Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 339, Jahrgang 1924, S. 106 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Das Steuerrecht der
Aktiengesellschaften und der Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Von
Dr. Carl Becher. 280 Seiten. Preis geh. 9 G.-Mk., Berlin
1924, Industrieverlag Spaeth & Linde.
Das Werk faßt die Gebiete der Kapitalertragssteuer, Körperschaftssteuer,
Umsatzsteuer, Vermögenssteuer, Reichsabgabenordnung und verschiedener steuerlicher
Nebengesetze in Form eines Hand- und Lehrbuches systematisch zusammen, soweit sie für
Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung von Bedeutung sind.
Die Rechtsprechung, insbesondere die des Reichsfinanzhofes, ist weitgehend
berücksichtigt. Steuerliche Erfahrungen, die mit dieser oder jener rechtlichen Form,
dieser oder jener Buchungsmethode gemacht sind, werden kritisch erörtert. Ueberhaupt
ist überall Wert darauf gelegt, die rechtlichen Bestimmungen durch Schilderung ihres
Zusammenhangs mit den Vorgängen des Wirtschaftslebens verständlich und damit recht
eigentlich für das tägliche Leben erst fruchtbar zu machen. Kaufleute wie Juristen
werden deshalb in dem Werke einen zuverlässigen Berater finden. An seiner flüssigen,
klaren Darstellungsweise werden sie wahrhafte Freude haben.
Dr. Waltsgott.
Valuta-Risiko und Sicherung der
Unternehmung. Von Stein. 110 Seiten. Preis 3
G.-Mk., Berlin 1924, Industrieverlag Spaeth & Linde.
Die Abhandlung bezeichnet als Valutarisiko eine durch Valutaschwankungen verursachte
Substanzgefährdung einer Unternehmung. Sie erörtert die verschiedenen
Erscheinungsformen und Auswirkungen dieses Risikos systematisch und gibt
theoretische Lösung der Frage, wie es im einzelnen Falle beseitigt werden kann.
Unsere Währungswirrnisse haben unser Interesse auf das Valutarisiko im vergangenen
Jahre besonders verdichtet. Aber aktuell sollte die Erwägung, wie dies Risiko zu
vermeiden sei, eigentlich immer sein, wenn es sich um Verkehr von oder nach Ländern
mit unstetiger Währung handelt. Denn die scheinbare Ruhe, welche die Rentenmark
gebracht hat, darf uns nicht täuschen. Die im beschreibenden Teil der Abhandlung
gegebene Uebersicht über geschichtliche Erscheinungsformen des Valutarisikos im 19.
Jahrhundert ist Warnung genug. Deshalb sind grundsätzliche Auseinandersetzungen über
das Valutarisiko, wie die vorliegende Arbeit, immer von bleibendem Werte.
Dr. Waltsgott.
Elektrotechnische Fachausdrücke
von Prof. R. Edler, IV. Tausend Leipzig. Verlag Jänecke
1924.
Nimmt man eine Fachzeitschrift zur Hand, so fallen die vielen Fremdwörter auf, ohne
die mancher Techniker nicht glaubt auskommen zu können und die vielen deutschen
Fachausdrücke, für die so mancher Leser eine kurze treffende Erläuterung wünscht.
Selbst für einen zukünftigen Elektrotechniker ist es schwer, aus allen
Sondergebieten den Sinn aller Fach ausdrücke zu beherrschen. Wie viele von den
jüngeren Elektrotechnikern kennen z.B. die Skottschaltung und doch wird sie zuweilen
noch erwähnt. Eine Zusammenstellung und Erklärung elektrotechnischer Fachausdrücke
ist daher ein Bedürfnis. Vom vorliegendem Bändchen, das leider nur Ausdrücke aus des
Verfassers Taschenbuch für Starkstromschaltungen enthält, erscheint das vierte
Tausend. Ob alle Käufer voll befriedigt sind, ist zweifelhaft. Das Bändchen bringt
nicht alle die deutschen Fach ausdrücke, die sich allmählich eingebürgert haben,
sondern nur Fremdwörter, deren Wortbildungen aus den griechischen, lateinischen,
italienischen Wortstämmen erklärt wird. Eine vollständige Sammlung
elektrotechnischer Fachausdrücke, würde zwar einen umfangreichen Band füllenVgl. Technischer Sprachschatz. von Hager,
Liebmann, v. Cossow, Steidle. Stuttgart 1919., doch könnte man
verschiedene Stichwörter im vorliegenden Bändchen gern missen, wie Lampe, Literatur,
Logarithmus, Lokomotive u. dergleichen, während z.B. technische Fremdwörter aus der
Fernmeldetechnik fast ganz fehlen. Aber auch in der Starkstromtechnik gebräuchliche
Fremdwörter wie Jonisierung, Elektrode, Mikrofarad usw. fehlen. Auch eine
schärfere Deutung in der begrifflichen Erklärung wäre erwünscht. Beispielweise wird
die Isolation als „Trennung elektrischer Stromleiter durch nichtleitende“
bezeichnet, während „Isolation“ das „Getrenntsein“ bedeutet, das in
elektrischen Einheiten gewertet wird. Bei Erklärung von „Effekt“ als Leistung
wird diese als die Arbeit bezeichnet, die in 1 Sekunde verrichtet wird, Solche
Erklärungen können leicht verwirren und zu falschem Gebrauch der Maßeinheiten
führen. Ebensowenig wie man die „Spannung“ als „Strom“ in der
Widerstandeinheit bezeichnen darf, ist auch nicht gestattet, die „Leistung“
als „Arbeit“ in der Zeiteinheit zu deuten.
Wem hauptsächlich daran gelegen ist, bei den einzelnen Fremdwörtern den Ursprung der
Wortbildung kennen zu lernen, der findet genaue und befriedigende Auskunft.
Dr. Michalke.
Die elektrischen
Schweißverfahren. Von Dipl.-Ing. Paul Seifert.
3. Auflage. Dr. M. Jänecke, Leipzig.
Das Buch behandelt in eingehender Weise die elektrischen Schweißverfahren. Es werden
zunächst die Verfahren nach Bernados, Slavianoff und Zerener besprochen. Die
folgenden Kapitel handeln von der elektrischen Widerstandsschweißung, der
elektrischen Punktschweißung und der Rollenschweißung. Zahlreiche Abbildungen
erläutern den leichtverständlichen Text. Neben diesem Vorzug ist noch der billige
Preis und die gute Ausstattung hervorzuheben.
Wimplinger.
Die autogene Schweißung. Von
Dipl.-Ing. Paul Seifert. 3. Auflage. Dr. M. Jänecke,
Leipzig.
In dem Buch werden in ausführlicher Weise die autogenen Schweißarten besprochen,
ebenso die technische Gewinnung des Sauerstoffes. Was hier der Verfasser über
autogene Schweißung mit Wasserstoff und Sauerstoff und mit Azetylen-Sauerstoff
ausführt, ist für den Fachmanne auf diesem Spezialgebiete wertvoll. Allen denen, die
sich mit autogener Schweißung zu befassen haben, wird dies Buch ein willkommener
Berater sein.
Wimplinger.
Das Dreherbuch. Von Dipl.-Ing. F.
Hofmann. Dr. M. Jänicke, Leipzig.
Es werden hier das Gewindeschneiden auf der Leitspindeldrehbank, das Konischdrehen,
Berechnung der Zahnräder und die Geschwindigkeiten an der Drehbank ausführlich
erklärt und an Beispielen erläutert. Dem Dreher werden hier in leicht verständlicher
Art die Kenntnisse solcher Rechnungen vermittelt, die er zur verständigen Ausführung
der verschiedenen Dreherarbeiten notwendig hat. Dem vorwärts strebenden Facharbeiter
kann dieses kleine Buch nur bestens empfohlen werden.
Wimplinger.
Das Fräserbuch. Von Dipl.-Ing. F.
Hofmann. Dr. M. Jänecke, Leipzig.
Das Büchlein soll dem praktischen Fräser ein billiges und leicht verständliches
Hilfsmittel sein, das ihm Aufschluß gibt über Teilapparate, das Fräsen von Spiralen,
Stirn-, Schrauben- und Schneckenrädern, nach dem Teil- und Abwälzverfahren von
Kegelrädern. In Fachkreisen wird das sorgfältig ausgearbeitete Buch eine gute
Aufnahme finden.
Wimplinger.
Die Linienführung der
Eisenbahnen. Von H. Wegele Professor an der
technischen Hochschule in Darmstadt. Zweite Auflage, Sammlung Göschen 623, 110
Seiten, 95/155 mm,
mit 58 im Text gedruckten Abbildungen. Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin
und Leipzig 1923.
Nach einem kurzen Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung des Wegebaues gibt
der Verfasser die wirtschaftlichen und technischen Grundregeln, für die verschiedenen
Möglichkeiten der richtigen Linienführung von Eisenbahnen an. Er macht den Leser mit
den manigfachen Arten der erforderlichen Planunterlagen vertraut und erwähnt auch
die verschiedenen Zugförderungen mittels Dampf- und elektrischer Lokomotive.
Auf Seite 22 vermisse ich, bei der Ermittlung von Verkehrszahlen zur Untersuchung der
Bauwürdigkeit, eine Anleitung zur Ausführung von Verkehrszählungen. Auf Seite 30
oder an anderer passender Stelle, hätte ich einen Hinweis auf die gerade jetzt so
wichtige Frage der Linienführung von Siedlungsbahnen begrüßt. Auf Seite 47 hätten,
statt der ganz alten Lokomotivgattungen 1C1 und 1D1, neuere Bauarten erwähnt werden
müssen.
Trotzdem wird dieses Buch eichen, das auch einen wertvollen Nachweis der
einschlägigen Buch- und Zeitschriftenliteratur enthält, einem breiten Kreise von
Hoch- und Tiefbautechnikern sowie den Eisenbahntechnikern bei Arbeiten der
Linienführung wertvolle Anhaltspunkte bieten.
Winkler.
Materialprüfung und Baustoffkunde für
den Maschinenbau. Von Prof. Dr. W. Müller.
Oldenbourg, München 1924, geh. 11 Mk.
Das vorliegende Werk, ein Lehrbuch und Leitfaden für Studierende und Praktiker, gibt
in gedrängter Kürze eine Uebersicht über die Prüfung der Baustoffe des
Maschinenbaues, die Metallographie und Metallkunde, andere Baustoffe sind nicht
berücksichtigt. Auf die Werkstoffkunde und Werkstoffprüfung ist unter den heutigen
Wirtschaftsverhältnissen an technischen Lehranstalten besondere Sorgfalt zu legen.
Wirtschaftliche Fertigung ohne genaue Kenntnisse der Eigenschaften der Baustoffe ist
nicht möglich.
Trotz aller Beschränkung hat der Verfasser alle Fortschritte auf dem Gebiete der
Metallprüfung berücksichtigt. So wird z.B. auch der Erichsen-Apparat zur Prüfung von
Blechen für Stanz-, Zieh- und Druckzwecken erwähnt. Da Stanzen und Ziehen bei der
Massenherstellung von Präzisionsteilen immer mehr an Bedeutung gewinnen, so wären
hier genauere Angaben erwünscht gewesen.
Auf dem Gebiete der Materialprüfung ist bereits eine umfassende Literatur vorhanden.
Da aber das vorliegende Werk in gedrängter Kürze und doch mit wissenschaftlicher
Gründlichkeit auf dem Gebiete des Maschinenbaues einwandfreie Unterlagen zur
Untersuchung der hier in Betracht kommenden Metalle bietet, so wird es dem
Maschineningenieur wertvolle Dienste leisten.
Wimplinger.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Schiffner, Praktisches
Maschinenzeichnen mit Einführung in die Maschinenlehre. Vollst, neubearb. v.
Dipl.-Ing. Tochtermann. I. Das Maschinenzeichnen. II. Die wichtigsten Maschinenteile
in zeichnerischer und konstruktiver Hinsicht, (Sammlung Göschen Bd. 589/590.) Preis
je 1.25 G.-Mk. Verlag v. Walter de Gruyter & Co., Berlin.
Dr.-Ing. L. Zipperer,
Maschinenmeßkunde. (Sammlung Göschen Bd. 880.) Preis 1.25 G.-Mk. Verlag v. Walter de
Gruyter & Co., Berlin.
Dr. Hugo Kauffmann, Allgemeine
und physikalische Chemie. Zweiter Teil. 3. verb. Aufl. (Sammlung Göschen Bd. 698.)
Preis 1.25 G.-Mk. Verlag v. Walter de Gruyter & Co.. Berlin.
Dr. Carl Becher, Das Steuerrecht
der Aktiengesellschaften und der G. m. b. H. Preis geh. 9 G.-Mk., geb. 10 G.-Mk.
Industrieverlag Spaeth & , Linde, Berlin.
Dr. Franz Findeisen, Die
Markenartikel im Rahmen der Absatzökonomik der Betriebe. Heft 10 der betriebs- und
finanzwirtschaftl. Forschungen. Preis 2.80 G.-Mk. Industrieverlag Spaeth &
Linde, Berlin.
Dr. Wilhelm Stein, Valuta-Risiko
und Sicherung der Unternehmung. Heft 11 der betriebs- und finanzwirtschaftl.
Forschungen. Preis 3 G.-Mk. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin.
Dr. Richard Philipp, Die
Zulassung von Wertpapieren zur Börse und der Zulassungsprospekt. Heft 9 der
betriebs- und finanzwirtschaftl. Forschungen. Preis 3.50 G.-Mk. Industrieverlag
Spaeth & Linde, Berlin.
Mitteilungen des Instituts für
Kraftfahrwesen. Band 2, herausgegeben von Prof. Wawrziniok. Preis 4 G.-Mk.
Verlag von Klasing & Co., G.m.b.H., Berlin W 9.
Ernst Jänecke, Die Entstehung der
deutschen Kalisalzlager. 2. Aufl. Preis geh. 4 Mk., geb. 5.50 Mk. Verlag v. Friedr.
Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
A. Schoklitsch, Graphische
Hydraulik. (Sammlung Mathematisch-Physikal. Lehrbücher 21. Preis kart. 2.60
G.-Mk.
Dr. Bernhard Dessau, Lehrbuch der
Physik, 2. Band. Optik, Elektrizitätslehre. Preis 30 G.-M., geb. 32 G.-M. Verlag von
Joh. Ambr. Barth in Leipzig.
Bruno Kerls Probierbuch.
Kurzgefaßte Anleitung zur Untersuchung von Erzen und Hüttenprodukten. Bearbeitet von
Dr. Carl Krug. 4. Aufl. Preis geb. 8 M. Verlag von Arthur Felix, Leipzig.
Textabbildung Bd. 339