Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 337, Jahrgang 1922, S. 203 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Wissenschaftliche
Betriebsführung. Eine geschichtliche und kritische Würdigung des
Taylor-Systems. Berechtigte Uebertragung nach Harace Bookwalter Drury, Ph. D. Von J.
M. Witte. München und Berlin, 1922. R. Oldenbourg. Preis
geb. 36 Mk.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß vom größten Einfluß auf die Beurteilung der durch
Taylor vorgeschlagenen Betriebsführung deren Auswirkung in der Praxis sein muß.
Erfahrungen auf diesem Gebiete liegen bisher nur in Amerika vor. Witte hat sich
daher einer lohnenden Aufgabe unterzogen, als er die Drurysche Arbeit „Scientific
Management, A History and Criticiom“ ins Deutsche übertrug. Das genannte
Buch stellt, gestützt auf authentische Quellen, in unparteiischer Weise die im Laufe
der Zeit zu Tage getretenen Licht- und Schattenseiten des Taylorsystems dar. Für den
bedeutenden Wert des Werkes spricht seine starke Verbreitung im Entstehungslande.
Jedem, der die über wissenschaftliche Betriebsführung vorliegende Literatur kennen
lernen will, ist das Studium der Schrift unentbehrlich, welches durch die
vorliegende Uebersetzung wesentlich erleichtert wird.
Schmolke.
Taylor-System für Deutschland.
Von Dr. Fritz Söllheim. München und Berlin, 1922. R.
Oldenbourg. Preis geb. 70 Mk.
Der Verfasser stellt auf Grund sehr eingehender Vorarbeiten die Vorzüge und Schäden
des Taylor-Systems in sachkundiger Weise dar. Die infolge der politischen Umwälzung
hervorgerufenen mannigfachen Veränderungen des Wirtschaftslebens werden in durchaus
unparteiischer Weise berücksichtigt. Vor allem hat es sich Söllheim zur Aufgabe
gemacht, die Frage zu beantworten „Inwieweit ist das Taylor-System für
Deutschland brauchbar?“ Es unterliegt keinem Zweifel, daß es für die in
wirtschaftlicher Hinsicht führenden Kreise der Industrie gerade gegenwärtig von
größtem Werte ist, sich darüber klar zu werden, ob durch die Annahme eines der
amerikanischen Betriebsführung mehr oder weniger ähnelnden Systems eine
Leistungssteigerung erzielt werden kann. Die Lektüre der wertvollen Schrift wird
zweifellos anregend sowohl auf Arbeitgeber und Arbeiterführer als auch auf
Gesetzgeber und Volkswirtschaftler wirken. Die weite Verbreitung des Buches ist
somit sehr wünschenswert.
Schmolke.
Der Betrieb von
Generatoröfen. Aus der Praxis für die Praxis. Von Dipl.-Ing. Dr. R. Geipert. Berlin. Zweite ergänzte Auflage. 109 Seiten mit
14 Abb. im Text. München und Berlin 1921, Verlag von R. Oldenbourg, Preis geh. 11
Mk. u. Zuschlag.
Auf Grund langjähriger praktischer Erfahrung in einem unserer größten Gaswerke
bespricht Verf. in dieser kleinen Schrift Herstellung und Verwendung des
Generatorgases in sehr geschickter, den Bedürfnissen der Praxis entsprechender
Weise. Er behandelt nicht nur den Bau und Betrieb der Generatoröfen, sondern auch
die Betriebskontrolle sowie die Ermittlung des Brennstoffverbrauchs unter ständigem
Hinweis auf evt. Fehlerquellen. Im zweiten Teile des Buches werden die
wissenschaftlichen Grundlagen der Generatorgaserzeugung und -Verbrennung sowie die
Aufstellung einer Wärmebilanz des Ofens erläutert. Neu hinzugekommen ist ein „Das
Kesselhaus“ betitelter Abschnitt, in dem alles Wissenswerte über die
Leistung und Beurteilung von Dampfkesseln, ihre Bedienung und Ueberwachung sowie
über die Speisewasserreinigung besprochen wird. Das kleine Buch wird allen, die mit
Generatoröfen zu tun haben, sehr willkommen sein.
A. Sander.
Allgemeine Anweisungen für den Bau und
Betrieb der Regenerativ-Gasöfen. Von Oberingenieur Rich. Schneider, München. 55 Seiten. Zweite Auflage. Leipzig 1919, Verlag
von Arthur Felix. Preis geh. 4 Mk. und Zuschlag.
Auch dieses Büchlein ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben, jedoch von einem
ganz anderen Standpunkt aus als das vorstehende. Verfasser gibt eine alle
Einzelheiten berücksichtigende Anweisung für den Bau und Betrieb von Gaserzeugern,
Gaskanälen und den zugehörigen Oefen, wie sie für metallurgische Zwecke, zum
Glasschmelzen, in der keramischen und chemischen Industrie Verwendung finden, ohne
jedoch auf die chemischen und feuerungstechnischen Grundlagen oder auf die
Betriebskontrolle näher einzugehen. Aus diesem Grunde dürften diese Anweisungen in
erster Linie für den Werkmeister und den Ofenarbeiter von Nutzen sein.
A. Sander.
Textabbildung Bd. 337