Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 161 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
„Mansfeld“ (Gedenkschrift
zum 725jährigen Bestehen des Mansfeld-Konzerns. Von Dr. Walter
Hoffmann, ord. Professor an der Staatl. Bergakademie Freiberg. – Ecksteins
Biographischer Verlag, Berlin, Berlin W. 62, Lützowplatz 6.
Der Mansfeld-Konzern feiert die ungewöhnliche Tatsache seines 725jährigen Bestehens
durch die Herausgabe eines sehr bemerkenswerten Buches; in fesselnder, dabei
wissenschaftlicher Darstellung wird hier ein wichtiges Kapitel deutscher
Wirtschafts- und Kulturgeschichte geschrieben, und zugleich das Wachstum eines heute
so machtvollen Gebildes bis zu seinen Wurzeln verfolgt.
Was der Mansfeld-Konzern heute im deutschen Wirtschaftsleben bedeutet, ist nicht
unbekannt, wird hier aber noch einmal an Hand eines zuverlässigen Ziffermaterials
aufgezeigt. Mansfeld von heute heißt ein gewaltiges Großunternehmen in Erz, Kohle
und Kali. Mit einem Aktienkapital von 38 Millionen Reichsmark (zuzüglich eines
Reservefonds von 6 Millionen Reichsmark). Mit nicht weniger als 27000 Arbeitern. Mit
einer Handelsorganisation, die die Welt umspannt und in allen Erdteilen ihre festen
Stützpunkte hat.
Das Rückgrat dieses riesigen und verästelten Organismus sind noch heute die Bergwerke
und Hütten, die Anlagen des Kupferschieferbergbaus in Mitteldeutschland. Gegenwärtig
sind zwischen Eisleben und Hettstedt 7 Förderschächte in Betrieb, deren Ertrag in
zwei Roh-, zwei Rost- und je einer Silber-, Kupfer- und Bleihütte augewertet wird.
An 10000 Mann sind allein im Erzbergbau tätig. Im Jahre 1925 wurden hier über 19000
Tonnen Kupfer gefördert, fast 100000 kg Silber, 2300 Tonnen Werkblei, fast 30000
Tonnen Schwefelsäure und gegen 14 Millionen
Schlackensteine. Einen nicht unerheblichen Teil seiner Erzeugung setzt Mansfeld in
seinen eigenen verarbeitenden Werken in Draht, Seile, Bleche, Rohre um.
Zur Sicherung der Brennstoffversorgung hat Mansfeld auch im Kohlenbergbau Fuß gefaßt;
seine Steinkohlenbergwerke mit seinen hochmodernen Zecheneinrichtungen (größtenteils
in Westfalen gelegen) lieferten 1925 über 1 Million Tonnen Kohle, die eigenen
Kokereien über 300000 Tonnen Koks, abgesehen von den gleichfalls bedeutenden
Mengen an Nebenprodukten, wie Benzol, Ammoniakdünger, Rohnaphtalin usw. Der dritte
Hauptzweig, die Kaliproduktion, steht bekanntlich infolge der Abmachungen mit der
Kali-Vereinigung vor der Stillegung.
Textabbildung Bd. 341, S. 161
Ernste Feuermaschine.
Einen außerordentlichen Umfang und eine wachsende Bedeutung auch für die Finanzierung
des Konzerns hat der in Berlin unter einer eigenen Aktien-Gesellschaft konzentrierte
Metallhandel gewonnen. Das ist Mansfeld von heute, dem auch chemische,
Maschinen-Fabriken, Eisengießereien, Ziegeleien, Chamottefabriken – und ein
bedeutender land- und forstwirtschaftlicher Besitz gehört. Außerdem besitzt Mansfeld
¾ der Anteile der „Halleschen Pfännerschaft“ und damit die Kontrolle über
Braunkohlenfelder, Salinen und Glasfabriken.
Dieses gewaltige und moderne Wirtschaftsunternehmen durch fast drei Viertel eines
Jahrtausends bis zu seinen Anfängen zurückzuverfolgen, ist nun von besonderem Reiz.
Nicht einmal bis zu seinen ersten Anfängen, die im Dunkel liegen; denn man weiß nur,
daß das mitteldeutsche Erzgebiet zu Ausgang Hes Mittelalters fast ganz Europa mit
Kupfer versorgte. In späteren Chroniken wird das Jahr 1200 als erstes des Bergwerks
genannt. In die Hände der Grafen von Mansfeld kam es jedoch erst um die Mitte des
14. Jahrhunderts, wo es ihnen von Kaiser Karl IV. zu Lehen gegeben wurde. Damals
wurde das Erz im Tagbau oder in ganz geringen Tiefen gewonnen und mit Holzkohle
zusammen geschmolzen; Blasebälge fachten die Glut. Welch ein Weg technischen
Fortschritts aus diesen Tagen bis zum Mansfeld von heute mit seinen Kraftwerken,
unterirdischen Bahnen, seinen Pumpanlagen und seinen fortgeschrittenen
Hüttenbetrieben.
Mit den Grafen von Mansfeld blieb das Gebiet dann lange Zeit verbunden, unter
wechselvollen Schicksalen, Verschuldung, Familienzwist, es gab auch Streiks, um
deren Beilegung sich kein geringerer als Martin Luther, der Eislebener, bemühte.
Aber trotz aller Krisen setzte sich allmählich die kapitalistische Betriebsform mehr
und mehr durch, gemeinsamer Einkauf wurde geschaffen, und unter Beteiligung
Nürnberger Kaufherren Syndikate begründet. Der Vermögensverfall der Grafen von
Mansfeld führte dazu, daß der Betrieb an Kursachsen kam, und später an Leipzig.
Durch den 30jährigen Krieg zerrütteten die Verhältnisse so sehr, daß Jahrhunderte
danach noch die Folgen nachwirkten: während zu Luthers Zeit noch 40000 Zentner
Kupfer gefördert wurden, sank der Ertrag bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf
etwa 15000 Zentner. Eine Besserung begann, als Friedrich der Große 1768 die
Rothenburger Gewerke erwarb, und die Staatshilfe wurde noch wirksamer, als nach dem
Wiener Kongreß ganz Mansfeld endgültig Preußen zugeteilt wurde. Nun erholte sich der
Bergbau mehr und mehr, zumal auch die Technik nach langer Pause den Betrieb
grundlegend umzugestalten begann. Koks trat an die Stelle der Holzkohle, die ersten
Wagenschienen drangen unter die Erde. Neue Verhüttungsverfahren, die erste
Dampfmaschine. 1852 vereinigten sich alle Gewerkschaften zur „Mansfeldschen
Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft“. Die erste große industrielle
Organisation Mitteldeutschlands war geboren. Die technische Vervollkommnung nahm nun
ein anderes Tempo an; zugleich wuchsen die wirtschaftlichen Probleme, da auch Chile,
Spanien, Australien, später Nordamerika, als Kupferlieferanten auftraten und starke
Schwankungen des Weltmarktpreises herbeiführten. Damals ging Mansfeld zuerst – um
die Risikobasis zu verbessern – zur Verarbeitung über, um später in Weiterführung
dieses Grundsatzes dem Kupfer Kohle und Kali und schließlich den Metallhandel
anzugliedern. Die Entwicklung wurde dann durch den Weltkrieg unterbrochen, in dem
Mansfeld – freilich unter strenger Preiskontrolle – zum einzigen Kupferlieferanten
des Reiches aufrückte; seit Friedensschluß ist sie jedoch wieder in gesunde Bahnen
gelenkt, für die der riesige Montankonzern, der noch immer das Gewand der
Gewerkschaft trug, 1921 auch die der Zeit gemäße Form der Aktiengesellschaft
annahm.
Die bedeutsame Denkschrift über ein so wichtiges Glied in der Entwicklung des
deutschen Großgewerbes würde vielleicht noch wirksamer ausgefallen sein, wenn das
Persönliche nähere Beachtung gefunden hätte. Auch von der Würdigung der eigentlichen
Bergtechnik werden die Standesvertreter wohl nicht recht befriedigt sein. –
Umstehend ist aus der Denkschrift die Zeichnung der ersten in Deutschland gebauten
„Feuermaschine“ mitgeteilt, die auf Veranlassung von Friedrich d. Gr.
1785 auf dem Schachte König Friedrich zur Wasserhaltung in Betrieb kam.
Deutscher Baukalender,
herausgegeben von der Deutschen Bauzeitung. 54. Jahrgang.
1926. – In drei Teilen.
Die Neuauflage zeigt gegenüber der des Vorjahres wieder manch wertvolle Erweiterung
und Abänderung, so im ersten Teil (Taschenbuch) die Aufwertungstabelle, die Gesetze
über die Aufwertung von 1925 mit besonderer Berücksichtigung der
Hypothekenaufwertung, die neuesten Versicherungsbestimmungen vom Herbst 1925, alle
neueren Vorschläge und Beschlüsse bezügl. der Gebührenordnung. Der sehr wichtige
Abschnitt „Grundlagen der Veranschlagung“ hat eine vollständige
Neubearbeitung erfahren.
Im Nachschlagebuch (Teil II) wurden die neuen Bestimmungen vom Jahre 1925 über Beton,
Eisenbeton, hochwertigen Baustahl usw. aufgenommen, der Abschnitt „Grundlagen des
Städtebaus“ ist durch Aufnahme der wichtigsten Bestimmungen aus dem neuesten
Entwurf für ein praktisches Städtebaugesetz bereichert worden. In einem besonderen
dritten Teil sind 48 Lichtbilder bemerkenswerter Architekturen, Aufnahmen von
Prof. Blunck, zusammengestellt. Der altbewährte und allgemein eingeführte
Baukalender, dessen Anschaffungskosten bei der Fülle des gebotenen Stoffes und der
guten äußeren Ausstattung sehr mäßig sind, ist auch in der jetzigen Gestaltung aufs
Wärmste zu empfehlen.
Samter.
Die Leuchtgasindustrie. Von Dr.
Arthur Fürth, Abteilungsdirektor der
Werschen-Weißenfelser Braun-kohlen-A.-G. in Halle a. S. 132 Seiten mit 50 Abb.
(Sammlung Göschen, 907. Bändchen.) Berlin und Leipzig 1925, Walter de Gruyter u. Co.
Geb. 1,25 RM.
Verfasser gibt auf Grund seiner langjährigen praktischen Tätigkeit in einem unserer
größten Gaswerke in dem vorliegenden Bändchen der bekannten Sammlung einen bei aller
Kürze doch recht klaren und leicht verständlichen Ueberblick über die Einrichtung
und den Betrieb eines neuzeitlichen Gaswerkes, über die Verwendung des Gases, die
Verarbeitung der Nebenerzeugnisse, die chemische Untersuchung von Kohle und Gas
sowie über die wirtschaftliche Bedeutung der Gasindustrie. Alle Neuerungen der
letzten Jahre haben hierbei Berücksichtigung gefunden, ebenso sind die Abbildungen
gut gewählt und tragen wesentlich zur Erläuterung des notgedrungen oft recht knappen
Textes bei. Das Bändchen vermag auch dem Fernerstehenden ein zutreffendes Bild von
dem heutigen Stande der Leuchtgasindustrie zu geben, weshalb es bestens empfohlen
werden kann.
Dr.-Ing. A. Sander.
Das Schmieden. Die
Schmiedewerkzeuge, Schmiedemaschinen und sonstige -Einrichtungen. Das Schweißen, Die
Konstruktion eines Schmiedestückes. Von Prof. Dipl.-Ing. H. Meyer und Ing. Rinno.
(Horstmann-Laudien, Betriebstaschenbuch.) Bibliothek der gesamten Technik. Band 326.
Leipzig, Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, 1926. Preis 3,45 RM.
Nach einer Einleitung über die Grundlagen der Materialverschiebung beim Schmieden,
sowie über die Anwendung der Stoßgesetze auf das Schmieden (Bestimmung der
Schlagleistung eines Hammers) werden zunächst die Schmiedefeuer und Schmiedeöfen
eingehend besprochen. Die Schmiedetemperaturen, die Brennstoffe und die Arten der
Feuer und Oefen spielen in diesem Abschnitt eine große Rolle. Der nächste Abschnitt
ist den Schmiedewerkzeugen und deren Benutzung gewidmet. Unter der Ueberschrift
„Schmiedemaschinen“ werden die verschiedenen Arten von Maschinenhämmern
zusammengefaßt: Stiel-, Hebel- oder Winkelhämmer; Fallhämmer; Federhämmer und
Dampfhämmer. Einige Bemerkungen über die Hammerfundamente schließen sich an diese
Ausführungen an. Auch die Schmiedepressen (hydraulische, Spindel- und
Exzenterpressen) werden in diesem Abschnitt behandelt. In dem Kapitel
„Gesenkschmieden“ kommen nach einer ausführlichen Besprechung des
Gesenkbaues die eigentlichen Schmiede- oder Stauchmaschinen zu ihrem Rechte. Der
nächste umfangreiche Abschnitt ist dem Schweißen gewidmet, Hier werden die
verschiedenen Schweiß verfahren: Feuerschweißen, Wassergasschweißen, autogenes oder
Gasschmelzschweißen, Thermitschweißen, sowie die beiden Arten des elektrischen
Schweißens (Widerstandsschweißung und Lichtbogenschweißung) ausführlich geschildert.
Auch einige Beispiele für die Anwendung des Schweißens werden erwähnt. Einige Worte
über das elektrische Schmieden beschließen diesen Abschnitt. – Der nächste Abschnitt
spricht von den Arbeitern in der Schmiede und deren Einteilung nach ihrer
Beschäftigung. – Ueberaus wertvolle Winke für die Einrichtung der Schmieden werden gegeben in
dem Abschnitt „Die Anordnung der Feuer und Oefen, sowie der Hämmer und Pressen in
der Schmiede“. – Von großem Interesse für den praktischen Schmiedefachmann
ist der letzte Abschnitt „Die Konstruktion eines Schmiedestückes“, in dem an
Hand zahlreicher Beispiele ohne umfangreichen und schwierigen Formelkram praktische
Winke für die zweckmäßige Konstruktion einfacherer und schwierigerer Schmiedestücke
gegeben werden. – Zur Erläuterung des Wortlautes dienen insgesamt 257 Abbildungen,
meist ausgezeichnete Zeichnungen. Ein sorgfältig: zusammengestelltes
Stichwörterverzeichnis wird die Benutzung des Werkes durch den vielbeschäftigten und
in seiner Zeit arg beschränkten Betriebsfachmann sehr erleichtern. Wir können das
Werk allen Schmiedefachleuten mit gutem Gewissen empfehlen.
Cr.
Fachkunde für Maschinenbauerklassen an
gewerblichen Berufsschulen. I. Teil: Rohstoff künde von K. Uhrmann und F. Schuth. Heft 2
der Lehrmittel für gewerbliche Berufsschulen. 5. Auflage mit 116 Abbildungen und 4
Tafeln. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1925. Kart. 1,20 ℛℳ.
Bei dem außerordentlich umfangreichen Stoff, der beim theoretischen Unterricht
während der Ausbildung der Maschinenbauerlehrlinge zu verarbeiten ist, und bei den
wenigen hierfür zur Verfügung stehenden Wochenstunden muß bisher eine Menge Zeit
geopfert werden zum Niederschreiben bzw. Ausarbeiten des vom Lehrer Vorgetragenen.
Diesem sehr fühlbaren Mangel soll durch das vorliegende Werkchen abgeholfen werden,
in dem in kurzen Abschnitten in leichtfaßlicher, knapper Schreibweise die Grundlagen
allen technischen Wissens des praktischen Maschinenbauers behandelt werden, nämlich
die Rohstoffe Eisen und Stahl, ihre Gewinnung und Verarbeitung, werden eingehend
besprochen. Einen breiten Raum nimmt die Herstellung der Werkstücke durch Schmieden,
Schweißen und Gießen ein, wobei die verwendeten Werkzeuge und Geräte, sowie die
sonstigen Hilfsmittel für die verschiedenen Arbeitsverfahren in Wort und Bild klar
und deutlich geschildert werden. Im Anschluß daran kommen die wichtigsten im
Maschinenbau verwendeten Metalle und Legierungen zu ihrem Recht. Von großem Einfluß
ist ferner die Materialprüfung, die deshalb auch in einem ihrer Bedeutung
entsprechenden Maße behandelt wird. Auch die Schmier- und Schleifmittel, ihr Zweck,
ihre Arten und Eigenschaften, werden nicht vergessen. Von sonstigen Rohstoffen, mit
denen der zukünftige Maschinenbauer häufig zu tun hat, kommen vor allem Holz und
Leder in Frage, die gleichfalls hier erwähnt werden. Den Schluß bildet eine
Abhandlung über die Brennstoffe, ihr Vorkommen und ihre Gewinnung. Als Anhang sind
einige Beispiele für das Einformen im Maschinenbau häufig vorkommender Gegenstände
bildlich dargestellt, und zwar für die Handformerei: Platte und Ring; für die
Kastenformerei: Lagerbock und Kolben. Als Beispiel für die Kernmacherei ist die
Herstellung eines Krümmerkernes veranschaulicht. Das Werkchen wird Lehrern und
Schülern stets ein gleich willkommenes und gern und viel benutztes Hilfsmittel beim
Unterricht sein.
Cr.
Fachkunde für Maschinenbauerklassen an
gewerblichen Berufsschulen. II. Teil: Arbeitskunde. Von Otto Stolzenberg. Heft 3 der Lehrmittel für gewerbliche
Berufsschulen. 4. Auflage mit 405 Abbildungen. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin
1925. Kart. 2,40 ℛℳ.
Die Aufgabe des vorliegenden Leitfadens soll, wie das Vorwort zur 1. Auflage
sagt, darin bestehen, die. Arbeit in der gewerblichen Berufsschule fruchtbringender
zu gestalten. Er soll das zeitraubende Diktieren überflüssig machen, den Schüler
aber auch zum Nachdenken über seine Werkstattsarbeit veranlassen. Aus diesem Grunde
bringt das Buch nicht nur die wichtigsten Tatsachen aus der Arbeitskunde, sondern
auch nach Möglichkeit eine gemeinverständliche Begründung der einzelnen Vorgänge.
Besonderer Wert ist dabei auf die Darstellung neuzeitlicher, zeitsparender, also
wirtschaftlicher Arbeitsverfahren gelegt. Ausgegangen wird von der Grundlage
jeglicher Bearbeitungstechnik: dem Messen und den Meßwerkzeugen. Es folgt als
Vorbereitung für die spätere Bearbeitung des Werkstückes das Anreißen mit
Besprechung der dazu verwendeten Werkzeuge und Vorrichtungen. Den breitesten Raum
nimmt naturgemäß die Beschreibung der verschiedenen Bearbeitungsverfahren selbst
ein: Biegen, Ziehen und Drücken, Spanbildung durch Meißeln, Sägen, Stanzen usw.,
Feilen und ähnliche Vorgänge, Drehen und Schleifen, das eine immer größere Rolle in
der Bearbeitung spielende Fräsen, und schließlich das Bohren, Hobeln und Stoßen. Den
Schluß bildet die Schilderung der Zusammenstellungsarbeiten, wobei die verschiedenen
Möglichkeiten und Mittel zur Verbindung einzelner Teile gezeigt werden: Vernieten,
Aufschrumpfen, Verstiften, Verbindung durch Keile, Verschrauben und zuletzt die
Verbindung durch Löten. Die überaus klare und leichtverständliche Schreibweise wird
in ausgezeichneter Weise unterstüzt durch eine große Anzahl vorzüglich ausgewählter
Abbildungen und Zeichnungen mit Darstellungen von Werkzeugen, Werkzeugmaschinen,
sowie von zahlreichen einzelnen Arbeitsvorgängen. Für den Lehrer bietet der
Leitfaden reiche Anhaltspunkte für den Unterricht und für den Schüler ein gediegenes
Lehrbuch während der Ausbildung, aber auch ein Nachschlagebuch in Zweifelsfällen bei
seiner späteren Berufstätigkeit.
Cr.
Technische Mechanik. V. d.
J.-Verlag G. m. b. H., Berlin 1925. Preis broschiert 10 Mk.
Das Heft enthält auf 74 Seiten mit 166 Abbildungen 16 verschiedene Arbeiten aus den
verschiedensten Gebieten der Technischen Mechanik, die alle von großem Interesse und
hohem Wert für die beteiligten Fachkreise sind. Die Schriftleitung der Zeitschrift
des V. d. J. hat diese Abhandlungen in einem besonderen Heft zusammengestellt,
„um den hauptsächlich beteiligten Lesern durch die Zusammenfassung das
Studium zu erleichtern und um zu ermöglichen, daß die Aufsätze noch im Jahr 1925
erschienen“. Der letztere Grund ist beachtlich, der erstgenannte trifft nur
für die verhältnismäßig geringe Zahl von Lehrern mittlerer technischer Lehranstalten
zu, von denen nun einmal verlangt wird, daß sie mehrere Gebiete der Technik
beherrschen. Den Fachleuten der einzelnen Industriezweige mit Einschluß der
Hochschulprofessoren wäre es sicher lieber gewesen, wenn die zusammengehörigen
Arbeiten in einem oder zwei auf einander folgenden Heften etwa der Zeitschrift des
V. d. J. oder des „Maschinenbau“ gestanden hätten. So sind sie zu einer
besonderen Geldausgabe und zu besonderen Merkzetteln gezwungen, um für später
festzuhalten, wo die betreffenden Angaben zu finden sind. Alle diejenigen, die
Interesse an den Fortschritten der technischen Wissenschaft und ihrer praktischen
Auswertung haben, seien hiermit auch von dieser Stelle aus eindringlichst auf dieses
Sonderheft aufmerksam gemacht.
Stephan.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
Fedor Möller, Wärmewirtschaft in der Textilindustrie.
Band I der Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen. Verlag v. Theodor
Steinkopff, Dresden. Preis geh. 6.–, geb. 7.20 RM.
Ernst Börnstein, Einführung in die Chemie und
Technologie der Brennstoffe. Preis 6.30 RM., geb. 7.80 RM. Verlag von Wilhelm Knapp,
Halle-S.
F.Wenzel, Das Lackierbuch. Geh. 10.–, geb. 11.– RM. Jüstel
& Göttel, Leipzig.
G.Puschmann, Die Kolben-Dampfmaschinen. 2. verb. Aufl.
(Bibl. d, ges. Technik Bd. 244.) Preis geh. 7.35, geb. 8.50 RM. Dr. Max Jänecke,
Verlagsbuchhandlung, Leipzig.
J. H.Jeans, Dynamische Theorie der Gase, übers, u. m. einer
Ergänzung versehen von Reinhold Fürth. Preis geh. 35.–, geh. 38.– RM. Friedr. Vieweg
& Sohn, A.-G., Braunschweig.
O. D.Chwolson, Lehrbuch der Physik 3. Aufl. 1. Band. 1. Teil:
Mechanik und Meßmethoden, vor der Drucklegung durchgesehen von Gerhard Schmidt. Geh.
15.–, geb. 17.50 RM. Verlag v. Friedr. Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
Richard Ambronn, Methoden der Angewandten Geophysik
(Band XV d. Wissenschaftl. Forschungsberichte. Naturwissenschaftl. Reihe). Geh.
15.–, geb. 16.50 RM. Verlag v. Theodor Steinkopff, Dresden.
E. Sachsenberg, Wirtschaftliches Verpacken. Handbuch f.
d. täglichen Gebrauch in Handel und Industrie. Preis geb. 7.80 RM. VDI-Verlag G. m.
b. H., Berlin NW 7.
Bernhard Osann, Lehrbuch der Eisenhüttenkunde. 2. Band,
2. Aufl., geh. 29.–, geb. 32.– RM. Verlag v. Wilhelm Engelmann, Leipzig.
Richard von Dallwitz-Wegner, Kreisprozeßkunde. Preis
geb. 17.50 RM. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg, Bez. Halle.
Bruno Thierbach, Elektrowärmewirtschaft in der
Industrie. Preis geh. 12.–, geb. 15.– RM. Verlag von S. Hirzel, Leipzig.
Hugo Krause, Maschinenkunde für Chemiker. Preis geh.
19–, geb. 22.– RM. Verlag von Friedr. Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
Karl Trautvetter, Die Werkzeugmaschinen für
Holzbearbeitung (Sammlung Göschen 582). Preis geb. 1.50 RM. Walter de Gruyter &
Co., Berlin.
Textabbildung Bd. 341