Bücherschau. Bücherschau. Elektrische Papiermaschinenantriebe. Ein Lehrbuch der Energieverhältnisse und des Antriebes der Papiermaschine. Von Dr.-Ing. Wilhelm Stiel, Oberingenieur. S. Hirzel, Leipzig, 1924. 286 S. mit 202 Abb. 16 G.-Mk. Die Papiermaschine stellt infolge ihrer eigenartigen Bewegungsverhältnisse ganz besondere Anforderungen an die Leistungsfähigkeit ihrer Antriebsmaschine. Einesteils verlangt die Wirtschaftlichkeit, daß mit einem Antriebssatz ein möglichst ausgedehnter Drehzahlbereich und damit weitgehende, der Konjunktur angepaßte Veränderlichkeit der Papiereigenschaften beherrscht wird. Andererseits erfordert der Arbeitsvorgang selbst, der durch das empfindliche Papierband transmissionsähnlich verknüpft und in gegenseitige Abhängigkeit gebracht ist, eine außerordentlich scharfe Einstellung und Konstanthaltung der für die einzelnen Fabrikationselemente erforderlichen Geschwindigkeiten. Zur Bewältigung all dieser Forderungen hat sich praktisch nur der elektrische Antrieb als geeignet erwiesen. Der Verfasser hat sich zur Aufgabe gestellt, die Bewegungsvorgänge und Energieverhältnisse der einzelnen Arbeitselemente theoretisch herauszuarbeiten und dieselben rechnungsmäßig in Beziehung zu setzen zu den Antriebsarten elektrischer Maschinen und ihren Regelmethoden, die sowohl der Zahl wie der Bedeutung nach erschöpfend behandelt werden. Die außerordentlich klare Darstellung wird noch gehoben durch ein reiches – teils den Berechnungen, teils der Praxis entnommenes – Kurvenmaterial, dessen eingehende Auswertung nicht nur die Beurteilung der heute gebräuchlichsten, günstigsten Ausführungsformen von Papiermaschinenantrieben gestattet, sondern auch manche Entwicklungsmöglichkeiten und in die Zukunft weisenden Wege aufzeigt. Franz. Koents Dr. A., Atmosphärische Störungen in der drahtlosen Nachrichtenübermittlung. Bd. 1 der Hochfrequenztechnik in Einzeldarstellungen von Dr. E. Nesper. M. Krayn, Berlin W 1924. 151 Seiten. Broschiert 10 Mk. In dem vorliegenden 1. Band unternimmt es der Verfasser, das Gebiet der Störungen in der drahtlosenNachrichtenübermittlung in zusammenfassender Weise vom theoretischen Standpunkt aus zu behandeln. Mit Hilfe der Theorie wird dann die für die Praxis wichtige Frage der Möglichkeit der Störbeseitigungen erörtert. Ausgehend von einer allgemeinen Theorie der Schwingungssysteme werden Störungen behandelt, die sich durch ein Fourier-integral darstellen, d.h. mathematisch in bekannter Weise in ein Spektrum von einfachen periodischen Funktionen zerlegen lassen und weiter die Störfreiheit von Kreisen als Verhältnis der bei sinusförmiger Erregung absorbierten Energie zu der bei Störschwingungen aufgenommenen Energie definiert. Nach Bestimmung des Integraleffektes einer beliebigen Störung folgt ein Kapitel über den Charakter der Störung, über Antennen mit verschiedener Störfreiheit und eine kritische Betrachtung der experimentellen Methoden zur Untersuchung von Störungen. Von dem bereits seit langem angewandten Mittel ausgehend, die Störungen durch gekoppelte Kreise zu beseitigen, wird das Problem dieser Anordnung mathematisch untersucht und gefunden, daß in ähnlicher Weise wie bei Verminderung der Dämpfung in einem einzigen Kreise eine Verminderung der Störung erhalten werden kann, aber die Anordnung von gekoppelten Kreisen gegen den Kreis geringer Dämpfung zurücksieht. Im Anschluß hieran wird der Einfluß der selektiven Verstärkung usw. allgemein behandelt. Einen großen Teil des Buches nimmt das Kapitel über den zur Störbefreiung verwandten Richtungsempfang ein und wird die Theorie der einzelnen Richtempfangssysteme, d.h. des Rahmens der gekoppelten Antennen und der mit einem Rahmen gekoppelten Antenne entwickelt und im Anschluß daran werden die Eigenschaften der mehrfach geerdeten Horizontalantenne sowie die unterirdischen Antennen besprochen und die Verhältnisse für die verschiedenen Fälle übersichtlich klargestellt. Die Arbeit des Verfassers, welcher das Störungsproblem mathematisch zu erfassen bestrebt ist, kann vom Standpunkt der Weiterentwicklung der Erforschung dieses Problems bei der drahtlosen Nachrichtenübertragung lebhaft begrüßt werden. F. Kock Textabbildung Bd. 340