmern abgeschlossen. Um einer offenen oder
verschleierten Monopolisierung der Lieferung von Elektrizität und
Installationsmaterial auf dem platten Lande entgegenzuwirken, gaben die
Regierungen von Preußen, Baden, Elsaß-Lothringen und anderen Landesteilen den
Kreisbehörden ausführliche Anweisungen für die Begutachtung der von den
Gemeinden mit den Unternehmern von Ueberlandzentralen abzuschließenden
Konzessionsverträge. Besonderes Interesse erregte im zweiten Halbjahr 1911 der
Kampf in der Glühlampenindustrie. Nachdem
die Kohlenfadenlampe von Jahr zu Jahr immer mehr durch die Metallfadenlampe
zurückgedrängt worden ist, macht sich jetzt die starke Konkurrenz der
dauerhafteren und billigeren Metalldrahtlampe bemerkbar. Vorläufig sind
allerdings nur die größeren Werke im Besitze der Lizenzen und Patente, die eine
billige Herstellung von Lampen mit gezogenem Leuchtdraht ermöglichen. Die
Position der kleineren Betriebe in dem entstandenen Preiskampfe ist daher
ziemlich ungünstig. Die Beschäftigung in der elektrotechnischen Industrie war im
Jahre 1911 wesentlich günstiger als im Vorjahre. Die Bewegung des Verhältnisses
von Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkte ließ eine
Zunahme der Arbeitsgelegenheit deutlich erkennen. Das Exportgeschäft hat sich
gegen das Vorjahr zwar kräftig gehoben, doch kommt die Verschärfung der
Konkurrenz am Weltmarkte in der relativen Abnahme der
Wertziffern zum Ausdruck. In den Monaten Januar bis November 1911 belief sich
die Gesamtausfuhr elektrotechnischer Erzeugnisse auf 947647 dz gegen 803691 dz
in der vorjährigen Vergleichsperiode. Dem Werte nach ergibt sich aber eine
Senkung von 194,26 auf 192,51 Millionen Mark. Besonders günstig entwickelte sich
die Ausfuhr von Dynamomaschinen, Elektromotoren in allen Größen sowie von
elektrischen Vorrichtungen für Beleuchtung und Kraftübertragung. Der Export
elektrischer Glühlampen ist etwas zurückgegangen. Die Kabelausfuhr stieg
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von 287029 dz auf 381357 dz. Der Wert derselben ist
jedoch von 41,62 auf 33,27 Mill. M gesunken. Die Unternehmungslust ist gegen das Vorjahr stark zurückgegangen. Die
Summe der Neuinvestierungen stellte sich in den ersten elf Monaten 1911 auf
40,11 Mill. M. Das bedeutet gegen das Vorjahr eine Abnahme um 17,40 Mill. M. Der
für Neugründungen von Aktiengesellschaften und Gesellschaften m. b. H.
aufgewendete Betrag ist von 15,13 auf 15,16 Mill. M gestiegen. Der Kapitalbedarf
der bestehenden Gesellschaften ging von 42,37 auf 20,52 Mill. M zurück. Die
Bewertung der an der Börse gehandelten Aktien
elektrotechnischer Werke war nicht bei allen Papieren so günstig wie im
Vorjahre. Während der. Marokkoverhandlungen trat wie bei allen Gruppen von
Börsenpapieren eine ziemlich erhebliche Kurssenkung ein, der jedoch im letzten
Quartal 1911 eine kräftige Erholung folgte. Am Ende des zweiten, dritten und
vierten Quartals 1911 stellte sich der Kurs und Kurswert einiger wichtiger
Papiere wie folgt:
Kurs
Kurswert in Mill. Mark
Ultimo
Juni
Sept.
Dez.
Juni
Sept.
Dez.
Allg. Elektr. Ges.
276,20
258,10
267,00
358,93
335,53
347,10
Bergmann Elektr.
232,75
223,10
236,00
67,50
64,70
68,44
Deutsche Kabelwerke
139,50
125,25
137,50
7,32
6,57
7,22
Siemens & Halske A.-G.
251,60
229,00
252,00
158,51
144,27
158,76
Gegen Ultimo Dezember 1910 hat sich das Kursniveau der
Allg. Elektrizitäts-Gesellsch. um 5,90 Prozent gehoben, während Deutsche
Kabelwerke um 8,50 und Bergmann um 15,00 Prozent gesunken sind.
Die Verkehrsgesellschaften im Jahre 1911.
Nachdruck verboten.
Die günstigen Ergebnisse der Verkehrsgesellschaften nahen im abgelaufenen Jahre,
eine recht erhebliche Steigerung der Unternehmungslust zu Folge gehabt. Die
Summe der Neuinvestierungen belief sich in den Monaten Januar bis November 1911
bei Aktiengesellschaften und Gesellschaften m. b. H. auf 60,31 Mill. M gegen
44,04 Mill. M im Vorjahre. Die für Neugründungen aufgewendete Summe ist von
25,48 auf 48,64 Mill. M gestiegen. Die Kapitalserhöhungen beliefen sich auf
12,67 Mill. M, das bedeutet gegen das Vorjahr eine Abnahme um 5,89 Mill. M. In
den. ersten elf Monaten der Jahre 1907 bis 1911 stellte sich die Summe der
Neuinvestierungen bei den Aktiengesellschaften und Gesellschaften m. b. H. des
Verkehrsgewerbes in Millionen Mark auf:
1907
1908
1909
1910
1911
Neuinvestierungen
76,77
38,55
29,24
44,04
60,31
Differenz
– 38,22
– 9,31
+ 14,80
+ 16,27
Trotz der kräftigen Belebung der Unternehmungslust in den
letzten beiden Jahren wurde im Jahre 1911 die Höhe der Neuinvestierungen vom
Jahre 1907 bei weitem noch nicht erreicht. Die Geschäftsergebnisse der
Verkehrsgesellschaften haben im letzten Rechnungsjahre, das bei den meisten
einen großen Teil des Kalenderjahres 1911 mit umfaßt, ganz wesentlich gebessert.
In den Monaten Januar bis November 1911 haben insgesamt 404 Aktiengesellschaften
ihre Bilanzen für das Betriebsjahr 1910/11 mit dem
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Vorjahre vergleichbar veröffentlicht. Das
Aktienkapital dieser Gesellschaften wurde im letzten Jahre von 1538,5 auf 1565,2
Mill. M erhöht. Die Summe der für das Geschäftsjahr 1910/11 zur Ausschüttung
gebrachten Dividende belief sich auf 79,93 Mill. M. Das bedeutet gegen das
Vorjahr eine Steigerung um 13,81 Mill. M. In Prozenten des Aktienkapitals ergibt
sich eine Zunahme von 4,3 auf 5,1 Prozent. Die (Bewegung der Abschreibungen läßt
sich bei 344 Gesellschaften verfolgen. Diese brachten im letzten Jahre auf
1433,56 Mill. M Nominalkapital 95,28 Mill. M zur Abschreibung. Im
vorangegangenen Jahre stellte sich die Summe der Abschreibungen bei 1409,50
Mill. M Grundkapital auf 86,50 Mill. M. Für einen Vergleich von Reingewinn und
Verlusten in den letzten beiden Jahren lassen sich die Bilanzen von 423
Aktiengesellschaften verwerten. Bei diesen entwickelten sich die
Geschäftsergebnisse wie folgt:
Zahl derGesellsch.
Aktienkapital
Reingewinnresp. Verluste
in Millionen Mark
1909/10:
363 60
1491,49 80,71
+ 96,47– 8,22
1910/11:
375 48
1520,43 80,98
+ 119,40– 1,36
Mithin ist der Reingewinnüberschuß im letzten Jahre von
88,25 auf 110,04 Mill. M gestiegen. In Prozenten des jeweiligen Aktienkapitals
ergibt sich eine Besserung von 5,61 auf 6,87 Prozent.
Ausschreibungen und Projekte.
Elektrotechnische Industrie.
Großbritannien. Erweiterung der städtischen
Elektrizitätswerke in Dartford (Maschinen, Generatoren, Ueberhitzer,
Röhrenwerk, Umschalter, elektrisch betriebene Zentrifugalpumpe usw.).
Spezifikationsabschriften und Angebotsformulare für 2 Guineen (die bei bona
fide-Angeboten zurückerstattet werden) bei W. Kay, Clerk of the Council, in
Dartford, Council Offices. Frist für Angebote: 23. Januar 1912, 12 Uhr mittags.
Näheres bei J. D. Pember, Electrical Engineer in Dartford, Electricity Works.
(The Board of Trade Journal.)
Rußland. Zwecks Einrichtung
elektrischer Beleuchtung in Pernau und Wenden sind die dortigen Stadtverwaltungen ermächtigt
worden, Anleihen von 10000 bezw. 40000 Rubel aufzunehmen. (The Board of Trade
Journal.)
Galizien. Neue Elektrizitätswerke. Die Gemeinde Nowy Targ projektiert den Bau einer neuen
Elektrizitätszentrale. Desgleichen wird der Bau einer Zentrale in Hakopane in Erwägung gezogen. – In Sierßa wird der Bau einer Elektrizitätszentrale
geplant, welche alle größeren Fabriken und Gruben der Umgebung mit Strom
versehen soll. – Die Gemeinde Brzesko projektiert die
Einführung der elektrischen Beleuchtung. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für
das öffentliche Lieferungswesen.)
Uruguay. Nach einem Gesetz vom 8. November 1911 ist
die Regierung ermächtigt worden, bis zu 380000 $ (ur.) = 1650000 M auszugeben,
um die staatlichen Telegraphenlinien wieder instand zu
setzen und auszubessern, eine Linie von Salto nach San Eugenio an der
brasilianischen Grenze neu herzustellen und die staatliche Telegraphenlinie
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innerhalb des Departements Montevideo in eine
unterirdische umzuwandeln. Zu den oberirdischen Leitungen sollen eiserne oder
Stahlpfosten aus einem Stück und Silicium-Kupferdraht von mindestens 4 mm
Durchmesser verwandt werden. Moderne telegraphische und Telephon-Apparate sowie
der Bedarf für die Einrichtung von Reparaturwerkstätten sollen ebenfalls aus der
obigen Summe angeschafft werden. (Bericht der Kais. Ministerresidentur in
Montevideo.)
Eisenbahnmaterial.
Bulgarien. Außerordentliche Kredite für Bahn- und
Hafenbauten sowie für rollendes Material. Der Sobranje ist eine
Gestzesvorlage unterbreitet worden, laut welcher dem Eisenbahnen- und
Bautenminister außerordentliche Ausgaben im Betrage von 23128056 Fr. bewilligt
werden, davon 8500000 für neue Eisenbahnlinien, 4715000 für Hafenbauten und 4
Millionen für die Vermehrung des Eisenbahnparks. (Bulgarische
Handelszeitung.)
Verschiedenes.
Italien. Vergrößerung des Hafens von Ortona. 2700000
Lire. 16. Januar, 10 Uhr, Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und
Präfektur in Chieti. Vorläufige Sicherheitsleistung 150000 Lire. (Moniteur des
Intérêts Matériels.)
Schweiz. Vollendung des zweiten Simplontunnels
(Gesamtlänge des Tunnels 19804 m, Länge der zu vollendenden Strecke 19160 m).
Angebote bis zum 30. März 1912 an die Direktion des 1. Arrondissements der
Bundesbahnen in Lausanne. Pläne und Bedingungen 50 Fr. (Moniteur des Intérêts
Matériels.)
Rußland. Das Projekt einer Verbindung des Wolgabassins
mit den Wasserstraßen des asiatischen Rußlands wird gegenwärtig im
Verkehrsministerium entworfen. Durch die Forschungen des laufenden Jahres wurde
eine passende niedrige Stelle in einer Schlucht des Uralrückens bei
Jekaterinburg gefunden, die reich ist an Wasserreservoirs und die Speisung eines
Wasserscheide-Bassins vollkommen sichern würde. Den Voraussetzungen nach dürfte
das technische Projekt dieser großangelegten Wasserstraße, die den billigen
Transport sibirischer Produkte über den Ural nach dem Europäischen Rußland
sichern soll, gegen 1913 beendet sein. Das umfangreiche Material und die
Schwierigkeit der Angelegenheit veranlaßten das Ministerium, die erfolgreiche
Zusammmenstellung dieses Projekts entsprechend zu organisieren und die
Oberaufsicht dem Mitgliede des Ingenieurkonseils, Geheimrat N. J. Maximow, zu
übertragen; unter dessen Vorsitz haben technische Konferenzen stattgefunden, in
denen bereits die prinzipiellen Aufgaben des Projekts bearbeitet wurden, welche
nächstens dem Ingenieurkonseil zur Begutachtung vorgelegt werden sollen. (St.
Petersburger Herold.)
Oesterreich-Ungarn. Die städtische Generalversammlung
in Nagyvárad bewilligte 1300000 Kr. für die
Durchführung der Wasserleitung und der allgemeinen
Kanalisierung der Stadt. (Oesterr.
Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
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☞ Den beigefügten Prospekt der Verlagsbuchhandlung B. G.
Teubner in Leipzig empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
bestens.
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