Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 446 |
Download: | XML |
Bücherschau.
Bücherschau.
Technische Mechanik. Zweiter
Teil. Von Max. Galka. Leipzig 1912. S. Hirzel. Preis M
6,–.
Zu der Sammlung der Prof. Dr. Föhrschen Kollegienhefte ist
dieses Buch als Band 11 hinzugekommen. Es umfaßt die Kapitel: Mechanik der elastisch
festen, der flüssigen und der gasförmigen Körper. Entsprechend dem Zweck, in erster
Linie ein Leitfaden für Studierende zu sein, sind im wesentlichen nur die
Fundamentalsätze aus dem Unterricht, und zwar in kurzer, klarer Ableitung
wiedergegeben, unterstützt durch einfache, schematische Figuren.
Sehr eingehend ist das Gebiet der Festigkeitslehre bearbeitet worden, dagegen
ist die Wärmemechanik etwas knapp gehalten. Sehr erwünscht wäre hier ferner eine
größere Anzahl von Beispielen.
In dem Kapitel: Saughöhe von Kreiselpumpen ist durch Bild 91 schematisch eine solche
Pumpe dargestellt, bei der die Laufradschaufeln nicht, wie bei den gängigen Pumpen
meist üblich, in einer rückliegenden Evolvente gekrümmt sind, sondern in einer
vorliegenden. Letztere Form wird ihrer steilen Charakteristik wegen doch wohl nur
für bestimmte Spezialzwecke und dann auch nur in Verbindung mit Leitschaufeln
Anwendung finden können.
Im übrigen muß besonders die leicht verständliche Behandlung des Stoffes
anerkannt werden. Durch Fortlassen alles nicht direkt zur Sache Gehörigen konnte
sowohl der Umfang des Werkes als auch das vom Examinanden bei der Vorbereitung für
die Prüfung zu bewältigende Material auf das eben Erforderliche beschränkt
werden.
Entsprechend dem vorgeschrittenen Thema war mehrfach die Anwendung der höheren
Mathematik geboten. Im allgemeinen hat der Verfasser sich jedoch der Elementarformen
der Mathematik bedient.
Als „Kollegienheft“ dürfte das Buch dem Studierenden zweifellos sehr von
Nutzen sein.
Rich. Müller.
Praktisches Maschinenzeichnen.
Von Rich. Schiffner. II. Lager, Riem- und Seilscheiben,
Zahnräder, Kolbenpumpe usw. 124 Seiten. Mit 51 Tafeln. Leipzig und Berlin 1913.
Sammlung Göschen.
Das Buch bildet die unmittelbare Fortsetzung des vor kurzem an dieser Stelle
besprochenen Buches „Praktisches Maschinenzeichnen I“. Es soll gerade so, wie
der erste Teil allen denen, die keine Zeit oder Gelegenheit haben, eine gewerbliche
Fortbildungsschule zu besuchen, ein Hilfsmittel sein, um technische Zeichnungen
verstehen, nach ihnen arbeiten und selbst anfertigen zu können. Welche
Maschinenteile im besonderen in dem hier vorliegenden zweiten Teile besprochen
werden, sagt der Untertitel. Auch hier kann die trotz aller Kleinheit des Formates
mustergültige Ausführung der vielen (51!) ganzseitigen Tafeln nur rühmend
hervorgehoben werden. Den Schluß bildet die Aufgabe: Anleitung zur Anfertigung
sämtlicher Zeichnungen, wie sie in einer Werkstatt zur Herstellung einer
freistehenden, einfachwirkenden Kolbenpumpe gebraucht werden, mit Uebersichtsskizze,
Stückliste, Pausen, Lichtpausen usw. Bei der Darstellung der Uebersichtsskizze hätte
ich auszusetzen die vielen punktierten Linien, die alle möglichen inneren Teile der
Pumpe schon in der Uebersichtsskizze zeigen sollen. Wozu? Verfasser sagt ja selbst
im Texte: „Diese Skizze soll nur das Bild geben, wie die Teile zusammengebaut
sind und wie die Aufstellung war“. Das, was von dem ersten Teile rühmliches
gesagt war, gilt in vollem Umhange auch für den zweiten Teil.
R. Vater.
Mechanische Technologie. Von
Dipl.-Ing. Schimpke. Leipzig 1912. S. Hirzel. Preis M
7,50.
Obiges Buch ist, obwohl es wohl mehr als selbständiges Werk gedacht erscheint, als
Band 12 in die Föhrsche Sammlung der Kollegienhefte
aufgenommen worden.
Auf etwa 250 Seiten eine vollständige mechanische Technologie zu bringen, war
natürlich nicht gut möglich. Der Verfasser hat sich in der Weise geholfen, daß er
auf die Besprechung der Textiltechnologie und des Werkzeugmaschinenbaues ganz
verzichtete unter der Voraussetzung, daß diese sich zu umfangreichen selbständigen
Lehrfächern entwickelt haben und ein Spezialstudium erfordern. Dementsprechend ist
über die werkstattmäßige Metallbearbeitung fast nichts gesagt. Dafür ist aber die
hüttenmäßige Erzeugung und Verarbeitung der wichtigsten Stoffe mit besonderer
Gründlichkeit behandelt worden. In der Stoffkunde ist dem Eisen entsprechend seiner
wirtschaftlichen Bedeutung ein längerer Abriß der Eisenhüttenkunde gewidmet worden,
der wegen seiner Menge recht wichtiger Zahlenangaben nicht zum mindesten auch dem in
der Praxis stehenden Ingenieur willkommen sein dürfte. Ferner sind die Abschnitte
über Verarbeitung des Rohmateriales durch Gießen, Schmieden, Walzen usw. sehr
eingehend besprochen worden.
Es findet sich hier auch eine kurze Abhandlung über Holz- und
Steinbearbeitungsmaschinen, welche in den Lehrbüchern meist etwas stiefmütterlich
behandelt wurden.
Den Schluß des Buches bilden ein ausgewähltes Kapitel über Materialprüfung und ein
besonders interessanter Anhang über die wirtschaftliche Bedeutung der
Metallindustrie in den nichtigeren Ländern.
Als weiterer Vorzug des vorliegenden Buches verdienen noch die sehr reichlich
gegebenen Literaturhinweise genannt zu werden.
Rich. Müller.
Die Beleuchtung von
Eisenbahnpersonenwagen. Von Max Büttner. Berlin
1912. Julius Springer. Preis M 7.–.
Das Werk erscheint in zweiter Auflage und bringt trotz seines geringen Umfanges – 235
Seiten – ein sehr reichhaltiges und sorgfältig zusammengestelltes Material. Es ist
ein Buch, so recht geschaffen für den projektierenden Ingenieur und geeignet zur
Information interessierter Fachleute, wenn auch für den ausführenden Ingenieur nicht
eingehend genug, was bei dem relativ geringen Umfang ja auch erklärlich ist. Es sind
wenig Konstruktionsdetails gegeben, dennoch verdient das Werk besonders wegen seiner
objektiven Zusammenstellung aller anerkannten und bewährten Zugbeleuchtungssysteme
größte Beachtung. 108 sauber ausgeführte Textabbildungen meist in Form von
Photographien, die nur moderne Formen wiedergeben, tragen wesentlich zum Verständnis
bei.
Der erste Abschnitt bringt die bekannten Typen der Kerzen-, der Oel- und der
Gasbeleuchtung. Obwohl auch hier die Zeit noch manche Verbesserung gebracht hat, ist
doch zu erkennen, daß diese älteste und zurzeit noch dominierende Art der
Zugbeleuchtung nicht mehr sehr entwicklungsfähig ist.
Demgemäß ist auch der weitaus größte Teil des Buches der elektrischen Zugbeleuchtung
gewidmet. Anfangend mit einer kurzgefaßten Theorie und Beschreibung der
Akkumulatoren beschreibt der Verfasser die wichtigsten Sammlertypen und anschließend
die in Gebrauch befindlichen Verteilungs- bzw. Ladesysteme. Nur fällt auf, daß der
Edison-Jungner-Akkumulator kaum dem Namen nach
erwähnt wird.
Die Entwicklung der elektrischen Beleuchtung geht dahin, durch Mitführen eigener
Stromerzeuger unabhängig von den so lästigen Ladestellen zu werden. Von den
verschiedenen Formen des Antriebes dieser Dynamomaschinen ist bei dem gegenwärtigen
Stande der Technik als aussichtsreichster der Antrieb von der Wagenachse zu
bezeichnen, wenngleich auch hier durch die in der Natur der Sache liegende
Ungleichmäßigkeit des Antriebes die meisten Schwierigkeiten bereitet wurden.
Infolgedessen ist auch die Zahl der Vorschläge zur Lösung des Problems ziemlich
groß. Man kann dem Verfasser darin nur Recht geben, wenn er diesen wichtigsten Teil
seines Werkes allein mit 110 Seiten bedacht hat. Man findet hier z.B. nicht nur die
technisch so interessanten Spezialdynamotypen von Rosenberg mit in der Feldachse liegenden und kurzgeschlossenen
Erregerbürsten, eine eigenartige Maschine übrigens, die vermöge ihrer Charakteristik
mehrere Automaten ersetzt, sondern auch die Vertreter mehr normaler Dynamotypen,
ebenso mehr oder weniger komplizierte Relais. In- und Ausland sind dabei
gleichermaßen berücksichtigt.
Recht nützlich sind auch die hier wiedergegebenen Ausführungsvorschriften der
deutschen Eisenbahnbehörde.
Zum Schluß folgt noch eine vergleichende Gegenüberstellung, der Ausbreitung, der
Kosten und anderer wichtiger Daten über die verschiedenen Zugbeleuchtungsmittel.
Die äußere Ausführung des Werkchens ist die bekannte gute des Springerschen
Verlages.
Rich. Müller.
Die Reichsversicherung. Die
Kranken-, Invaliden-, Hinterbliebenen-, Unfall- und Angestelltenversicherung nach
der Reichsversicherungsordnung und dem Versicherungsgesetz für Angestellte. Von H.
Seelmann, Landesversicherungsassessor und
Vorstandsmitglied der Landesversicherungsanstalt Oldenburg i. Gr. Sammlung: Aus
Natur und Geisteswelt. Leipzig 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M 1,–, geb. M
1,25.
Das Buch ist in der Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen aus
Natur und Geisteswelt erschienen. Der Verfasser hat es verstanden, sein Werk in den
Rahmen dieser Sammlung einzufügen. Das weite Gebiet der Reichsversicherungsordnung
und des Versicherungsgesetzes für Angestellte ist in seinen Grundzügen in diesem
Bändchen übersichtlich dargestellt. Das Buch wird gerade dem Laien, der sich kurz über
die Einrichtung der einzelnen Versicherungen, den Kreis der Versicherten, deren
Ansprüche und ihre Geltendmachung sowie über die Beitragsleistung und das
Streitverfahren über die Beitragsleistung Gewißheit verschaffen will, gute Dienste
leisten. Inhaltsverzeichnis und Sachregister ermöglichen ein schnelles Zurechtfinden
in dem Bändchen.
W. Dietze.
Aus Natur und Geisteswelt. Bd.
86. Die neueren Wärmekraftmaschinen. Von Professor Richard Vater. II. Gaserzeuger, Großgasmaschinen, Dampf-
und Gasturbinen. 3. Aufl. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis M
1,25.
Das Bändchen behandelt in dritter Auflage die Großwärmemaschinen mit innerer
Verbrennung und die Wärmeturbinen. Der erste Teil wird eingeleitet durch einen
längeren Abschnitt über die Gaserzeuger, die durch möglichst vollständige Umwandlung
der festen Brennstoffe in gasförmige das für die Großgasmaschinen geeignete
Treibmittel herstellen. Wegen der geringen Vorkenntnisse, die der Verfasser bei
seinen Lesern voraussetzt, begnügt er sich mit der Mitteilung der einfachsten
chemischen Vorgänge, die bei den Vergasern benutzt werden, gibt aber in der kritisch
beschreibenden Weise, die er so gut zu handhaben versteht, eine ziemlich eingehende
Uebersicht über die wichtigsten Einrichtungen, ihre Vorzüge und Nachteile unter den
verschiedenen Bedingungen. In ähnlicher Weise sind die Großgasmaschinen selbst
behandelt. Unter Voraussetzung der Kenntnis ihres grundlegenden Arbeitsvorganges
werden unter Verwendung einfacher, klarer Systemskizzen die bekanntesten Vertreter
der Großgasmaschinen beschrieben, ihre Anwendungsgebiete und wirtschaftlichen
Gesichtspunkte beleuchtet. Am Schlusse des ersten Teiles wird über die neuere
Entwicklung der Dieselmaschinen und ihre Ausbildung zur Schiffsmaschine
berichtet.
Am meisten dürften die Leser von dem zweiten, den Turbinen gewidmeten Teile gefesselt
werden. Hier mußte der Verfasser weiter ausholen und auf Grundgesetze der
allgemeinen Mechanik zurückgehen, um eine klare Vorstellung von der Wirkung eines
Flüssigkeitstrahles auf eine bewegliche Schaufel zu wecken. Das wird mit den
einfachsten Mitteln erreicht, und sogar in den Einfluß der verschiedenen Düsenformen
auf die Geschwindigkeit des Dampfes wird der Leser einen zutreffenden Einblick
erhalten, wenn auch die nähere Kenntnis dieser Vorgänge sich ohne umständliche
Vorbereitung wohl kaum erreichen läßt. Bei dem besonderen Geschicke des Verfassers,
auch so schwierige Dinge, wie die eben erwähnten, dem Empfinden des Lesers nahe zu
bringen, fällt allerdings gelegentlich auf, daß bei leichteren auf anderweitige
Hilfsmittel verwiesen wird. So ließe sich doch beispielsweise das wichtige
Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit zur Dampfgeschwindigkeit bei größtem
Wirkungsgrade (S. 77) ziemlich kurz und ganz elementar ableiten. Sehr anschaulich
werden dann in den folgenden Abschnitten die wichtigsten Bauarten der Dampfturbine
dargestellt, ihre Betriebsweise, Wirtschaftlichkeit und Anwendung für besondere
Fälle. Im Schlußabschnitt wird der Gasturbine gedacht und deren bisher einziger
beachtenswerter Vertreter vorgeführt, die Turbine von Holzwarth, an welcher der Leser jedenfalls die großen Schwierigkeiten
erkennen wird, die sich der Ausbildung dieser Maschinenart entgegenstellen.
Rotth.
Die Maschinengetriebe. Ein Lehr-
und Handbuch zum Gebrauch in Vorlesungen sowie zum Selbstunterricht für
Maschineningenieure und Studierende der Maschinentechnik. Von Wilh. Hartmann. Erster Band: Die geometrische Bewegungslehre mit Rücksicht
auf die Untersuchung der Bewegungsverhältnisse und das Entwerfen von
Maschinengetrieben Stuttgart 1913. Deutsche Verlagsanstalt. Preis geh. M 18,–, geb.
M 20,–.
Der Verfasser behandelt nicht die Maschinenkinematik, sondern die geometrische
Bewegungslehre, diese aber mit Rücksicht auf die Untersuchung und die Erzeugung von
Maschinengetrieben. Sein Ziel ist, die geometrische Bewegungslehre für die Aufgaben
auf dem Gebiete der Leitung und der Treibung und im Anschluß hieran für die
Aufgaben auf den wei eren Gebieten der Haltung (d. i. Ansammlung von Kraft, Arbeit,
Stoff) und der Gestaltung (d. i. Umformen gegebener physikalischer Körper für
bestimmte Verwendungszwecke) passend zu machen und zweckdienlich zu ergänzen, damit
sie ein brauchbares, allezeit bereites Werkzeug in der Hand des Maschineningenieurs
werde. Dabei ist auf klare und übersichtlich angeordnete Abbildungen großer Wert
gelegt, damit sie auch wirklich alles das wiedergeben, was in dem begleitenden Text
und den zugehörigen Rechnungen ausgeführt ist. Die in den Text eingeflochtenen
Beispiele sind willkürlich herausgegriffen, sie sollen nur zeigen, daß die
entwickelte Theorie in innigster Beziehung zur Maschinentechnik steht. Eine
systematische Behandlung der Maschinengetriebe ist einem zweiten Bande vorbehalten.
Nur die verschiedenen Abarten des Kurbeltriebes sowie die allgemeine Theorie der
Verzahnungen haben schon im ersten Bande ausführlichere Betrachtung gefunden.
Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß es dem Verfasser durch seine Darstellung
gelingen möge, die Kreise der „Nichts-als-Ingenieure“ davon zu überzeugen,
daß sie in der Kinematik mehr als ein Grenzgebiet zwischen Geometrie und Mechanik zu
erblicken haben.
E. Jahnke.
Versuche an Dampfmaschinen,
Dampfkesseln, Dampfturbinen und Dieselmaschinen. Zugleich Hilfsbuch für den
Unterricht in Maschinenlaboratorien technischer Lehranstalten. Von Franz Seufert. Dritte erweiterte Auflage mit 43
Abbildungen. 105 Seiten 8°. Berlin 1913. Julius Springer.
Das kleine Buch erscheint mir vorbildlich durch die übersichtliche Gestaltung, die
kurze und dabei klare Ausdrucksweise, sowie durch die Beschränkung auf das unbedingt
Wesentliche. Die Untersuchung der im Titel angegebenen Maschinen dürfte an Hand
dieses Buches selbst denjenigen ein leichtes sein, welche sich zum ersten Male einer
solchen Aufgabe unterziehen müssen, und jeder, der mit Kraftmaschinen zu tun hat,
kann ja leicht In diese Lage kommen, sei es zum Zwecke der Prüfung gewährleisteter
Verbrauchszahlen, sei es auch, um auf Grund dieser Untersuchungen Abhilfe gegen
unwirtschaftliches Arbeiten zu schaffen. Besonders glaube ich, daß Studierende für
ihre Uebungen in den Maschinenlaboratorien aus dem Buche wesentlichen Nutzen ziehen
werden, wozu der verhältnismäßig niedrige Preis sicherlich das Seinige beitragen
wird. Das kleine Buch kann nur warm empfohlen werden, die Ausstattung ist
tadellos.
R. Vater.
Beiträge zur Geschichte des
Dieselmotors. Von P. Meyer. 56 Seiten 8°. Mit
einer Tafel. Berlin 1913. Julius Springer. Preis M 2,–.
Ein ungewöhnlich fesselndes Buch! Der Verfasser, welcher die Entwicklung der Diesel-Maschine aus nächster Nähe beobachten, zum Teil
sogar selbst dabei mitwirken konnte, gibt in ungemein fesselnder Weise die
Entstehungsgeschichte der Diesel-Maschine von den ersten
Anfängen bis zur heutigen marktfähigen Maschine. Die Schrift ist gewissermaßen eine
Ergänzung zu dem bekannten, nicht eben erquicklichen Streite, der sich gelegentlich
der letzten Tagung der schiffbautechnischen Gesellschaft im Anschluß an einen
Vortrag von Diesel entwickelte. Die Verdienste Diesels werden zwar voll gewürdigt, jedoch weist der
Verfasser nach, daß die jetzige sogenannte Diesel-Maschine mit dem früheren „rationellen Wärmemotor“ vom Jahre
1893 fast garnichts mehr gemein hat, und daß die Verdienste Diesels an der in neuester Zeit zu so großer Bedeutung gelangten und nach
ihm benannten Maschine denn doch recht gering sind. Das mit ruhiger, unparteiischer
Sachlichkeit und dabei doch äußerst anregend geschriebene Buch kann nur
angelegentlich empfohlen werden.
R. Vater.
––––––––––
Berichtigung zu Heft 26 d. Bd. S. 407 und 408:
Abb. 10 muß heißen Abb.
12, Abb. 12 muß heißen Abb. 13 und Abb. 13
muß heißen Abb. 10.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Der Kraftwagen und seine Beziehungen zur Straße
vom Standpunkte des Straßeningenieurs. Von F. Loewe, Geh. Hofrat und Professor an
der Kgl. Technischen Hochschule in München. Eine Ergänzung seines Lehr- und
Handbuches „Straßenbaukunde“ Mit 4 Abb. im Text. Preis 1,30 M. Wiesbaden, C. W.
Kreidels Verlag.
Deutscher Ausschuß für Eisenbeton.
Belastung und Abbruch von zwei Eisenbetonbauten im
Königlichen Materialprüfungsamt, Berlin-Lichterfelde-West. Nachtrag zur
Veröffentlichung über Brandproben an Eisenbetonbauten (Heft 11). Mit 11
Textabbildungen von Professor M. Gary. Geh. 1,20 M. Berlin, Wilhelm Ernst &
Sohn.
Recherches Expérmientales sur la Force Cohésive
par C.
Krarup, Copenhague Gyldendalske Boghandel Nordisk Forlags, Sortiment,
Copenhague.
Eingegangene Kataloge, Prospekte
usw.
E. Mercks's Jahresbericht über Neuerungen auf den
Gebieten der Pharmakotherapie und Pharmazie. 1912. XXVI. Jahrgang. E. Merck,
Chemische Fabrik. Darmstadt 1913.
Entwurf zu einem Industrieturm von 500 m Höhe,
Sonderabdruck aus „Der Eisenbau“, IV. Jahrgang, Nr. 6. Leipzig 1913. Wilhelm
Engelmann.
Textabbildung Bd. 328
Wirtschaftliche Rundschau.
Minenindustrie in Südafrika.
Kapital. Am 7. Mai 1911 betrug das nominelle Kapital
der im Südafrikanischen Bundesgebiete befindlichen Minen insgesamt 84396669 £;
hiervon entfielen auf die Goldminen 66414480 £, auf die Diamantminen 8079914 £,
auf die Kohlenbergwerke 7807275 £, auf die Zinnbergwerke 722500 £, auf die
Kupferbergwerke 1267000 £ und auf die Asbestgruben 105500 £.
Die Goldminen befinden sich zum weitaus überwiegenden Teile im Transvaal; ihr
Kapital betrüg daselbst 66128380 £; die wenigen in der Kapprovinz und in Natal
bestehenden Goldbergwerke arbeiteten mit einem Kapital von 237600 £ bzw. 48500
£.
Die Diamantminen in der Kapprovinz hatten ein Kapital von 5266000 £, die im
Orangefreistaat ein solches von. 2618900 £ und die im Transvaal ein solches von
rund 195000 £.
Das Kapital der Kohlenbergwerke betrug in der Kapprovinz 343725 £, im Transvaal
3376900 £, in Natal 2497150 £ und im Orangefreistaat 1589500 £.
Von den im Bundesgebiete bestehenden Zinnbergwerken befanden sich 15 im Transvaal
und 1 in der Kapprovinz.
Von den Kupferbergwerken befanden sich 5 in der Kapprovinz und 1 im
Transvaal.
Die Asbestgruben befanden sich durchweg in der Kapprovinz.
Arbeiter. In den Goldminen waren am Zählungstage 25980
Weiße (darunter 1357 ungelernte Arbeiter) und 197759 Farbige beschäftigt. An den
Diamantminen arbeiteten 4614 Weiße (darunter 2164 ungelernte Arbeiter) und 38726
Farbige. Die Kohlenbergwerke beschäftigten 1134 Weiße (darunter 143 ungelernte
Arbeiter) und 20031 Farbige, die Zinnbergwerke 177 Weiße und 2890 Farbige, die
Kupferbergwerke 222 Weiße und 2332 Farbige und die Asbestgruben 20 Weiße und 434
Farbige.
An Gehältern und Löhnen sind in dem am 30. April 1911
zu Ende gegangenen Jahre von den Goldminen 13144469 £ gezahlt worden; davon
entfielen auf weiße Angestellte und Arbeiter 8034376 £ und auf farbige Arbeiter
5110093 £. Die von den Diamantminen gezahlten Gehälter und Löhne betrugen 2 611
733 £; davon entfielen 1159638 £ Weiße und 1452095 £ auf Farbige. Die
Kohlenbergwerke zahlten 735778 £ (302761 £ an Weiße und 433017 £ an Farbige),
die Zinnbergwerke 108577 £ (55040 £ an Weiße und 53537 £ an Farbige), die
Kupferbergwerke 135490 £ (51705 £ an Weiße und 83785 £ an Farbige) und die
Asbestgruben 10602 £ (2744 £ an Weiße und 7858 £ an Farbige). Die Gesamtsumme
der von den Bergwerken in dem genannten
Textabbildung Bd. 328
Jahre gezahlten Gehälter und Löhne betrug 16746 649
£. (Vom Kaiserl. Generalkonsulat in Kapstadt eingesandter Auszug aus dem
Blaubuch über die Volkszählung 1911.)
Mineralschätze Neuseelands.
Der Regierungs-Geologe von Neuseeland, J. G. Morgan, gab vor einer Kommission in
Wellington Auskunft über die Mineralschätze Neuseelands und die Möglichkeit
ihrer Gewinnung. Die Aussichten für eine ausgiebige Ausbeutung der
Mineralvorkommen der Inseln sind nach seiner Meinung nicht günstig. Von den als
vorhanden nachgewiesenen 374 Millionen Tons bituminöser Steinkohle würden
voraussichtlich nur etwa 100 Millionen Tons abgebaut werden. An Braunkohle seien
513 Millionen Tons vorhanden, wovon man wohl nur ein Viertel oder Fünftel
gewinnen würde. Anscheinend bergen die Inseln insgesamt 3385 Millionen Tons
Kohle einschließlich der bereits nachgewiesenen. Aber die Vorräte guter, den
Anbau lohnender Kohle seien begrenzt und würden in vielleicht 100 Jahren
erschöpft sein. Eisen fände sich hauptsächlich in Parapara, in einer Menge von
etwa 22,7 Millionen Tons Eisenerz (angeblich berge ein benachbartes Gebiet eine
gleich große Menge), und als Eisensand in Taranaki; dieser Eisensand habe
reichlichen Eisengehalt, werde sich aber sehr schwer zu den Schmelzwerken
befördern lassen, auch enthalte er Titanium, das seine Verhüttung erschwere.
Der Bezirk Taranaki verspräche auch reiche Ausbeute von Mineralöl, aber die
Gewinnung entspräche nicht den Erwartungen. Es werden nur 689 Gallonen Oel
täglich gewonnen. Die Errichtung einer Raffinerie in New Plymouth sei
geplant. Schürfungen auf Mineralöl werden in Kotuku unternommen. Oelschiefer
liege am Südende der südlichen Insel. Antimon komme in Otago vor. Der
Goldbergbau sei zurzeit nicht in besonders günstiger Lage, weil der Goldwert
zurückgegangen sei, aber noch für manches Jahr werde Neuseeland Gold liefern
können. Von Mangan, Platin und anderen Metallen werden kleine Mengen gewonnen,
auch von Kalkstein und Ton seien erhebliche Vorräte vorhanden. Torf sei an
vielen Orten vorhanden, aber, soweit bekannt, nicht in großem Umfang.
Wasserkräfte könnten die Gewässer in unbegrenzter Ausdehnung liefern, jedoch
würde ihre Nutzbarmachung große Geldaufwendungen nötig machen. Kupfer käme nicht
in erheblicher Menge vor. Die an der Westküste gefundene Sole auszunützen, habe
man noch nicht versucht; sie enthalte 7 v. H. Kochsalz und lasse die Anlage
eines Salzwerkes lohnend erscheinen; noch führe Neuseeland alles Salz ein. (Nach
The Australian Mining Standard.)
Bedarf des Auslandes.
Rumänien. Lieferung von 208 Lokomotiven verschiedener
Art. General-Direktion der Eisenbahnen, 1./14. Juli 1913. Lieferungsbedingungen
und Zeichnungen liegen daselbst aus.
Chile. Lieferung von Eisenbahnmaterialien für die
Staatsbahnen 20 Lokomotiven, Spurweite 1 m; 20 Lokomotiven, Spurweite 1,676 m;
50 Last-Lokomotiven, Spurweite 1,767 m; 3 Lokomotiven, Typ „Flame“,
Spurweite 1,676 m (die Bestellung kann von 3 auf 10 erhöht werden); 6
„Automotoren“, Spurweite 1,676 m; 2 „Automotoren“,
Textabbildung Bd. 328
Spurweite 1 m; 5 Salonwagen, Spurweite 1,676 m; 60
Wagen I. Klasse, Spurweite 1,676 m; 15 Wagen I. Klasse, Spurweite 1 m; 10 Wagen
III. Klasse, Spurweite 1 m; 7 Gepäckwagen, Spurweite 1 m; 700 verschiedene
Güterwagen, Spurweite 1,676 m. Sicherheitsleistung 10% des Angebots. Angebote in
Gold-Pesos zu 18 pence. Zahlungsmodus: 90% bei Ankunft der Materialien; der Rest
nach Probezeit von längstens 120 Tagen. Eröffnung der Angebote bei der
Eisenbahn-Direktion in Santiago am 9. August 1913. Näheres (Diario Oficial Nr.
10 572 vom 13. Mai 1913, S. 1632) bei der Redaktion des „Reichsanzeigers“
in Berlin.
Hongkong. Bau von Eisenbahnstationen usw. und Lieferung von
Eisenbahnmaterial Der Gouverneur ist ermächtigt worden, zum Zwecke des
Baues einer Endstation für die Kowloon-Canton-Bahn und von Wohnhäusern für den
Direktor und die Angestellten, des Landerwerbs dafür, des Baues der Stationen in
Tai Po und Shung Shui, der Errichtung vor Wärterhäusern und der Legung von
Tunnelkabeln, der Ergänzung des Werkstättenmaterials, der Lokomotiven und des
rollenden Materials, Schuldverschreibungen bis zur Höhe von 250000 £ auszugeben.
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Hongkong.)
Belgien. Lieferung von 26 Bojen für die
Marineverwaltung. 16. Juli, 11 Uhr, Salle de Madeleine in Brüssel. 11460 Fr.
Sicherheitsleistung 1100 Fr. Speziallastenheft Nr. 407. Pläne 2,40 Fr.
Eingeschriebene Angebote zum 14. Juli.
Rumänien. Lieferung von 72 Stück
Schmirgel-Schleifsteinen verschiedener Dimensionen. Kriegsministerium,
Armeearsenal, 1./14. Juli 1913, vorm. 10 Uhr. Die allgemeinen und
besonderen Lieferungsbedingungen sind bei dem „Arsenalul de constructii al
armatei“ erhältlich.
Belgien. Lieferung von 4
durch Luftdruck betriebenen Getreideelevatoren. 18. Juli 1913, mittags, Hotel de
ville in Antwerpen. Sicherheitsleistung 50000 Fr. Lastenheft (1 Fr.) vom
Stadtsekretariat.
Rußland. Ein Preisausschreiben für einen Karburator
für Verbrennungsmotoren, der mit Petroleum und weißer Naphtha betrieben wird,
wird vom Kriegsministerium veranstaltet. Zur Bewerbung sind auch Ausländer
zugelassen. Für die gut befundenen Apparate wird ein großer Preis von 1700 Rbl.,
oder ein kleiner Preis von 700 Rbl. zuerkannt werden. Das Ergebnis des
Preisausschreibens wird spätestens am 1. März 1914 bekannt gemacht werden.
Reflektanten haben der Sektion der Hauptverwaltung des Generalstabs für
Militärverkehrswege bis zum 1. September 1913 (a. St.) eine gehörig verstempelte
Anmeldung nach besonderem Muster und danach innerhalb zwei Wochen den Apparat
oder die Vorrichtung selbst einzureichen. Die näheren Bedingungen des
Preisausschreibens, sowie weitere Informationen darüber sind in der Sektion für
Militärverkehrswege in St. Petersburg, Englischer Kai 32, erhältlich.
Bulgarien. Lieferung von Aluminium, Antimon und Zink
für die Eisenbahnverwaltung. 21. Juli 1913, Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
Anschlag 4045 Fr. Sicherung 203 Fr. Die Lastenhefte und das Verzeichnis (Nr.
552) liegen in der Generaldirektion der Eisenbahnen, Materialabteilung, in Sofia
zur Einsicht aus.
Textabbildung Bd. 328