Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, Miszellen, S. 367 |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Versuche mit Eisenbetonbalken zur
Ermittlung der Widerstandsfähigkeit verschiedener Bewehrung gegen
Schubkräfte. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Heft 10. Erster Teil.
Ausgeführt in der Materialprüfungsanstalt der Königlich technischen Hochschule zu
Stuttgart in den Jahren 1908 bis 1910. Bericht erstattet von Dr.-Ing. C. Bach, kgl. württ. Baudirektor, Professor des
Maschineningenieurwesens, Vorstand des Ingenieurlaboratoriums und der
Materialprüfungsanstalt und O. Graf, Ingenieur der
Materialprüfungsanstalt. Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M
9,–.
Das vorliegende Heft 10 dürfte wohl zu den interessantesten Werken auf dem Gebiet der
Eisenbetontheorie gehören. Wie schon aus dem Titel des Werkes hervorgeht, behandelt
es eine große Reihe von grundlegenden Fragen der Balkenarmierung auf experimentellem
Wege. Es wird daher seinen Einfluß auf die konstruierende Praxis nicht verfehlen
können.
In anbetracht der Wichtigkeit der Untersuchungen sei daher kurz der wesentliche
Inhalt mitgeteilt. Der Arbeitsplan zu den Versuchen stammt von Herrn Prof. Morsch, Neustadt a. H., in Verbindung mit der
Materialprüfungsanstalt. Dieser Arbeitsplan wurde dem Deutschen Ausschuß vorgelegt
und von ihm genehmigt. Die Versuche gliedern sich in zwei Teile: in Vorversuche und
Hauptversuche. Erstere hatten den Zweck, etwa noch nötige Abänderungen in der
Anordnung der zu prüfenden Konstruktionen bei den Hauptversuchen gleich eintreten zu
lassen. Schon bei den Vorversuchen zeigte sich die bedeutende Wirksamkeit der Bügel,
die auch später bei den Hauptversuchen nochmals festgestellt wurde. Auf weitere
Resultate kann hier nicht eingegangen werden.
Bei den Hauptversuchen wurden insgesamt 69 Balken und 28 Würfel der Prüfung
unterworfen. Es wurden untersucht: Balken mit Stegbreiten von 150, 200 und 250 mm
mit und ohne Bügel. Dabei waren die Bügel a) Rundeisenbügel von verschiedenem
Durchmesser, b) Flacheisenbügel; auch wurde der Bügelabstand selbst wieder
verschieden gewählt; ferner hatten die Eisen α) gerade
rechtwinkelige Haken, β) ∪-förmige Haken; dann hatten die Bügel Haken und auch nicht; sodann wurden
eine Reihe von Bügeln geprobt usw., also gewiß ein sehr reichhaltiges Programm. Die
Ergebnisse dieser Versuche sind jeweils bei den verschiedenen Versuchsreihen und in
zahlreichen Tabellen niedergelegt. Die Deutlichkeit und Verständlichkeit des
Werkes wird durch die sehr zahlreichen Abbildungen der geprüften Balken wesentlich
unterstützt.
Jedem, der sich mit der Theorie und der Ausführung von Eisenbetonbalken beschäftigt,
sei daher das Studium dieses Werkes, von dem auch bereits Teil II erschienen ist.
auf das Angelegentlichste empfohlen. Das Studium desselben bereitet viel
Vergnügen.
Kaiserslautern.
A. Marx, Dipl.-Ing.
Handbuch der elektrischen
Hochspannungstechnik mit besonderer Berücksichtigung der
Energieübertragung. Lehrbuch für Ingenieure und Studierende. Von Ingenieur Hermann Zipp, Dozent am städtischen
Friedrichs-Polytechnikum zu Cöthen in Anhalt. Mit 464 Figuren und 4 Tafeln. Leipzig
1911. Oskar Leiner. Preis M 13,50, geb. M 15,–.
Gelegentlich der Besprechung von Werken, die das Gebiet der Ueberspannungen
behandelten, wurde vor einiger Zeit hier auf die rapide Entwicklung der
Hochspannungstechnik und die dadurch bedingten neuen Probleme hingewiesen. Nicht
jeder der vielen Techniker, denen die Hochspannungstechnik jetzt ein neues
Arbeitsfeld bietet, hat die Zeit und genügende Vorbildung, um eingehend die ihm
bisher fernliegenden – meist noch gar nicht völlig geklärten – Probleme an der Hand
der sehr verstreuten Literatur zu studieren. Diesen in der Praxis stehenden
Ingenieuren und auch den Studierenden, die sich eine für die Praxis meist
ausreichende allgemeine theoretische Grundlage schaffen wollen, sei das neue Werk
von Zipp aufs beste empfohlen. Der Verfasser behandelt
nacheinander die Hochspannungsisolierung, die Ueberspannungserscheinungen in
Hochspannungsanlagen, die Projektierung der Hochspannungsleitungen, die
Spannungsregelung, die Einrichtungen der Generator- und Transformatorstationen und
endlich noch die störenden Einflüsse von Hochspannungsanlagen auf benachbarte
Schwachstromkreise. Das für die Praxis Wichtige ist aus der Fülle des Stoffes
sorgfältig ausgesucht und – unter möglichster Vermeidung mathematischtheoretischer
Ueberlegungen – sehr anschaulich dargestellt und erklärt. Eine reiche Zahl von
praktischen Zahlenangaben und die weitgehende Verwendung der zeichnerischen
Darstellung erhöhen noch den Wert des Buches.
Dr.-Ing. Holm.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Principes théoriques et pratiques d'analyse
Minérale. Von G. Chesneau, Inspecteur géneral
des Mines, Professeur et Directeur des Laboratoires de Chimie analytique à l'Ecole
nationale supérieure des Mines. Paris et Liége 1912. Ch. Béranger. Preis Frcs.
25,–.
Abriß der Maschinenkunde für das Gewerbe. Kurze
Uebersicht über die Maschinenteile, die wichtigsten Maschinen des Baufaches und die
Eisenbahnbetriebsmittel. Von Wilhelm Figert, Kattowitz.
Mit 81 Figuren. Leipzig. H. A. Ludwig Degener. Preis M 0,90.
Deutscher Beton-Verein, E.V. Feuersicherheit von Beton, Eisenbeton, Eisen und Holz. Preis geh. M
1,–.
Desgl. Beton- und Eisenbetondecken in
landwirtschaftlichen
Ställen. Preis geh. M 1,–.
Desgl. Eisenbetonbau oder Eisenbau? Berlin. Wilhelm
Ernst & Sohn. Preis geh. M 0,60.
Grundlinien der anorganischen Chemie. Von Wilhelm Ostwald. Dritte, umgearbeitete Auflage. Leipzig
1912. Wilhelm Engelmann. Preis geb. M 18,–.
Bemerkungen zur wissenschaftlichen Ausbildung der Ingenieure
und zur Frage des weiteren Ausbaues der Technischen Hochschulen. Von
Dr.-Ing. C. Bach, K. Württ. Baudirektor und Professor des
Maschineningenieurwesens an der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart. Stuttgart
1912. Konrad Wittwer. Preis geh. M 1,–.
Motorwagen und Fahrzeugmaschinen für flüssigen
Brennstoff. Von Dr. techn. A. Heller, Berlin.
Mit 650 Figuren. Berlin 1912. Julius Springer. Preis geb. M 20,–.
Abriß des Eisenbrückenbaues. (Konstruktion und
Berechnung vollwandiger Brücken.) Von Dipl.-Ing. Kurt
Otto. Mit vielen Figuren. Leipzig. H. A. Ludwig Degener. Preis M
3,–.
Die moderne Elektrizität. Lehrbuch über die Anwendung
der Elektrizität für Installateure, Monteure, Mechaniker, Gewerbetreibende und
Interessenten, sowie Nachschlagewerk für Studierende und Ingenieure. Allgemein
verständlich dargestellt unter Mitwirkung hervorragender Fachleute von O. Multhaupt, Ingenieur. Dritte, vollständig umgearbeitete
Auflage. Mit zahlreichen Figuren. Erster Band. Gera (Reuß). Naumann & Co. Preis
geb. M 38,–.
EINGESANDT.
Preisausschreiben für einen
Stärketrockner.
Die in den Stärkefabriken benutzten Trockner entsprechen nicht den Anforderungen,
welche die Stärkeindustrie berechtigt ist, an sie zu stellen. Die Trocknung
erfordert zu viel Handarbeit, verursacht zu große Verluste und ist zu teuer. Der
Verein der Stärkeinteressenten in Deutschland hat daher beschlossen, durch einen
Wettbewerb einen guten Stärketrockenapparat zu schaffen. Wir fordern hiermit die
deutschen Maschinenfabriken und Heizfirmen auf, sich daran zu beteiligen.
Umfang des Wettbewerbes. Es wird ein Apparat gefordert,
welcher Kartoffelstärke oder Kartoffelmehl oder beides oder außerdem noch andere
Trockenprodukte herstellt und folgenden Bedingungen entspricht:
1. Die Leistung des Trockners soll stündlich nicht weniger als
200 kg betragen, d.h. der Trockner soll stündlich 200 kg trockene Stärke oder
Stärkemehl mit 20 v. H. Wasser liefern aus Stärke, welche vorher etwa 40 v H.
Wasser enthielt. Die Bedienung des Apparates muß so eingerichtet sein, daß der
geforderte Wassergehalt von 20 v. H. leicht zu erreichen ist.
2. Der Apparat soll kontinuierlich arbeiten. Die für eine
mechanische gleichmäßige Beschickung und eine mechanische Entleerung
erforderlichen Beschickung- und Abnahmeapparate sowie die Kühlvorrichtung bilden
Bestandteile des Trockenapparates und es wird auf diese Apparate besonderes
Gewicht gelegt.
3. Wenn die Stärke in dem Trockner oder nach dem Verlassen
desselben mechanisch auf 20° C abgekühlt wird, so daß die Stärke sofort gesackt
werden kann, wird dies als ein besonderer Vorteil angesehen. Apparate ohne
Kühlvorrichtung sind von dem Wettbewerb ausgeschlossen. Werden außer Stärke noch
andere Produkte auf dem Apparat getrocknet, so gilt für diese Produkte die ihnen
entsprechende Abkühlungstemperatur.
4. Die Erwärmung der Stärke während des Trocknens darf nicht
über 55° C steigen, damit eine Dextrinierung und Grießbildung (Beginn der
Verkleisterung) sicher verhütet wird. Die Einhaltung dieser Temperatur muß
möglichst unabhängig von der Geschicklichkeit oder Zuverlässigkeit der Bedienung
sein.
5. Die Verluste an Grieß bei Verwendung von Seidengaze 15
(Zentrifugalsicht ×××), durch Verstaubung und die mechanischen Verluste dürfen
insgesamt 0,5 v. H. des erzielten Produktes nicht übersteigen.
6. Der Apparat soll möglichst wenig Raum beanspruchen, und sich
vollständig entleeren lassen.
7. Der Bedarf an Handarbeit, Kraft und Wärme soll möglichst
gering sein.
Anmeldung. Die Anmeldung zum Wettbewerb hat spätestens bis
zum 15. Juli 1912 zu erfolgen und ist an den Verein der Stärkeinteressenten in
Deutschland (Institut für Gärungsgewerbe) Berlin N 65, Seestraße, zu richten.
Sie muß eine vollständige Beschreibung und Zeichnung des Trockners mit Angabe der
Größenverhältnisse, Leistungsfähigkeit, Anschaffungskosten, Betriebskosten usw.
enthalten. Bei Anmeldung eines Apparates, der die Mindestleistung überschreitet, ist
auch die Einreichung der Zeichnung für eine Leistung von 200 kg stündlich
erforderlich.
Die angemeldeten, nach der Vorprüfung zugelassenen Apparate müssen in einer
Trockenstärkefabrik in Deutschland oder im Institut für Gärungsgewerbe bis zum 1.
Dezember 1912 im praktischen Betriebe aufgestellt sein und während der Kampagne
1912/13 dem Preisgericht vorgeführt werden. Die erforderliche feuchte Stärke muß
während des Beharrungszustandes dem Apparat zugeführt werden können.
Der Antrieb des Trockners muß möglichst durch einen besonderen Elektromotor erfolgen,
damit sein Kraftbedarf zuverlässig festgestellt werden kann.
Der Wärmebedarf an Dampf, an Heißwasser oder an Heißluft muß sich zahlenmäßig
feststellen lassen, ebenso der Nachweis, auf welche Temperatur die Stärke während
des Trockenprozesses erwärmt wird.
Prüfung der Trockner. Es wird eine Vorprüfung und eine
Hauptprüfung vorgenommen. Die Vorprüfung findet an Hand von Beschreibung und
Zeichnungen statt. Das Preisgericht entscheidet bis zum 15. August 1912 über die
Zulassung zur Hauptprüfung, welche während der Kampagne 1912/13 an den Trocknern
entweder in einer Stärkefabrik in Deutschland oder in der Maschinenhalle des
Instituts durchgeführt werden kann. Für die Prüfung im Institut muß der Anmelder
sich verpflichten, die zur Prüfung erforderliche feuchte Stärke für einen
Dauerbetrieb von wenigstens einmal zehn Stunden kostenlos zur Verfügung zu stellen.
An Platzgebühr erhebt das Institut für je einen Quadratmeter für die Dauer von drei
Monaten 20 M und stellt dem Anmelder Dampf, Kraft, Elektrizität und Heißwasser,
soviel, als die vorhandenen Apparate zu liefern imstande sind, kostenlos zur
Verfügung.
Preisgericht. Das Preisgericht besteht aus dem Vorstande
des Vereins der Stärkeinteressenten in Deutschland, welcher geeignete
Sachverständige zuzieht. Als solche sind von dem Vorstande gewonnen: Fabrikdirektor
Dr. H. Best, Frankfurt a. O.; Professor Dr. G. Fischer, Berlin; Professor Dr. W. Goslich, Berlin; Fabrikdirektor Pantel,
Altdamm; Prof. Dr. E. Parow, Berlin; Dipl.-Ing. H. Recknagel, Berlin.
Preise. Als Preise stehen zur Verfügung: ein erster Preis
von 3000 M, ein zweiter Preis von 1500 M, ein dritter Preis von 500 M.
Der Verein der Stärkeinteressenten in Deutschland, Berlin N 65, Seestr.
Der Vorstand:
Loß-Wolmirstedt, Willecke-Negrepp, Westmann-Greisitz.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Deutsche Montanprodukte am Weltmarkte.
Nachdruck verboten!
In der letzten Hauptversammlung des Stahlwerksverbandes wurde auf die günstige
Lage des Weltmarktes hingewiesen, dessen Aufnahmefähigkeit vor allem dadurch
gesteigert wurde, daß die englische Montanindustrie während des
Bergarbeiterausstandes und auch mehrere Wochen nach Beendigung desselben ihre
Produktion auf ein Minimum beschränken mußte. Der deutsche Bergbau sowie die
Roheisen- und Stahlgewinnung haben bereits aus dieser günstigen Marktlage großen
Nutzen gezogen. Der Absatz ihrer Erzeugnisse im Auslande hat kräftig zugenommen.
Gleichzeitig konnten die Exportpreise fast durchweg erhöht werden. Die Gesamt
ausfuhr von Kohle, Koks und anderen fossilen
Brennstoffen ist in den ersten vier Monaten 1912 von 105519007 dz auf
131402696 dz gestiegen. Dem Werte nach ergibt sich eine Zunahme von 156,10 auf
197,96 Millionen Mark. Auf die wichtigsten Sorten verteilte sich die Ausfuhr in
den Monaten Januar bis April 1912, verglichen mit dem Vorjahre, wie folgt:
Ausfuhr
Mengein
Doppelzentnern
Wertin
Mill. M
Januar-April
1911
1912
1911
1912
Steinkohlen, An- thrazit usw
83870201
105423253
113,37
147,44,
Koks
14305359
16967755
29,64
34,30,
Steinkohlen-Preß- kohlen
5409676
6751603
10,00
12,81
Braunkohlen-Preß- kohlen
1645565
1906291
2,72
2,98
Der Export von Steinkohle nach Großbritannien
belief sich auf 462393 dz. Im Vorjahre wurden überhaupt keine Steinkohlen
dorthin geliefert. Die Ausfuhr nach Belgien stieg von 14293319 dz auf 17685235
dz. Frankreich bezog 10234174 dz gegen 8708637 dz im Vorjahre. Nach
Oesterreich-Ungarn wurden 37544637 dz Steinkohlen versandt gegen 29586867 dz in
den ersten vier Monaten 1911. Auch der Export nach Rußland und Italien hat sehr
kräftig zugenommen. Sehr günstig war im ersten Drittel des laufenden Jahres die
Lage des internationalen, Eisenmarktes. Deutschlands Ausfuhr von Roheisen und nicht schmiedbaren Eisenlegierungen
belief sich in den Monaten Januar bis April 1912 auf 3497911 dz. Das bedeutet
gegen die vorjährige Vergleichsperiode eine Zunahme um 1006038 dz. Der Export
von rohen und bearbeiteten Röhren und Röhrenformstücken aus nicht schmiedbarem
Guß über 7 mm stark ist von 127804 dz auf 135294 dz gestiegen. Der Wert
derselben erhöhte sich von 1,44 auf 1,65 Mill. M. Dünnere Röhren und
Röhrenformstücke wurden 28515 dz exportiert gegen 21734 dz im Vorjahre. Die
Ausfuhr von Rohluppen, Rohschienen, Rohblöcken,
Knüppeln usw. ist von 2068000 dz auf 2194237 dz angewachsen. Dem Werte nach
ergibt sich eine Steigerung von 16,99 auf 18,45 Mill. M. Der diesjährige Trägerexport belief sich auf 1402947 Doppelzentner,
er repräsentierte einen Wert von 14,20 Mill. Mark. Im Vorjahre wurden 1048594 dz
im Werte von 10,66 Mill. M ausgeführt. Formeisen wurden 2681932 dz im Werte von
34,14 Mill. M exportiert. Die Gesamtausfuhr von Eisenblechen aller Art stellte sich in den Monaten Januar bis April
1912 auf 1525295 dz, das sind 191811 dz
Textabbildung Bd. 327
mehr als im entsprechenden Zeitraum 1911. Der Wert
derselben ist von 19,22 Mill. M auf 23,50 Mill. M gestiegen. Im übrigen
entwickelte sich das Exportgeschäft der Eisen- und Stahlindustrie wie folgt:
Ausfuhr
Mengein
Doppelzentnern
Wertin
Mill. M
Januar-April
1911
1912
1911
1912
Draht, gewalzt, ge- zogen usw
1145109
1335275
19,01
21,97
Röhren
511954
645137
16,33
18,78
Schienen
1670347
1841294
–
20,22
Schwellen
337916
473253
3,70
5,17
Eisenbahnlaschen u. -unterlagsplatten
141620
210499
1,62
2,51
Die Ausfuhr von Brückenbaumaterial und anderen Eisenbauteilen aus schmiedbarem
Eisen ist von 252041 auf 287647 dz gestiegen.
Ausschreibungen und Projekte.
Mineralien. Metalle.
Maschinen.
Niederlande. Verkauf von 9320 kg Bronze, 56000 kg Messing,
ferner Eisen, Stahl, Metallasche und Materialien aus den Vorräten der
Artilleriewerkstätten aan de Hembrug. 11. Juni 1912, 10 Uhr, Outvanger der
Registratie en Domeinen in Zaandam, im Hotel „de Kroon“ am Zuiddyk in
Zaandam. Die versiegelten Angebote müssen spätestens bis zum Verkaufstag,
vormittags 10 Uhr, eingeliefert sein. Gedruckte Notizen mit den Bedingungen und
Beschreibungen der zum Verkaufe gestellten Gegenstände sind auf Anfrage
kostenlos bei dem Outvanger erhältlich. Unkosten werden nicht
berechnet.
Bulgarien. Lieferung und Montierung der
Eisenoberbaukonstruktionen von 11 Straßenbrücken an verschiedenen Orten
des Königreiches. Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 14. Juni 1912. Gesamtgewicht
etwa 1213 t. Sicherheitsleistung 30000 Fr. Lastenhefte und sonstige Unterlagen
können für 10 Fr. von dem Ministerium für öffentliche Bauten, Straßen usw. in
Sofia bezogen werden.
Bulgarien. Lieferung von Schlössern für die
Eisenbahnverwaltung. Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 11. Juni. 1912. Anschlag
8996 Fr. Sicherheitsleistung 450 Fr. Die Lastenhefte sowie das Verzeichnis Nr.
24628 liegen an Werktagen in der General-Direktion der bulgarischen Eisenbahnen
in Sofia zur Einsicht aus.
Bulgarien. Lieferung von zwei Dampfkesseln mit
Zubehörteilen für die staatliche Kohlengrube „Pernik“ in Pernik.
Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 13. Juni 1912. Sicherheitsleistung 1000 Fr.
Lastenhefte sowie die nötigen Unterlagen können für 3 Fr. von der Direktion der
genannten Kohlengrube bezogen werden.
Elektrotechnische Industrie.
Bulgarien. Lieferung und Montierung von zwei elektrischen
Doppelaufzügen einschließlich der dazu nötigen Dampf- und
Dynamomaschinen sowie Zubehörteile für die staatliche Kohlengrube
„Pernik“ in Pernik. Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 13. Juni 1912.
Sicherheitsleistung 2000 Fr. Lastenhefte sowie die nötigen Unterlagen können für
3 Fr. von der Direktion der genannten Kohlengrube bezogen werden.
Textabbildung Bd. 327
Niederlande. Lieferung und Montage eines elektrischen
Drehstromkabelnetzes. Stadtverwaltung von Middelburg, 15. Juni 1912.
Das Besteck und die Zeichnung sind für 3 fl. bei dem Direktor der städtischen
Elektrizitätswerke im Haag, N. J. Singels, erhältlich.
Eisenbahnmaterial.
Bulgarien. Lieferung von 20 vierzylindrigen Lokomotiven
für Personenzüge 4/5 mit Tendern, sowie Ersatzteilen.
Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 11./24. Juni 1912.
Anschlag 1850000 Fr. Sicherheitsleistung: 5 v. H. des Offertenbetrages ist nach
Erteilung des Zuschlages zu hinterlegen. Lieferungstermin spätestens 1./14. März
1913. Lastenhefte, Pläne usw. sind für 30 Fr. von der Generaldirektion der
bulgarischen Staatsbanken in Sofia, Zimmer Nr. 7, zu beziehen.
Britisch-Indien. Nach einer Pressenotiz soll die North
Western State Railway, deren Direktion in Lahore ihren Sitz hat, ermächtigt
worden sein, 1000 geschlossene eiserne Güterwagen
(für die Spurweite von 5 Fuß 6 Zoll) zu bestellen. Lieferung während der Zeit
vom 1. April 1912 bis 31. März 1913.
Wie üblich, werden die Aufträge in London vergeben; heimischen Industriellen
dürfte daher anheimzustellen sein, ihre Londoner Vertreter zur weiteren
Veranlassung zu beauftragen, denn die detaillierten Lieferungsbedingungen usw.
dürften eher in London als in Calcutta bekannt gegeben werden. (Bericht des
Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen. Generalkonsulat in Calcutta vom
29. April 1912.)
Britisch-Indien. Aller Wahrscheinlichkeit nach
wird sich in nächster Zukunft eine Nachfrage nach
besonderen, für den Kohlentransport geeigneten Wagen einstellen. Die
Anschaffung von leicht zu entleerenden Wagen und von mechanischen Einrichtungen
für die schnelle Abfertigung des Verkehrs im Calcuttaer Hafen, einmal für die
Entladung der Waggons und dann für die Beladung von Kohlentransport-Dampfern,
dürfte zuerst in Erwägung gezogen werden. (Bericht des Handelssachverständigen
bei dem Kaiser 1. Generalkonsulat in Calcutta vom 29. April 1912.)
Diejenigen Betriebe, die hierfür in erster Linie Interesse haben dürften, können
inländischen Interessenten auf Antrag benannt werden. Die Anträge sind unter
Beifügung eines mit Aufschrift versehenen Freikuverts an das Bureau der
„Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8,
Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
Verschiedenes.
Dominikanische Republik. Oeffentliche Arbeiten.
Folgende öffentliche Arbeiten sollen in der Dominikanischen Republik zur
Vergebung gelangen:
1. Herstellung einer Wasserleitung in Monte-Cristi seitens der West Indian Plantation
Company.
2. Anlage einer Wasserleitung in
Santo Domingo.
3. Bau einer Eisenbahn von
Barahona über Neyba nach dem Enriquillo-See.
4. Herstellung der Heerstraßen
des Westens (einschließlich der Brücke über den
Haina und den Itabo) von Santiago nach Monte-Cristi, von La Vega über Moca
nach Santiago, von Azua nach San Juan sowie der Wege von Santa Ana, von
Barahona nach
Textabbildung Bd. 327
Neyba, von Santiago nach Jánico und nach San José de las.
Italien. Bau eines Uferkais. Ministerium der
öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig die Königliche Präfektur in
Cosenza, 15. Juni 1912, vorm. 10 Uhr. Voranschlag 1037700 Lire. Offerten bis 14.
Juni 1912. Gesuche um Zulassung zum Wettbewerb bis 7. Juni 1912. Vorläufige
Sicherheitsleistung 60000 Lire, endgültige 1/10 Zuschlagssumme. Näheres in
italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Rumänien. Wasserversorgung und Kanalisierung der Stadt
Tirgul-Frumos, Bezirk Jassy. Bürgermeisteramt, 17. Juni (4. Juni a.
St.) 1912. Die Arbeiten bestehen in der Zuleitung von Wasser aus der 11,77030 km
entfernten Station Braesti der vorhandenen großen Jassy'er Wasserleitung
„König Carol I“ sowie in der teilweisen Kanalisierung der Stadt.
Angebote sind bei der Bürgermeisterei versiegelt und spätestens bis zum Tage der
Verdingung um 5 Uhr nachmittags einzureichen.
Nähere Angaben (im deutscher Sprache) beim „Reichsanzeiger“. Ein Exemplar
derselben kann inländischen Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die
Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift versehenen Freikuverts an das
Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
W. 8, Wilhelmstr. 74 III, zu richten.
Türkei. Bau eines neuen Kriegshafens mit Marinearsenal in
Konstantinopel. Die Pläne der türkischen Regierung, die auf eine
Reorganisation des Konstantinopeler Marinearsenals abzielten, haben eine
bedeutsame Erweiterung erfahren. Den früheren Gedanken, eine Besserung der
jetzigen Verhältnisse durch Vergebung des Betriebes
des Arsenals an eine Privatgesellschaft
herbeizuführen, hat man fallen lassen. Außerdem hat aber die Regierung, wie die
Konstantinopeler Presse berichtet und wie auch von unterrichteter Seite
bestätigt wird, den Beschluß gefaßt, sich nicht mehr auf eine Ausgestaltung und
Modernisierung der Anlagen am Goldenen Horn zu beschränken, sondern überhaupt
einen neuen Kriegshafen mit neuem Arsenal zu
bauen, und zwar hat man dafür den Golf von Ismidt und das
kleinasiatische Ufer des Marmara-Meeres zwischen Djirmen-Dere und Kazikli in
Aussicht genommen.
Als Ergänzung des Kriegshafens bei Ismidt ist noch eine weitere Hafenanlage für Torpedoboote bei Laz-Bournou, einer
Landzunge am kleinasiatischen Ufer gegenüber Stambul, geplant. Das
Marineministerium hat kürzlich eine Notiz veröffentlicht, worin Interessenten
für Quaibauten aufgefordert werden, nähere Mitteilungen im Ministerium
entgegenzunehmen. Außer einem Quai sollen hier auch ein Wellenbrecher sowie
Anlagen für die Einnahme von Munition, Kohlen und Trinkwasser gebaut werden.
Zweifellos wird sich bei der Durchführung aller dieser Projekte Gelegenheit genug
für die Bewerbung deutscher Häuser bieten. Es seien deshalb schon jetzt die
beteiligten Kreise auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht, zumal die
Ausschreibungen häufig unter so kurzer Frist erfolgen, daß den bei ihrer
Veröffentlichung nicht bereits genügend unterrichteten Interessenten die
Ausarbeitung von Offerten unmöglich gemacht wird. (Bericht des Kaiserl.
Generalkonsulats in Konstantinopel.)
Textabbildung Bd. 327