Titel: | BÜCHERSCHAU. |
Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, Miszellen, S. 576 |
Download: | XML |
BÜCHERSCHAU.
Bücherschau
Der oberschlesische Turm.
Festschrift, den Besuchern des Turmes gewidmet. 136 Seiten. Mit einer Karte des
oberschlesischen, russischen und Mährisch-Ostrauer Industriereviers. Kattowitz 1911.
Phönix-Verlag (Fr. und C. Siwinna). Preis geh. M 2,–.
Die vorliegende Festschrift, die ursprünglich nur für die Besucher der Ostdeutschen
Ausstellung in Posen 1911 bestimmt war, verdient in hohem Maße auch in den Kreisen,
denen der Besuch jener Ausstellung nicht möglich war, Verbreitung zu finden, denn
sie bildet einen wertvollen Beitrag zur Geschichte der technischen und
wirtschaftlichen Entwicklung des oberschlesischen Industriegebietes. Die einzelnen
Werke, namentlich die Kohlengruben, die Eisen- und Zinkhütten, geben eine
authentische Darstellung über die Entwicklung ihrer Betriebe, über Art und Umfang
ihrer Produktion und über ihre sozialen Einrichtungen. Die zahlreichen Abbildungen,
besonders die vorzüglichen Reproduktionen der Wandgemälde aus dem oberschlesischen
Turm und ebenso die beigefügte Industriekarte sind wohl geeignet, auch im
technologischen Unterricht Verwendung zu finden. Die Anschaffung des sehr
geschmackvoll ausgestatteten Buches kann, zumal bei dem niedrigen Preise, allen
Fachgenossen bestens empfohlen werden.
A. Sander.
Eisen im Hochbau. Ein Taschenbuch
mit Zeichnungen und Angaben über die Verwendung von Eisen im Hochbau. Herausgegeben
vom Stahlwerks-Verband A.-G., Düsseldorf. Dritte Auflage.
Berlin 1911. Julius Springer. Preis geb. M 2,40.
Das Buch, dessen beide erste Auflagen im Selbstverlage des Stahlwerks-Verbandes
erschienen sind, ist aus dem Bestreben heraus entstanden, den Absatz von Formeisen,
dem in den letzten Jahren in der aufblühenden Eisenbetonbauweise ein scharfer
Konkurrent erwachsen ist, wieder zu heben. So ist es verständlich, daß sich neben
den technisch-tabellarischen Abschnitten, die den größten Teil des Buches anfüllen,
auch ein polemischwirtschaftlicher Exkurs vorfindet, in welchem Vergleiche zwischen
Träger- und Eisenbetonbau angestellt werden. Es muß gesagt werden, daß dieser
Abschnitt den schwächsten Teil des Taschenbuches darstellt, indem die hier
produzierten Urteile jegliche Objektivität vermissen lassen und in ganz
einseitiger Weise den reinen Eisenbau gegenüber dem Eisenbetonbau, an dem sozusagen
kein gutes Haar gelassen wird, propagieren. Es erscheint dies als ein Glied in der
Kette der Maßnahmen, die der Stahlwerks-Verband seit einigen Jahren zu demselben
Zwecke, nämlich der Bekämpfung der neuen Bauweise, getroffen hat, ein Vorgehen, das
einen dauernden Erfolg nicht haben kann. Besser als derartige nur zu durchsichtige Anstrengungen würde eine
vernünftige Preispolitik des Stahlwerks-Verbandes in bezug auf Formeisen einerseits
und Rundeisen andererseits wirken, worin meines Erachtens das einzige Mittel liegt,
dem reinen Eisenbau einen Teil des an die Eisenbetonbauweise verlorenen Gebietes
zurückzuerobern.
Abgesehen von diesem verunglückten Abschnitt bietet das Taschenbuch, das in seiner zu
lobenden Beschränkung auf das Gebiet des Hochbaues seinen Untertitel mit Recht
trägt, den in der Praxis stehenden Bautechnikern viel des Nützlichen dar. Nach einer
Einleitung, welche die verschiedenen Arten des Eisens, seine physikalischen und
Festigkeits-Eigenschaften usw. behandelt, folgen Angaben über
Lieferungsvorschriften, Verkaufsbedingungen usw.; dann kommen, den größten Teil des
Buches ausmachend, zahlreiche Profil-, Gewichts- und Tragfähigkeits-Tabellen
einfacher und zusammengesetzter Profile. Kurze Angaben aus der Festigkeitslehre
werden ebenfalls für manchen Leser eine willkommene Auffrischung vielleicht
vergessener Kenntnisse bedeuten. Einen breiten Raum nimmt alsdann die Darstellung
alles über die Berechnung und Konstruktion massiver Decken zwischen eisernen Trägern
Wissenswerten ein. In diesem Abschnitt findet sich manches gute Wort und mancher
nützliche Wink, im großen und ganzen tritt aber hier die polemische Tendenz, von der
oben die Rede war, allzusehr in den Vordergrund. Angaben über Eigengewichte,
Belastungen und Beanspruchungen bilden den letzten Abschnitt des Taschenbuches.
Erwähnt werden möge noch der hier zum erstenmal unternommene Versuch, die im Hochbau
häufig wiederkehrenden Trägeranschlüsse, Stöße, Verbolzungen und Verankerungen zu
normalisieren. Die äußere Ausstattung des Taschenbuches ist zu loben; Papier, Druck
und Abbildungen zeugen von der bei der Herstellung darauf verwendeten Sorgfalt.
K.
BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
Aus Natur- und Geisteswelt. Die Reichsversicherung. Die Kranken-, Invaliden-, Hinterbliebenen-,
Unfall- und Angestelltenversicherung nach der Reichsversicherungsordnung und dem
Versicherungsgesetz für Angestellte. Dargestellt von H. Seelmann, Landesversicherungsassessor und Vorstandsmitglied der
Landesversicherungsanstalt Oldenburg i. Gr. Leipzig 1912. B. G. Teubner. Preis M
1,25.
Die Entwicklung und die Bestrebungen der
Materialprüfung. Vortrag gehalten am 9. März 1912 im österreichischen
Verband für die Materialprüfungen der Technik von Privatdozent Dr. Alfons Leon. Sonderdruck aus dem Protokoll der fünften
Verbandsversammlung. Wien 1912. Verlag des österreichischen Verbandes für die
Materialprüfungen der Technik.
Ueber den Einfluß der Feuchtigkeit auf die dynamische
Biegearbeit von Eschenholz. Bericht der Kommission 13 (Ceipek, Karrer,
Leon, Rohrbacher) des österreichischen Verbandes für die Materialprüfungen der
Technik auf der IV. Verbandsversammlung. Von Dr. A. Leon.
Wien 1911. Lehmann & Wentzel (Paul Krebs).
Ueber die Zerstörungen in tunnelartig gelochten
Gesteinen. II. Teil. Von A. Leon und F. Willheim. Mit 11 Figuren und I Tafel. Wien 1912. Lehmann
& Wentzel G. m. b. H.
PROSPEKTE.
Die Maschinenfabrik R. Wolf, Magdeburg-Buckau 1862 bis
1912. Die Lebensgeschichte des Begründers, die Entwicklung der Werke und
ihr heutiger Stand. Von Conrad Matschoss. Aus Anlaß des
50jährigen Bestehens.
Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. Abteilung für
elektrische Bahnen. Preisliste AB 1 1912, Leitungsteile für elektrische Straßen-,
Gruben- und Werkbahnen.
Deutsche Maschinenfabrik A.-G., Duisburg. Demag Ltd.
Makers of Mining Machinery, Blast Furnace Plants, Steel-Works and Rolling Mills,
Cranes and Transporting Appliances, Ship-Berths, Harbour- and Wharf-Cranes,
Structural Steel-Work.
WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
Das Exportgeschäft der deutschen
Wagenbauanstalten
(Nachdruck verboten.)
bekundet im laufenden Jahr einen kräftigen Aufschwung.
Insbesondere ist die Ausfuhr von Güterwagen stark
gestiegen und geht zum erstenmal über 200000 dz hinaus. In den Monaten Januar
bis Juli der letzten sechs Jahre entwickelte sich der Export von Güter-,
Feldbahn-, Kies- und ähnlichen nicht zur Personenbeförderung dienenden Wagen in
Doppelzentnern folgendermaßen:
Jan.-Juli
1907
1908
1909
1910
1911
1912
Export
193183
191996
190889
170811
190162
220970
Geg. d. Vorj.
– 1187 – 1107 – 20078 + 19351
+ 30808
Die Ausfuhr des laufenden Jahres repräsentierte einen
Gesamtwert von 8,04 Mill. M. Nach den Niederlanden wurden 33167 dz geliefert
gegen 5493 dz in der Korrespondenzzeit des Vorjahres. Italien bezog diesmal
22059 dz, während am rumänischen Absatzmarkt 18342 dz untergebracht wurden. Auch
das ausländische Absatzgebiet für Personenwagen konnte erweitert werden.
Personenwagen ohne Leder- und Polsterarbeit nahm der Weltmarkt in den ersten
sieben Monaten d. Js. 15084 dz auf gegen 5601 dz in den entsprechenden Monaten
des Jahres 1911. Die Ausfuhr von Personenwagen mit Leder- und Polsterarbeit
stieg von 9193 dz auf 14503 dz. Von letzteren wurden 2063 dz nach China
geliefert. Einen Rückgang bekundet das Ausfuhrgeschäft von Wagen mit
Antriebsmaschinen. Der Export dieser Erzeugnisse stellte sich in der
Berichtsperiode auf nur 4290 dz, nachdem er in den ersten sieben Monaten des
Vorjahres 8378 dz betragen hatte.
Träger und Stabeisen.
(Nachdruck verboten.)
Der Export von Trägern hat sich in den verflossenen Monaten wenig gleichmäßig
entwickelt. Das Plus gegen die vorjährigen Parallelmonate war bald größer, bald
geringer und ist im Juli sogar in ein recht erhebliches Minus umgeschlagen. In
den einzelnen Monaten d. Js. gestaltete sich die Ausfuhr von Trägern im
Vergleich mit dem Vorjahre nach Doppelzentnern wie folgt:
Jan.
Febr.
März
April
Mai
Juni
Juli
1911
188742
264892
311053
283907
291488
272591
670660
1912
277491
327667
334556
463233
413967
487036
494103
Geg. d. Vorj.
+ 88749
+ 62775
+ 23503
+ 179326
+ 122479
+ 214445
– 176557
Natürlich läßt sich im ganzen die außerordentlich
beträchtliche Exportsteigerung gegen das Vorjahr nicht übersehen. Wurden doch in
den Monaten Januar bis Juli 1912 insgesamt 2718053 dz deutsche Träger am
Weltmarkt untergebracht gegen 2283333 dz in der vorjährigen
Korrespondenzperiode. Es ist überhaupt das Kennzeichen der Hochkonjunkturzeiten,
daß die Ausfuhr der schweren Industrie fortwährende Schwankungen bekundet.
Vergleicht man den Trägerexport der Monate März bis Juli in den Jahren 1906 und
1907, so ergeben sich folgende Spannungen:
März
April
Mai
Juni
Juli
1906
261084
320541
371922
349990
369856
1907
334107
350136
342390
369642
357305
Geg. d. Vorj.
+ 73023
+ 29595
– 29532
+ 19652
– 12551
Von dem Exportausfall des Berichtsmonats wurden vor allem
die Lieferungen nach Argentinien betroffen. In das genannte Land sandte die
deutsche Industrie im Juli 1911 nicht weniger als 115497 dz Träger; die
Sendungen des Berichtsmonats
Textabbildung Bd. 327
stellten sich auf nur 42586 dz. Der Markt der drei
skandinavischen Länder nahm im siebenten Monat des Vorjahres 84863 dz auf;
diesmal bekundet sich ein Rückgang auf 62270 dz. Auch die Lieferungen nach
Holland, Italien und der Schweiz nahmen ab. Stärkere Exportmengen gelangten
dagegen nach Großbritannien, Finnland und Britisch-Indien. Auch die Ausfuhr von
Stabeisen hat im Juli abgenommen. Formeisen, nicht geformtes Stabeisen sowie Eisen in Stäben zum Umschmelzen wurde
im Juli 1912 in Menge von 676786 dz aus dem deutschen Zollgebiet ausgeführt. Der
Export des entsprechenden Monats im Vorjahre hatte sich auf 773402 dz, also um
96616 dz höher gestellt. Holland, das wichtigste Absatzgebiet für Stabeisen,
empfing im Juli d. Js. 123810 dz. Der Stabeisenexport des Berichtsmonats
repräsentierte einen Wert von 9,12 Mill. M. In den ersten sieben Monaten d. Js.
sind für ausgeführtes Stabeisen 62,19 Mill. M vom Ausland an die deutsche
Industrie gezahlt worden. Der Trägerexport der Monate Januar bis Juli 1912
bewertete sich mit 28,26 Mill. M.
Bergbau in Ostsibirien.
Ueber die Ergebnisse der Bergwerksarbeiten in Ostsibirien im Jahre 1910 liegen
folgende Daten vor:
Asbest wurde vor allem im Angarer Kreise gewonnen, und
zwar im ganzen 10000 Pud, während 1909 nur 6000 Pud gewonnen wurden. Der
Verkaufspreis betrug etwa 3 Rubel pro Pud.
Eisenerz wird nur im Ussuriegebiet gefördert, und zwar
belief sich der Ertrag von Magnesiterz aus drei Gruben in der Nähe der Olgabucht
auf 122000 Pud gegen 60000 Pud 1909.
Ferner wurden gefördert:
Silbererz
129000
Pud
Zinkerz (Galmei)
970000
„
Kupfererz
129350
„
Richtige Steinkohlen wurden nur in den Pokrowsker Gruben gefördert, und zwar
10000 Pud, eine Menge, die finden Kohlenmarkt ohne jede Bedeutung bleibt.
Das Bergwerk Tiutiuche, welches an der Ostküste
nördlich der Olgabucht liegt, und an welchem auch deutsches Kapital stark
beteiligt ist, wurde 1910 mit dem Endpunkt der Bahn durch eine von einer
deutschen Firma gelieferte Drahtseilbahn verbunden. Im Jahre 1911 wurden etwa
27000 Tons Zinkerze (Galmei und Zinkblende) nach Antwerpen verschifft. Die
Förderung von Blei und Kupfer tritt zurzeit noch zurück. Gegenwärtig arbeiten
etwa 900 Arbeiter, meist Chinesen.
Es wird beabsichtigt, in Tiutiuche eine Aufbereitungsanstalt für Bleiglanzerze in
großem Stil einzurichten, da der Export der rohen Bleiglanzerze nicht lohnend
ist. Die Maschinen werden aus Deutschland bezogen. Ferner ist geplant, in
Livland eine Bleihütte anzulegen und dort die in Tiutiuche zu gewinnenden Erze
zu verhütten. Der Absatz von Blei ist sehr viel lohnender als der im Ausland, da
auf einem Pud Blei in Rußland ein Einfuhrzoll von 70 Kopeken liegt.
Die in Tiutiuche gewonnenen Bleierze an Ort und Stelle zu verhütten würde zu
teuer kommen, da man zu dieser Verhüttung einen besonderen Ton aus Europa kommen
lassen müßte, der in Sibirien nicht zu haben ist,
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Wladiwostock.)
Eisen- und Stahlerzeugung der Vereinigten Staaten von
Amerika im Jahre 1911.
Die „American Iron and Steel Association“ hat Ende Juli den ersten Teil
ihres endgültigen Berichts über die Eisenindustrie der Vereinigten Staaten von
Amerika im Jahre 1911 veröffentlicht. Er enthält über die Erzeugung usw. im
Jahre 1911 (verglichen mit 1910), folgende Hauptziffern:
Textabbildung Bd. 327
Versendung von Eisenerz aus dem Lake Superior-Gebiete 32793130 Tons zu 1016
kg (43442397), Versendung von pennsylvanischer Anthrazitkohle 69954299 Tons
(64905786), desgl. von Cumberlandkohle 6202748 Tons (7148968), desgl. von
Connelsvillekoks 16334174 Tons zu 907 kg (18689722), desgl. von Pocahontaskoks
1323387 Tons (2335932), Gewinnung von Roheisen einschl. Spiegel- und Manganeisen
23649547 Tons zu 1016 kg (27303567), desgl. von Bessemer-Ingots und Gußstücken
7947854 Tons (9412772), desgl. von Martinstahl-Ingots und Gußstücken 15598650
Tons (16504509), desgl. von Bessemerschienen 1053420 Tons (1884442), desgl. von
Martinschienen 1676923 Tons (1751359), desgl. von Konstruktionseisen und -stahl
1912367 Tons (2266890), desgl. von Walzdraht 2450453 Tons (2241830).
(Nach dem Bulletin of the American Iron and Steel
Association.)
Aus Lehranstalten.
Die „Städtische polytechnische Lehranstalt
Friedberg“ ist eine höhere technische Lehranstalt akademischen
Charakters, die mit ihren Lehrzielen über den Rahmen der Techniken hinausgeht.
Die Anstalt ist in städtischem Besitz und durchaus kein Erwerbsinstitut, da die
Stadt sehr namhafte Zuschüsse leistet. An der Anstalt bestehen vier Abteilungen,
nämlich: Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Architektur. Sie
besitzt bedeutende Lehrmittel, darunter eine reichhaltige Bibliothek,
mechanische und elektrotechnische Laboratorien und vermittelt eine
abgeschlossene Ausbildung zum Ingenieur der vier angegebenen Fachrichtungen. Die
Kurse beginnen im Frühjahr und im Herbst. Zu diesen Zeiten können Prüfungen
abgelegt werden. Die Anstalt erfreut sich eines sehr guten Besuches.
Ausführliche Programme und Studienpläne erhält man kostenlos durch das
Sekretariat.
Bedarf des Auslandes.
Belgien. Lieferung von 4 Kraftwagen zum Besprengen und
Reinigen der Straßen. Lastenheft (50 Centimes) vom Bureau de la comptabilite,
rue du Lombard. Eingeschriebene Angebote zum 12. September. Vergebung: 13.
September 1912, 1¼ Uhr. Hotel de ville in Brüssel.
Belgien. Neuverdingung der Errichtung der
Signalkabinen auf der Station Eßchen, 14526 Fr. 1300 Fr.
Sicherheitsleistung. Speziallastenheft Nr. 123 und 123 bis. Preis 1,20 Fr.
Eingeschriebene Angebote zum 12. September. Vergebung: 16. September 1912, 11
Uhr. Station Antwerpen-Central.
Belgien. Wettbewerb für die Einrichtung eines Werkes zum
Sortieren und Zerkleinern des Straßenunrats. 5 Lose. Eingeschriebene
Angebote zum 2. November. Bedingungen vom Stadtsekretariat. Vergebung: 5.
November 1912, 11 Uhr. Hôtel communal in Ixelles bei Brüssel.
China. Lieferung von Güterwagen an die
Tientsin–Pukou-Eisenbahn. Zu liefern sind bis Mai 1913 80 geschlossene
Güterwagen für 20 Tonnen und 30 geschlossene Güterwagen für 30 Tonnen. Vergebung
am 15. Oktober 1912 im Hauptbureau der Bahn zu Nanking. Zeichnungen und
Voranschläge usw. sind erhältlich durch den Eisenbahnagenten Y. C. Tong, Chinese
Telegraph Administration, Shanghai, nach Zahlung von 25 $, die nach Eingang
eines bona fide Angebots erstattet werden. Die Preise sind in englischer Münze
zu berechnen. Versiegelte Angebote sind zu adressieren: Managing Director
Tientsin Pukow Railway, Southern Section, Nanking, und müssen außen die
Aufschrift tragen: Tenders for Indent No. 184.
Einzelheiten über Normalräder und -Achsen sowie Achsbüchsen sind zu erfahren
durch den Inspektions-Ingenieur C. P. Sandberg, Palace Chambers, Bridge Street,
Westminster, Nanking.
Frankreich. Preisausschreiben für Konstruktion des besten
Schmutzfängers. Die Stadt Paris hat einen Wettbewerb ausgeschrieben für
Schmutzfänger (pare-boue),
Textabbildung Bd. 327
welche an den gegenwärtig dort in Gebrauch
befindlichen 35 sitzigen Automobilomnibussen anzubringen wären. Die am besten
befundenen Schmutzfänger sollen mit Geldpreisen ausgezeichnet werden.
Beteiligungsgesuche müssen vor dem 1. Oktober 1912 bei der Préfecture de la
Seine, Direction des Affaires Municipales, Bureau du Domaine 2, rue Lobau, Paris
(4 e), eingereicht werden.
Die das Ausschreiben betreffenden Drucksachen liegen beim „Reichsanzeiger“
und in der Redaktion der „Nachrichten für Handel, Industrie und
Landwirtschaft“ (Reichsamt des Innern), Berlin W. 8 Wilhelmstr. 74 III,
im Zimmer 154 zur Einsichtnahme aus und können nach Ablauf dieser Frist
inländischen Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die
Anträge sind unter Beifügung eines mit Aufschrift und Marke zu 20 Pf. (Berlin 5
Pf.) versehenen Briefumschlags an das genannte Bureau zu richten.
Italien. Vergebung der Konzession zum Betrieb von 4
Automobil-Omnibus-Linien in der Stadt Rom. Offerten sind bis zum 30.
September 1912, nachmittags 3 Uhr, in versiegelten Briefumschlägen dem
Bürgermeister von Rom (Sindaco di Roma) einzusenden. Vorläufige
Sicherheitsleistung 30000 Lire; definitive 100000 Lire. Zeugnisse usw. sind auf
Stempelpapier zu schreiben und müssen von den zuständigen Behörden gehörig
beglaubigt sein. Lastenhefte und Pläne der Linie können die Interessenten von
dem genannten Bürgermeister gegen Einsendung von 5 Lire per Postanweisung
beziehen.
Niederländisch-Indien. Lieferung von Gasolinlampen. Am
Montag, den 23. September 1912 vorm. 9 Uhr, soll bei der Abteilungs-Intendantur
zu Batavia, Samarang und Soerabaja auf ihrem Bureau eine öffentliche
Einschreibung in 4 (vier) Partien stattfinden für die Lieferung von
Gasolinlampen, Laternen, Glimmerzylindern, Glühstrümpfen u. dgl.
Die Submissionsangebote müssen spätestens am 23. September 1912, vorm. 9 Uhr, bei
den betr. Bureaus eingereicht sein; auch können täglich – mit Ausnahme von Sonn-
und Festtagen – von 9 bis 12 Uhr morgens daselbst alle gewünschten Auskünfte zur
Sache erteilt werden.
Deutsche Firmen bedienen sich zweckmäßigerweise der Vermittelung eines
Handelshauses in Batavia.
Rußland. Anlage eines neuen Getreidehafens in Odessa.
Herstellung von Kaimauern und eines Wellenbrechers und Ausführung sämtlicher
hydrotechnischer Arbeiten auf dem Gebiete des neuen Hafens. Beginn der Arbeiten
noch im laufenden Jahre, Dauer der Ausführung: fünf Jahre. Gesamtaufwendung
7888000 Rbl. Nähere Auskunft erteilt die Sektion für Handelshäfen, Bauabteilung,
beim Handels- und Industrieministerium in St. Petersburg.
Uruguay, Lieferung eines Dampfschleppers für den
Schlepp- und sonstigen Dienst bei den Regierungsfrachtschiffen. Angebote, die
auf Stempelpapier geschrieben sein müssen, werden im Sekretariat des
Ministeriums der Oeffentlichen Arbeiten in Montevideo bis zum 7. Oktober d. Js.,
3½ Uhr nachmittags, entgegengenommen. Lastenhefte und Näheres beim
„Reichsanzeiger“.
––––––––––
☞ Den beigefügten Prospekt der Verlagsbuchhandlung B. G. Teubner in Leipzig empfehlen wir der
geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
Textabbildung Bd. 327