Titel: BÜCHERSCHAU.
Fundstelle: Band 327, Jahrgang 1912, S. 208
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BÜCHERSCHAU. Bücherschau Enzyklopädie des Eisenbahnwesens. Herausgegeben von Dr. von Roll, Sektionschef im k. k. österreichischen Eisenbahnministerium, in Verbindung mit zahlreichen Eisenbahnfachmännern. Zweite, vollständig neubearbeitete Auflage. Mit zahlreichen Figuren und Tafeln. Berlin und Wien 1911. Urban & Schwarzenberg. (Erscheint in 8 Bänden zu je 10 Lieferungen; Preis jeder Lieferung M 1,60 = K 1,90; Preis jedes Bandes geb. M 18,50 = K 22,–; monatlich erscheinen zwei Lieferungen). Schon seit mehreren Jahren ist die erste Auflage des vorliegenden Werkes, das vom Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen mit einem Preise gekrönt worden war, vollständig vergriffen, so daß der Herausgeber und die Verlagsbuchhandlung einem fühlbaren Bedürfnisse entgegenkamen, als sie sich entschlossen, das Werk in zweiter Auflage wieder erstehen zu lassen. Der bedeutende Aufschwung, den das Eisenbahnwesen besonders in den beiden letzten Jahrzehnten genommen hat, brachte es natürlich mit sich, daß das Werk ganz neu bearbeitet werden mußte; die gewaltige Ausdehnung des Eisenbahnwesens in technischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht, sowie die Beziehungen zu verwandten Wissensgebieten geboten dabei dringend die Aufteilung der Arbeit an zahlreiche erfahrene Eisenbahnfachmänner, die sich in dankenswerter Weise für die Abfassung der verschiedenen Spezialartikel gewinnen ließen. (Die Liste der Mitarbeiter weist über 200 angesehene Namen, besonders aus Deutschland und Oesterreich, aber auch aus den anderen europäischen Staaten sowie aus fernen Erdteilen auf.) Es ist daher mit voller Berechtigung zu erwarten, daß die zweite Auflage des Werkes jedem Eisenbahnfachmann und den Angehörigen aller Wissensgebiete, die mit dem Eisenbahnwesen im Zusammenhange stehen, ein mindestens ebenso geschätzter Ratgeber und Führer sein wird, wie dies schon bei der ersten Auflage der Fall war. In den beiden vorliegenden Lieferungen 1 und 2 (je drei Druckbogen 18 × 26 cm, sowie die Tafeln I bis VI enthaltend) sind die Artikel Abdeckung von Bauwerken bis Achsproben behandelt; zahlreiche sorgfältig ausgewählte Abbildungen fördern in bester Weise das Verständnis des durchwegs klar gehaltenen Textes, der bei wohltuender Kürze doch alles Wissenswerte umfaßt. Von größeren Artikeln in den beiden Lieferungen 1 und 2 heben wir hervor: Abfahrts- und Ankunftsanzeiger, Ablaufberg, Abnutzung der Bahnanlage, Aborte, Abrechnung, Abschlußvorrichtungen (Schranken, mit vielen Abbildungen), Absteckungen, Anstellbahnhöfe, Achsen, Achslager. Außerdem sind zahlreiche kleinere wertvolle Artikel in den beiden vorliegenden Lieferungen 1 und 2 enthalten. Wir werden entsprechend dem Fortschreiten des Druckes noch öfters Gelegenheit haben, auf das Werk zurückzukommen, können aber schon jetzt die Aufmerksamkeit aller Interessenten eindringlich auf dasselbe hinlenken. Prof. Ing. R. Edler. Die Mathematik an Hochschulen für besondere Fachgebiete. Von E. Jahnke. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis geh. M 1,80. Es wird in diesem Bericht ein Bild von dem Stand des mathematischen Unterrichts an den deutschen Berg- und Forstakademien, den Hochschulen der Militärverwaltung, den landwirtschaftlichen und Handelshochschulen gegeben. Aus der Schrift geht die erfreuliche Tatsache hervor, daß die mathematischen Vorlesungen und besonders die Uebungen in steigendem Maße Rücksicht nehmen auf die Gebiete, die den Hörern aus ihrer Praxis nahe liegen. Berlin. P. Schafheitlin. Logarithmen- und Kurven-Tabellen für Tiefbauschulen. Von M. Girndt und A. Liebmann. Mit 4 Figuren. Leipzig und Berlin 1911. B. G. Teubner. Preis kart. M 1,20. Diese Tafeln enthalten die fünf- und vierstelligen Logarithmen der natürlichen Zahlen, die vierstelligen Logarithmen der Winkelfunktionen in Intervallen von einer halben Minute und verschiedene Tabellen zur Absteckung der Hauptpunkte von Kreisbögen. Durch dieses Tafelwerk sollen die jungen Techniker schon auf der Schule zur Benutzung der für die Praxis unentbehrlichen größeren Werke vorbereitet werden. Berlin. P. Schafheitlin. Wasserkraft, Einführung in den Bau und die Anwendung der Wasserräder und Turbinen. Von Wilhelm Müller. Hannover 1911. Dr. Max Jänecke. Preis M 3,40. Die vorliegende Schrift wendet sich an den Studierenden und angehenden Techniker, der sich in das Fach der Wassermotoren einarbeiten will, ferner an Betriebsleiter, Besitzer von Wasserkraftanlagen und sonstige Interessenten auf diesem Gebiete. Nach einem einleitenden Abschnitt über Arbeitsvermögen des Wassers, Wasserfassung und Messung sowie Gefällsbestimmung folgt ein Kapitel über Wasserräder und deren Arbeitsweise, ferner ein Vergleich derselben mit Turbinen. Der zweite Abschnitt bringt die vorkommenden Arten von Turbinen, etwas über Regulierung und Regulatoren, und schließlich die Beschreibung einiger ausgeführter Bremsproben. Dem Zweck des Buches entsprechend ist die Theorie nur gestreift; doch ist entschieden zu fordern, daß das Wenige, das gebracht wird, auch exakt und leicht verständlich dargestellt ist. Wie soll beispielsweise ein Leser, dem doch die Begriffe Arbeit, Leistung, Wirkungsgrad usw. erst klargemacht werden sollen, sich zurechtfinden, wenn ständig ohne Grund die Bezeichnungen gewechselt werden? An manchen Stellen sind sogar direkt falsche Benennungen und Dimensionen eingesetzt. Die Erklärungen über die Wirkungsweise der Turbinen klingen etwas geheimnisvoll; es hätte doch so leicht die ohnehin benutzte, wenn auch nicht als solche bezeichnete Arbeitsgleichung dazu verwendet werden können. Vermißt wird ferner eine Behandlung der Abhängigkeit von Tourenzahl, Wasserverbrauch und Leistung vom Gefälle, die für den besonderen Leserkreis des Buches doch ein ganz spezielles Interesse böte. Auf die vielen Einzelheiten, die teils an sich, teils im Zusammenhang unrichtig sind, möge an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Von den zahlreichen Figuren (Klischees und Holzschnitten) hätten gut drei Viertel weggelassen werden können, da sie dem uneingeweihten Beschauer doch nichts sagen; an ihre Stelle wären wenige schematische, aber deutliche Zeichnungen zu setzen, die außerdem manche lange Erklärung und Aufzählung ersparen würden. Schließlich sei noch erwähnt, daß einige (unkorrigierte) Druckfehler gerade an wichtigen Stellen das Ganze nicht gerade verständlicher machen. In Zusammenfassung des Gesagten wird anerkannt, daß der Zweck, die Anlage und Einteilung der vorliegenden Schrift durchaus gutzuheißen ist; in gegenwärtiger Fassung kann sie jedoch nicht empfohlen werden. Zimlich. BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER. Untersuchung und Berechnung der Blasrohre und Schornsteine von Lokomotiven. Von Strahl, Regierungs- und Baurat in Berlin. Mit Figuren und Tafeln. Wiesbaden 1912. C. W. Kreidel. Preis M 2,70. Leitfaden für das Entwerfen und die Berechnung gewölbter Brücken. Von G. Tolkmitt, Kgl. Baurat. Dritte, neubearbeitete Auflage. Bearbeitet von Reg.-Rat A. Laskus. Mit 42 Figuren. Berlin 1912. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 5,–, geb. M 5,80. Die wirtschaftliche Lage von Kanada mit besonderer Berücksichtigung der Eisen- und Stahlindustrie. Von Dr. Hans Hammann, Gerichtsassessor. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 2,40. Grundzüge der Trigonometrie. Von Franz Bendt. Vierte, erweiterte Auflage. Mit 42 Figuren. Leipzig 1911. J. J. Weber. Preis M 2,–. Chaux Ciments Plâtres. Par E. Leduc et G. Chenu. Paris et Liege 1912. Ch. Bérauger. Sammlung Göschen. Industrielle und gewerbliche Bauten (Speicher, Lagerhäuser und Fabriken). Von Heinrich Salzmann. Band I und II. Desgl. Gießereimaschinen. Von Dipl.-Ing. Emil Treiber, Heidenheim. Mit 51 Figuren. Desgl. Die Wasserturbinen. Von Dipl.-Ing. P. Holl, Berlin. Bd. I 113 Figuren, Bd. II 102 Figuren. Desgl. Die Dampfmaschinen. Kurzgefaßtes Lehrbuch mit Beispielen für das Selbststudium und den praktischen Gebrauch. Von Friedrich Barth. Bd. I 64 Figuren, Bd. II 109 Figuren. Leipzig 1912. G. J. Göschen. Preis geb. jeder Band M 0,80. Theoretische Mechanik. Von Robert Marcolongo. Aut. deutsche Bearbeitung von H. E. Timerding o. Professor an der Technischen Hochschule in Braunschweig. Zweiter Band: Dynamik. Mit 38 Figuren. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M 10,–, geb. M 11,–. WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU. Das Exportgeschäft der Maschinenindustrie. (Nachdruck verboten.) An der bedeutenden Steigerung des deutschen Außenhandels im Jahre 1912 nimmt auch die Gruppe der Maschinen, elektrotechnischen Erzeugnisse und Fahrzeuge regen Anteil. Die Gesamtausfuhr dieser Industrien belief sich für die Januar- und Februarmonate 1912 auf 1021871 dz gegen 849692 dz in den gleichen Monaten 1911. An dieser Ausfuhr ist am lebhaftesten die Maschinenindustrie interessiert. Ihr Export hat gegen das Jahr 1911 eine Zunahme von 561651 dz auf 751183 dz gebracht. Innerhalb der letzten fünf Jahre ergibt sich der Export der Maschinenindustrie für die Januar- und Februarmonate in Doppelzentnern wie folgt: Ausfuhr 1908 1909 1910 1911 1912 Maschinen- und    elektrische Er-    zeugnisse 747574 646991 713354 849692 1021871 Maschinen 545131 460875 494065 561651   751183 Elektrotechnische   Erzeugnisse 115497   85317 141975 195472   156179 Demnach hat sich also die Ausfuhr der Maschinenindustrie um 206052 dz innerhalb des genannten Zeitraumes vergrößert. Gegen 1908 brachte das Jahr 1909 einen Rückgang des Maschinenexports von 545131 auf 460875 dz, welcher dann in den folgenden Jahren durch eine stetige erhöhte Ausfuhr im Jahre 1911 bereits überholt wurde. Die größte Steigerung des Exportgeschäftes bringt das Jahr 1912. Dem Werte nach ergibt sich folgende Bewegung für die gesamte Gruppe, die Maschinenindustrie sowie für elektrotechnische Erzeugnisse in 1000 Mark: Wert 1909 1910 1911 1912 Maschinen, elektrische Er-    zeugnisse, Fahrzeuge 96346 115702 130687 138886 Davon Maschinen 55760   60743   65110   87220 Davon elektrische Erzeug-    nisse 23396   36186   41735   32161 Auf die einzelnen Arten der exportierten Maschinen ergeben sich teilweise recht erhebliche Steigerungen. Die Ausfuhr von Tenderlokomotiven hat erheblich zugenommen. Hauptsächlich kommt diese Mehrausfuhr für Tenderlokomotiven über 100 dz pro Stück in Betracht. Von der Gesamtausfuhr von 51664 dz kamen allein 46820 dz Tendermaschinen über 100 dz pro Stück im Jahre 1912. Das gleiche Resultat tritt bei der Ausfuhr von Dampflokomobilen zutage. Auch hier weisen die größeren Maschinen, zu denen alle Maschinen über 60 dz gerechnet werden, die stärkere Zunahme auf. In den beiden ersten Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 22799 dz dieser Art gegen 17291 dz in der gleichen Zeit 1911 ausgeführt. Der Export von Einzelteilen zu diesen genannten Maschinen hat naturgemäß im gleichen Prozentsatz eine Zunahme erfahren. Unter der Gruppe der Dampf-Gasturbinen sowie der Wasserkraftmaschinen weisen die zuletzt genannten den höchsten Export auf. Auch die Steigerung der Ausfuhr Textabbildung Bd. 327 gegen die gleiche Zeit des Vorjahres kommt hier am deutlichsten zum Ausdruck. Die Wasserkraftmaschinen haben 1912 eine Ausfuhr von 7071 dz aufzuweisen, von denen auf den Februar selbst 5048 dz entfallen. Auch die Ausfuhr von Kraft- und Antriebsmaschinen ohne Elektromotoren hat gegen das Vorjahr von. 27134 auf 37352 dz zugenommen. Ganz bedeutend ist auch die Ausfuhr von Textilmaschinen gewachsen. Für die landwirtschaftlichen Maschinen gilt dies in gleichem Maße. Um nur einige Arten besonders zu erwähnen, sei die von 23259 dz auf 37039 dz gestiegene Ausfuhr von Säemaschinen und Schrotmühlen genannt. Der Export von Getreidereinigungsmaschinen hat von 2615 auf 4391, also fast um das Doppelte zugenommen. In besonderem Maße zeigt sich auch eine Steigerung des Exports bei den elektrotechnischen Maschinen. Immer weiter dringt die Elektrizität, und nur noch an den Plätzen, wo keine Ueberlandzentralen vorhanden sind, halten sich die Dampfmaschinen. Es ist infolgedessen auch nicht besonders erstaunlich, daß sich der Export elektrotechnischer Maschinen wie Elektromotoren, Transformatoren und Dynamomaschinen auf einer hohen Stufe befindet. In allen Größen wurden diese Maschinen zahlreich exportiert. Auch hier zeigt sich, daß die schweren Maschinen im Februar einen besonders starken Export aufweisen konnten, der allerdings gegen das Vorjahr etwas nachgelassen hat. Die Verkehrseinnahmen (Nachdruck verboten.) deutscher Eisenbahnen beliefen sich im Februar 1912 nach der im Reichseisenbahnamt aufgestellten Uebersicht auf 108176689 M. Davon entfallen auf den Personenverkehr im ganzen 50914278 M, während der Güterverkehr mit 157262411 M eine stattliche Höhe erreicht hat. Gegen das Vorjahr wurden für den Personenverkehr im ganzen 4626959 M mehr vereinnahmt. Der Güterverkehr hatte ein Plus von 20080560 M aufzuweisen. Die folgende Tabelle zeigt die Bewegung der Verkehrseinnahmen in den letzten fünf Jahren für den Personen- und Güterverkehr auf 1 km in Mark: Februar 1908 1909 1910 1911 1912 Personenverkehr   830   807   897   908   986 Güterverkehr 2536 2343 2459 2629 2974 Demnach bringt der Berichtsmonat eine weitere Steigerung gegenüber den gleichen Monaten der Vorjahre. Die Zunahme des Güterverkehrs ist wohl aus der allgemeinen günstigen Lage der Konjunktur erklärlich, die einen lebhafteren Austausch von Waren mit sich bringt. Andererseits haben infolge der Streikbefürchtungen im Februar bei den einzelnen Großbetrieben nicht unerhebliche Eindeckungen ihrer Kohlenvorräte stattgefunden. Hierzu kommt noch der Stillstand der Schiffahrt in den kalten Tagen des Monats und die dadurch bedingte größere Inanspruchnahme der Eisenbahn. Nach Prozenten berechnet kamen im Februar für den Güterverkehr auf 1 Kilometer eine Mehreinnahme von 13,12 v. H. Auch gegen den Vormonat bringt der Güterverkehr im Februar eine Zunahme von 2827 auf 2974 M pro Kilometer. Vom Jahre 1909 ab ist die Bewegung der Verkehrseinnahmen eine gleichmäßig steigende. Der Rückgang der Einnahmen im Februar 1909 kam für den Güterverkehr mit 7,65 v. H. pro Kilometer zum Ausdruck. Die Steigerung des Güterverkehrs zeigte sich für das Jahr 1910 in einer Zunahme der auf 1 Kilometer Textabbildung Bd. 327 berechneten Prozentziffer um 4,95 v. H. Gegen den Februar 1910 brachte das folgende Jahr eine Zunahme um 6,91 v. H. Die größte Steigerung der Verkehrseinnahmen deutscher Eisenbahnen für den Güterverkehr brachte der Februar 1912 im Vergleich zum vorjährigen Parallelmonat. Pro Kilometer ergab sich eine Zunahme um 13,12 v. H. Eisenindustrie der Vereinigten Staaten von Amerika 1911. Im Jahre 1911 wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika schätzungsweise 41815471 Tons (zu 1016 kg) Eisenerze gefördert (1910: 53267397), und zwar 36680471 Tons (42442397) in dem Gebiete des Lake Superior, 6475000 Tons (7500000) in den Südstaaten und 2660000 Tons (3325000) in den übrigen Staaten. Die an den Gruben vorhandenen Vorräte verringerten sich um 650000 Tons (–), und zur Einfuhr gelangten rund 1790000 Tons (2591031), so daß insgesamt zur Verfügung standen 44255471 Tons (55858428). Zur Ausfuhr gelangten rund 780000 Tons (644875). Demnach berechnet sich der Verbrauch von Eisenerz auf annähernd 44467471 Tons (1910 bei einer Zunahme der Vorräte an den Gruben von 950000 Tons auf 53263563 Tons). Die Erzeugung von Roheisen stellte sich im ersten Halbjahr 1911 auf durchschnittlich 1944300 Tons im Monat bei geringen Schwankungen; vom Juli bis Oktober fand eine allmähliche Steigerung statt, der im November ein Rückgang und sodann im Dezember wieder eine Zunahme folgte; der Monatsdurchschnitt betrug in der zweiten Hälfte des Jahres 2000000 Tons. In den beiden Hälften des letzten Jahres wurden im Vergleiche mit den zwei Vorjahren folgende Mengen Roheisen gewonnen: 1909 1910 1911 Menge in Tonnen (zu 1016 kg) Erste Hälfte 11022346 14978738 11666996 Zweite Hälfte 14773125 12324829 11982348 –––––––––––––––––––––––––––– Ganzes Jahr 25795471 27303567 23649344 Die Roheisenerzeugung war 1911 um 3654223 Tons kleiner als 1910 und mit Ausnahme von 1908 die kleinste Jahreserzeugung seit 1906. Die Zunahme in der zweiten Jahreshälfte beruhte zum großen Teil auf dem Anblasen einer Anzahl von Hochöfen zu Beginn des Dezember. Am Ende des Jahres waren 231 Hochöfen mit Koks- und mit Anthrazit-Feuerung im Betriebe, die größte Zahl seit dem Oktober 1910. Hinsichtlich der Herstellung der verschiedenen Roheisensorten ergibt sich für das ganze Jahr (verglichen mit 1910) das folgende Bild: Gießerei- und Schmiede-Roheisen 5256815 Tons (6352379), Bessemer-Roheisen 9409107 Tons (11245642), basisches Roheisen 8520029 Tons (9084608), Holzkohlen-Roheisen 278676 Tons (396507), Spiegeleisen und Ferromangan 184717 (224431). Die unverkauften und unverbrauchten Roheisenvorräte bei den Hochöfen wurden Ende 1910 mit 2,1 Millionen Tons abgeschätzt; sie haben sich im Laufe des Jahres 1911 wesentlich verringert und dürften Ende 1911 nicht mehr als 850000 Tons betragen haben. Nach den Heizstoffen verteilte sich die Roheisenerzeugung 1911 (1910), wie folgt: mit Koks 23141093 (26257978), mit Anthrazit und Koks 212548 (628579), mit Anthrazit 17027 (20503), mit Holzkohle 278676 (396507). Textabbildung Bd. 327 Ende 1911 befanden sich in Händen der Erzeuger rund 850000 Tons unverkauftes Roheisen gegen 2100000 im Vorjahre. Eine Schätzung der Stahlerzeugung nach Maßgabe der hergestellten Roheisensorten und anderer bekannter Tatsachen würde folgendes Ergebnis haben: Flammherdstahl 14,4 Millionen Tons, Bessemerstahl 7,95, Tiegelguß- und elektrisch gewonnener Stahl 0,15 Millionen Tons, zusammen 22,5 Millionen gegen 26,1 im Vorjahr. (Nach The Engineering and Mining Journal.) Mitteilungen aus Lehranstalten. Technikum Hainichen i. Sa. In der Zeit vom 27. Februar bis 20. März fanden im hiesigen Technikum die Prüfungen für Ingenieure, Techniker und Werkmeister statt. Die abgehenden Absolventen fanden schon vor und während der Prüfung Stellung, zum Teil durch Vermittlung der Direktion, bei welcher zahlreiche Stellenangebote eingingen. Das Technikum ist der Neuzeit entsprechend eingerichtet. Die neuesten Errungenschaften der Technik, auch Luftschiffahrt und Flugtechnik finden gebührende Berücksichtigung. In den Lehrfabrikwerkstätten (Maschinenfabrik) werden Volontäre praktisch ausgebildet. Das Sommer-Semester 1912 beginnt am 16. April. Programme und weitere Auskünfte erhält man durch die Direktion kostenlos. Städtische Polytechnische Lehranstalt Friedberg-Hessen (5 Bahnm. von Bad Nauheim, ½ Bahnstunde von Frankfurt a. M.) ist eine höhere technische Lehranstalt akademischen Charakters, welche mit ihren Lehrzielen über den Rahmen der Techniker hinausgeht. Die Anstalt ist in städtischem Besitz und durchaus kein Erwerbsinstitut, da die Stadt sehr namhafte Zuschüsse leistet. An der Anstalt bestehen vier Abteilungen: Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Architektur. Sie besitzt bedeutende Lehrmittel, darunter eine reichhaltige Bibliothek, ein mechanisches und ein elektrotechnisches Laboratorium und vermittelt eine abgeschlossene Ausbildung zum Ingenieur der vier angegebenen Fachrichtungen. Die Kurse beginnen im Frühjahr und Herbst und können zu ebenselber Zeit Prüfungen abgelegt werden. Ausführliche Programme und Studienpläne kostenlos durch das Sekretariat. Ausschreibungen und Projekte. Mineralien. Metalle. Maschinen. Aegypten. Lieferung eines Röhrenkessels für einen Remorqueur, Typ „Marine“. Verwaltung der Häfen und Leuchttürme in Alexandrien, 30. April 1912, mittags 12 Uhr. Lastenheft in französischer Sprache beim Reichskanzler. Elektrotechnische Industrie. Rußland. Elektrische Fernbahnen. Dem Unternehmer N. N. Kaschinzew ist gestattet worden, zwei elektrische Bahnen zu bauen: 1. von Moskau bis zur Station Podolsk der Moskau-Kursker Eisenbahn, und 2. von Moskau bis zur Station Obiralowka der Moskau-Nishni Nowgoroder Bahn. Die Gesamtstrecke der projektierten Bahn beträgt 55 Werst. Eine Garantie zu übernehmen, lehnte der Staat ab. (St. Petersburger Zeitung.) Türkei. Konzession für Anlegung eines Netzes elektrischer Straßenbahnen in den Vororten Konstantinopels auf asiatischer Seite, Skutari, Kadiköi und Umgebung. Angebote bis zum 15. Juni 1912 an. die Generaldirektion für öffentliche Arbeiten bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Konstantinopel, woselbst Lastenhefte in französischer Sprache zum Preise von ½ Ltq. (1 türk. Pfund = 18,44 M) erhältlich. Schiffe. Türkei. Bau eines Docks aus armiertem Beton im Golfe von Ismidt zwischen Dejirmen-Dere und Kasikli. Angebote mit Plänen, Beschreibungen und Kostenanschlägen bis zum 3. April 1912 an die 4. Sektion der Intendantur bei dem Marineministerium in Konstantinopel. Textabbildung Bd. 327