Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 319 |
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Bücherschau.
Bücherschau
Sammlung Göschen. 707. Band.
Das elektrische Fernmeldewesenbei den Eisenbahnen. Von K. Fink, Geh. Baurat in Hannover. Göschen.
Das Buch gibt in klarer Form einen kurzen Ueberblick über die elektrischen
Einrichtungen für das Fernmeldewesen bei Eisenbahnen. Es behandelt im ersten Kapitel
die Telegraphen, im zweiten die Zugmeldungen und Läutesignale, im dritten die
Fernsprecher und im vierten Einrichtungen für besondere Zwecke.
Zum Verständnis des Buches genügt die Kenntnis der elementaren physikalischen
Grundgesetze. Es dürfte daher bei dem allgemeinen Interesse für den behandelten
Stoff nicht nur dem Bahnbeamten und Elektroingenieur, sondern jedem Gebildeten
empfohlen sein. Ich will nur folgendes herausgreifen, was manchen schon beschäftigt
haben wird Wie werden die Zeitsignale gegeben, damit die Uhren auf den Bahnhöfen
richtig gehen? Was hat man für telegraphische Hilfsmittel auf freier Strecke? Welche
Vorkehrungen sind getroffen gegen störende Einflüsse im Fernsprechbetriebe? Welche
Schutzmittel hat man gegen gefährliche Aufladungen der Leitungen?
Der letzte ganze Abschnitt hat Allgemeininteresse. Aus ihm soll nur der elektrische
Fernschreiber genannt werden. Dem Text sind 50 Abbildungen beigegeben. Das Buch ist
leicht verständlich geschrieben.
Ewerding.
Sammlung Göschen. 719. und 720.
Band. Märkte und Markthallen für Lebensmittel. Von Richard Schachner, Stadt. Baurat in München.
Göschen.
Der Verfasser bringt nach einem allgemeinen geschichtlichen Ueberblick im zweiten
Kapitel den Zweck und die wirtschaftliche Bedeutung der Märkte und Markthallen und
im dritten Kapitel die Anlage und Ausgestaltung von Märkten und Markthallen. Das
zweite Bändchen handelt von Markthallenbauten des Auslandes und Deutschlands und von
offenen Märkten. In den beiden Bändchen ist ungemein viel gebracht. Es sind in der
Arbeit selbsterworbene Erfahrungen des Verfassers niedergelegt. Die Darstellung des
Stoffes hat etwas frisches und gewandtes. Man merkt der Schrift an, daß der
Verfasser fast alle erwähnten Märkte und Markthallen auf Studienreisen selber
gesehen und kritisch durchdacht hat.
Ewerding.
Die Technologie des
Maschinentechnikers. Von Professor Ingenieur Karl
Meyer, Oberlehrer an den Kgl. vereinigten Maschinenbauschulen zu Köln.
Dritte, verbesserte Auflage. 331 Seiten. Mit 405 Abbildungen. Berlin 1914. Julius
Springer. Preis geb. 8,– M.
Das Buch ist für den Unterricht an höheren und niederen Königlichen
Maschinenbauschulen bestimmt und bringt in dem verhältnismäßig sehr engen Rahmen von
nur 331 Seiten: Stoffkunde über die im Maschinenbau gebrauchten Metalle, ferner über
Holz, Schmiermittel. Leder, Kautschuk, Guttapercha, Schleifmittel, Asbest, dann
Gießerei, Schmieden, Walzprozeß, Ziehen, Pressen weicher Metalle, Herstellung
schmiedeiserner Rohre, Einzelheiten der Werkzeugmaschinen, die Werkzeugmaschinen
selbst und zum Schluß die wichtigsten Holzbearbeitungsmaschinen.
Es muß zugestanden werden, daß das, was im Buch über die verschiedenen Werkzeuge,
Maschinen, Vorrichtungen und Verfahren gesagt ist, Hand und Fuß hat. Bei dem äußerst
beschränkten Umfang ist es aber nicht zu verwundern, daß viele Leser über die
Auswahl des Stoffes anderer Meinung sein werden, und daß manches wichtige Kapitel
bedenklich kurz weggekommen ist, während andere wieder zu ausführlich behandelt
sind. Ich persönlich hatte bei der genauen Durchsicht des Buches den Eindruck, daß
manches, was nur noch geschichtliches Interesse hat, z.B. das Rennverfahren auf S.
18, Herdfrischen auf S. 19, zugunsten anderen Stoffes weggelassen werden könnte.
Auch habe ich manche Bemerkung gefunden, die in dem Buch, wo der Platz so sehr
knapp ist, gespart werden könnte. Die Zusammensetzung ausländischer Münzen und
neusilberner Tischgeräte dürften den Maschinenbauer weniger interessieren als z.B.
das Härten von Stahl nach den verschiedenen Arten, die auf 29 Zeilen abgetan sind.
An wichtigen Besprechungen vermisse ich u.a.: moderne Tiegelschmelzöfen, Schneiden
von metrischem Gewinde und Modulgewinde mittels einer Leitspindel nach englischem
Maß, Konuslineal, Patronenschneidapparate, Kreissägen, besonders solche mit
eingesetzten Zähnen aus Schnellschnittstahl. Die Revolverdrehbänke, Automaten und
Blechbearbeitungsmaschinen sind meiner Meinung nach viel zu dürftig behandelt. Dafür
finde ich wiederum die Berechnung der Geschwindigkeiten an den schwingenden und
umlaufenden Kurbelschleifen im Verhältnis zu der kursorischen Behandlung des übrigen
Stoffes viel zu ausführlich, ferner halte ich in diesem Buche die ellyptischen
Zahnräder, Keilriemen u.a. für überflüssig. Nicht unerwähnt kann ich den tragbaren
Trockenofen, Fig. 76, lassen. Diese Bauart ist unzeitgemäß, weil man solche Oefen
schon lange nicht mehr während des Trockenvorganges selbst an dem Kran aufhängt. Die
Krane einer Gießerei dürfen nicht durch stundenlanges Anhängen eines Trockenofens
ihrem eigentlichen Zweck entzogen werden. Der Kipphebel des Deckenvorgeleges, Fig.
284, verschiebt den Riemen um die doppelte, anstatt um die einfache Riemenbreite.
Die stehende Zylinderausbohrmaschine, Fig. 345, dürfte auch eine unzweckmäßige und
ungeb äuchliche Bauart darstellen. Abrichthobelmaschinen mit vierkantiger
Messerwelle (Fig. 404) sind heute nicht mehr zulässig.
Die Ausstattung des Buches ist in Druck, Abbildungen und Einband erstklassig. Daß
mehrere Abbildungen unnötig groß sind und durch eine stärkere Verkleinerung Platz
gespart werden könnte ohne daß die Abbildungen undeutlich werden, sei noch kurz
gesagt. Für spätere Auflagen sei die Anfügung eines alphabetischen
Sachverzeichnisses empfohlen.
Preger.
Photogrammetrie und
Stereophotogrammetrie. Von H. Dock. Mit 59
Abbildungen. Berlin und Leipzig 1913. G. J. Göschen. Preis 0,90 M.
Die Abhandlung ist in der bekannten Sammlung Göschen als
Band Nr. 699 erschienen und ist für eine Einführung in dieses neueste Gebiet des
Vermessungswesens recht wohl geeignet, wobei selbstverständlich die Bekanntschaft
mit der allgemeinen Instrumenten- unde vorausgesetzt wird.
Verfasser gibt zunächst allgemeine Grundlagen der Photogrammetrie und entwickelt den
Begriff eines Meßbildes und seiner Konstanten. Sodann werden die photogrammetrischen
Apparate beschrieben, die Verfasser in zwei Gruppen trennt, die Phototheodolite und
die Photouniversale, letztere mit kippbarer Kamera. Von neueren Instrumenten werden
hauptsächlich die Photogrammeter von Starke &
Kammerer in Wien, Heyde in Dresden und Breithaupt in Cassel erläutert und abgebildet. Im 3.
Kapitel bespricht der Verfasser zunächst die photogrammetrischen Aufnahmemethoden
und zeigt, wie man eine scharfe Bildweitenbestimmung macht und auf
photogrammetrischem Wege bei lotrechter und geneigter Bildebene sowohl Horizontalais
auch Vertikalwinkel findet. Sodann wird die photogram-metrische Punktbestimmung aus
einem Standpunkte unter Zuhilfenahme eines mitphotographierten Maßes abgeleitet und
das photogrammetrische Vorwärts- und Rückwärtseinschneiden besprochen.
Im 4. Kapitel wird das Ausmessen der Bilder gezeigt, wobei auch die besondere Art
nach Koppe vorgeführt wird, und die Darstellung der Geländepunkte aus den
Bildpunkten erläutert.
Der II. Abschnitt ist der Stereophotogrammetrie gewidmet,
die von C. Pulfrich in Jena ausgebildet und heute zu
hoher Vollendung gediehen ist. Das Verfahren und die von der Firma Zeiß dafür gebauten Instrumente werden eingehend
erörtert. Die Theorie bespricht den Normalfall, gleichmäßig verschwenkte und
beliebig konvergierende Achsen und gibt die entsprechenden Formeln für die
Entfernung, Richtung und Höhe der Bildpunkte.
Der Stereokomparator, mit dessen Hilfe man die Bilder
auswertet, wird in mehreren Formen abgebildet und erläutert, und zuletzt werden die
Arbeiten zur Herstellung des Planes nach der numerischen Methode und der schneller
zum Ziele führenden und allgemein angewendeten graphischen Methode besprochen.
Auch das neue Wunderwerk des Stereoautographen wird im
Grundriß und im photogr. Bilde gezeigt, und ein mit ihm „selbsttätig“
hergestellter Schichtenplan ist in verkleinertem Maßstabe wiedergegeben.
Die Ausstattung des Bändchens ist gut. Ein Druckfehler findet sich Seite 40 oben, wo
es heißen muß \frac{1}{f}\,.\,\cos\,\xi statt
\frac{1}{f}\,.\,\cos\,\alpha.
Merkwürdig berühren den Deutschen einige höchst
überflüssige Fremdwörter. Verfasser spricht z.B. zwar von Drehzapfen und Drehachsen,
aber er „rotiert“ die Alhidade usw., auch „toleriert“ er einen Fehler,
und das schöne Wort „Schnitttrasse“ ist ein wahrer Hochgenuß!
K. Fuhrmann.
Die Kalkulation Im Maschinenbau.
Von Dipl.-Ing. Paul Halver. Leipzig. Dr. Max Jänecke.
Preis geb. 80 Pf.
Dieser Band der „Bibliothek der gesamten Technik“ bietet in gedrängter Form
eine erste Einführung in die Selbstkostenberechnung der Maschinenfabriken und soll
vor allem dem darin noch nicht bewanderten Techniker die Möglichkeit bieten, sich
durch Selbstunterricht rasch über die wesentlichsten Grundlagen der
„Kalkulation“ zu unterrichten. Der knappe Raum gestattet natürlich nicht,
die Selbstkostenberechnung, die ja innig mit der ganzen inneren Organisation des
Betriebes zusammenhängt, auch in den Einzelheiten eingehend zu erläutern, doch wird
das Büchlein gerade durch seine Kürze und die übersichtliche Anordnung und
Erläuterung der hauptsächlichsten Grundzüge einer richtigen Kalkulation auch dem
schon längere Zeit in der Praxis stehenden Ingenieur gute Dienste leisten. Die
Aufteilung der Kosten in direkte und in indirekte, die Zerlegung der letzteren in
konstante und veränderliche, die Tabellen für die Leistungen der Arbeitsmaschinen,
die Unterteilung in allgemeine Unkosten, Werkstättenunkosten und Bankzuschläge sind
klar und leicht verständlich und mit Beispielen belegt durchgeführt.
Besonders beherzigenswert für Fabrikleiter sind die Schlußworte des Verfassers über
den Verkehr des Konstrukteurs mit der ausführenden Werkstätte und der
Kalkulation.
B. Leinweber.
Mechanik für Techniker. I. Teil.
Von R. Geigenmüller. 6. Auflage. 295 Seiten. Mittweida
Polytechn. Buchhandlung. Preis 5,– M.
Unter obigem Titel erscheint in Neuauflage das in weiten Kreisen bekannte Werk
„Leitfaden und Aufgabensammlung zur Elementarmechanik“ des bewährten
Verfassers. Das Werk, das sich inhaltlich nicht wesentlich von der vorhergehenden
Auflage unterscheidet, ist besonders für diejenigen bestimmt, die aus der Praxis
kommend, sich an Werkmeisterschulen und dergleichen oder auch durch Selbststudium
über die wichtigsten Gesetze der Mechanik unterrichten wollen.
Unter Verwendung der einfachsten mathematischen Mittel werden, unterstützt durch
zahlreiche, aus der Praxis entnommene Beispiele, die Gesetze der Bewegung, die
Begriffe der Kraft, der Masse und des Schwerpunktes, ferner die Zusammensetzung und
Zerlegung der Kräfte, die Reibungsgesetze, einfache und zusammengesetzte Maschinen
im Sinne der Mechanik – Hebel, Rolle, schiefe Ebene einerseits,
Hebelverbindungen, Rädergetriebe usw. anderseits – erläutert.
Die Begrenzung des Stoffes auf die angegebenen Wissensgebiete ist nur ein Vorteil;
die Festigkeitslehre und die Lehre von den Trägheitsmomenten beispielsweise, sowie
die Aero- und die Hydromechanik gehören nicht hierher. Auch so ist das Werkchen ein
abgeschlossenes Ganzes und ermöglicht gerade in dieser Form einen klaren Aufbau des
Stoffes, was nicht unwesentlich zur leichten Bewältigung desselben beiträgt.
Eine kleine Beanstandung zur S. 216 möge hier noch gebracht werden. Es wird da vom
Nutzeffekt gesprochen, während die Nutzleistung gemeint ist. Das Wort Nutzeffekt ist
schon ein feststehender Begriff, entsprechend Wirkungsgrad. Gerade die Kreise, für
die das Buch bestimmt ist, kommen meist über einen solchen, nicht ganz zweifelsfrei
gewählten Ausdruck schwer hinweg.
Im übrigen spricht für die Güte des Buches schon genügend der Umstand, daß die
jetzige Auflage das 13. bis 16. Tausend einschließt.
Rich. Müller.
Wasser – Elektrizitätswerke.
Insbesondere die Konzessionen und deren Gebühr mit bezüglicher Schweiz. Statistik.
Von Dr. Georg Wettstein. Zürich und Leipzig 1912. Rascher
& Co. Preis 4,20 M.
In knapper und übersichtlicher Form behandelt der Verfasser die drei Systeme, die für
einen die Wasserkraft zur Erzeugung elektrischer Energie benutzenden Betrieb in
Frage kommen: Den Staatsbetrieb, den gemischten und den Privatbetrieb. Unter
Berücksichtigung der Eigentumsverhältnisse, der durch die Verfassung bestimmten
Aufgabe des Staates und der wirtschaftlichen und politischen Bedingungen werden
allgemeine Richtlinien für die einzelnen vorkommenden Fälle aufgestellt und in einer
sich auf die Verhältnisse in der Schweiz gründenden Statistik Daten angegeben, die
als Grundlage für allgemeine und besondere Betrachtungen für die Anlage von
Wasserelektrizitätswerken dienen sollen.
Ausführlich geht der Verfasser auf Begriff, Zweck und Form der Konzessionen ein, wer
sie gibt und wer sie verlangen soll. Im Anschluß daran wird die Konzessionsgebühr,
Heimfall und Rückkauf behandelt und schließlich ein anschauliches Zahlenbeispiel
gegeben. Statistische Tabellen vervollständigen die Abhandlung, welche auch für die
Allgemeinheit wegen der Beleuchtung der volkswirtschaftlichen Fragen von Interesse
sein dürfte.
Gruschke.
Planimetrie mit einem Abriß über die
Kegelschnitte. Von Dr. Adolf Heß. Berlin 1914.
Julius Springer. Preis geb. 2,80 M.
Das Werkchen gibt eine Uebersicht über das Gebiet der Planimetrie und leitet sodann
durch einen Abschnitt über affine Figuren zu den in den letzten Kapiteln behandelten
Kegelschnitten über. Es ist zunächst für die Schüler technischer Mittelschulen
bestimmt und nimmt daher weitgehende Rücksicht auf die praktische Brauchbarkeit
unter Vermeidung rein theoretischer Betrachtungen. Der Verfasser geht im Streben
nach Vereinfachung indessen nicht allzu weit, gibt z.B. ohne Bedenken den
euklidischen Beweis des Pythagoras anstatt eines der möglichst auf die Anschauung
gestützten, an niederen Fachschulen üblichen. In der Absicht, die Schrift auch für
den Selbstunterricht brauchbar zu machen, ist großes Gewicht auf Beispiele und
Uebungen gelegt. Die Resultate sind stets angegeben. Mit den geometrischen
Ausführungen ist das Linearzeichnen verschmolzen. Recht am Platz dürfte es sein, daß
der Verfasser an dieser Stelle auch die Darstellung der Funktionen im
Koordinatensystem berücksichtigt. Auch an andern Orten beschreitet er Bahnen, die
von dem Normalen abweichen. Hierher gehört z.B. die Besprechung der Größen am
Einheitskreis und der Winkel im Bogenmaß.
Schmolke.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Aus Natur und Geisteswelt, Sammlung
wissenschaftlichgemeinverständlicher Darstellungen. Schöpfungen der Ingenieurtechnik der Neuzeit. Von Max Geitel, Geh.
Regierungsrat im Kaiserlichen Patentamt. Mit 32 Abb. Berlin und Leipzig 1914. B. G.
Teubner. Preis geh. 1 M, geh, 1,25 M.
Einführung in die Vektoranalysis mit Anwendungen auf die
Mathematische Physik. Von Dr. Richard Gans, Professor der Physik an der
Universität La Plata. Dritte Auflage. Mit 36 Abb. Leipzig und Berlin 1913. B. G.
Teubner. Preis geh. 3,40 M, geb. 4 M.
Forscherarbeiten auf dem Gebiete des Eisenbetons. Der
doppelt gekrümmte Träger und das schiefe Gewölbe im Eisenbetonbau. Heft XXIV.
Von Dr.-Ing. H. Marcus. Mit 23 Abb. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 2,80
M.
Spinnerei und Weberei. Von Georg Lindner, Professor in
Karlsruhe. Karlsruhe und Leipzig. Hofbuchhandlung Friedrich Gutsch. Preis geb. 12
M.
Schriften des Verbandes Deutscher Diplom-Ingenieure.
Die Akademisch-technischen Berufe. Ratschläge für Abiturienten und angehende
Diplom-Ingenieure aller Fachrichtungen. Vortrag, gehalten am 9. Januar 1914 vor den
Abiturienten der höheren Schulen Frankfurts a. M. im Festsaale der Musterschule. Von
Dipl.-Ing. Carl Weihe, Patentanwalt in Frankfurt a. M. Berlin W. 1914. M. Krayn.
Preis geh. 0,75 M.
Textabbildung Bd. 329
Wirtschaftliche Rundschau.
Japan.Zinkhütten im
Bezirk des Kaiserlichen Konsulats Schimonoseki.
In Onoda, bei Schmimonoseki. befindet sich zurzeit eine Fabrik zur Gewinnung, von
Zinkoxyd auf nassem und elektrolytischem Wege im Bau. Dabei scheint es sich
zunächst nach den hier vorliegenden Nachrichten um eine kleine Versuchsanlage zu
handeln, in der das Hauptgewicht auf die Gewinnung von Nebenprodukten gelegt
wird. Immerhin gedenkt man aus dem in der angegebenen Weise gewonnenen Zinkoxyd
fürs erste monatlich etwa 50 t Zink herauszubringen. Die fragliche unter der
Aegide der Mitsu Bishi Company mit einem Anfangskapital von 200(100 Yen (400000
M) gegründete Gesellschaft führt den Namen Takachiho Seiren Kabushiki Kaisha
(Takachiho Raffinerie Aktien-Gesellschaft).
Ueber den gegenwärtigen Stand der Ende August 1913 in Omuta in Betrieb gesetzten
Zinkschmelze der Firma Mitsui sei in diesem Zusammenhang: noch nachstehendes
bemerkt:
Im ersten Monat ihrer Eröffnung (September 1913) betrug die Zinkgewinnung etwa 50
t, im März d. J. dürfte sie sich bereits auf etwa 230 t stellen. Bisher sind
insgesamt etwa 1000 t Zink produziert worden. Davon hat die Firma, da noch von
dem nach Japan eingeführten europäischen, hauptsächlich deutschen Zink große
Bestände vorhanden sind, bisher erst 300 t auf den Markt gebracht. Zur
Verhüttung gelangen einstweilen nur die minderwertigen japanischen Zinkerze
(44-45 %), während die hochprozentigen vorläufig noch exportiert werden sollen.
Zurzeit sind 4 Oefen im Betriebe, doch ist die große Reduktionshalle für 10
Oefen bestimmt, über deren Einrichtung indessen noch einige Zeit vergehen
dürfte. Wenn auch die neue Anlage, die bisher größte ihrer Art in Japan, während
der ersten Zeit gewisse Schwierigkeiten durchzumachen hatte, so soll ihre
Inbetriebsetzung im ganzen und großen doch glatt von statten gegangen sein.
Befindet sich die Zinkverhüttung in Japan vorläufig auch noch im Anfangsstadium,
so dürfte doch dieser hier neue Industriezweig, dessen Entwicklung auch in
andern Teilen des Landes besondere Aufmerksamkeit zugewandt wird, der
bedeutenden Zinkeinfuhr nach Japan im Laufe der Zeit mehr oder minder Abbruch
tun.
(Bericht des Kaiserl, Konsulats in Schimonoseki.)
SchwedenEisenerzausfuhr
über Lulea im Jahre 1913.
Im Jahre 1913 sind über Lulea 1532800 t Eisenerz ausgeführt worden, und zwar
883700 t nach Deutschland, 163600 t nach Großbritannien, 477500 t nach den
Niederlanden und 80000 t nach den Vereinigten Staaten von Amerika.
Textabbildung Bd. 329
Die Ausfuhr hat im Vergleich zum Jahre 1912 um 100000 t zugenommen, welche
fast ganz auf Deutschland (größter Abnehmer) entfallen. Im Jahre 1914 wird der
Export, wie verlautet, um weitere 300000 t erhöht werden und außerdem ist eine
noch beträchtlichere Erhöhung der Ausfuhrmenge in Ausicht gestellt, falls die
Stadtverwaltung in Narvik (Norwegen) an ihrer Weigerung, die zwecks Erweiterung
der Ausfuhr erforderlichen Lagerplätze dort zur Verfügung zu stellen, festhält.
Dann wäre nämlich die Grubengesellschaft gezwungen, für den Exportzuschuß, es
soll sich um ungefähr 2 Mill. t handeln, teilweise die Verschiffung über Lulea
vorzunehmen.
(Bericht des Kaiserl. Vizekonsulats in Lulea.)
Bedarf des Auslandes.
Belgien. Lieferung von 10 Wiegebrücken für die Staatsbahn
zum Wiegen von Wagen bis zu 45 t. Demnächst. Salle de la Madeleine in
Brüssel.
Belgien. Lieferung von Ersatzteilen für Lokomotiven, Wagen
und Tendern der Staatsbahnen u.a. von 24000 kg weichen Stahlblechs,
2700 stählernen Heizröhren, 32500 kg Profilstahl, 220 Puffern, 400 Spiralfedern
usw. Demnächst. Salle de la Madeleine in Brüssel. 15 Lose. Anlieferung an
verschiedenen Stationen.
Belgien. Lieferung von verschiedenen elektrischen
Meßapparaten und -Instrumenten für den Verteiler-Posten in der
Transformationsstation auf Nr. 69 im neuen Nordbecken. 26. Mai 1914,
mittags. Hotel de ville in Antwerpen. Lastenheft zum Preise von 50 Centimes
vom Stadtsekretariat Sicherheitsleistung 600 Francs.
Belgien. Lieferung und Einrichtung der elektrischen
Ausrüstung dreier zwischen den neuen Hafenbecken 2 und 3 zu
errichtenden Transformatorenkabinen Nr. 8-10. 19. Mai 1914, mittags. Hotel de
ville in Antwerpen. Sicherheitsleistung 3500 Franks. Lastenheft (Preis 50
Centimes) vom Stadtsekretariat zu beziehen.
Bulgarien. Offertenverhandlung für die Errichtung einer elektrischen Kraftanlage bei der
staatlichen Kohlengrube Pernik. 16/29. Mai 1914. Kreisfinanzverwaltung
in Sofia. Anschlag 168930 Franken. Sicherheit 5 v. H. des Angebots. Das
Lastenheft sowie die Unterlagen zu dieser Ausschreibung können von der Direktion
der staatlichen Kohlengrube „Pernik“ in Pernik zum Preise von 5 Franken
bezogen werden.
Oesterreich-Ungarn. Lieferung von 80 Stück
Omnibus-Automobilen, Einrichtung und Aufrechterhaltung des kommunalen
Autobusbetriebs. 4. Juni 1914, 11 Uhr. Magistrat von Budapest.
Angebote tunlichst in ungarischer Sprache versiegelt an den Chef der
Verkehrssektion. Magistratsrat Desider Rényi oder dessen Stellvertreter.
Wettbewerbs- und Lieferungsbedingungen in ungarischer Sprache beim
Reichsanzeiger.
S. Thomé und Principe. Lieferung von Maschinen und Zubehör
für die Staatsdruckerei der beiden Provinzen. Der Zuschlag wird am 30.
Mai d. J., nachmittags 2 Uhr, in der Finanzabteilung der Provinz S. Thomé und
Principe erteilt.
Textabbildung Bd. 329
Eine Uebersetzung der ausführlichen Bestimmungen kann inländischen
Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter
Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen
Briefumschlags an das Bureau der „Nachrichten“ im Reichsamt des Innern,
Berlin NW. 6, Luisenstr. 33/34, zu richten.
Textabbildung Bd. 329