Titel: BÜCHERSCHAU.
Fundstelle: Band 327, Jahrgang 1912, S. 143
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BÜCHERSCHAU. Bücherschau Arithmetik und Algebra zum Selbstunterricht. Von Paul Crantz. II. Zweite Auflage. Mit 21 Figuren. Leipzig 1911. B. G. Teubner. Preis geh. M 1,–, geb. M 1,25. Der vorliegende zweite Teil ist wie der erste zum Selbstunterricht bestimmt. Durchweg wird die graphische Darstellung berücksichtigt und sind Beispiele eingefügt, deren ausführliche Durchrechnung das Verständnis erleichtert. Für die Zwecke des Technikers scheint mir die Darstellung an vielen Stellen nicht recht geeignet zu sein. So halte ich die Darstellung in § 19 nicht für glücklich. Vom Standpunkt des Praktikers wäre es richtiger und wichtiger gewesen, den Begriff der relativ sehr kleinen Zahl einzuführen, deren höhere Potenzen, von der dritten an, außer acht gelassen werden dürfen, Zahlen, für welche sich die Bezeichnungen δ und ε längst eingebürgert haben. Der binomische Lehrsatz hätte dann zu der in praxi recht brauchbaren Näherungsformel (1 – ε)n ∞ 1–nε geführt, die auch bei der Zinseszinsrechnung mit Vorteil Verwendung finden kann. Ebenso weiß der Techniker bei der numerischen Lösung von Gleichungen dritten und vierten Grades mit den algebraischen Methoden nichts anzufangen. Hier wären Bemerkungen über die graphische Lösung von Gleichungen höheren als zweiten Grades angebracht. Quadratische Gleichungen, wie sie der Verfasser als Beispiele verwendet, dürfte man in praxi wohl kaum auf graphischem Wege lösen. Berlin. E. Jahnke. Tafeln für Eisenbahnbrücken aus einbetonierten Walzträgern. Von Otto Kommerell, Kaiserl. Baurat im Reichsamt für die Verwaltung der Reichseisenbahnen. Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,40. Das Werk zerfällt der Hauptsache nach in zwei Teile: 1. Die Vorbemerkungen, Erläuterungen und statischen Grundlagen. 2. Die Tafel der zur Verwendung gelangenden Profile. In den sieben Figuren des ersten Teiles ist die erwähnte Bauweise in ihren Einzelheiten dargestellt. Da Brücken dieser Art schon seit vielen Jahren in Benutzung sind und sich bewährt haben, so hat sich in ihrer Gestaltung durch den Grundsatz größter Wirtschaftlichkeit eine Normalie herausgebildet, die wohl kaum noch wesentlich verbessert werden kann. In statischer Hinsicht sind möglichst vereinfachende Annahmen gemacht; die Verbundwirkung des Betons mit den Walzträgern ist nicht in Rechnung gezogen. Der Berechnung ist der neue preußische Lastenzug von 1911 zugrunde gelegt. Nach den Vorbemerkungen sind alle Einzelheiten der „Tafeln“ so aufgestellt, „daß die Entwurfsbearbeitung für die in Frage kommenden Bauwerke hiernach ohne weiteres auch von Zeichnern erfolgen kann“. Ihre Verwendung ist deshalb auch bei den Reichseisenbahnen und denen des preußischen Staates empfohlen. Die Ausführung ist durchaus preiswürdig. A. Die Elemente der Differential- und Integralrechnung in geometrischer Methode. Von K. Düsing. Mit zahlreichen Beispielen aus der technischen Mechanik von E. Prege r. Dritte Auflage. Hannover 1911. M. Jänecke. Preis geb. M 1,90. Die Hauptsätze der Differential- und Integralrechnung sucht der Verfasser auf geometrischem Wege abzuleiten; von der Zweckmäßigkeit seines Verfahrens habe ich mich nicht überzeugen können, obgleich ich hohen Wert darauf lege, den Unterricht so anschaulich als möglich zu gestalten. Wenn man auch über das geringe Maß von Strenge in den Beweisen hinwegsehen will, so ist es recht störend besonders in einem Buche, das auch zum Selbststudium bestimmt ist, daß die Ergebnisse nicht immer einwandfrei und scharf formuliert sind, z.B. (§ 23) „Eine Funktion vom n ten Grade hat n – 1 Extremwerte“, daß die Regeln vielfach nichtssagend sind, z.B. § 12, Regel I und IV, daß die Figuren nicht unzweideutig das erkennen lassen, weswegen sie gezeichnet sind; die Fig. 49 verführt den Leser zu der Annahme, daß die Null- und Wendepunkte einer Kurve zusammenfallen. Sehr hübsch und lehrreich ist der Anhang aus der technischen Mechanik. Berlin. P. Schafheitlin. Lehrbuch der darstellenden Geometrie. Von J. Schlotke. I. Teil: Spezielle darstellende Geometrie. Mit 200 Figuren. 7. Auflage. Herausgegeben von C. Rodenberg. Leipzig. H. A. Ludwig Degener. Preis geh. M 3,60, geb. M 3,80. In der vorliegenden, ohne Jahresangabe erschienenen Auflage des bekannten Werkes ist von dem neuen Herausgeber nichts wesentliches geändert worden; neu hinzugefügt wurde eine Untersuchung über die archimedische Wasserschraube. Berlin. P. Schafheitlin. Schaltungen für elektrische Beleuchtungs- und Maschinenanlagen. Von C. Lerch. 122 Seiten und 201 Figuren. Hannover 1911. Schmorl & von Seefeld Nachf. Taschenbuchformat. Preis geb. M 2,35. Der Verfasser hat sich die Aufgabe gestellt, in diesem Bändchen ein Taschenbuch zum täglichen Gebrauch für den Techniker und Monteur zu schaffen, welches die wichtigsten vorkommenden Schaltungen enthält und als Ratgeber auf Montage usw. benutzt werden soll. Beginnend mit den einfachsten Schaltungen für Beleuchtungszwecke, sind dann systematisch weiter verschiedene Maschinenschaltungen für Gleich- und Wechselstrom, größere Schaltungen für Schalttafeln und kombinierte Maschinen- und Akkumulatorenbetrieb angeführt. Den Schluß bilden besonders wichtige elementare Schemata für Isolationsmessungen von Leitangsanlagen. Auf erläuternden Text ist mit Ausnahme von ganz kurzen, aber genügenden Erklärungen verzichtet. Das Bändchen kann im gegebenen engen Rahmen die Materie natürlich nicht erschöpfend behandeln, doch ist eine gute Auswahl des Wesentlichen getroffen, so daß das Taschenbuch dem Praktiker empfohlen werden kann. F. Kock. BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER. Der mathematische Unterricht an den deutschen Navigationsschulen. Von Dr. C. Schilling, Direktor der Seefahrtschule zu Bremen und Dr. H. Meldau, Oberlehrer an der Seefahrtschule zu Bremen. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis geh. M 2,–. Vom Einbaum zum Linienschiff. (Dr. Bastian Schmids naturwissenschaftliche Schülerbibliothek.) Streifzüge auf dem Gebiete der Schiffahrt und des Seewesens. Von Ing. Karl Radunz in Kiel. Für mittlere und reife Schüler. Mit 90 Figuren. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geb. M 3,–. Motoren und Winden für die See- und Küstenfischerei nach dem Preisausschreiben des Deutschen Seefischerei-Vereins von Dittmer, Kapitän zur See a. D., Lieckefeld, Zivilingenieur zu Hannover, Romberg, Professor der Techn. Hochschule zu Charlottenburg-Berlin. Zweiter Teil. Herausgegeben von dem Deutschen Seefischerei-Verein zu Berlin. München und Berlin 1911. R. Oldenbourg. Preis geh. M 3,60. Vorlesungen über chemische Technologie. Von Dr. H. Wichelhaus, Geh. Regierungsrat, Professor und Direktor des Technischen Instituts der Universität Berlin. Dritte umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 200 Figuren. Dresden 1912. Theodor Steinkopff. Preis geh. M 19,–, geb. M 22,–. Baukonstruktionslehre. Leitfaden für den Unterricht an Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von Otto Frick und Karl Knöll, Oberlehrer an der Kgl. Baugewerkschule zu Königsberg i. Pr. Zweiter Teil. Mit 239 Figuren. Zweite Auflage. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M 3,20. Theorie der elliptischen Funktionen. (Mathematisch-Physikalische Schriften für Ingenieure und Studierende von E. Jahnke.) Von Dr. Martin Krause, Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden, unter Mitwirkung von Dr. Emil Naetsch, Professor an der Technischen Hochschule zu Dresden. Mit 25 Figuren. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M 3,60, geb. M 4.–. WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU. Deutschlands Eisenversorgung. (Nachdruck verboten.) Als im Herbst 1911 der Geschäftsgang auf den wichtigsten Gebieten des gewerblichen Lebens eine recht lebhafte Steigerung erfuhr und dementsprechend auch die Nachfrage am Eisenmarkte eine etwas plötzliche Zunahme zeigte, wurde das Wort von der „Eisennot“ geprägt, das auch gegenwärtig angesichts der starken Inanspruchnahme der Eisenwerke wieder zur Kennzeichnung der Lage verwendet wird. Die Steigerung des Eisenbedarfs im letzten Quartal 1911 kam durchaus nicht überraschend, sie ist vielmehr eine alljährlich wiederkehrende Erscheinung, die nur diesmal auffälliger hervorgetreten ist, weil im vorangegangenen Quartal unter dem Drucke der politischen Verstimmung die Industrie eine bemerkenswerte Zurückhaltung gezeigt hatte. Allerdings ist in den letzten fünf Jahren die Einfuhr von Eisen ständig zurückgegangen und die Ausfuhr hat sehr kräftig zugenommen, so daß sich trotz erhöhter Produktion im Inlande noch eine relative Abnahme der Versorgung des deutschen Marktes mit Roheisen ergibt. Vergleicht man nämlich die Versorgung Deutschlands mit Eisen im Jahre 1911 mit den vorangegangenen Jahren, so zeigt sich, daß die Versorgung gegen 1910 absolut nur wenig gewachsen und im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungsziffer sogar etwas zurückgegangen ist. Die Erzeugung der inländischen Hochöfen belief sich im letzten Jahre auf 15534223 t gegen 14793325 t im Vorjahre. Auf den Kopf der Bevölkerung berechnet ergibt sich eine Zunahme von 228,92 kg auf 237,68 kg. Die Produktion ist also bedeutend rascher gestiegen als die Bevölkerungsziffer. In den Jahren 1907 bis 1911 entwickelte sich Deutschlands Roheisengewinnung wie folgt: 1907 1908 1909 1910 1911 Produktion    in t 13045760 11813511 12917653 14793325 15534223 Pro Kopf    in kg 210,53 187,97 202,69 228,92 237,68 Von 1907 auf 1911 ist die Gewinnung um 27,15 kg pro Kopf gestiegen. Die Einfuhr betrug im letzten Jahre 798168 t, das sind 63785 t mehr als im Jahre 1910. Mithin ist die Summe der inländischen Produktion und der Einfuhr von 15527708 t auf 16332391 t gestiegen. Die Ausfuhr belief sich im letzten Jahre auf 7467809 t gegen 6713995 t im Vorjahre. In den Jahren 1907 bis 1911 betrug die Ausfuhr verglichen mit der inländischen Produktion und der Einfuhr in Millionen Tonnen: 1907 1908 1909 1910 1911 Summe d. Erzeugung u. Einfuhr 14,06 12,54 13,53 15,53 16,33 Ausfuhr   4,91   5,31   5,62   6,71   7,47 Die inländische Produktion und die Einfuhr stiegen in den letzten fünf Jahren zusammen um 2,27 Millionen Tonnen, während die Ausfuhr in derselben Zeit um 2,56 Millionen Textabbildung Bd. 327 Tonnen gewachsen ist. Der Teil der deutschen Gewinnung und der Einfuhr, der nach Abzug des Exports für die Versorgung des inländischen Eisenmarktes in Betracht kommt, belief sich im Jahre 1911 auf 8864582 t. Gegen das Jahr 1910 ergibt sich eine Zunahme um 50869 t. Pro Kopf der Bevölkerung betrug die Versorgung mit Eisen im letzten Jahre 135,63 kg gegen 136,39 kg im vorangegangenen Jahre. Die Entwicklung der Eisenversorgung Deutschlands in den letzten fünf Jahren ergibt sich aus nachstehender Zusammenstellung: 1907 1908 1909 1910 1911 Versorgung    in t 9146137 7230478 7916307 8813713 8864582 Pro Kopf in kg 147,60 115,05 124,21 136,39 135,63 Mithin blieb die Versorgung Deutschlands mit Eisen trotz kräftiger Steigerung der inländischen Produktion noch um 11,97 kg pro Kopf unter dem Niveau des Jahres 1907. Die Einfuhr von Eisen ist von 1014468 t im Jahre 1907 auf 798168 t im Jahre 1911 zurückgegangen. Die Rentabilität der Maschinenindustrie. (Nachdruck verboten.) Mehrere Jahre hindurch ist das durchschnittliche Dividendenergebnis des in der Maschinenindustrie arbeitenden Aktienkapitals recht günstig gewesen. Das letzte Geschäftsjahr brachte abermals eine Steigerung der nach 312 vergleichbaren Bilanzen von Aktiengesellschaften berechneten Durchschnittsdividende um 0,5 Prozent. Das Aktienkapital dieser Gesellschaften, die ihre Betriebsergebnisse sämtlich im Laufe des Kalenderjahres 1911 veröffentlicht haben, ist von 692,94 Mill. M auf 734,41 Mill. M erhöht worden. Die Summe der verteilten Dividende ist von 53,82 auf 61,15 Mill. M gewachsen. Somit ergibt sich in Prozenten des jeweiligen Aktienkapitals eine Steigerung von 7,8 auf 8,3 Prozent. Die Entwicklung des Dividendenertrages innerhalb der letzten fünf Jahre wird in folgender Tabelle widergespiegelt: 1907 1908 1909 1910 1911 Aktienkap. in Mill. M 651,21 641,95 666,79 692,94 734,41 Dividende in Proz.   9,1   8,6   7,6   7,8   8,3 Die Bilanzen, die im Jahre 1908 veröffentlicht worden sind, bringen die sehr günstigen Ergebnisse des Hochkonjunkturjahres 1907 zum Ausdruck. Im Geschäftsjahr 1908 ergab sich infolge der wirtschaftlichen Depression eine ziemlich erhebliche Abschwächung des durchschnittlichen Dividendenertrages. Bereits im nächsten Jahre stellte sich heraus, daß diese wirtschaftliche Krise behoben war, und daß die Durchschnittsdividende dieser Aktiengesellschaften sich um 0,2 Prozent erhöht hatte. Die für 1911 berechnete Durchschnittsdividende blieb noch um 0,8 Prozent unter dem Niveau von 1907. Es muß hierbei berücksichtigt werden, daß die günstigen Ergebnisse der Maschinenindustrie in den letzten Jahren eine starke Kapitalzufuhr zur Folge hatten. Die Bewegung der Abschreibungen in den letzten beiden Geschäftsjahren läßt sich bei 314 Gesellschaften verfolgen. Das Aktienkapital dieser Betriebe wurde von 718,18 Millionen Mark auf 736,72 Millionen Mark vermehrt. Gleichzeitig ist auch die Summe der Abschreibungen in den letzten beiden Geschäftsjahren von 53174132 M auf 55693637 M gestiegen. Für einen Vergleich von Reingewinn und Textabbildung Bd. 327 Verlust lassen sich die Bilanzen von 329 Gesellschaften verwerten. Bei diesen gestalteten sich die Geschäftsergebnisse in den letzten Jahren wie folgt: Jahr Zahl d. Ges. Aktienkapital Gew. resp. Verl. in Millionen Mark 1909/10: 270  59 659,71  77,93 +   92,77–   13,80 1910/11: 272  57 677,53  78,63 + 105,60–   12,09 Die Zahl der verlustbringenden Gesellschaften hat sich im letzten Geschäftsjahre um 2 vermindert. Die Summe des mit Verlust arbeitenden Aktienkapitals hat jedoch im letzten Jahre eine Zunahme von 77,93 Mill. M auf 78,63 Mill. M erfahren. Der Gesamtbetrag der Verluste ist jedoch um 1,71 Mill. M zurückgegangen. Die Ergebnisse der mit Gewinn arbeitenden Gesellschaften haben sich ganz erheblich gebessert. Bei sämtlichen 329 vergleichbaren Gesellschaften ist der Reingewinnüberschuß von 78,97 auf 93,51 Mill. M gestiegen. In Prozenten des jeweiligen Aktienkapitals ergibt sich eine Zunahme von 10,7 auf 12,4 Prozent. (Nachdruck verboten.) Die Verkehrseinnahmen deutscher Eisenbahnen beliefen sich im Januar 1912 auf Grund der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht im Personenverkehr auf 1055 Mark pro Kilometer. Die folgende Tabelle zeigt die Bewegung der Verkehrseinnahmen in den letzten fünf Jahren für den Personen- und Güterverkehr auf 1 km in Mark: 1907 1908 1909 1910 1911 1912 Personenverkehr   828   862   915   996 1031 1055 Güterverkehr 2487 2493 2337 2450 2621 2827 Im Monat Januar 1907 zeigte sich gegen den Parallelmonat 1906 eine Abnahme um 0,12 Prozent. Es ist also seit dem Monat Januar 1907 eine stetige Besserung eingetreten. Im Vergleich zum Januar 1907 hat der Januarmonat 1908 bereits eine Zunahme von 4,23 Prozent gebracht. Diese Steigerungsquote ist im Jahre 1909 auf 6,15 angewachsen und erreichte im Januarmonat 1910 8,97 Prozent. Auch im Jahre 1911 bringt der Januar eine weitere Zunahme von 3,51 Prozent. Die höchsten Ziffern weist der Januar 1912 auf. Gegen den vorjährigen Parallelmonat zeigt sich auch hier ein Plus von 2,33 Prozent. Größeren Schwankungen dagegen unterlag der Güterverkehr innerhalb desselben Zeitabschnittes. Im Vergleich zum Januar 1906 brachte derselbe Monat des Jahres 1907 eine Zunahme von 4,54 Prozent. Auch das folgende Jahr hat im gleichen Monat noch eine, wenn auch geringe Zunahme von 0,40 Prozent ergeben. Im nächsten Jahre dagegen bringt der Januarmonat eine Verminderung der Verkehrseinnahmen im Vergleich zum vorjährigen Monat um 6,26 Prozent. Diese Krise hat jedoch nicht lange angehalten; denn bereits der Januar 1910 zeigt eine neue Steigung der Verkehrseinnahmen um 4,84 Prozent. Mit dem Wachsen des Güterverkehrs in dem gleichen Monat des Jahres 1911 ergibt sich abermals eine Vermehrung der Verkehrseinnahmen um 6,98 Prozent. Der Januarmonat des Jahres 1912 erreicht auch im Güterverkehr die höchsten Zahlen und ergibt sich gegen den vorjährigen Parallelmonat eine abermalige Zunahme um 7,86 Prozent. Textabbildung Bd. 327 Ausschreibungen und Projekte. Verschiedenes. Italien. Bau des ersten Teiles eines Schutzdamms im Hafen von Vieste von etwa 95 m Länge. Verhandlung beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig bei der Königl. Präfektur in Foggia am 8. März 1912, vormittags 10 Uhr. Voranschlag 278365 Lire. Angebote bis zum 7. März 1912. Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung 15000 Lire bis zum 27, Februar 1912. Endgültige Sicherheitsleistung 1/10 der Zuschlgassumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger. Rumänien. Staatliche Arbeiten und Lieferungen. I. Von dem rund 24½ Millionen Lei betragenden Ueberschuß des ordentlichen Etats für 1910/11 sind unter anderem bestimmt: a) 5000000 Lei für die Bedürfnisse des Heeres an Munition, Ausrüstung, Sanitätsmaterial und Proviant, b) 6300000 Lei für die Zwecke der inneren Verwaltung, insbesondere 2 Millionen für den Bau eines Stadthauses in Bukarest, 1300000 für die Ausbesserung des telegraphischen und telephonischen Dienstes, 1200000 für die Errichtung von Hospitälern, c) 5220000 Lei für das Ministerium der öffentlichen Arbeiten, darunter 3000000 Lei für die Fortsetzung der Hafenarbeiten in Constantza, 1500000 Lei für die Verbindung des Schienenweges Bârlad-Galatz mit dem Tunnel von Beresti, 2500000 Lei für die Trockenlegung des Teiches von Medgidia, 200000 Lei für die Herstellung eines Bassins, in Galatz, das als Niederlage für Bauholz dienen soll, 70000 Lei für den Bau einer Bahn nach Harlau. II. Der von der Kammer für 1912 bewilligte außerordentliche Kredit von 64 Millionen wird wie folgt verteilt werden: 25000000 für die Bedürfnisse des Heeres, 4000000 für Schulbauten und 35000000 für die Zwecke des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Von letzteren werden 7000000 für den Bau von Brücken und Chausseen, 1000000 für Schiffsbauten und der Rest von 27000000 für die folgenden Arbeiten verwendet werden: 7300000 für Bau und Einrichtung der neuen Werkstätten in Bukarest, 6200000 für den Ankauf von Lokomotiven, 1500000 für die Vergrößerung des Bahnhofs in Ploesti, 2000000 für den Bau der Linie Buhaesti–Bacesti–Roman, 1000000 für die Fortsetzung der Linie Medgidia–Babadag–Tulcea, 3000000 für die Fortsetzung der Arbeiten der Linie Faurei–Tecuci, 1500000 für die Fortsetzung der Linie Crasna–Husi, 3000000 für den Bau der Linie Moroeni–Sinaia und den erforderlichen Tunnel, 1500000 für den Bau der Linie Zimnicea–Zimnicea–Hafen, 1500000 für den Tunnel von Beresti. Den deutschen Lieferanten und Unternehmern, die sich an den vorerwähnten Arbeiten zu beteiligen beabsichtigen, kann schon jetzt empfohlen werden, geeignete Vertreterfirmen in Bukarest mit der Vertretung ihrer Interessen zu beaufragen. Auf Antrag ist das Kaiserliche Konsulat in Bukarest bereit, in Betracht kommende Firmen namhaft zu machen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bukarest vom 6. Februar 1912.) Textabbildung Bd. 327