Titel: | Bücherschau. |
Autor: | R. Vater |
Fundstelle: | Band 332, Jahrgang 1917, S. 296 |
Download: | XML |
Bücherschau.
Bücherschau.
DerDiamant imdeutschen Gewerbe und auf dem Weltmarkt. Von Dr. Alfred Eppler. 84 Seiten. Crefeld 1917. Gustav Hohns.
Preis geb. 6,– M.
Selbst unter den wenigen Dingen, die der Verfasser im ersten Abschnitt seines
hübschen Buches als allgemein bekannte Tatsachen vom Diamant aufzählt, werden viele
sicher noch manches nennen müssen, was ihnen unbekannt war. Es ist tatsächlich fast
beschämend, zu sehen, was alles man vom Diamant nicht gewußt hat, und was sich doch
in wenigen angenehmen Stunden in harmlosem Plauderton erfahren läßt. Das kleine Buch
ist gemeinverständlich im besten Sinne; es gibt in zehn Abschnitten eine Uebersicht
über die Eigenschaften, die Herkunft und Gewinnung des Diamants, es zeigt seine
Verarbeitung zu Schmucksteinen und zu gewerblichen Zwecken und betont mit Nachdruck
seine Bedeutung für unsere Volkswirtschaft, für Handel und Gewerbe in der
Vergangenheit, d.h. der Zeit vor dem Kriege, für den Krieg selbst und vor allem für
die Zukunft, die uns frei machen soll von der bisherigen Diamant-Monopolstellung
Englands.
Eine Anzahl von Ferdinand Eppler hübsch gezeichneter
Abbildungen sind dem Buche zur Zier, das auch sonst in Satz und Druck und
allgemeiner Ausführung einen sehr schmucken Eindruck macht. Es sei erwähnt, daß das
Buch das Weltformat 9 hat (16 cm × 22,6 cm) und einen neuen Beweis für die
praktische Brauchbarkeit dieses Systems bringt.
Dipl.-Ing. W. Speiser.
Wiederertüchtigung schwerbeschädigter
Kriegsteilnehmer in der Werkstatt. Von Paul H.
Perls. Erweiterter Sonderabdruck aus der ETZ. 1917
Heft 16. Berlin. Julius Springer.
Die vom gemeinwirtschaftlichen und allgemein menschlichen Standpunkt so ungemein
wichtige Frage der Wiederzuführung kriegsbeschädigter Industriearbeiter zu ihrem
alten oder einem ähnlichen Berufe hat das Kleinbauwerk der Siemens-Schuckertwerke G. m. b. H. in
Siemensstadt bei Berlin unter Leitung seines Direktors Perls zum Gegenstande besonderer Fürsorge gemacht; der vorliegende
Sonderdruck zeigt an einer Anzahl Abbildungen aus den Werkstätten des Werkes die
Beschäftigung mehr oder minder schwer beschädigter Kriegsteilnehmer an
Werkzeugmaschinen und bei anderen Vorrichtungen.
Von ganz besonderer Schwierigkeit und Wichtigkeit ist dabei, wie der Verfasser betont
und wie es auch den Erfahrungen des Berichterstatters als Vorstand der
Uebungswerkstatt des Scheinwerfer-Ersatzbataillons in Spandau entspricht, die zum
Teil ähnliche Aufgaben hat, vor allem zunächst die Wiedergewöhnung des Kriegers
an die gleichmäßige, tägliche Arbeit der Werkstatt und das Neueinpflanzen des
Gedankens, wieder etwas leisten zu können trotz der Schwere des Erlebten und trotz
des Verlustes des Verlorenen. Daneben die Beseitigung der Furcht, den sicheren und
mühelosen Genuß einer Rente zu verlieren gegenüber einer in der Neuheit und
Unsicherheit der Verhältnisse zunächst immer noch als ungewiß empfundenen
Existenzgründung auf der Arbeit des verstümmelten Körpers. Der Arzt, der das Können
des Körpers, der Ingenieur, der die Verwendungsmöglichkeit der vorhandenen Kräfte
beurteilen kann, sie müssen hier zusammenarbeiten, und zwar wie ebenfalls sehr
richtig hervorgehoben wird, als drittem im Bunde mit dem Vorgesetzten, der das
Vertrauen des Wiederkehrenden genießt und mit Geduld und Verständnis oft genug Mut
und Ausdauer aufrecht erhalten muß.
Wahrhaft ein reiches, lohnendes Feld edelster Arbeit, unseren Kämpfern, die uns die
Gesundheit ihrer Glieder hergegeben haben, die Rückkehr in das Land wertschaffender
Arbeit zu ermöglichen und zu erleichtern, der Nachahmung wert und der Förderung. Was
das große Werk in der dankenswerten Form einer ausgedehnten Fürsorge kann, kann das
kleinere durch Einstellung der Kriegsbeschädigten, durch Nachsicht und Nachhilfe bei
ihrer Arbeit, kann der Handwerksmeister durch Aufnahme des einen oder anderen. Nur
darf keine Kraft verloren gehen, und keiner, der noch Arbeitskraft hat, zum
Brachliegenlassen dieser Arbeits- und Lebenskraft verurteilt sein.
Dipl.-Ing. W. Speiser.
Praktisches Maschinenzeichnen.
Von Richard Schiffner. Sammlung Göschen. I. Bändchen:
Grundbegriffe. Einfache Maschinenteile bis zu den Kupplungen. Mit 60 Tafeln. II.
Bändchen: Lager, Riemen- und Seilscheiben, Zahnräder, Kolbenpumpe usw. Mit 51
Tafeln. Neudruck 1917. Preis je 1 M.
Die beiden Bändchen sollen in erster Linie denen, die keine Zeit oder Gelegenheit
haben, eine gewerbliche Fortbildungsschule zu besuchen, ein Hilfsmittel sein, um
technische Zeichnungen verstehen, nach ihnen arbeiten und selbst anfertigen zu
können. Der Zweck dürfte annähernd erreicht werden, wenn jemand den Fleiß und die
Ausdauer besitzt, die III Tafeln der beiden Bändchen nach Anleitung des Textes
nachzuzeichnen. Die beiden Bändchen sind gleichzeitig eine Art Uebersicht über die
Maschinenelemente, freilich ohne jede Berechnung, können aber, namentlich auch
infolge ihrer zahlreichen, meist guten zeichnerischen Darstellungen zum Beispiel für
Schüler an Fachschulen als billiges Nachschlagebuch dienen. Da die erste Entstehung
der Bändchen schon längere Zeit zurückliegt, fehlt die neuere Entwicklung einiger
Maschinenelemente, beispielsweise die Kugellager.
R. Vater.