Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 512 |
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BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Theorie und Praxis der
Maßanalyse. Von Alexander Classen unter
Mitwirkung von H. Cloeren. 8°. IX und 772 Seiten. Mit 46
Figuren. Leipzig 1912. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geb. M
32,–.
Schon der Name des Verfassers bürgt dafür, daß ein mit großer Sachkenntnis
geschriebenes Werk vorliegt. Auf seine langjährigen Erfahrungen gestützt, hat Classen die besten Methoden der Maßanalyse ausgewählt. Er
beschreibt sie eingehend, erörtert dabei alle möglichen Fehlerquellen und
berücksichtigt auch gebührend die Ergebnisse physikalisch-chemischer Forschung. Die
Darstellung ist musterhaft klar, so daß sich das dickleibige Buch ausgezeichnet
liest. Es sei daher recht warm empfohlen.
K. Arndt.
Die Chemie in der Rechtspflege.
Leitfaden für Juristen, Polizei- und Kriminalbeamte usw. Von M. Dennstedt. 8°. VII und 422 Seiten. Mit 151 Figuren und 27
Tafeln. Leipzig 1910. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geb. M
20,–.
Das vorliegende, schön ausgestattete Werk ist in erster Linie für den Untersuchungsrichter bestimmt und soll sein Verständnis
für die Arbeit des chemischen Sachverständigen verbessern. Entsprechend diesem Zweck
setzt Dennstedt beim Leser keine chemischen oder
physikalischen Vorkenntnisse voraus, sondern lehrt in der Einleitung die einfachsten
chemischen Vorgänge kennen und flicht später an passenden Stellen die Beschreibung
von Lupe, Mikroskop, Spektralapparat usw. ein. Einzelne Fälle aus der Praxis werden
ausführlich besprochen; genaue Anleitung zur Probenahme von verdächtigen
Gegenständen und noch mancher andere praktische Wink wird dem Untersuchenden
gegeben. Die Vielseitigkeit des Inhalts möge durch die Stichwörter:
„Brandstiftung, Blutnachweis, Schriftfälschungen, Nahrungs- und
Genußmittel“ angedeutet werden. Zum Schluß bespricht der Verfasser die
Nahrungsmittel-Gesetzgebung und ihre Zukunft.
Ob es nötig war, im Namenregister Ovid und Sherlock Holmes aufzuführen, weil sie gelegentlich
erwähnt wurden, erscheint mir zweifelhaft. Auch im Text könnten manche Seitensprünge
wohl ohne Schaden fortbleiben; das Buch ist ohnedem interessant genug.
K. Arndt.
Theorie und Praxis der
Staubverdichtung und der Reinigung und Entstaubung von Gasen. Von Dr. phil.
C. Guillemain. Halle a. S. 1911. Wilhelm Knapp. Preis
geh. M 2,80.
Die Reinigung und Entstaubung der Gase hat, trotzdem diese Frage, sei es in
technischer, sei es in hygienischer Hinsicht, für die Praxis von außerordentlicher
Bedeutung ist, bisher noch keine zusammenfassende und erläuternde Darstellung
gefunden; man darf daher das Erscheinen dieser kleinen Schrift mit Freude begrüßen.
Schon der Umstand, daß allein in Deutschland bisher weit über 300 Patente auf
Verfahren zur Entstaubung von Gasen erteilt wurden, beweist zur Genüge, daß man in
der Praxis an der befriedigenden Lösung dieser recht schwierigen Frage ein großes
Interesse hat. Verfasser erörtert zunächst einige grundlegende Fragen, so z.B. die
Entstehung und das theoretische Verhalten staubhaltiger Gase, ferner die etwaigen
Verschiedenheiten in der Konstitution der Staubgasgemische. In sehr anschaulicher
Weise erläutert er an der Hand zahlreicher allgemein verständlicher Beispiele die
Gründe, weshalb auch solche Körper, die schwerer sind als Luft, in ihr schweben
können, während sie nach den Gesetzen der Schwerkraft senkrecht zu Boden fallen
müßten. Im Anschluß an diese theoretischen Betrachtungen werden dann die Grundsätze
für die Konstruktion brauchbarer Entstaubungsvorrichtungen dargelegt, wobei
natürlich neben dem technischen Erfolg des Verfahrens auch wirtschaftliche und
sozial-hygienische Gesichtspunkte maßgebend sein müssen. Die Anforderungen der
Praxis sind sehr verschiedenartig und auch hierdurch erklärt es sich, daß die Zahl
der bisher eingeführten Gasreinigungsverfahren so außerordentlich groß ist. Unter
Zugrundelegung der Patentliteratur und auf Grund eigener praktischer Erfahrungen
gibt Verfasser sodann eine Uebersicht über die wichtigsten Verfahren, die den
Praktiker in den Stand setzen soll, das für einen speziellen Fall geeignetste und
wirtschaftlichste Verfahren ohne große Mühe ausfindig zu machen. Schließlich werden
noch die Prüfungsmethoden von Gasen auf ihren Staubgehalt besprochen, die aber noch
eines weiteren Ausbaues bedürfen. Das Büchlein verdient namentlich in den Kreisen
der Betriebsbeamten mit Aufmerksamkeit gelesen zu werden.
A. Sander.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
The Dynamics of Particles and of Rigid, Elastic and
Fluid Bodies being lectures on mathematical physics. By Arthur Gordon Webster, A. B. (Harv.), Ph. B. (Berol),
Professor of physics, Director of the Physical Laboratory, Clark University,
Worcester, Massachusetts. Second Edition. Leipzig 1912. B. G. Teubner. Preis geb. M
14,–.
Berichte des Versuchsfeldes für Werkzeugmaschinen an der
Technischen Hochschule Berlin. Vorbericht: Das
Versuchsfeld und seine Einrichtungen. Erster Fachbericht: Untersuchung einer Drehbank mit Riemenantrieb. Von
Dr.-Ing. G. Schlesinger, Professor an der Technischen
Hochschule zu Berlin. Mit 46 Figuren. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M
1,20.
Tabelles Annulles de Constantes et Données Numeriques de
Chimie, de Physique et de Technologie. Secrétaire general: Ch. Marie, Dr. és Sciences. Volume I. Année 1910. Leipzig
1912. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis M 21,50.
Technische Thermodynamik. Von Prof. Dipl.-Ing. W. Schüle. Zweite, erweiterte Auflage der „Technischen
Wärmedynamik“. Erster Band. Die für den Maschinenbau wichtigsten Lehren nebst
technischen Anwendungen. Mit 223 Figuren und 7 Tafeln. Berlin 1912. Julius Springer.
Preis geb. M 12,80.
Karstgebiete und ihre Wasserkräfte. Eine Studie
aus öffentlichen Vorträgen des Verfassers über die Ausnutzung und Verwertung der
Wasserkräfte in den Karstländern der Oest.-Ung. Monarchie. Von Theodor Schenkel, behördlich autorisierter Zivilingenieur und staatlich
beeideter Sachverständiger. Mit 125 Figuren. Wien und Leipzig 1912. A Hartleben.
Preis geb. M 8,–.
Die Elektrizität und ihre Anwendung im Eisenbahn-,
Telegraphen- und elektrischen Sicherungsdienst. Von Oberbahnmeister Emil Gollmer, Vorsteher der
Eisenbahn-Telegraphenwerkstatt in Altona. Herausgegeben von Emil Burok, Bahnmeister der k. k. österr. Staatsbahnen. Mit 60 Figuren.
Halle a. S. 1911. Wilhelm Knapp. Preis M 3,60.
Deutsches Kartellrecht. Erster Band: Die rechtliche
Organisation der Kartelle. Von Dr. Julius Flechtheim,
Rechtsanwalt und Dozent an der Handelshochschule in Köln a. Rh. Mannheim und Leipzig
1912. J. Bensheimer. Preis geh. M 5,–, geb. M 6,50.
Gewerbepolizeiliche Vorschritten für die Errichtung und den
Betrieb gewerblicher Anlagen. Ein Ratgeber für Fabrikanten, Betriebsleiter
und Meister. Von Dr. A. Bender, Kgl. Gewerbeinspektor.
Mit 4 Figuren. Berlin 1912 Julius Springer. Preis M 1,80.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Die elektrotechnische Industrie im ersten Halbjahr
1912.
(Nachdruck verboten.)
Die Versorgung der wirtschaftlichen Unternehmungen mit elektrischer Energie ist
eine wesentliche Vorbedingung für den ungehemmten Fortschritt unserer
Produktion. Nachdem die Verwendung von elektrischer Kraft in Landwirtschaft,
Industrie und im Verkehrswesen in den verflossenen Jahrzehnten sich unablässig
ausgedehnt hatte, hat in der neuesten Zeit die beginnende Elektrisierung der Bahnsysteme neue Anregung gebracht. Die Industrie
der elektrotechnischen Erzeugnisse hat im Verlauf dieser Entwicklung einen ganz
ungeahnten Aufschwung genommen. Nicht einmal die Schärfe der Konkurrenz, die
häufig genug empfindlich drückte, hielt die Besserung der
Betriebsergebnisse auf. In den beiden letzten Geschäftsjahren konnte
eine hohe Dividende verteilt werden. In den ersten fünf Monaten d. J. erschienen
vergleichbare Bilanzen von 24 elektrotechnischen Aktiengesellschaften für das
abgelaufene Rechnungsjahr. Im Jahre 1910 betrug das Nominalkapital dieser
Unternehmungen 144,69 Mill. Mark. Den Aktionären flössen nach Abschluß des
gesamten Betriebsjahres 16,27 Mill. Mark Dividenden zu. Gemessen am
Aktienkapital errechnete sich die Durchschnittsdividende mithin auf 11,2 Proz. Die nämlichen Betriebe
setzten ihr Gesamtkapital im Laufe des Jahres 1911 um 5,22 Mill. Mark auf 149,90
Mill. Mark herauf. Die diesmal zur Ausschüttung gelangte Dividende erreichte
insgesamt 16,82 Mill. Mark. Auch auf das vermehrte Aktienkapital konnte mithin
die hohe Durchschnittsdividende von 11,2 Proz. gehalten werden. Die guten
Aussichten der elektrotechnischen Industrie regten die Unternehmungslust
im vorigen und im laufenden Jahre kräftig an. Die bedeutendsten Kapitalien
flössen freilich jenen wenigen Großunternehmungen zu, die sich mehr und mehr
ringförmig zusammengeschlossen haben und die Monopolisierung des Gewerbszweigs als letztes Ziel ansehen. Die für
Neugründungen und Kapitalserhöhungen aufgewandte
Summe belief sich in den Monaten Januar bis Juni 1907 bis 1912 in Millionen Mark
auf folgende Beträge:
1907
1908
1909
1910
1911
1912
Neugründungen
21,63
2,87
2,90
6,68
14,29
4,52
Kapitalserhöhungen
2,83
7,97
16,97
10,01
18,25
27,68
Neuinvestierungen insgesamt
24,46
10,84
19,87
16,69
32,54
32,20
Daß es seit dem Vorjahr in zahlreichen Zweigen der Industrie der
elektrotechnischen Erzeugnisse endlich zu Preiskonventionen kam, erhöhte die Erträgnisse des Inlandsgeschäfts
nicht unbedeutend. Hingegen war das Exportgeschäft nicht unbedenklich erschwert,
da die Mehrzahl der Länder allmählich dazu übergeht, die eigene Industrie durch
Zölle zu schützen. So haben im Jahre 1911 abermals zwei Länder, Schweden und
Japan, den elektrotechnischen Import mit Abgaben belastet. Die Folge war, daß
dem blühenden Geschäft mit Ostasien ein schwerer Schlag versetzt wurde. In den
ersten sechs Monaten des Vorjahres wurden 66187 dz elektrotechnischer Fabrikate
aus Deutschland nach Japan exportiert. Die Versendungen gingen in der
entsprechenden Zeit dieses Jahres auf 34468 dz zurück. Die Kabelausfuhr allein
sank von 32866 auf 11394 dz. Dagegen konnte der Export nach Schweden nicht nur
gehalten, sondern sogar von 22383 dz
Textabbildung Bd. 327
auf 24985 dz vermehrt worden. Ueberhaupt spricht es
für die Leistungsfähigkeit der deutschen elektrotechnischen Fabriken, daß sie
ihren Gesamtexport Jahr für Jahr trotz der wachsenden
Schwierigkeiten erheblich gesteigert haben. Der ausländische Absatz von
Erzeugnissen der genannten Industrie entwickelte sich in den ersten sechs
Monaten der Jahre 1907 bis 1912 in Doppelzentnern, wie folgt:
Jan.–Juni
1907
1908
1909
1910
1911
1912
Ausfuhr
301540
381812
370867
418428
457518
500529
Geg. d. Vorjahr
+ 80292 – 10915 + 47561 + 39090 +
43011
Vom Januar bis Juni 1912 wurden mithin 198989 dz elektrotechnischer Produkte mehr
im Ausland untergebracht als in der Parallelperiode des Jahres 1907. Der Wert
des Exports stieg in den ersten sechs Monaten der Jahre 1911 und 1912 von 97,98
auf 102,39 Millionen Mark.
Der Charkower Eisenmarkt im Juni 1912.
Das Kaiserliche Konsulat in Charkow berichtet unter dem 5. Juli 1912:
Im Monat Juni, in dem die Bausaison ihren Höhepunkt zu erreichen pflegt, ist eine
weitere Steigerung der Nachfrage nach Trägern und
Stahldraht für Eisenbeton-Arbeiten eingetreten, die eine nicht unerhebliche
Preiserhöhung für Draht zur Folge hatte. Auch Dachblech, dessen Fabrikation in
den letzten Wochen auf den südlichen Werken etwas eingeschränkt worden ist,
erfreute sich einer guten Nachfrage. Dagegen sind Eisenröhren wider Erwarten bis
jetzt nicht viel verlangt worden; da man vermutet, daß die Bestellungen mit
Verspätung eintreffen werden, haben sich die Preise auf ihrer bisherigen Höhe
gehalten.
Die Zurückhaltung der Fabriken landwirtschaftlicher
Maschinen dauert fort. Von besonderem Interesse ist, daß das Syndikat
„Prodameta“ vor kurzem für die Fabriken landwirtschaftlicher
Maschinen zur Bearbeitung des Bodens, wie Pflüge, Eggen usw., den Preis für
Eisen auf 1,25 Rbl. pro Pud franko Bestimmungsort ermäßigt hat, während für die
Fabriken anderer landwirtschaftlicher Maschinen die bisherigen Preise – 1,33
Rbl. für große, 1,40 Rbl. für kleinere Fabriken – aufrechterhalten wurden.
Auf südliches Roheisen Nr. 1 kamen Abschlüsse mit
Lieferungstermin für 1913 für 68–72 Kopeken loko Fabrik zustande; der derzeitige
Preis schwankt zwischen 70 und 75 Kopeken.
Die Preise sind aus nachstehender Tabelle
ersichtlich:
Preise für Gußeisen und Stahl für
Juni 1912:
Engrospreise pro
PudCharkowerloko Fabrik Rayon oderCharkow
Einzelpreiseauf d. Nieder-lagen
inCharkow
Kopeken pro
Pud
Roheisen, südlich Nr. 1
70–75
–
–
„ Ural
60–70
–
–
„ umgeschmolzenes Ural
53–58
–
–
Ferromangan
225
–
–
Knüppel, gegossen
Kein
–
–
„ gepreßt
Angebot
–
–
Luppen
115–120
–
–
Sorten- u. BandeisenGrundpreise, Zuschlagszahlungen
laut Preislisten; für Massenspezifikationen Skonto von 2–4
Kopeken.
–
148–153
166–170
Draht von 5–11 mmGrundpreise, Zuschlagszahlungen
laut Preislisten; für Massenspezifikationen Skonto von 2–4
Kopeken.
120–135
–
–
Schienen für Bergbahnen, Gew. bis 10 Pfd.Grundpreise, Zuschlagszahlungen laut Preislisten; für
Massenspezifikationen Skonto von 2–4 Kopeken.
–
148–153
166–170
Reservoir-BlechGrundpreise, Zuschlagszahlungen
laut Preislisten; für Massenspezifikationen Skonto von 2–4
Kopeken.
–
160–165
175–180
Universalblech, Breite 8 „ u. mehrGrundpreise, Zuschlagszahlungen
laut Preislisten; für Massenspezifikationen Skonto von 2–4
Kopeken.
–
160–165
175–180
Würfelblech
–
160–165
175–180
Dachblech, Ural, 10 Pf. I. Sorte
–
235–245
260–265
„ „ 10 „ II. Sorte
–
230–235
245–250
„ südlich
200–210
220–225
240–245
Träger:Grundpreise, Zuschlagszahlungen
laut Preislisten; für Massenspezifikationen Skonto von 2–4
Kopeken.
Profil von 80 – 320 mm
–
145–149
180–185
„ mehr als 320 mm
–
150–154
190–195
Schwellen
–
151
185–195
Schienen:
Eisenbahn-Schienen
112
–
–
Ausschuß nach Inspektion von 32–18 Pfd
76–110
–
–
Gußeiserne Muffenröhren für WasserleitungenGrundpreise, Zuschlagszahlungen laut Preislisten; für
Massenspezifikationen Skonto von 2–4 Kopeken.
145–160
165–175
185–195
Textabbildung Bd. 327
Geschäftliches. K. k. Technologisches
Gewerbe-Museum.
Der 33. Jahresbericht dieser Anstalt über das Schuljahr 1911/12, erstattet vom
Direktor, Hof rat Georg Lauboeck, bietet einen Rückblick auf die im
Verwaltungsjahre vorgekommenen, für das Institut besondere Bedeutung habenden
Ereignisse, verzeichnet die im Laufe des Jahres eingetretenen Verfügungen und
Begebenheiten, zeigt die ununterbrochen steigende Frequenz der
Unterrichtsabteilungen, liefert für die stets wachsende Inanspruchnahme der
Versuchsanstalten interessante Belege und gewährt überhaupt nach vielfachen
Richtungen hin tieferen Einblick in die Leistungen der Anstalt.
Aus dem Berichte sind die Tätigkeit des Kuratoriums, die Personalstatistik, die
Wirksamkeit der Unterrichts- und Versuchsanstalten an den einzelnen Sektionen,
die Schülerunterstützungen und Schülerexkursionen, die erhaltenen Zuwendungen
und Besuche, der Bibliotheksbestand, die Frequenz der Sammlungen und
Unterrichtsanstalten zu ersehen.
Der Bericht gibt weiter Aufschluß über den Besuch der 19 Speziallehrkurse mit
Abend und Sonntagsunterricht und über die Lehrkurse für Papierindustrie, für
Artilleriemeister, für Kesselheizer und Dampfmaschinenwärter und für
Automobilwagenlenker.
Die Frequenz der Unterrichtsanstalten weist in Summa 1646 Schüler nach, wovon 601
als Tagesschüler und 1045 als Frequentanten der Speziallehrkurse das Institut
besuchten.
Im Berichtsjahre standen an der Anstalt 116 Personen in Verwendung.
Der Jahresbericht, dem mit Befriedigung die gedeihliche Entwicklung der Tätigkeit
an der Anstalt zu entnehmen ist. wird Interessenten über Wunsch von der
Direktion zur Verfügung gestellt.
Ausschreibungen und Projekte.
Mineralien, Metalle,
Maschinen.
Elektrotechnische Industrie.
Ungarn. Das Elektrizitätswerk der Kgl. Freistadt Besztercebánya vergibt zur Erweiterung des Elektrizitätswerkes die Lieferung von: 1. 1 Stück 500
eff. PH Rohölmotor samt Zubehör; 2. 1 Stück dreiphasigem Generator (zum
Rohölmotor); 3. einer Schalttafel und Verbindungsleitungen. Anträge sind bis zum
24. August 1912 einzureichen. Sicherheitsleistung 5 Proz. Bedingungen und
Skizzen sind im Stadtbureau des Elektrizitätswerkes in Besztercebánya und beim
Ingenieur Tibor Szeberényi in Budapest, VIII. József- u. 12, für 5 Kr.
erhältlich. (Oesterreichischer Zentralanzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Steiermark. Die Bezirksvertretung Voitsberg hat der
Marktgemeinde Köflach die Aufnahme eines Darlehens
von 80000 Kr. zum Ausbau des Elektrizitätswerkes
bewilligt. (Oesterreichischer Zentral-Anzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Eisenbahnmaterial.
Italien. Bau des 1. Loses der 3388,46 m langen
Eisenbahnstrecke Ronco–Arquata. Generaldirektion der Staatsbahnen in
Rom, 24. August 1912, 8 Uhr vorm. Voranschlag 5297200 Lire. Bewerbungsschreiben
bis zum 13. August 1912. Vorläufige Sicherheitsleistung 200000 Lire, endgültige
530000 Lire. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
Belgien. Lieferung von 1100 kg Lötmasse für die
Staatsbahnverwaltung. 21. August 1912, 12 Uhr, Börse in Brüssel.
Sicherheitsleistung 400 Fr. Spezialavis Nr. 240. Eingeschriebene Angebote zum
17. August.
Textabbildung Bd. 327
Chemische Industrie.
Ungarn. Das Königlich ungarische Oberbergamt in
Zalatna vergibt für 1913 die Lieferung von 48000 dz
Schwefel. Die Angebote sind bis zum 14. August
1912 einzureichen. Sicherheitsleistung bis 250000 Kr. 5 Proz., über diesen
Betrag 2 Proz. (Oesterreich. Zentralanzeiger für das öffentliche
Lieferungswesen.)
Verschiedenes.
Oesterreich-Ungarn. Anlage von Wasserleitungen. Die
Gemeindevertretung von Blottendorf bei Haida (Böhmen)
hat beschlossen, sofort Pläne und Kostenanschläge einzuholen, um den Bau einer
Wasserleitung so rasch als möglich durchzuführen. – Der Salzburger Gemeinderat genehmigte das Projekt des Stadtbauamts zur
Erweiterung der Fürstenbrunner Wasserleitung durch Fassung des Ueberwassers mit
zwanzig Sekundenliter ohne Erbauung eines eigenen Reservoirs mit dem
veranschlagten Kostenaufwande von 287000 Kr. (Oesterr. Zentralanzeiger für das
öffentliche Lieferungswesen.)
Santa Curz de Tenerife. Wasserleitung, Kanalisation.
Infolge Ausbaus der Wasserleitung wird voraussichtlich innerhalb eines Jahres
genügend Wasser in die Stadt Santa Cruz kommen, um auch die Einrichtung einer
modernen Kanalisationsanlage zu gestatten. (Aus einem Berichte des Kaiserl.
Konsulats in Santa Cruz de Tenerife.)
Rußland. Die St. Petersburger Stadtverwaltung hält am
1./13. August 1912, 1 Uhr nachm., im Lokale der Stadtverwaltung eine Submission
ab betreffs Uebergabe der Arbeiten zur Einrichtung einer
Station für Versorgung der
Stadt St. Petersburg mit filtriertem und ozoniertem
Wasser, 22 Millionen Wedro 24stündig. Der Unternehmer hat auch die
Filter-Ozonstation für Rechnung der Stadt im Laufe von zwei Jahren zu
exploitieren. Angebote sind in geschlossenen Kuverts einzureichen. Die Kaution
im Betrage von 400000 Rubeln muß einen Tag vor dem Ausgebot in der Rentei der
Stadtverwaltung hinterlegt werden. Die näheren Bedingungen nebst Plan sind in
der St. Petersburger Stadtverwaltung an Geschäftstagen von 11 Uhr vormittags bis
3 Uhr nachmittags in der Kanzlei der Verwaltung erhältlich. Die Bestätigung der
Arbeitsübergabe hängt von der St. Petersburger Stadtverordnetenversammlung ab.
(Oesterr. Generalanzeiger für das öffentliche Lieferungswesen.)
Insel Madeira. Nach dem „Oesterreichischen
Zentralanzeiger für das öffentliche Lieferungswesen“ ist der verlängerte
Termin zur Bewerbung für die Kanalisations- und
Wasserleitungsanlagen in Funchal der 5. September 1912 und die Stelle,
bei der nähere Auskunft erteilt wird, das Portugiesische Generalkonsulat in
Berlin O., Mühlenstraße 6/7.
Belgien. Bau des Ausstellungsgebäudes der Stadt
Lüttich auf der Weltausstellung Gent 1913. Demnächst, Hotel de ville in Lüttich.
85000 Fr. Bedingungen vom Stadtsekretariat.
Dominikanische Republik. Bau einer Brücke über den
Jaina-Fluß bei Santo Domingo, wofür der Firma Snare, Triest &
Company in New York die Konzession erteilt worden ist.
Textabbildung Bd. 327