Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 331, Jahrgang 1916, S. 83 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die Materialbewegung in
chemisch-technischen Betrieben. Von Dipl.-Ing. C. Michenfelder. Mit 261 Abbildungen im Text und auf 33 Tafeln. (Chemische
Technologie in Einzeldarstellungen, herausgegeben von Prof. Dr. Ferd. Fischer, Göttingen-Homburg.) Leipzig 1915. Otto
Spamer. Preis geh. 13,– M, geb. 15,– M.
Zeit ist Geld! Dieser Satz gilt insbesondere bei Großbetrieben für die Förderung von
Einzel- und Massengütern. Das vorliegende Buch soll eine Art Ratgeber sein für
„chemisch-technische“ Betriebe, welche in die Lage versetzt werden,
irgend eine Aufgabe auf dem genannten Gebiete zu lösen. Um diesen Zweck eines
Ratgebers und Nachschlagebuches zu erfüllen, teilt der Verfasser den Stoff in der
Weise ein, daß er zunächst die Förderung von Massengütern, in einem weiteren
Abschnitte dann die Förderung von Einzelgütern behandelt, und zwar jeweilig in drei
Unterabteilungen, nämlich Förderungen in wagerechter, in schräger und in senkrechter
Richtung.
Die Behandlung der einzelnen Fördermittel geschieht nun so, daß jedesmal
zunächst einige allgemeine Bemerkungen über das betreffende Fördermittel
vorausgeschickt werden, dann wird das Wesen der Konstruktion kurz erläutert, worauf
mit einigen Worten Anwendbarkeit, Vorteile und Nachteile sowie schließlich noch
besonders bemerkenswerte Einzelheiten geschildert werden. Den Hauptteil bilden dann
jedesmal eingehend beschriebene Ausführungsbeispiele unter Beifügung vortrefflicher
Skizzen. Die Begrenzung des Stoffes auf chemisch-technische Betriebe ist nicht
streng durchgeführt, vielmehr ist der Begriff chemisch-technisch in weitem Sinne
aufgefaßt, so daß das Buch ganz allgemein als Ratgeber bei der Beschaffung von
Förderanlagen benutzt werden kann. Bauliche Einzelheiten werden allerdings nur in
beschränktem Maße behandelt, auf Berechnungen hat der Verfasser ganz verzichtet.
Erwünscht wären vielleicht noch mehr allgemeine Angaben über Leistungsfähigkeit der
einzelnen Fördereinrichtungen; in dem Buche finden sich solche Angaben meist nur
über die Leistungsfähigkeit der beschriebenen Ausführungsbeispiele. Sehr wertvoll ist die am
Schlusse der Beschreibung der einzelnen Fördermittel beigefügte ausführliche Patent-
und Zeitschriftenliteratur, die unter Umständen ein eingehendes Studium der
geplanten Fördereinrichtung ermöglicht.
Der mit dem Buche beabsichtigte Zweck dürfte voll erreicht sein, namentlich die sehr
zahlreichen Abbildungen und Tafeln sind mit Sorgfalt und Geschick ausgewählt und
ausgeführt.
Wie wäre es aber, wenn bei einer Neuauflage den Fremdwörtern nachdrückisch zu Leibe
gegangen würde? Müssen Baumstämme durchaus „per“ Floß ankommen, muß etwas
universell anwendbar sein, muß es Plateaus und Planierungsarbeiten geben, muß es
kombinierte, komplizierte, kontinuierliche Fördereinrichtungen geben, muß durchaus
etwas „last not least“ (!) angeführt werden in einem Buche, das doch sonst in
der „Sprache der Hunnen“ abgefaßt ist, wie sich unsere Feinde so
geschmackvoll auszudrücken belieben?
R. Vater.
Gesammelte Veröffentlichungen.
Von Hans Goldschmidt. 410 Seiten und 61 Tafeln. Essen
(Ruhr) 1914. Jul. Springer. Preis geh. 12 M, geb. 13,60 M.
Der vorliegende stattliche Band, der anläßlich der 25-jährigen Zugehörigkeit des
Verfassers zu der Firma Th. Goldschmidt, A.-G. in Essen
von dieser herausgegeben worden ist, faßt 47 in den verschiedensten Zeitschriften
veröffentlichte Vorträge und Abhandlungen des Verfassers in zeitlich richtiger Folge
zusammen. Bei weitem die Mehrzahl dieser Aufsätze behandelt die Aluminothermie und
ihre hauptsächlichsten Anwendungen, die sogenannte Thermitschweißung sowie die
Gewinnung von reinem Chrom und Mangan. Weitere Vorträge behandeln die Eisen- und
Stahlerzeugung im elektrischen Ofen, den Ruthenburg-Prozeß sowie Erinnerungen an Robert Bunsen. Die angefügten 61 Tafeln, deren
sorgfältige Ausführung ebenso wie die ganze Ausstattung des Buches volle Anerkennung
verdient, veranschaulichen die Ausführung der Thermitschweißung an Rohren,
Gußstücken und namentlich an Straßenbahnschienen und legen zugleich Zeugnis ab für
die Verbreitung dieses Verfahrens in der ganzen Welt. Das Buch sei allen Ingenieuren
und Chemikern als anregende und interessante Lektüre bestens empfohlen.
A. Sander.
Bestimmungen für Ausführung von
Bauwerken aus Beton. Aufgestellt vom Deutschen Ausschuß für Eisenbeton.
Berlin 1915. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 0,40
M.
Die Bestimmungen treten an die Stelle der aus dem Jahre 1908. Sie sind wesentlich
erweitert und verändert; das wichtigste bzw. neue ist kurz folgendes:
Vorbemerkung: Als Beton gilt nur Zementbeton; den Unternehmer-Befähigungsnachweis zu
fordern wird empfohlen. § 1. Geltungsbereich. § 2. Bauvorlagen. § 3. Vorläufiger
Festigkeitsnachweis: Gewährleistung der Betonfestigkeit. § 4. Zulässige
Beanspruchung: Für ruhende Last ein Fünftel der Druckfestigkeit, Größtwert 50
kg/cm2; ausnahmsweise höhere Werte. Bei
Stützen nimmt die zugelassene Beanspruchung ab mit wachsender Schlankheit (von
ein Fünftel bis ein Zwanzigstel). Die Knicksicherheit (§ 5) sei nach Euler zehnfach. (E = 140000
kg/cm2). § 6. Bauleitung. § 7. Baustoffe:
Nachweis auch der Normenzugfestigkeit des Zementes ist gefordert, daneben der
Raumbeständigkeit, Bindezeit, Mahlfeinheit. In Kies, Steingrus, Steinschlag dürfen
bis 10 v. H. feinere Teile enthalten sein. § 8. Zubereitung der Betonmasse: Sand,
Kies Grus, Steinschlag sind nach Raumteilen, der Zement ist nach Gewichtsteilen zu
bemessen. Der Beton kann von Hand, muß aber bei größeren Ausführungen maschinell
gemischt werden; das Mischungsverhältnis ist an der Mischstelle anzuschlagen. § 9.
Verarbeitung der Betonmasse: Es sind gesonderte Vorschriften über Stampf-, Schütt-,
Guß- und Füllbeton gegeben. § 10. Betonieren bei Frost: Die Frostgrenze ist jetzt
auf – 3° C festgesetzt. § 11. Herstellung der Schalungen. § 12. Schalungsfristen und
Ausschalung: Die Ausschalung eines Bauteiles, d.h. die Beseitigung der Schalung und
Stützung darf nicht eher vorgenommen werden, als bis der verantwortliche Bauleiter
durch die Untersuchung des Bauteiles sich von der ausreichenden Erhärtung des Betons
und Tragfähigkeit des Bauteiles überzeugt und die Ausschalung angeordnet hat.
Besondere Vorsicht ist bei Bauteilen geboten, die beim Ausschalen nahezu schon die
volle rechnungsmäßige Last haben. § 13. Prüfung während der Ausführung,
Probebelastungen. Probekörper sind nach den „Bestimmungen für Druckversuche an
Würfeln bei Ausführung von Bauwerken aus Beton (Oktober 1915, Deutscher
Ausschuß für Eisenbeton) vorzunehmen, die als Anhang beigegeben sind. Im Gegensatze
zu den Eisenbetonbestimmungen ist hier der 30 cm-Würfel beibehalten.
Probebelastungen für Brückenbauten sind mit der rechnungsmäßigen Verkehrslast zu
bewirken.
Der Anhang über Würfel-Druckversuche ersetzt die „Normen für vergleichende
Druckversuche usw.“ und die „Bestimmungen für Druckversuche usw.“ aus
dem Jahre 1908, die in den neuen Bestimmungen gleichfalls einige nicht unwesentliche
Erweiterungen und Vervollständigungen erfahren haben. Maßgebend ist die 28
Tage-Festigkeit, die auf 45 Tage gesetzt werden kann, wenn kalte Witterung die
Erhärtung verzögerte. Steht die 5-wöchentliche Zeit für die 28 Tage-Prüfung nicht
zur Verfügung, so ist aus einer 7 Tage-Festigkeit der Schluß auf die 28-tägige
statthaft.
Dr. Nitzsche.
Die Funkentelegraphie. Von H. Thurn. 3. Auflage. VI und 111 Seiten mit 51 Abbildungen.
(Aus Natur und Geisteswelt, Bd. 167.) Leipzig und Berlin 1915. B. G. Teubner.
Obwohl in der neuen Auflage der technische Teil wesentlich erweitert worden ist,
bleiben doch auch für diese die Bedenken, die (der schon zu Kriegsbeginn auf dem
Felde der Ehre gefallene) Prof. Glatzel bei der
Besprechung der früheren Auflage (Bd. 328 S. 384 1913) gegen die Darstellung
vorgebracht hatte, im vollen Umfange bestehen.
G. Berndt.
Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
Kalender für Gesundheitstechniker. Taschenbuch für
die Anlage von Lüftungs-, Zentralheizungs- und Badeeinrichtungen. Herausgegeben von
Hermann Recknagel, Dipl.-Ing. 20. Jahrgang 1916.
München und Berlin 1916. R. Oldenbourg. Preis geb. 3,50 M.
Deutscher Kalender für Elektrotechniker. Begründet von
F. Uppenborn. Herausgegeben von G. Dettmar. 33. Jahrgang 1916. München und Berlin 1916. R. Oldenbourg. Preis
geb. 3,50 M.
Kalender für Heizungs-, Lüftungs- und Badetechniker.
Herausgegeben von H. J. Klinger, Obering. 21. Jahrg.
1916. Halle a. S. 1916. Carl Marhold. Preis geb. 4,– M.
Die Grubenbahnen unter besonderer Berücksichtigung des
Lokomotivbetriebes. Von F. Schulte,
Oberingenieur. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Essen 1915. G. D.
Baedeker. Preis geb. 4,– M.
Festigkeitseigenschaften und Gefügebilder der
Konstruktionsmaterialien. Von Dr.-Ing. C. Bach
und R. Baumann, Prof. a. d. Kgl. Techn. Hochschule
Stuttgart. Berlin 1915. Julius Springer. Preis geb. 12,– M.
Der Ingenieur als Förderer der Volksbildung. Von Dr. A.
v. Rieppel. Vorgetragen auf der 56. Hauptversammlung des
Vereines deutscher Ingenieure am 21. November 1915 in Berlin. Berlin 1916.
Sonderdruck aus der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure.
Die geplante staatliche Elektrizitäts-Versorgurg im
Königreich Sachsen. Von Dr. Dr.-Ing. e. h. Beutler, Dresden. Berlin 1916. Julius Springer. Preis 1,– M.
Beihefte zum Gesundheits-Ingenieur. Brabbee-Wierz: Vereinfachtes zeichnerisches oder rechnerisches Verfahren zur
Bestimmung der Durchmesser von Dampfleitungen. München und Berlin 1915. R.
Oldenbourg. Preis geh. 10,– M.
Taschenbuch für Monteure elektrischer
Beleuchtungsanlagen. 50. Auflage. München und Berlin 1916. R. Oldenbourg.
Preis geb. 3,– M.
Die Eisenbahntechnik der Gegenwart. Erster Band. Dis
Eisenbahnmaschinenwesen. II. Abschnitt. Die Eisenbahnwerkstätten. Wiesbaden 1916 C.
W. Kreidel. Preis 15,– M.
Ueber Geschichte und Bau des Panamakanals. Von
Prof. Hilgard, Zürich. Artistisches Institut Orell
Füssli. Preis geh. 6,– M, geb. 7,– M.
Die Störungen an elektrischen Maschinen, Apparaten und
Leitungen, insbesondere deren Ursachen und Beseitigung. Von Ludwig Hammel, Zivilingenieur. Dritte, vermehrte Auflage.
Frankfurt a. M. 1916. Selbstverlag des Verfassers. Preis geb. 2,80 M.
Maschinenzeichnen. Regeln für die Ausführung
technischer Zeichnungen des Maschinenbaues. Von Dipl.-Ing, Ernst Götz. Mit einem Geleitwort von Paul von
Lossow. München. Max Kellerer. Preis geh. 1,60 M.
Handbuch der Gastechnik. Unter Mitarbeit zahlreicher
hervorragender Fachmänner herausgegeben von Dr. E. Schilling und Dr. H. Bunte. Band VIII. Das Gas
als Wärmequelle und Triebkraft. München und Berlin 1916. R. Oldenbourg. Preis geh.
14,– M, geb. 15,– M.
Die Maschinenlehre der elektrischen Zugförderung. Von
W. Kummer. Eine Einführung für Studierende und
Ingenieure. Mit 108 Abbildungen. Berlin 1915. Julius Springer. Preis geb. 6,80
M.
Von Maschinen und Menschen. Von Theodor Heinr. Mayer. Leipzig 1916. L. Staackmann. Preis geh. 3,50 M, geb.
4,50 M.
Das U-Boot-Motor-Tauchschiff. Berlin 1916. Klasing
& Co. G. m. b. H. Preis kart. 3,– M.
Die Entstehung der deutschen Kalisalzlager. Von Prof.
Dr. Ernst Jänecke. Braunschweig 1915. Friedr. Vieweg
& Sohn. Preis geh. 4,– M, geb. 4,80 M.
Die Ausbildung für den technischen Beruf in der mechanischen
Industrie. Herausgegeben vom deutschen Ausschuß für technisches Schulwesen.
Zweite Auflage. Leipzig 1915. B. G. Teubner. Preis 0,50 M.
Technische Studien. Herausgegeben von Prof. Dr. H. Simon. Untersuchungen im Schaufelspalt bei
Francis-Turbinen mit Drehschaufelregulierung. Von Dr.-Ing. Einsler. Berlin Oldenburg 1915. Gerhard Stalling. Preis geh. 2,50
M.
Textabbildung Bd. 331