Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. [LXXXXIII] |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Hilfsbuch für
Elektrotechnik. Von K. Strecker. Unter
Mitwirkung namhafter Fachgenossen. Achte, umgearbeitete und vermehrte Auflage. XI
und 968 Seiten. 800 Abbildungen. Julius Springer. Preis geb. M 18,–.
Nach einem Zeitraum von sechs Jahren, wie er schon die letzten Auflagen trennte, ist
das „Hilfsbuch für Elektrotechnik“ zum achten Male erschienen. Entsprechend
der schnellen und vielseitigen Weiterentwicklung der Elektrotechnik in der
Zwischenzeit ist das Buch einer gründlichen Umarbeitung unterzogen worden.
Im allgemeinen ist versucht, die Arbeiten des Ausschusses für Einheiten und
Formelzeichen, so weit sie schon zu festen Ergebnissen geführt haben, zu
berücksichtigen.
Der elektrophysikalische Teil ist gänzlich neu bearbeitet und dabei erfreulicher
Weise die Vektorenrechnung benutzt worden, welcher noch ein besonderes Kapitel zur
Einführung gewidmet ist.
Gänzlich umgearbeitet ist auch der Teil „Meßkunde“. Unter Weglassung vieler
veralteter Abschnitte und Hinzufügung neuer ist das Ganze übersichtlicher geordnet
worden. Unter den im übrigen sehr sorgfältig aufgeführten Meßgeräten vermißt man das
auch in der Technik gerade gut verwendbare Wulf sehe Elektrometer.
Bei dem Abschnitt über Dynamomaschinen ist durch Beschränkung auf eine sorgfältige
Auswahl der als Beispiel aufgeführten Maschinen und Transformatoren größere Klarheit
erzielt. Die Abbildungen sind zum Teil in Seitengröße ausgeführt und mit
eingezeichneten Maßangaben versehen, so daß man ein deutliches Bild von dem
Dargestellten gewinnt. Bei den galvanischen Elementen sind die alkalischen Sammler
nach Edison und Jungner neu hinzugekommen, bei der
Beleuchtung die Metallfadenlampen und mehrere Schaltungspläne für elektrische
Zugbeleuchtung.
Eine ganz bedeutende Erweiterung hat der achte Abschnitt „Elektrische
Kraftübertragung“ erfahren. Der schon in der siebenten Auflage enthaltene
Teil dieses Abschnittes über elektrische Bahnen ist wesentlich bereichert worden.
Außerdem sind noch als neu hinzugekommen die anderen Gebiete der elektrischen
Kraftübertragung: Bergwerke, Hütten- und Walzwerke, Hebezeuge, Papierfabriken,
Werkzeugmaschinen, Spinnereien und Webereien, schließlich die Landwirtschaft mit
einer eingehenden Behandlung der Ueberlandzentralen.
Von den folgenden Abschnitten haben eine gründliche Erneuerung erfahren die über
Elektrizität auf Schiffen, elektrische Wärmeerzeugung, Elektrochemie, Telegraphie
und Telephonie ohne Draht, elektrische Uhren und Blitzableiter. Besonders
hervorzuheben ist noch die Neubearbeitung des Abschnittes zwölf über Telegraphie und
Telephonie, wo die übersichtliche und umfassende Darstellung der Telegraphenapparate
und -Schaltungen und das Kapitel über die Beeinflussung der Schwachstromleitungen
durch benachbarte Schwachstrom- oder Starkstromleitungen beachtenswert ist.
Im Anhang wurden einige neuere Bestimmungen und Verordnungen zugefügt, die sonst
leicht zugänglichen Normalien des Verbandes hingegen weggelassen.
Durch die Wahl etwas dünneren Papieres und etwas kleineren Druckes, der aber für das
Auge angenehmer ist als der größere der vorigen Auflage, ist es gelungen, das Buch
trotz der wesentlichen Vermehrung seines Inhaltes eher noch handlicher zu
gestalten.
Die anschauliche und für ein Nachschlagewerk erstaunlich anregende Darstellung sowie
die reichlichen Literaturangaben erhöhen noch den Wert des Buches, welches jedem
Elektrotechniker zur Hand sein sollte.
Dr. Gruschke.
Das Maschinenzeichnen. Von A. Riedler. Zweite neubearbeitete Auflage. 234 Seiten. Groß
8°. Mit 436 Abbildungen. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. M 10,–.
Die Nennung des Titels dürfte allein schon genügen, um in jedem Ingenieur den Wunsch
rege werden zu lassen, das Buch zu besitzen. In der Tat darf man ja nicht etwa
glauben, daß das Buch eine der gewöhnlichen „Anleitungen zum Anfertigen
technischer Zeichnungen“ ist und nur Ratschläge enthält, wie man die
Reißfeder halten soll, wie man den Bogen aufspannt usw. Das Buch gibt wesentlich
mehr. Handelt doch z.B. ein nicht zu kleiner Abschnitt von der „Abhängigkeit der
Konstruktionsformen von Festigkeits- und Herstellungsrücksichten“, also eine
regelrechte Anleitung zum Konstruieren. Schon im erweiterten Titel wird ja der Zweck
des Buches zum Ausdruck gebracht: „Begründung und Veranschaulichung der sachlich
notwendigen zeichnerischen Darstellungen und ihres Zusammenhanges mit der
praktischen Ausführung“, und noch deutlicher spricht sich der Verfasser an
einer Stelle (S. 6) über den Zweck des Buches aus, wo er sagt: „Nur anschauliche
Beispiele mit Begründung der sachlichen Notwendigkeit eines bestimmten
zeichnerischen Ausdrucks können den Anfänger zu eigenem Verständnis führen, zu
Selbständigkeit in ähnlichen oder anderen Fällen und schließlich zu richtigem
zeichnerischem Ausdruck der eigenen Vorstellung für den jeweilig beabsichtigten
Zweck“. Jeder, der mit Zeichnungen zu tun hat, er sei junger Studierender,
der eben vom humanistischen Gymnasium kommt, oder Oberingenieur mit jahrelanger
praktischer Erfahrung, wird das Buch nicht nur mit Interesse lesen, er wird auch
unter allen Umständen aus ihm lernen können. Auch der Oberingenieur! Möglich, daß er
es bisher anders für richtig gehalten hat, er wird nicht umhin können, die überall
sachlich begründeten Vorschläge in ernste Erwägung zu ziehen. Daß die
Darstellungsweise von der ersten bis zur letzten Zeile in hohem Grade fesselnd ist,
braucht bei einem Werke des bekannten Verfassers – man mag manchmal sachlich anderer
Meinung sein als er – nicht erst hervorgehoben zu werden. Ausführung der Zeichnungen
und Ausstattung des Buches dürften kaum zu übertreffen sein.
R. Vater.
Berichtigung zu A. Meyer, Heft
33, S. 518: In der Formel Mitte der ersten Spalte sind rechter Hand die Indizes s und w zu
vertauschen.
Wirtschaftliche Rundschau.
Die Literatur auf der Leipziger Weltausstellung für Bauen
und Wohnen.
Wenn der Fachmann und der für die Bauwissenschaft sich interessierende Laie
die gewaltigen Hallen der Internationalen Baufach-Ausstellung mit tiefen und
starken Eindrücken durchwandert hat, findet er in der Halle V neben dem
Kongreßgebäude am Haupteingang noch Gelegenheit, in der großzügig angelegten
Ausstellung von Bauliteratur das in den letzten
Jahren in Büchern und Zeitschriften aufgespeicherte Wissen über das gesamte
Gebiet des Bauens und Wohnen zu überblicken. Die Literatur ist ja leider auf
allen früheren Ausstellungen nur nebenher, gewissermaßen als Stiefkind behandelt
worden. Es sei deshalb mit besonderer Genugtuung festgestellt, daß diesmal auf
der Internationalen Baufach-Ausstellung Wandel geschaffen ist. Hier ist es
ermöglicht worden, infolge der gänzlich neuen Anordnung in der Auslage der
Bücher, sich mit deren Inhalt eingehender bekannt zu machen, wie es bisher auf
Ausstellungen überhaupt möglich war. Die Werke sind nicht, wie das seither
geschehen, nach Verlegern geordnet, mit dem Rücken nebeneinander gestellt,
sondern sie liegen auf besonders für diesen Zweck hergerichteten Tischen aus.
Auf diese Weise kann jedes Werk bequem einer genaueren Durchsicht unterzogen
werden. Das Wichtigste jedoch ist die Gruppierung der ganzen Literatur nach
dem Inhalte, wodurch sich der Besucher schnell und leicht über das eine oder
andere Gebiet der Literatur unterrichten kann. Es ist außerordentlich
interessant, einmal das große umfangreiche Gebiet der Bauliteratur
zusammengetragen zu sehen, wie dies in den größten Buchhandlungen nicht angängig
ist. Daher ist es auch sehr begreiflich, daß die Literatur-Ausstellung sich
dauernd eines starken Besuches seitens der maßgebenden Kreise erfreut. Daß die
ausgestellten Werke alle käuflich zu haben sind, begrüßt die Mehrzahl der
Besucher mit besonderer Freude. Es ist ja schließlich der Zweck der Ausstellung,
daß dem Autor und Verleger Gelegenheit gegeben wird, für ihre Werke die nach
vielen Tausenden zählenden Besucher der Ausstellung zu interessieren.
Frachtfreie Rückbeförderung der Ausstellungsgüter der
Internationalen Baufach-Ausstellung auf italienischen Bahnen.
Nach einer Mitteilung der Kgl. Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen
haben sich nunmehr auch die italienischen Bahnen dazu entschlossen, die
unverkauften Ausstellungsgüter der Internationalen Baufach-Ausstellung auf ihren
Linien frachtfrei zurückzubeordern.
––––––––––
Textabbildung Bd. 328
Bei der am 1. August stattgehabten Mitgliederversammlung des
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der Deutschen
Kolonialgesellschaft, erstattet der von seiner Reise nach Süd- und Ostafrika
zurückgekehrte Vorsitzende, Herr Supf. über die Ergebnisse seiner Arbeiten in
Deutsch-Ostafrika Bericht, dem wir u.a. folgendes entnehmen:
Die Technische Organisation des Komitees in Deutsch-Ostafrika, für welche ein
Betrag von 100000 M., veranschlagt ist, wird folgende Gestalt annehmen:
1. Technische Stelle in Daressalam.Diese leitet die Maschinistenschule und die Ständige Maschinen-
und Geräte-Ausstellung sowie das bei Daressalam gelegene Gin- und
Saatwerk.
2. Technische Stelle in Lindi.Diese leitet das Gin- und Saatwerk in Lindi.
3. Technische Stelle in Tanga.
Die technischen Stellen werden durch einen Ober-Ingenieur und zwei Ingenieure
besetzt, die zur Beratung und Begutachtung den landwirtschaftlich-industriellen
Betrieben gegen Erstattung der Kosten zur Verfügung stehen.
In Uebereinstimmung mit dem Kaiserlichen Gouvernement wird eine
Maschinistenschule für Farbige eingerichtet werden, die in Ergänzung der
Tätigkeit der Ingenieure intelligentere Farbige in der Bedienung von Motoren und
landwirtschaftlichen Maschinen ausbildet und Interessenten in der Kolonie gegen
eine Nachweisgebühr zur Verfügung stellt. Das Kaiserliche Gouvernement hat sich
bereit erklärt, die verschiedenen Dienststellen aufzufordern, mit größter
Sorgfalt die geeignetsten Schüler auszusuchen. Die Schüler erhalten Lohn, ein
Internat ist nicht beabsichtigt. In der Schule werden auch vergleichende
Versuche mit deutschen und fremdländischen Maschinen angestellt und evtl. für
die tropische Landwirtschaft bedeutsame neue Erfindungen zur Schau gestellt
werden. Auch eine „arbeitende“ Mineralsammlung wird eingerichtet Werden
mit Wasch-, Zerkleinerungs- und insbesondere Schleifvorrichtung zur Belehrung
der technischen Beamten, Offiziere, Pflanzer, Siedler usw. über Werte oder
Unwerte von Mineralien aller Art. Der für den Bau der Maschinistenschule und die
Ausstellung erforderliche Grund und Boden ist in bester Lage von Daressalam
angekauft.
In weiten Kreisen der Kolonie bringt man der geplanten technischen Organisation
des Komitees Interesse entgegen. Schritthaltend mit der weiteren Entwicklung
entspricht sie den heutigen Bedürfnissen der Kolonie.
Lage und Geschäftsergebnisse der mechanischen, Automobil-
und Maschinen-Industrie in Italien im Jahre 1912.
Die Lage der mit der Eisenindustrie im engen Zusammenhang stehenden mechanischen
Industrie war im Jahre 1912 nicht durchweg günstig. Einzelne Branchen litten
unter der Krise, die andere Industriezweige, insbesondere Baumwolle,
durchmachten, bzw. unter dem Rückgang der Aufträge der Eisenbahnverwaltung, auf
deren Stabilität bauend neue Werke über den Bedarf hinaus gegründet worden
waren. Diese Aufträge erreichten im Etatsjahr 1911/12 die Höhe von 67 Millionen
Lire gegenüber 142 Millionen Lire im Etatsjahr 1907/08.
Bessere Ergebnisse erzielten die Automobilindustrie, die nach der Krise der Jahre
1907 bis 1910 sich merklich erholt hat und im Jahre 1912 namentlich dank der
zahlreichen Aufträge der Heeresverwaltung für die Lieferung von
Lastautomobilen
Textabbildung Bd. 328
(Camions) für Tripolis, fast durchweg gute Dividenden
verteilte (Fiat 9 %, Spa 8 %, Itala 20 %). Die Fiatwerke, die an der Spitze
dieser Industrie stehen, fabrizierten im Berichtsjahr allein 3400 Automobile
gegen 2620 im Jahre 1911 und sollen ebenso wie die Spawerke von Seiten der
russischen Regierung Lieferungen im größeren Maßstab übertragen erhalten haben.
Bezeichnend für die Entwicklung der Industrie ist auch ihr zunehmender Export,
der den Import an fremden Automobilen bedeutend übersteigt.
1910
1911
1912
Einfuhr: ZahlWert
3984582140
6866738045
100710549302 Lire.
Ausfuhr: ZahlWert
211020806070
291830127875
358735786180 Lire
Anders verhält es sich mit dem Zweige der mechanischen Industrie, der sich mit
der Herstellung von Maschinen und Maschinenteilen befaßt. Auf diesem Gebiete
tritt Italien als Exporteur nur wenig hervor und deckt einen großen Teil
seines Bedarfs an Maschinen im Ausland (Wert der Einfuhr an Maschinen in den
letzten Jahren etwa 70 Millionen Lire). In den Kreisen der italienischen
Maschinenindustrie wird deshalb das Verlangen nach einem wirksameren Schutz
gegen die ausländische Konkurrenz durch Erhöhung der Eingangszölle auf Maschinen
(jetzige Zollsätze: 4 bis 9 Lire pro dz je nach der Art der Maschinen) und
Verbilligung der inländischen Produktionskosten durch Ermäßigung der
Eingangszölle auf das Rohmaterial (jetzige Zollsätze: 6 bis 10 Lire pro dz)
immer lauter. In letzterer Beziehung- stößt ihr Bestreben jedoch auf den
ernstlichen Widerspruch der siderurgischen Industrie, die in der Verbilligung
der Eingangszölle auf Roheisen und Stahl eine ernste Gefährdung ihrer eigenen
Existenz erblickt.
Im einzelnen wurden an Maschinen im Jahre 1912 vom Ausland bezogen:
1912
1911
Beteiligung Deutschlands1911Der
Wert der deutschen Einfuhr für 1912 ist noch nicht
veröffentlicht.
Mengedz
WertLire
Mengedz
WertLire
Mengedz
WertLire
Holzbearbeitungsmaschinen im Gewicht von über 300
kg
93069
9772245
89239
9370095
60344
6336120
Dampfmaschinen
54429
7347915
52064
7028640
16931
2285685
Hydraulische Maschinen
14394
1583340
20014
2201540
11162
1227820
Lokomotiven
23393
3508950
30335
4550250
20002
3000300
Lokomobilen
25699
3340870
30978
4027140
2437
316810
Landwirtschaftliche Maschinen
191257
23584195
186538
23001355
63203
7869140
Spinnereimaschinen
36725
5508750
45951
6892650
19172
2875800
Webereimaschinen
34570
3754820
43926
4839850
22302
2532145
Elektrische und Dynamomaschinen
46443
11000780
54322
12887350
38731
9224810
Nähmaschinen
63051
13238890
60775
12948305
19260
4887910
Müllereimaschinen
17420
2003300
13351
1535365
5335
613525
Im Zolltarif nicht näher genannte Maschinen
139585
16750200
148269
17792280
96979
11637480
Elektrische Transformatoren
15476
3791620
15208
3725960
9394
2301530
Maschinenteile aller Art
134776
20529700
159820
27462060
94273
15645105
Textabbildung Bd. 328
Betrachtet man die vorstehend spezifizierten Exportmengen, so fällt der
weitere Rückgang der Einfuhr von Maschinen der Textilbranche und von Dynamo- und
elektrischen Maschinen und Maschinenteilen auf, was für die deutsche Einfuhr
gegenüber 1911 einen Ausfall von 8 Millionen Lire ausmacht, der jedoch wieder
wett gemacht wird durch die um den gleichen Betrag gesteigerte Einfuhr
wissenschaftlicher Instrumente aus Deutschland, deren Wert im Berichtsjahr 51,2
Millionen Lire erreichte gegen 43 Millionen Lire im Jahre 1911 bei einem
Gesamteinfuhrwert der wissenschaftlichen Instrumente von 71,7 Millionen Lire
gegen 62,5 Millionen Lire im Jahre 1911. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats
in Genua.)
––––––––––
Ein Kampf um den russischen Maschinenmarkt
wird sich auf der im kommenden Jahre stattfindenden
„Baltischen Ausstellung in Malmö“ abspielen. Wie nämlich verlautet,
macht die schwedische Maschinenindustrie ganz außerordentliche Anstrengungen, um
auf der von den vier Ostseestaaten: Deutschland, Dänemark, Rußland und Schweden
beschickten Baltischen Ausstellung den ersten Platz zu erringen. Sie geht dabei
von der richtigen Erkenntnis aus, daß diese Veranstaltung auf längere Jahre
hinaus der gegebene Anlaß ist, den russischen Markt zu erobern, da dank der
günstigen Lage Malmös die russischen Importeure und Konsumenten ein reges
Interesse für die Ausstellung zeigen. Die deutsche Industrie, für die das
benachbarte Rußland mit seiner unerschöpflichen Aufnahmefähigkeit von der
allergrößten Bedeutung ist, wird diesem Wettstreit gegenüber natürlich nicht
untätig bleiben und rüstet gleichfalls, um bei dem Kampf um das russische
Absatzgebiet nicht ins Hintertreffen zu gelangen. So hat sich auch der deutsche
Stahlwerksverband in Düsseldorf dahin ausgelassen, daß die Baltische Ausstellung
für die deutsche Industrie von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit ist. Es ist
also für unsere Maschinenindustrie der Moment gekommen, wo sie energisch
eingreifen muß, um sich der drohenden ausländischen Konkurrenz zu erwehren. Wir
können daher den deutschen Maschinenbauanstalten nur dringend anraten, sich
bezüglich der Anmeldung baldigst mit dem Generalkommissariat für die deutsche
Abteilung auf der Baltischen Ausstellung in Malmö 1914 in Berlin W. 10, von
der Heydt-Straße 2 in Verbindung zu setzen.
Bedarf des Auslandes.
Belgien. Lieferung von 219000 kg welchen Stahls für
die Staatsbahnen. 3 Lose. Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel.
Belgien. Lieferung von Artikeln für die Heizung der Züge
der Staatsbahnen. 24 Lose. Demnächst, Salle de la Madeleine in
Brüssel.
Belgien.Lastenhefte können vom Bureau des
adjudications in Brüssel, nie des Augustins 15, bezogen
werden.Bau eines Wasserturms mit Behälter nach System Intze
und einem Fassungsvermögen von 300 cbm auf der Station Landen. 1. September
1913, 12 Uhr, Station Lüttich-Guillemins. 14402 Franken. Sicherheitsleistung
1400 Fr. Lastenheft Nr. 1001. Preis 40 Centimes. Eingeschrieb Angebote zum 28.
August 1913.
Griechenland. Lieferung einer Saug- und Druckpumpe für den
Hafen von Piräus. Ministerium des Innern in Athen. Angebote bis zum 10.
September (a. St.) 1913, nachmittags, an den Vorsitzenden der Hafenkommission in
Piräus. Kaution 1000 Drachmen. Näheres beim „Reichsanzeiger“.
Rußland. Errichtung von Speichern. Das Rigaer
Börsenkomitee beabsichtigt Konkurrenzprojekte für den Bau großer steinerner
Speicher mit maschinellem Betrieb zur Ausrüstung des neuen Exportkais
einzufordern. Im ganzen sollen 14 Bodenspeicher erbaut werden im Werte von
zusammen 3½ Millionen Rubel. Vorläufig soll der Bau von drei Speichern in
Eisenbeton ausgeschrieben werden.
Nähere Auskünfte erteilt das Ingemeurbureau des Rigaer Börsenkomitees.
Spanien. Vergebung der Arbeiten zur Fertigstellung des
Madrider Hauptpostgebäudes. 6. September 1913, 11 Uhr. Generalpost- und
Telegraphendirektion in Madrid, Calle de Carretas numero 10. Angebote bis zum 1.
September 1913, 5 Uhr, bei der Registratur der erwähnten Generaldirektion.
Höchstpreis 3814710,68 Peseten. Vorläufige Sicherheitsleistung 190735,53
Peseten. Näheres in spanischer Sprache beim deutschen
„Reichsanzeiger“.
Textabbildung Bd. 328