Titel: | Bücherschau. |
Autor: | A. Barneck |
Fundstelle: | Band 340, Jahrgang 1925, S. 279 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die Abschreibung vom Standpunkt
der Unternehmung und ihre Bedeutung als Kostenfaktor. Von Dr. Hermann Großmann, Professor an der Handelshochschule
Leipzig. Bücherei für Industrie und Handel Band VI. Preis: geheftet 9,50, in
Halbleinen gebunden 11 R.M. 345 Seiten. 1925. Industrieverlag Spaeth & Linde,
Berlin W. 10, Wien I.
Die Bedeutung der Abschreibung für die Bilanzierung ist im Schrifttum seit langer
Zeit gründlich durchdacht. Dagegen war die Bedeutung der Abschreibung für die
Kostenrechnung (Kalkulation) bis in die neuere Zeit nicht erkannt, und es ist daher
in diese? Beziehung vielleicht noch mancherlei nicht bis in dieletzten
Feinheiten hinein erforscht worden. Die vorliegende Untersuchung bringt einen
tüchtigen Schritt vorwärts zur Vertiefung der Frage nach der kostenbestimmenden
Funktion der Abschreibung. Sie beschränkt sich dabei nicht auf den Anteil, welchen
die Abschreibungen an den Produktions-(Betriebs-)Kosten haben, sondern erörtert auch
ihren sonst wenigbeachteten Anteil an den Vertriebskosten. Indem der Verfasser, wie
er allzu bescheiden sagt, „bemüht blieb, einiges aus der Praxis für die
Wissenschaft zu erobern und in Theorie zu bringen“, hat er der Praxis jeder
Unternehmung Ziel und Weg zu richtiger Erfolgsrechnung und Abschreibungspolitik
gewiesen.
Dr. Waltsgott.
Die medizinische
Hochfrequenz-Technik. Zweite Auflage. Von Professor Dr. phil. Otto Müller. Mit 25 Abbildungen, 31 Seiten. Hachmeister
& Thal, Leipzig 1925.
Die vorliegende kleine Schrift ist für jeden lesenswert, der sich einen kurzen
Ueberblick über die medizinische Hochfrequenz-Technik verschaffen will.
Einleitend weist der Verfasser darauf hin, daß die medizinische Hochfrequenztechnik
an die bekannten Hochfrequenzversuche von Nicola Tesla anknüpft. Es folgt dann ein
kurzer Ueberblick über die geschichtliche Entwicklung der medizinischen
Hochfrequenztechnik.
Anschließend wird die Erzeugung elektrischer Schwingungen und das
Arsonvalinstrumentarium erläutert. Dann geht der Verfasser auf die Praxis der
Arsonvalisation ein. Hierauf folgt die Besprechung des Kondensatorbettes und der
Autokonduktion und der charakteristischen Eigenschaften der Arsonvalströme. Ferner
wird die Diathermiewärme im Vergleich zu anderen Wärmeapplikationen besprochen.
Nacheinander werden weiter die Löschfunkenstrecke, die gebräuchlichsten
Diathermieapparate, die Elektronenröhre, die Röhrensender und der Diathermieapparat
mit Elektronenröhren erläutert. Dann geht der Verfasser kurz auf die Praxis der
Diathermie, die Elektrodenfrage und die intermittiereinde und die
Kreuzfeuerdiathermie ein.
Der Schluß ist einer Betrachtung der biologischen und physikalischen Wirkungen der
Diathermie gewidmet.
Otto Brandt.
Uebersicht über den heutigen Stand der
Gleichrichter. Zweite völlig umgearbeitete und vermehrte Auflage. Von Prof.
Dr.-Ing. A. Günther Schulze und Dr. Werner Germershausen. Mit 79 Abbildungen, 111 Seiten. Hachmeister &
Thal, Leipzig 1925.
Das vorliegende Buch bespricht die gebräuchlichsten Gleichrichter und ihre
verschiedenen Verwendungszwecke.
Nach kurzer Einleitung, welche sich mit der Wirkungsweise der Gleichrichter befaßt,
werden nacheinander vom Verfasser die mechanischen Gleichrichter und die
Gleichrichter mit elektrischer Ventilwirkung betrachtet. Es werden hierbei die
elektrolytischen Gleichrichter, Glimmlichtgleichrichter, Lichtbogengleichrichter und
Glühelektrischen-Gleichrichter an Hand klarer Abbildungen behandelt.
Am Schluß kommt der Verfasser zu dem Ergebnis, daß infolge der verschiedenen Grenzen
der Anwendung die meisten Gleichrichter-Typen nebeneinander bestehen können, ohne
sich gegenseitig in ihrer Existenz zu bedrohen.
Zur besseren Uebersicht fügt der Verfasser hierüber eine Tabelle bei, in die alle
besprochenen Gleichrichter Aufnahme fanden.
Als kurze Zusammenstellung der gebräuchlichsten Gleichrichter kann das Buch vor allem
denjenigen empfohlen werden, die Gleichstrom verwenden möchten und nur über
Wechselstrom verfügen.
Otto Brandt.
Das Wasser in der Dampf- und
Wärmetechnik. Monographien zur Feuerungstechnik. Heft 7. Von C. Blacher. Leipzig 1925. Otto Spamer. Geb. 18 M.
Die Entstehungsgeschichte der vorliegenden Schrift ist nicht ohne Interesse. Schon im
November 1913 hielt der Verfasser aus Veranlassung einer Aufforderung der
Petersburger Technologen eine Reihe von Vorträgen die auch dem Nichtchemiker das
Verständnis des behandelten Kapitels der Wärmetechnik vermitteln
sollten.Während des Krieges begann die Veröffentlichung dieser Vorträge in
erweiterter Form. Die russische Revolution unterbrach das Erscheinen der Aufsätze im
Journal der Petersburger Ingenieure. Es gelang nur, einige Druckbogen und Teile von
Korrekturen zu retten. Gestützt auf dieselben behandelte Blacher, der gegenwärtig
als Professor an der Universität Riga tätig ist, den Stoff von neuem und gab die
recht umfangreich gewordene Arbeit jetzt als 7. Monographie zur Feuerungstechnik
heraus. Das Werk ist als in jeder Hinsicht vorzüglich zu bezeichnen. Das Thema wird
erschöpfend und wissenschaftlich durchaus einwandfrei in einer Form behandelt, die
auch dem gebildeten Praktiker verständlich ist. Die Schrift zerfällt in drei
Hauptteile. Im ersten werden die im Wasser auftretenden Verunreinigungen sowie vor
allem die Analyse der Flüssigkeil besprochen. Der zweite Abschnitt ist der
umfangreichste. Er behandelt die Rolle, welche das Wasser im Dampfkesselbetriebe
spielt. In sehr geschickter Weise werden die wissenschaftlichen Grundlagen des
Wasserreinigungsverfahrens sowie die für die Praxis wichtigen Methoden besprochen,
durch welche man Kesselsteinbildner usw. zu beseitigen sucht. Auch die Art der
eintretenden Schädigungen unterzieht Blacher einer eingehenden Untersuchung. Dem
Dampfkesseltechniker muß daher das Studium des Werkes wärmstens empfohlen werden.
Der letzte Teil der Schrift beschäftigt sich mit der Verwendung des Wassers in
Heizanlagen und Kühlvorrichtungen. Zahlreiche Zahlentafeln und Schaubilder tragen
zum besseren Verständnis des Gebrachten viel bei. Auf den umfangreichen
Literaturnachweis sei gleichfalls an dieser Stelle hingewiesen.
Schmolke.
Die physikalisch-technischen
Grundlagen des Funkwesens. Ein Leitfaden für Funkfreunde und
Wiederholungsbuch für Funktechniker. Von M. Polatzek,
Funkoffizier. Mit 69 Textabbildungen, 8 Bogen Normaloktav. Hachmeister & Thal,
Leipzig 1925.
In durchaus verständlicher Weise führt der Verfasser den Leser zunächst in die
allgemeine Elektrotechnik auf Grund der Elektronentheorie ein, wobei die
magnetischen und elektrostatischen Erscheinungen und ihre Anwendungen in den
Vordergrund gestellt sind.
Der anschließende Teil des Buches ist der Hochfrequenztechnik gewidmet unter
besonderer Betonung der für den Unterhaltungsrundfunk wesentlichen Apparate und
Schaltanordnungen.
Behandelt werden die Erzeugungsgrundlagen für Hochfrequenzströme, die Grundlagen des
Senders und Empfängers. In einem besonderen Abschnitt wird die
Hochvakuum-Elektronenröhre und ihre Verwendung in der Funktechnik besprochen. Dann
erläutert der Verfasser die Rahmenantenne und kurz den Wellenmesser. Anschließend
wird Wissenswertes aus der Organisation des Unterhaltungs-Rundfunks mitgeteilt.
Das Buch stellt durch seinen reichhaltigen Text mit seinen zahlreichen klaren
Abbildungen für jeden Funkteilnehmer ein nützliches Nachschlagebuch dar.
Otto Brandt.
Was ist Mathematik?
Unterhaltungen während einer Seereise. Von Lothar
Heffter. Zweite, verbesserte Auflage. Berlin 1925, Th. Fisher. 3,50 ℳ.
Das ausgezeichnete kleine Buch, dem ich in D.P.J. Bd. 338, S. 51, eine ausführliche
Besprechung gewidmet habe, liegt nunmehr in zweiter, verbesserter Auflage vor. Es
genügt festzustellen, daß es von seiner Frische nichts eingebüßt hat und weiter
berufen ist, im besten Sinne aufklärend und verständnisweckend zu wirken.
A. Barneck.