Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 495 |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Das Schicksal der Planeten.
Von Svante Arrhenius. 8° 55 Seiten mit zwei Figuren.
Leipzig 1911. Akademische Verlagsgesellschaft. Preis geb. M 2,–,
In glänzender Schilderung entwirft der berühmte Verfasser ein anschauliches Bild von
Vergangenheit und Zukunft der Erde. Von den benachbarten Weltkörpern ist die Venus jetzt etwa in dem Zeitalter, welches unsere
Erde zur Steinkohlenzeit durchlebte; es ist durch feuchte kohlensäurereiche Luft und
tropische Wärme gekennzeichnet. Allmählich werden durch die verwitternden Gesteine
Kohlensäure und Wasser aufgezehrt, das schon jetzt z.B. in Ostturkestan vorhandene
Wüstenklima breitet sich immer weiter aus, bis der gegenwärtig auf dem Mars herrschende Zustand erreicht ist. Nach Arrhenius ist die mittlere Temperatur auf dem Mars – 37°; Wasser ist nur
in Salztümpeln enthalten, welche im Sommer auftauen und dann blaugrün erscheinen,
während sie im Winter von rotem Wüstenstaub bedeckt sind. Nur an den Polen scheidet
sich eine hauchdünne Eisschicht ab. Die Atmosphäre ist fast völlig verschwunden, da
der Sauerstoff durch Oxydation (etwa von Eisenerzen) verbraucht und der Stickstoff
durch elektrische Entladungen in Stickoxyde übergeführt und als Salpeter gebunden
wurde. Völlig tot ist der Mond, von dem die letzten
Gasmoleküle in den Weltenraum entflogen sind; in fernen Zeiten ist dies auch das
Schicksal der Erde wie aller Planeten.
K. Arndt.
Das Eisenhüttenwesen. Eine
Uebersicht seiner Entwicklung, sowie seiner kulturellen und wirtschaftlichen
Bedeutung. Von H. Jüptner v. Jonstorff. 8°. XII und 212
Seiten mit 123 Figuren. Leipzig 1912. Akademische Verlagsgesellschaft. Preis geb. M
6,80.
Das Buch ist aus Vorlesungen entstanden, welche der als sehr fruchtbarer
Schriftsteller bekannte Verfasser September 1910 in den Salzburger Hochschulkursen
hielt. Das Werk zerfällt in drei Teile: Das Altertum der Eisenerzeugung, die neuere
Zeit und die neueste Entwicklung. Eine fast allzu große Fülle von Einzelheiten ist
zusammengetragen und zu einem interessanten Wandelbilde aneinandergereiht worden.
Auch dem Fachmann werden verschiedene der kulturgeschichtlichen Mitteilungen neu
sein; der Laie erhält einen guten Einblick in eine der wichtigsten Großindustrien.
Unter den Abbildungen sind die schematischen Zeichnungen gut und klar, die übrigen
zum Teil etwas unscharf.
K. Arndt.
Laboratoriumsbuch für die anorganische
Großindustrie. Von D. C. v. Hohorst. Nebst einem
Kapitel Kunstdüngerindustrie. Von Ing. Chem. Milan Rosenberg. (Laboratoriumsbücher für die chemische
und verwandte Industrien, Bd. 13). 8°. VIII und 119 Seiten. Mit 25 Figuren. Halle
1911. W. Knapp. Preis M 5,60.
Das vorliegende kleine Werk gibt in guter Auswahl dem in die Praxis eintretenden
jungen Chemiker Anweisungen zur Analyse von Wasser, Schwefelverbindungen,
Chilesalpeter, Salzsäure, Soda, Schamotte und allerlei anderen im Fabrikbetriebe
wichtigen Stoffen. Als Anhang folgen zahlreiche Tabellen über Säuredichten und
Analysenberechnungen. Naturgemäß kann das Büchlein die größeren Werke über
analytische Chemie nicht völlig ersetzen; auch im einzelnen möchte ich hier und da
eine andere Vorschrift geben; sicherlich aber wird das inhaltreiche Heft dem
Betriebschemiker und dem, der es werden will, erwünscht sein.
K. Arndt.
Schaltlehre. Anleitung zur
Ausmittlung von Schaltungen elektrischer Einrichtungen. Von Richard Lischke. Groß-Oktav. VIII und 151 Seiten. Mit 87 Figuren und 56
Schalttabellen. Leipzig 1911. Hachmeister & Thal. Preis M 5,–.
In der Schaltlehre bietet der Verfasser zwei Verfahren, um sicher und verhältnismäßig
schnell Schaltungen für Schwach- und Starkstromanlagen mit gegebenen
Schaltbedingungen zu ermitteln und zielbewußt auf die einfachste Form
zurückzuführen. Durch die Verbindung einer scharf durchdachten Zeichenschrift mit
den für die verschiedensten Fälle zugerichteten Regeln arbeiten die Verfahren
ähnlich wie eine Rechenmaschine, indem sie bei richtiger Anwendung das gewünschte
Resultat fast selbsttätig herausspringen lassen. Dabei unterliegt das an zweiter
Stelle mitgeteilte Verfahren hinsichtlich seines Anwendungsbereiches keiner
Beschränkung im Gegensatz zum ersten Verfahren, das nur bei einer beschränkten
Gruppe von Schaltungen – hier aber mit bestem Erfolge – brauchbar ist.
Die Darstellung ist in allen Teilen des Werkes außerordentlich klar, das Verständnis
der Regeln wird durch eine große Anzahl von durchgeführten Beispielen aus der Praxis
wirksam unterstützt. Jeder Ingenieur, der häufiger Schaltungen zu entwerfen hat,
wird aus dem Studium des Buches größten Nutzen ziehen.
Dr.-Ing. Holm.
Theorie der elektrostatischen
Meßinstrumente und ihre praktischen Ausführungsformen. Von Prof. Dr. Scholl-Leipzig und Dr.-Ing. Voege, Hamburg. Mit 40 Figuren.
Elektrische
Temperatur-Meßapparate. Von Diplom-Ingenieur Schwenn. Mit 64 Figuren.
Elektrisches Heizen und Kochen.
Von Ing. Wernicke. Mit 105 Figuren.
3 Sonderabdrücke aus „Helios“, Fach- und Exportzeitschrift
für Elektrotechnik. Leipzig 1911. Hachmeister & Thal. Preis jedes Sonderdruckes
M 1,50.
Zweifellos erwirbt sich der Verlag ein Verdienst, indem er durch bewährte Fachleute
in seiner Zeitschrift weiten Kreisen der Industrie und des Handels wertvolle
anregende Aufsätze aus den verschiedensten Gebieten der Elektrotechnik liefert. Da
die Verfasser der sämtlichen vorliegenden Werkchen ihre Aufgabe recht geschickt
gelöst und für ihr jeweiliges Fachgebiet kurze, leicht verständliche Uebersichten
über den augenblicklichen Stand von Theorie und Praxis gegeben haben, so erscheint
es wohl gerechtfertigt und ist mit Dank zu begrüßen, daß der Verlag es unternommen
hat, die drei Aufsatzreihen als Sonderabdrücke weiteren Kreisen zugänglich zu
machen.
Dr.-Ing. Holm.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Lehrbuch der chemischen Technologie und
Metallurgie. Unter Mitwirkung hervorragender Fachleute von Dr. Bernhard Neumann, a. o. Professor an der Technischen
Hochschule in Darmstadt. Mit 898 Figuren und 5 Tafeln. Leipzig 1912. S. Hirzel. Preis geh. M 18,–, geb. M 19,20.
Eisenkonstruktion. Leitfaden für den Unterricht an
Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von Prof. August Göbel, Dipl.-Ing. und Oberlehrer an der Kgl.
Baugewerkschule in Posen. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage von Dipl.-Ing.
O. Henkel, Oberlehrer an der Kgl. Tielbauschule in
Rendsburg. Erster Teil. Mit 181 Figuren. Zweiter Teil. Mit 302 Figuren. Leipzig und
Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis des I. Teils geh. M 2,–, des II. Teils geh. M
2,20.
Die Ausführung von Eisenbetonbauten. Leitfaden für den
Unterricht an Baugewerkschulen. Von Martin Preuß, Kgl.
Oberlehrer in Breslau. Mit 31 Figuren. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis
M 1,60.
Mathematisch-physikalische Schriften für Ingenieure und
Studierende. Von Professor Dr. E. Jahnke. Konforme
Abbildung von Leo Lewent, weil. Oberlehrer an
der 7. Realschule zu Berlin. Mit einem Beitrag von Dr. Wilhelm
Blaschke, Privatdozent an der Universität Greifswald. Mit 40 Figuren.
Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M 2,80, geb. M 3,20.
Die Grundlagen der deutschen Material- und Bauvorschriften
für Dampfkessel. Von R. Baumann, Professor an
der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart. Mit einem Vorwort von Dr.-Ing. v. Bach, Kgl. Württemb. Baudirektor, Professor des
Maschineningenieurwesens an der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart, Vorstand des
Ingenieurlaboratoriums und der Materialprüfungsanstalt an derselben. Mit 38 Figuren.
Berlin 1912. Julius Springer. Preis geb. M 2,80.
Mechanische Triebwerke und Bremsen. Von Dr. St. Löffler Mit 108 Figuren. München und Berlin 1912. R.
Oldenbourg. Preis M 6,–.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Aegyptens Einfuhr von Metallen und Metallwaren
1911.
Aegyptens letztjährige Einfuhr von Metallen und
Metallwaren im Werte von 2977354 £E. verteilte sich auf die
Haupteinfuhrländer wie folgt: Großbritannien 1143042, Deutschland 425005, Belgien 392 136, Frankreich 349451,
Oesterreich-Ungarn 125201 £E.
Gegen das Vorjahr ist die britische Einfuhr um 276000 £E., die deutsche um 87000
£E., die französische um 63000 £E. gestiegen, während die belgische sich um 5000
£E. verringert hat.
Gußeisen wurde für 5094 £E. aus Großbritannien
eingeführt. Gußeiserne Röhren (Wert: 65805 £E.) kamen
zu ⅔ aus Großbritannien, zu ¼ aus Frankreich und für 3817 £E. aus Deutschland.
Abflußröhren sind britische Spezialität, während Röhren für Wasser- und
Gasleitungen vorwiegend französischer Herkunft sind. Deutsche Ware ist zu teuer,
um großen Absatz zu finden.
Die Einfuhr von emaillierten Geschirren ist im Werte
auf 76114 £E. gestiegen, wovon auf Oesterreich-Ungarn 61651 £E., auf Deutschland
11479 £E. fielen. Die Einfuhr Oesterreichs ist gegen das Vorjahr fast um das
Doppelte gewachsen. Seine Ware eignet sich besser als die deutsche für den
großen Verbrauch, auch ist sie billiger, weil sie von einer Hausindustrie
hergestellt wird.
Gußeisen in bearbeiteter Form und in Verbindung mit
anderen Metallen für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke kam im Werte
von 55259 £E. zu ⅓ aus Großbritannien, zu ¼ aus Frankreich, im übrigen
namentlich aus Deutschland (Wert: 6647 £E.) und Belgien.
Eiserne Reifen zum Beschlagen der gepreßten
Baumwollballen in einer Einfuhrmenge von 6754 t im Werte von 48812 £E.
wurden zu ¾ aus Großbritannien, im übrigen aus Deutschland und Belgien bezogen.
Die deutsche Einfuhr ist auf 1014 t im Werte von 7322 £E. zurückgegangen. Das
Metall der Reifen muß biegsam und von guter Qualität sein. Diesem Erfordernis
entspricht am meisten die britische Ware.
Eiserne Träger wurden in einer Menge von 17327 t im
Werte von 92953 £E. zu 85% aus Belgien, sonst aus Großbritannien und Deutschland
eingeführt. Deutschland lieferte 1358 t für 7137 £E. Es ist wegen der höheren
Frachtkosten Belgien gegenüber im Nachteil. Träger werden nicht bloß bei Bauten,
sondern auch als Stützen für die hölzernen Pfosten von Telegraphen- und
Telephonleitungen und für leichte, dort hergestellte Eisenbauten verwendet.
Die Einfuhr von Eisenbahnschienen betrug 19591 t im Werte von 114115 £E., wovon
Großbritannien 10882 t für 65979 £E., Deutschland 4233 t für 21973 £E. und
Belgien 3620 t für 21352 £E. lieferten. Die Einfuhr aus Deutschland hat sich
gegen das Vorjahr verdreifacht, weil eine Lieferung für die Staatseisenbahn an
deutsche Fabriken vergeben wurde. Im allgemeinen liefert es hauptsächlich
leichte Schienen für Kleinbahnen und Straßenbahnen.
Bleche wurden in einer Menge von 8998 t im Werte von
60708 £E. zu fast ⅔ aus Belgien und zu je ⅛ aus Großbritannien und Deutschland
bezogen. Letzteres sandte 1059 t für 6486 £E. Gewöhnliche Bleche sind
größtenteils britischer und belgischer, feine meistens britischer und Bleche von
großen Dimensionen deutscher Herkunft.
Die Einfuhr von Stab- und Winkeleisen belief sich auf 22913 t für 119696 £E. Hieran waren
Belgien mit 18988 t für 93188 £E., Deutschland mit 2725 t für 14039 £E.
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und Großbritannien mit 1035 t für 9242 £E. beteiligt.
Die deutsche Einfuhr dürfte fast das Doppelte betragen haben und zum Teil in der
belgischen Einfuhr enthalten gewesen sein.
Eisenkonstruktionen für Bauten wurden in einer Menge
von 7714 t für 115282 £E. bezogen, wovon ⅓ auf Belgien, je ¼ auf Frankreich und
Großbritannien und der Rest mit 916 t im Werte von 14039 £E. auf Deutschland
fielen. Die Einfuhr war etwas kleiner als im Vorjahr; sie ist sehr abhängig von
dem Umfang der Bauten, die die Regierung ausführen läßt. Der Absatz deutscher
Ware betrug nur ⅓ des Absatzes im Vorjahr.
Eiserne Röhren, die hauptsächlich zu
Bewässerungsanlagen verwendet werden, kamen im Werte von 106232 £E. zu fast ¾
aus Großbritannien und für 24689 £E. aus Deutschland. Der Absatz hat gegen das
Vorjahr um 40% zugenommen.
Die Einfuhr von Eisenwaren aller Art, wie Tür- und
Fensterbeschläge, Türangeln, Beschläge für Karren und Waggons, Räder für Waggons
und Lokomotiven, Schlepphaken und Puffer für Eisenbahnwagen, Eisenbahnschwellen,
Riegel, Gitter, große eiserne Ringe, eiserne Ketten, Nägel und Stifte, Hufeisen,
Reit- und Fahrgeschirrteile, Sprungfedern, Drahtgeflechte, eiserne Geschirre u.
dergl. hatte einen Wert von 243892 £E. gegen 165572 £E. im Vorjahr.
Hauptlieferanten waren: Großbritannien mit 113557, Belgien mit 52080,
Deutschland mit 47 439 und Frankreich mit 22224 £E.
Der Absatz deutscher Ware hat sich gegen das Vorjahr verdoppelt. Schlosserwaren (Wert: 117887 £E.) wurden für 61425
£E. von Deutschland, für 22010 £E. von Großbritannien und im übrigen
hauptsächlich von Frankreich und Belgien geliefert.
Geldschränke (Wert: 16848 £E.) kamen zu ⅗ aus
Großbritannien und zu ⅕ aus Oesterreich-Ungarn. Deutsche Ware war wenig
vertreten.
Eiserne Bettstellen (Wert: 89118 £E.) waren fast ganz
britischer Herkunft. Eine Konkurrenz dagegen ist ausgeschlossen.
Weißblech und Waren daraus
(Wert: 119066 £E.) wurden zu 85% von Großbritannien, im übrigen namentlich von
Frankreich und Deutschland bezogen. Großbritannien liefert hauptsächlich
Wellbleche. Der Absatz deutscher Ware belief sich auf 5071 £E. und hat sich
gegen das Vorjahr verdoppelt.
Werkzeuge für den Handwerksbetrieb, Acker- und
Gartenbau (Wert: 65994 £E.) kamen zu ⅖ aus Großbritannien, zu ⅙ aus Frankreich
und für 17001 £E. aus Deutschland. Der Absatz deutscher Werkzeuge ist gegen das
Vorjahr auf das Doppelte gestiegen.
Die Einfuhr von Kupferblech und gewalztem Kupfer hat sich von 2312 t im Vorjahr auf 3539 t im Werte
von 238464 £E. gehoben. Hiervon lieferten Großbritannien 90% und Deutschland 106
t für 7161 £E.
Bearbeitetes Kupfer für industrielle Zwecke und
elektrische Anlagen, Haus- und Küchengeräte aus Messing wurden für 55667 £E.
eingeführt, wovon auf Frankreich 16685 £E., auf Deutschland 13865 £E. und auf
Großbritannien 13205 £E. fielen. Der wichtigste deutsche Artikel sind Hausund
Küchengeräte.
Zink und Blei in Platten
und bearbeitet (Wert: 17711 £E.) war vorwiegend belgischer und französischer
Herkunft.
Zinn in Stücken und Stangen (Wert: 46650 £E.) wurde zu
⅔ aus Großbritannien, zu ¼ aus Frankreich und für
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4739 £E. aus Deutschland, bleierne Röhren für Gas- und Wasserleitungen (Wert: 13600 £E.) zu ¾
aus Frankreich und Algerien und für 2274 £E. aus Deutschland bezogen.
Waren aus anderen Metallen, wie Nickel und Aluminium
(Wert: 47575 £E.) lieferten zu ⅓ Großbritannien, zu ¼ Frankreich, zu ⅕
Oesterreich-Ungarn und für 7438 £E. Deutschland.
Waffen (Wert: 7002 £E.) waren vorwiegend britischen
und belgischen Ursprungs. Das Geschäft ist schwierig, weil die Regierung den
Waffenhandel streng überwacht.
(Aus einem Berichte des Kais. Konsulats in Alexandrien.)
Geschäftliches.
Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht
stehendes, höheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und
Maschinen-Ingenieuren, Technikern und Werkmeistern und zählt jährlich etwa 2000
bis 3000 Besucher. Der Unterricht sowohl in der Eelektrotecknik als auch im
Maschinenbau wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert und wird durch die
reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotechnik und Maschinenbau,
Werkstätten und Maschinenanlagen usw. sehr wirksam unterstützt. Das
Wintersemester beginnt am 15. Oktober 1912, und es finden die Aufnahmen für den
am 30. September beginnenden, unentgeltlichen Vorkursus von Mitte September an
wochentäglich statt. Ausführliches Programm mit Bericht wird kostenlos vom
Sekretariat des Technikums Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. In den mit
der Anstalt verbundenen, etwa 3000 qm bebaute Grundfläche umfassenden
Lehr-Fabrikwerkstätten finden Praktikanten zur praktischen Ausbildung Aufnahme.
Auf allen bisher beschickten Ausstellungen erhielten das Technikum
Mittweida bezw. seine Präzisions-Werkstätten hervorragende Auszeichnungen.
Industrie- und Gewerbe-Ausstellung Plauen: die Ausstellungsmedaille der Stadt
Plauen „für hervorragende Leistungen“. Industrie- und Gewerbe-Ausstellung
Leipzig: die Königl. Staatsmedaille „für hervorragende Leistungen im
technischen Unterrichtswesen“. Industrie-Ausstellung Zwickau: die
goldene Medaille. Internationale Weltausstellung Lüttich: den Prix
d'honneur.
Ausschreibungen und Projekte.
Mineralien, Metalle,
Maschinen.
Eisenbahnmaterial.
Bulgarien. Lieferung von Eisenbahnmaterial (Schienen,
Laschen, dreilöcherigen Unterlagen, Bolzen, Krampen, sowie 50
Weichen-Kreuzungsanlagen). 17. August 1912, Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
Anschlag 681 185,15 Fr. Sicherheitsleistung 5%. Die Vergebung kann entweder im
ganzen oder in drei Teilen a) für Schienen, Laschen und dreilöcherige
Unterlagen; b) für Bolzen und Krampen und c) für Weichen-Kreuzungsanlagen
erfolgen. Lastenhefte, Zeichnungen usw. sind bei der Generaldirektion der
bulgarischen Eisenbahnen in Sofia zu a und b für zusammen 5 Fr., zu c für 15 Fr.
erhältlich.
Bulgarien. Lieferung von Werkzeugen und Instrumenten
für die Eisenbahnverwaltung nach den Verzeichnissen Nr. 10, 11 und 12. 12.
August 1912, Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 17535 Fr., 9150 Fr. und
19716 Fr. Sicherheitsleistungen 878 Fr., 458 Fr. und 986 Fr. Die Lastenhefte,
die Verzeichnisse sowie Muster der zu liefernden Waren liegen an Werktagen in
der Kanzlei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia zur Einsicht aus.
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Bulgarien. Lieferung von Schaufeln für die
Eisenbahnverwaltung. 7. August 1912, Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag
4000 Fr. Sicherheitsleistung 200 Fr. Lastenhefte, Verzeichnis (Nr. 301) usw.
liegen an Werktagen in der Materialien-Abteilung der bulgarischen
Eisenbahnabteilung in Sofia zur Einsicht aus.
Niederlande. Lieferung einer Drehscheibe (von 20 m
Durchmesser) nebst Zubehör für die Station Herzogenbusch. 6. August 1912,
Compagnie pour l'exploitation des chemins de fer de l'Etat, in Utrecht.
(Moniteur des Intérêts Matériels.)
Bosnien. Umpflasterung der Stadt Sarajewo. Dem
Vernehmen nach besteht der Plan einer Umpflasterung der Stadt Sarajewo. Der
Wertgegenstand soll sich auf etwa 1½ Millionen Kronen belaufen. Interessenten
würden sich, am besten in kroatischer Sprache, um nähere Auskunft an den
Gemeinderat zu wenden haben. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Sarajewo.)
Italien. Bau einer Landungsbrücke mit Zufahrtstraße
bei der Insel Bianka im Hafen von Terranova Pausania. Vergebung durch das
Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig durch die
Königliche Präfektur in Sassari am 14. August 1912, vorm. 10 Uhr. Voranschlag
662176 Lire. Offerten, Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung von 30000
Lire bis zum 4. August 1912. Endgültige Sicherheitsleistung 1/10 der
Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Spanien. Bau einer Ladestelle für Erze im Hafen von
Melilla. Angebote bis zum 2. November 1912, 12 Uhr, an die Baukommission (Junta
de Fomento) in Melilla. Näheres in spanischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Dominikanische Republik. Die Gesellschaft The Central
Romana in La Romana (Gesellschaftssitz Greenwich Connecticut)
beabsichtigt, Zuckerplantagen, Zuckerfabriken und
damit im Zusammenhange stehende landwirtschaftliche und
gewerbliche Betriebe in Angriff zu nehmen. Sie hat die in dem Gesetze
vom 26. Juni 1911 für landwirtschaftliche Betriebe vorgesehenen Vergünstigungen
erhalten.
Frankreich. Die landwirtschaftliche Kommission der
Deputiertenkammer hat ihren Bericht über den Gesetzentwurf, betreffend die
Herbeiführung der „déclaration d'utilité publique“ wegen Herstellung
eines Kraftwerks an der Durance und der Versorgung der benachbarten Departements mit Wasser und elektrischer
Kraft, erstattet. Er soll demnächst gedruckt und verteilt werden. (Aus
einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Marseille.)
Ecuador. Zum Bau eines Hafendammes in Bahia de
Caraquez sind 10000 Sucres bewilligt worden. (Bulletin of the Pan American
Union.)
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