Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 320 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Kurzes Lehrbuch der Arbeits- und
Gewerbehygiene. Von Prof. Dr. K. B. Lehmann,
Würzburg. Mit 89 Abb. Leipzig 1919. Verlag von S. Hirzel. Geheftet: Mk. 48.–,
Gebunden Mk. 66.–
Das vorliegende Buch ist für den Unterricht in der gesamten Arbeits- und
Gewerbehygiene zugeschnitten. Die Gruppierung des Stoffes zerfällt in: 1. Allgemeine
Beziehungen von Beruf und Gesundheit, 2. Die Gefährdung des Arbeiters durch die
Arbeit selbst und durch physikalische Einflüsse, 3. Die Gefährdung des Arbeiters
durch chemische Gifte, 4. die Gefährdung des Arbeiters durch pflanzliche und
tierische Parasiten, 5. Das Fabrikgebäude und seine hygienischen Einrichtungen, 6.
Bemerkungen über Wohnung, Wasser, Ernährung, Kleidung und Hautpflege der Arbeiter,
7. Hygiene der einzelnen Berufsarten.
Der Verfasser hat seine Hauptaufgabe bei Abfassung des Buches darin erblickt, eine
gründliche Darstellung aller Schädigungen durch Berufsarbeit zu geben. Hierbei
wurden die chemischen Schädigungen besonders dargestellt. Jeder Schädigung läßt der
Verfasser zweckmäßig die Darstellung ihrer grundsätzlichen Verhütung folgen. Die
Grenzgebiete der Gewerbehygiene z.B. Reinigung der gewerblichen Abwässer, die
Einrichtungen von Arbeitswohnungen usw. wurden gestreift und grundsätzlich
behandelt.
Die technischen Maßnahmen zur Erzielung der Beleuchtung, Ventilation, Entstaubung,
Unfallverhütung usw. hat der Verfasser bei Beschreibung des Fabrikgebäudes
einheitlich zusammengefaßt.
Das Buch verdient wegen seiner leichtverständlichen und doch wissenschaftlichen
richtigen Behandlung des Stoffes, zur Einführung in die Arbeits- und Gewerbehygiene
weiteste Verbreitung.
Otto Brandt.
Entwässerung und Reinigung der Gebäude
mit Einschluß der Abortanlagen. Von Dipl.-Ing. Wilhelm Schwaab, mit 92 Figuren, Sammlung Göschen Nr. 822. Vereinigung
wissen, schaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10- und
Leipzig. Preis Mk. 1,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag.
Das im Jahre 1908 erstmalig erschienene Bändchen über „Gas und Wasserinstallation
mit Einschluß der Abortanlagen“ enthielt in einem besonderen Abschnitt die
Entwässerung der Gebäude. Der Wichtigkeit des Stoffes entsprechend, wurde bei der
Neuarbeitung eine Trennung des Stoffes in zwei Bändchen: „Die Entwässerung und
Reinigung der Gebäude mit Einschluß der Abortanlagen“ und die „Gas- und
Wasserversorgung der Gebäude“ vorgenommen; ersteres liegt hier vor, während
das zweite in Kürze erscheinen wird.
In dem vorliegenden Bändchen findet im ersten Abschnitt die Entwässerung und
Reinigung der Gebäude, im zweiten Abschnitt die Abort- und Pissoiranlagen
fachkundige Erläuterung,
Nach einer kurzen Einleitung wird die Entwässerung der Abfallstoffe und der Abwässer
erörtert.
Dann werden die technischen Einrichtungen zur Entwässerung der Gebäude an Hand
zahlreicher Abbildungen besprochen, desgleichen die Entwässerungsanlagen in
Gartenstädten und Kleinhaussiedelungen.
Im Abschnitt Abort- und Pissoiranlagen werden die Trockenaborte (Aborte ohne
Wasserspülung) die Spülaborte, Pissoire und die Aborte in Kleinhaussiedlungen
erläutert.
Das Buch kann vorzugsweise denjenigen empfohlen werden, welche sich schnell einen
Ueberblick über die Entwässerung und Reinigung der Gebäude, sowie für die
gebräuchlichsten Abort- und Pissoiranlagen verschaffen wollen.
Otto Brandt.
Weyls Handbuch der Hygiene.
Herausgegeben von Prof. Dr. A. Gärtner. VII. Band,
Besonderer Teil. 7. Abteilung: Hygiene der chemischen Großindustrie, III. Teil:
Organische Betriebe. Von Geh. Reg.-Rat Dr. R. Fischer. Mit 74 Abb. Leipzig 1921.
Johann Ambrosius Barth. Subskriptionspreis Mk. 62,60, Einzelpreis Mk. 78,25.
In ausführlicher Weise werden in dem vorliegenden Buche die wichtigsten
Herstellungsverfahren der Erdölindustrie, Leuchtgasindustrie, Teerindustrie,
Teerfarbenindustrie, Sprengstoffindustrie, Industrie der Harze, Firnisse, Lacke und
Kautschukindustrie behandelt.
Bei Besprechung der einzelnen Herstellungsverfahren werden die Unfallgefahren und die
zu ergreifenden Maßnahmen zur Verhütung von Erkrankungen und Unfällen erläutert.
Letztere Maßnahme betreffen nicht nur die in den einzelnen Industrien beschäftigten
Arbeiter, sondern auch die Anwohner in der Nähe der betreffenden Betriebe.
Im ganzen angenommen zeichnet sich der vorliegende Band des „Weylschen Handbuches
der Hygiene“ durch sorgfältig bearbeitenden Text und gut ausgewählte
Illustrationen aus, Das Buch kann als guter Ratgeber in Fragen der Hygiene
organischer Betriebe der chemischen Großindustrie empfohlen werden.
Otto Brandt.
Der Lebenslauf der Planeten.Svante Arrhenius. (Uebersetzt von Dr. Finkelstein). Akademische Verlaggesellschaft, Leipzig.
157 Seiten.
Wer auf Grund des Titels vielleicht eine systematische Darstellung der Entwicklung
der Planeten in dem Buche zu finden meint, wird seine Erwartungen nicht erfüllt
sehen. Der Verfasser bezeichnet als Zweck seiner Schrift, „Lücken
auszufüllen,“ die in seinen früheren Veröffentlichungen vorhanden sind,
namentlich im „Werden der Welten“ und in der „Vorstellung vom Weltgebäude
im Wandel der Zeiten.“ Im ersten Kapitel über den „Ursprung der
Sternanbetung“ gibt er den Inhalt eines auf einem philosophischen Kongresse
in Bologna gehaltenen Vortrages.
Das Buch ist im besten Sinne populär, der Verfasser setzt keine großen physikalischen
Spezialkenntnisse voraus; er vermeidet zwar mathematische Ableitungen, bringt aber
gelegentlich einfachere Rechnungen vor, um in der Darstellung nicht zu unbestimmt zu
bleiben. Man wird nur sehr wenig von dem Inhalt in andern populären Darstellungen
der Himmelskunde finden, weil es teils eigene Gedanken, teils Ergebnisse neuerer
Forschungen anderer Physiker und Astronomen sind, die hier zum ersten Male aus dem
begrenzten Rahmen fachwissenschaftlicher Veröffentlichung einem weiteren Leserkreise
vorgetragen werden, Sehr dankenswert ist die Ausstattung des Buches mit zahlreichen
Himmelsphotographien.
Arrhenius beginnt seine kosmogonischen Betrachtungen mit
dem Milchstraßensystem und seiner Bedeutung für die Entstehung der Fixsterne. Die
Hypothese der spiraligen Struktur der Milchstraße wird an ihrer scheinbaren Form
unter Hinweis auf den Spiralnebel in den Jagdhunden erläutert. Die folgenden Kapitel
behandeln das Planetensystem. Die Darstellung ist vorwiegend induktiv, indem Arrhenius die Beobachtungen, welche man an den Planeten
gemacht hat, mitteilt und daraus seine Schlüsse zieht. Die Erscheinungen auf den
andern Planeten werden sehr anschaulich dadurch dargestellt, daß er sie immer mit
analogen Vorgängen auf der Erde vergleicht. Er stellt deshalb Schilderungen
wichtiger Klimagebiete der Erde und ein Kapitel über die Chemie der Erdatmosphäre
voran. Hierbei kommt er auf eine interessante Erklärung der verschiedenen Eiszeiten,
die durch Schwankungen in der Zusammensetzung der Lufthülle hervorgerufen seien. Die
letzten Kapitel sind den Planeten Mars, Merkur, Venus und dem Erdmonde gewidmet.
Arrhenius räumt gründlich mit dem Märchen von der
Marsvegetation und seiner Bewohnbarkeit durch menschenähnliche Wesen auf, Die
„geradlinigen“ Kanäle haben sich als Täuschung erwiesen. Die Frage der
Bewohnbarkeit der drei anderen genannten Himmelskörper durch eine erdähnliche Flora
oder Fauna wird auch im verneinenden Sinne beantwortet. Ebenso verhält sich der
Verfasser sehr skeptisch gegenüber der zeitweise aufgetauchten Behauptung über
Veränderungen auf der Mondoberfläche. Ueberhaupt seien die Vorgänge auf dem Monde
den irdischen so unähnlich, daß es dort wahrscheinlich niemals Leben gegeben
hat.
Sind hier auch einige der interessantesten Resultate mitgeteilt, zu denen der
schwedische Gelehrte kommt, so ist der reiche Inhalt seiner Schrift damit nur
angedeutet, die besonders dadurch anziehend wirkt, daß man überall in die lebendige
Gedankenwerkstatt der Forscher eingeführt wird, und nirgends den Eindruck erhält,
mit einem erstarrten Dogma abgespeist zu werden.
P. Meth.
Handbuch der Radiologie von E.
Marx. Band V: Kathoden- und Röntgenstrahlen. A. Bestelmeyer, die spezifische Ladung des Elektrons. H. Starke, Reflexion, Diffusion, Absorption,
Sekundärstrahlung von Kathodenstrahlen. E. Marx,
Röntgenstrahlen. XVIII und 706 Seiten. Mit 307 Figuren und Abbildungen im Text und
auf Tafeln, sowie zahlreichen Tabellen. Leipzig, Akademische Verlagsgesellschaft m.
b. H.
Wohl selten hat irgend eine Wissenschaft eine so gewaltige, in die Tiefe und Breite
gehende Entwicklung genommen, wie die Physik des Elektrons und die sich darauf
aufbauenden Entladungen in Gasen (Kathoden-, Kanal- und Röntgenstrahlen) und die
radioaktiven Erscheinungen. Wenn auch einzelne dieser Gebiete zeitweise eine
eingehende Darstellung in Lehrbüchern und Monographien gefunden haben, so ist doch
die hauptsächlichste und von Jahr zu Jahr sich erweiternde Literatur in vielen
Zeitschriften zerstreut, so daß selbst der Fachmann zuweilen Mühe hat, sie
zusammenzufinden, während der Forscher in Nachbargebieten einer kaum zu
bewältigenden Arbeit gegenübersteht. E. Marx hatte deshalb im Verein mit den ersten
Fachleuten des In- und Auslandes vor etwa sieben Jahren, als es noch eine
internationale Wissenschaft gab, versucht, dieses umfangreiche Gebiet in einem
mehrbändigen Handbuch in der Weise zur Darstellung zu bringen, daß die einzelnen
Gebiete nahezu für sich abgeschlossene Monographien bilden sollten. Geplant war die
folgende Einteilung in 6 Bände. Band I: die Ionisation der Gase von J. S. Townsend;
die Radioaktivität der Erde und der Atmosphäre von H. Geitel. Band II: Radioaktive
Substanzen und ihre Strahlungen von E. Rutherford. Band III: Glimmentladung von E.
Gehrcke; Positive Säule von R. Seeliger; Lichtelektrizität von W. Hallwachs. Band
IV: Kanalstrahlen von W. Wien; Lichtbogen von A. Hagenbach; Glühelektroden von O. W.
Richardson; Flammenleitung von E. Marx. Band V: Spezifische Ladung von A.
Bestelmeyer; Absorption und Reflexion der Kathodenstrahlen von H. Starke;
Röntgenstrahlen von E. Marx. Band VI: Theorie der Radiologie von P. Debije, A.
Einstein, L. Föppl, H. A. Lorentz, G. Mie, E. Riecke, A. Sommerfeld, P. Zeeman.
Durch diese Pläne machte aber auch der Krieg z. T. einen Strich. Zwar konnten die
Bände II bis IV kurz vor dem Kriege und auch während desselben allmählich
erscheinen; auch der die Grundlage aller folgenden Teile enthaltende Band I lag bei
Kriegsausbruch fertig vor, die Verbindungen aber waren abgerissen, so daß er
zunächst ruhen mußte. Dann aber ging die Wissenschaft auch unter dem Waffenlärm
rastlos vorwärts, so daß das, was bei der Fertigstellung des Manuskriptes den
derzeitigen Stand der Wissenschaft darstellte, heute längst überholt ist und jener
Einleitungsband einer vollständigen Neubearbeitung bedarf, die sich bisher nicht
durchführen ließ. So ist denn der jetzt vorliegende fünfte Band gleichfalls vor dem
ersten erschienen. Auch für ihn gelten dieselben Bedenken, die aber dadurch
überwunden werden konnten, daß die drei Mitarbeiter im Imlande weilten. Hier mußten,
als er endlich zur Drucklegung kam, einige Teile vollständig neugeschrieben, anderen
frisch hinzugefügt werden. Das gilt namentlich für den Teil Röntgenstrahlen, wo die
an die Entdeckung Laues anknüpfende Interferenz der Röntgenstrahlen, man kann wohl
sagen, ein neues Gebiet für sich. darstellt.
In dem ersten, etwa ein Zehntel des Umfanges einnehmenden Teil gibt der durch seine
eignen Arbeiten zur Bestimmung der spezifischen Ladung des Elektrons hervorgetretene
Verfasser einen guten Ueberblick über die verschiedenen sich hierauf beziehenden
Arbeiten und ihre Ergebnisse. Daran schließt sich dann sachgemäß der zweite Teil von
etwa demselben Umfange an, welcher die Vorgänge bei der Ausbreitung der
Kathodenstrahlen in der Materie (Reflexion, Diffusion, Absorption und
Sekundärstrahlung) behandelt; er gliedert sich in zwei Teile, die sich auf die
Erscheinungen in den festen Körpern und in den Gasen beziehen.
Entsprechend ihrer Bedeutung nimmt dann der dritte Teil über die Röntgenstrahlen fast
vier Fünftel des Buches ein, der durch den Herausgeber, welchem wir ja die
sorgfältige Bestimmung ihrer Geschwindigkeit verdanken, eine wohl die gesamte
Literatur bis Ende 1917 berücksichtigende Bearbeitung erfahren hat. Die einzelnen
Kapitel behandeln: Erzeugung und Struktur der Bremsstrahlung; die technische
Röntgenröhre; Energie, Nutzeffekt und Zeitdauer der Röntgenstrahlung; die
Polarisation der Röntgenstrahlen; die Natur der Ionisation durch Röntgenstrahlen;
die Geschwindigkeitsmessung der Röntgenstrahlen; die Streuung der Röntgenstrahlen;
die sekundäre Elektronenstrahlung; charakteristische Strahlung; Beugung und
Interferenz der Röntgenstrahlen. Das allein 200 Seiten einnehmende letzte Kapitel
gliedert sich nach einer Darstellung der hierfür grundlegenden Laueschen Entdeckung
in die Braggschen Arbeiten über die Kristallstruktur, ihre Erschliessung mit Hilfe
des allgemeinen Strukturfaktors und die Spektralanalyse der Röntgenstrahlen.
In seltener Vollständigkeit findet man hier die einschlägige Literatur nicht nur
zusammengestellt, sondern auch kritisch verarbeitet, so daß auch dieser Band für
jeden, der sich mit diesem Gebiete zu beschäftigen hat, ein unentbehrliches
Nachschlagewerk sein wird. Ein sehr ausführliches Namen- und Sachregister trägt zur
Erleichterung der Benutzung wesentlich bei. Auch Ausstattung und Papier macht nicht
den leider sonst üblichen kriegsmäßigen oder gar „Ersatz“-Eindruck. Nur die
im Text wiedergegebenen Photographien erfüllen leider – im Gegensatz zu den
Tafelabbildungen – nicht das, was man von ihnen verlangen müßte. Bei dem ständigen
Fluß, in welchem sich gerade dieses Gebiet befindet, wird ja wohl hoffentlich schon
in wenigen Jahren eine Neuauflage notwendig sein; dann sollte man auch jene ganz aus
dem Text entfernen, dessen Papier sich nun einmal zur Wiedergabe feinerer
photographischer Details nicht eignet, und auch sie auf besonderem Papier auf Tafeln
beifügen.
Berlin-Friedenau.
Berndt.
Vier grundlegende Abhandlungen über
Interpolation und genäherte Quadratur. (1711, 1722, 1814, 1826). Von Newton, Cotes, Gauß, Jacobi. Uebersetzt bzw.
herausgegeben und mit einem erläuternden Anhang versehen von Professor Dr. Arnold
Kowalewski. VIII und 104 S. 8. Mit 6 Figuren. Leipzig
Veit u. Komp. Geh. 4,80 M.
Beraten von seinem Bruder, dem bekannten Mathematiker, hat der Verfasser die
Abhandlungen über Interpolation und Quadratur von Newton und Cotes, die äquidistante
Funktionswerte benutzen, die wichtige Abhandlung von Gauß, aus den Göttinger Nachrichten, in der die Funktionswerte so gewählt
werden, daß man die größtmögliche Genauigkeit des Mittelwertes erreicht, und die
vereinfachende Darstellung der Gaußschen Ableitungen von Jacobi aus dem ersten Bande von Crelles Journal in deutscher Sprache (die
ersten 3 also übersetzt) veröffentlicht. Seine Absicht war dabei, die
Experimentalpsychologen mit diesen Methoden, vor allem mit der von Gauß, vertraut zu
machen. Ob das nicht besser auf anderem Wege geschehen wäre, als durch Neuherausgabe
der immerhin nicht so leicht lesbaren Originalabhandlungen – am schwersten dürfte
wohl die Gaußsche Arbeit zu lesen sein – mag dahin gestelltbleiben. Aber der
Mathematiker wird dem Herausgeber dankbar sein, besonders für die Wiedergabe der
Abhandlung von Gauß, die man vergeblich in Ostwalds Klassikern sucht; auch die
historischen und erläuternden Anmerkungen werden ihm sehr erwünscht sein. Zur
Vervollständigung hätte vielleicht noch die Simpsonsche Abhandlung von 1743
beigefügt werden können.
Charlottenburg.
Fr. A. Willers.
Mathematische Unterhaltungen und
Spiele. Von W. Ahrens. 2. Band. Zweite vermehrte
und verbesserte Auflage. X und 455 S. 8°. Mit 128 Abbildungen. Leipzig, B. G.
Teubner. Geb. 15.– M.
Viele Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes der zweiten Auflage (p. 355/56)
erscheint jetzt der zweite Band des umfangreichen Werkes. Nach Angabe des Verfassers
liegt das daran, daß das Kapitel über magische Quadrate derart anwuchs, daß der
Verfasser sich schließlich entschloß, das gesammelte Material in einer selbständigen
Monographie über diesen Gegenstand zu verarbeiten und in diesem Werk dem Kapitel
ungefähr denselben Umfang wie in der ersten Auflage zu geben. Die behandelten
Gegenstände sind die gleichen geblieben in dieser wie in der ersten Auflage:
Magische Quadrate, Eulersche Quadrate, Anordnungsprobleme verschiedener Art,
insbesondere Kirkmans Schulmädchenproblem, Das Josephsspiel, Brücken und Labyrinthe,
das Hamiltonsche Dodekaederspiel, das Farben-Karten-Problem, das Boß Puzzle oder
Fünfzehner-Spiel, das Dominospiel, Zeit und Kalender, Geometrische Konstruktionen
durch Falten von Papier. Neu hinzugekommen ist ein Abschnitt über seltsame
Verwandtschaften.
An der Hand eingehender Literatur-Angaben verfolgt der Verfasser die Entwicklung
eines jeden Spieles und sucht möglichst das erste Auftreten festzustellen. Alle
einzelnen Probleme werden mit außerordentlicher Gründlichkeit untersucht, um wenn
möglich die Zahl ihrer Lösungen oder die Nichtlösbarkeit festzustellen. Trotzdem ist
der Text bis auf kurze Abstecher in mathematische Gebiete, z.B. das der
Gruppentheorie, der Kombinatorik, der Analysis situs usw. auch für den
Nichtmathematiker verständlich. Ueberall hat der Verfasser in dieser neuen Auflage
verbessert und umgearbeitet. Infolge der langen Zeit, die seit Erscheinen des ersten
Bandes verflossen ist, haben diesem zweiten Bande umfangreiche Nachträge und
Berichtigungen zum ersten Band – 60 Seiten – beigegeben werden können, darunter eine
Abhandlung von Polya „Ueber die doppelt-periodischen Lösungen des
n-Damenproblems.“
Ein umfangreiches Literaturverzeichnis mit 762 Nummern sowie ein ausführliches Namen-
und Sachregister für beide Bände schließen das wertvolle Werk ab.
Charlottenburg.
Fr. A. Willers.
Lehrbuch der Physik. Von E. Riecke. Zu eigenem Studium und zum Gebrauche bei
Vorlesungen; herausgegeben von E. Lecher. 6. verbesserte
und vermehrte Auflage. Erster Band. Mechanik und Akustik, Wärme, Optik. XVI und 644
S., mit 444 Figuren im Text. Veit & Co. Leipzig. Preis geh. 18,– M., geb. 22,–
M. und 25 %.
Die 6. Auflage des bekannten Lehrbuches ist nach dem Tode Rieckes von Lecher unter
Benutzung der im Nachlaß befindlichen Notizen und unter Festhaltung an dem
spezifischen Gepräge desselben herausgegeben. Nur eine einschneidende Aenderung ist
eingetreten: die Wärmelehre ist aus den zweiten in den ersten Band hinübergenommen
und dadurch die Thermodynamik in engere Verbindung mit dem Energiegesetz gebracht.
Gleichzeitig ist damit für die Elektrizität der bei ihrer schnellen Entwicklung so
notwendige Raum gewonnen worden. Von größeren Aenderungen gegenüber der 5. Auflage
ist noch die Einschaltung des vierten Abschnittes in der Wärmelehre:
Atomistisch-statistische Betrachtungsweisen zu erwähnen, in den auch die kinetische
Gastheorie hineingearbeitet ist. Von den sonstigen zahlreichen kleineren
Abschnitten, die der Herausgeber neu aufgenommen hat, seien besonders die über die
Versuche von Eötvös und über den Kreiselkompaß genannt.
Hinweise auf die technische Anwendung der Physik fehlen leider gänzlich.
Berlin-Friedenau.
Berndt.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Dr.-Ing G. Schlesinger, Dr.-Techn. M. Kurrein, Untersuchung einer Wagerecht-Stoßmaschine mit
elektrischem Einzelantrieb und Riemenzwischengliedern, mit 108 Abbildungen und 15
Zahlentafeln, Verlag Julius Springer, Berlin 1921.
A. Straßner, Berechnung statisch unbestimmter Systeme,
2. Band, Der durchlaufende Rahmen, mit 144 Abbildungen, Verlag Wilhelm Ernst &
Sohn, Leipzig, Preis geheftet 36.– M., gebunden 42,– M.
Karl Barth, Technischer Selbstunterricht für das
deutsche Volk, I. Fachband, Naturkräfte und Baustoffe, Verlag R. Oldenbourg, München
und Berlin.
Ludwig Fischer, Betriebserfindungen, Ihr Wesen und
Werden, die wirtschaftliche und rechtliche Bedeutung Ihres Schutzes, dessen
Gestaltung und Handhabung im Betrieb und das Rechtsverhältnis des Betriebserfindens,
Verlag Carl Heymann, Berlin 1921, Preis 8.– M.
Gustav Friedel, Die Regiebestimmung der Werkstätten und
Generalregie, Kalkulation und Gießereirechnung, ein Buch aus der Praxis, mit 14
Abbildungen und 53 Tabellen, Verlag Franz Deuticke, Leipzig und Wien 1921, Preis
brosch. 19.– M.
C. Scotti, Vorlagen für den Zeichen-Unterricht in den
Elektrotechnikerklassen an Gewerbeschulen, 1. Teil, Verlag R. Oldenbourg, München
und Berlin 1921.
Dánát Bánki, Energie-Umwandlungen in Flüssigkeiten, 1.
Band, Einleitung in die Konstruktionslehre der Wasserkraftmaschinen Kompressoren,
Dampfturbinen und Aeroplane, mit 591 Abbildungen und 9 Tafeln, Verlag Julius
Springer, Berlin 1921, Preis geb. 135.– M.
Hugo Meyerheim, Die Uebersichtsbuchführung, Das direkte
Buchführungssystem mit den für jede Unternehmung geeigneten Methoden, dritte,
umgearbeitete und vermehrte Auflage, Handelspraktischer Verlag, Berlin 1921, Preis
geb. 6.75 M.
Dr. J. Vershuys, Voruntersuchung und Berechnung der
Grundwasserfassungsanlagen, Verlag R. Oldenbourg, München und Berlin 1921, Preis
brosch. 7.50 M.
W. Wedding, Das Eisenhüttenwesen, 6. Auflage, mit 22
Abbildungen, Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921, Preis kart. 6.80 M.,
geb. 8.80 M.
Vater, Die Dampfmaschine, 1. Wirkungsweise des
Dampfes im Kessel und in der Maschine, 5. Auflage, Verlag B. G. Teubner, Leipzig und
Berlin 1921, mit 38 Abbildungen, Preis kart. 6.80 M., geb. 8.80 M.
R. Vater, Die Dampfmaschine, 2. Ihre Gestaltung und
Verwendung, 3. Auflage, mit 94 Abbildungen, Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin
1921, Preis kart. 6.80 M., geb. 8.80 M.
P. B.Fischer, Darstellende Geometrie, mit 59 Abbildungen im
Text, Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921, Preis kart. 6.80 M., geb. 8.80
M.
F.Lawaczeck, Wasserkraftausnutzung und
Wasserkraftmaschinen, Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921, Preis kart.
6.80 M., geb. 8.80 M.
H. Hinnenthal, Eisenbahnfahrzeuge, 1. Die
Dampflokomotiven, mit 95 Abbildungen im Text, 2 Tafeln, Sammlung Göschen, Verlag
Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin 1921,
Preis ab 1. 10. 6.– M.
Prof. J. Herrmann, Die elektrischen Meßinstrumente, mit
143 Abbildungen, Sammlung Göschen, 2. Auflage, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher
Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin 1921, Preis ab 1. 10. 6.– M.
Studienrat A. Liebmann, Der Landstraßenbau mit 44
Abbildungen, Sammlung Göschen, zweite, vollständig durchgearbeitete Auflage, Verlag
Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin 1921,
Preis ab 1. 10. 6.– M.
Ingenieur Johannes Körting, Die Baumaschinen, mit 126
Abbildungen, Sammlung Göschen, 2. Auflage, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher
Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin 1921, Preis ab 1. 10. 6.– M.
Verein deutscher Eisenhüttenleute, Gemeinschaftliche
Darstellung des Eisenhüttenwesens, 11. Auflage, Verlag Stahleisen m. b. H.,
Düsseldorf 1921.
Fr. W. Hülle, Die Grundzüge der Werkzeugmaschinen und
der Metallbearbeitung, 1. Band, Der Bau der Werkzeugmaschinen, 3. Auflage, mit 240
Abbildungen, Verlag Julius Springer, Berlin 1921, Preis 27,– M.
Textabbildung Bd. 336