Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 184 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
Die Bearbeitung der Metalle in
Maschinenfabriken. Von Baurat Dipl.-Ing. Ernst Preger. 8. Auflage. Band I.
Die Werkstoffe – Formerei und Gießerei. Bibliothek der gesamten Technik Band 339.
Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1926. Preis 2,70 RM.
Der vorliegende Band bildet den ersten Teil des neuerdings in drei Bände aufgelösten
Pregerschen Werkes über die Metallbearbeitung. Dies geschah, zahlreichen aus
dem Leserkreise geäußerten Wünschen entsprechend, um einerseits den Lesern die
Beschaffung nur des Teiles zu ermöglichen, der ihrem besonderen Wirkungskreise
innerhalb des Gebietes der Metallbearbeitung entspricht, und andererseits, um die
Anschaffung des gesamten Werkes durch kleinere Teilzahlungen zu erleichtern – Der 1. Abschnitt
beschäftigt sich mit den im Maschinenbau verarbeiteten Metallen und Legierungen,
deren Eigenschaften und besonderen Kennzeichen. Auch die Preise, sowie die
handelsüblichen Formen der Metalle werden kurz behandelt. Den Schluß bilden einige
allgemeine Bemerkungen über die Legierungen, ein kurzer Abriß aus der
Metallographie. – Sehr sorgfältig bearbeitet ist auch der 2., die Formerei und
Gießerei betreffende Abschnitt. Nach einer kurzen Einleitung werden zunächst die zur
Herstellung der Gußformen dienenden Stoffe und deren Eigenschaften besprochen:
Masse, Sand, Lehm, Kernsand,. sowie das Gußeisen. Im Anschluß daran kommen die
Schwärz- und Poliermittel zu ihrem Rechte. Einen breiten Raum nimmt die Aufbereitung
der Formstoffe nebst den dazu benutzten Vorrichtungen ein. Den Uebergang zur
Formerei bilden einige Bemerkungen über Gußspannungen, Saugstellen und Lunker, sowie
über Modelle und Formkasten. An die Handformerei schließt sich die Maschinenformerei
an mit Behandlung der gebräuchlichsten Formmaschinenarten. Nach der Kernmacherei
wird die Herstellung der Formen für einige besondere Gegenstände erläutert, wie z.B.
Zahnräder. Auch die Vorrichtungen zum Trocknen der Formen und der Kerne werden
erwähnt. Es folgt die Schmelzerei mit Beschreibung der gebräuchlichen Oefen und
Feuerungen, sowie des sonstigen Zubehörs (Gießpfannen, Masselbrecher usw.). Den
Abschluß dieses Teiles bildet die Gußputzerei. – Gewissermaßen als Anhang sind dann
noch einige allgemeine Bemerkungen über Gießereien und deren Einrichtung
hinzugefügt. – Sehr erleichtert wird das Verständnis der behandelten Fragen und
Gegenstände durch die 148 im Text verteilten Abbildungen und Zeichnungen. – Der Wert
als Nachschlagewerk, wozu das Buch ausgezeichnet geeignet ist und sicher viel
benutzt wird, wird erhöht durch ein umfangreiches Sachverzeichnis, das sich über den
Inhalt aller drei Bände erstreckt.
Cr.
Die Bearbeitung der Metalle in
Maschinenfabriken. Von Baurat Dipl.-Ing. Ernst Preger. II. Band. Das Schmieden und seine verwandten Arbeiten. 8. Aufl.
Bibliothek der ges. Technik, Bd. 340, Leipzig 1926. Dr. Max Jänecke. 2,70 RM.
In der kurzen Einleitung werden zunächst die verschiedenen in der Schmiede
gebräuchlichen Fachausdrücke erwähnt und im Anschluß daran die einzelnen
Schmiedearbeiten mit ihren wichtigen Bezeichnungen genannt. Sodann bespricht der
Verfasser die verschiedenen Arten von Feuern und Oefen, wie sie in der Schmiede zu
finden sind, um schließlich das Handwerkszeug des Schmiedes einer kurzen Betrachtung
zu unterziehen. Ein breiter Raum ist den verschiedenen Arten von Maschinenhämmern
gewährt: den Riemen- und den Reibstangen- (Brett-) Fallhämmern, den
Stahlfederhämmern, den Luftfederhämmern (Luftdruckhämmer) und den Dampfhämmern,
worauf die zur leichteren Handhabung schwerer Werkstücke gebräuchlichen Hebe–,
Förderund Wendevorrichtungen mit einigen Worten gestreift werden. Sodann wendet sich
der Verfasser den Pressen zu. Hier kommen die verschiedenen Arten von Pressen zu
ihrem Rechte: die Kurbel- oder Exzenterpressen, die Schwungrad- oder Spindelpressen,
die Druckwasser-Schmiedepressen und deren verschiedene Anordnungen und Bauarten
nebst Zubehörteilen. Einige Beispiele von Schmiedearbeiten ohne Zuhilfenahme von
Gesenken beschließen diesen Abschnitt. Anschließend wird das Schmieden im Gesenk
behandelt. Nach einigen Bemerkungen über Gesenke und Gesenkbau folgt die Besprechung
einer Reihe von Beispielen von Gesenkschmiedearbeiten. Auch das Warmpressen von
Metallen findet eine seiner Bedeutung entsprechende Würdigung. Ein ausgedehntes
Kapitel beschäftigt sich mit den Schmiede- oder Stauchmaschinen, die zur Herstellung
von Beschlagteilen, sowie im Waggon-, Motoren- und Automobilbau eine immer größere
Verbreitung finden. Den Schluß dieses Bandes bilden eingehende Ausführungen über das
Verarbeiten von Blechen durch Schmieden. – Seiner leicht verständlichen Schreibweise
und seines gediegenen Inhaltes wegen wird das Buch von allen Fachleuten und solchen,
die an der Schmiederei Interesse haben, freudig begrüßt und viel und gern benutzt
werden.
Cr.
Die Bearbeitung der Metalle in
Maschinenfabriken. Von Baurat Dipl.-Ing. Ernst
Preger. III. Band: Schweißen, Härten und
Tempern. 7. Aufl. Bibliothek der ges. Technik Bd. 341. Leipzig 1926. Dr. Max
Jänecke, Verlagsbuchhandlung. 2,70 RM.
Den weitaus größten Teil des Buches nimmt die Besprechung der verschiedenen
Schweißverfahren ein. Ausgehend von dem ältesten Schweißverfahren, der
Feuerschweißung, wird anschließend die ihr nahe verwandte Wassergasschweißung
behandelt. Es folgt die sehr ausführliche Besprechung der gas-autogenen Schweißung.
Begonnen wird mit der Gewinnung der erforderlichen Betriebsstoffe und den
notwendigen Entwicklungs- und Aufbewahrungsgeräten nebst Zubehörteilen. Sodann
kommen die Schweißbrenner und ihre Handhabung an die Reihe, während einige
Bemerkungen über die bei der gasautogenen Schweißung mitspielenden wirtschaftlichen
Gesichtspunkte den Schluß dieses Abschnittes bilden. Nach Behandlung der beiden
elektrischen Schweißverfahren, der Lichtbogenschweißung und der
Widerstandsschweißung, bespricht der Verfasser das aluminothermische
Schweißverfahren mit seinen verschiedenen Anwendungsarten. Beschlossen wird das
Kapitel „Schweißen“ durch einige Ausführungen über autogenes Schneiden. Nach
einigen allgemeinen Bemerkungen über das Härten von Stahl werden zunächst die
verschiedenen Werkzeugstahlsorten mit ihren Verwendungsarten behandelt, worauf sich
der Verfasser eingehend mit den verschiedenen Härteöfen und den zu ihrer Erhitzung
dienenden Heizmitteln beschäftigt. Von großer Bedeutung für den Erfolg des
Härtevorganges ist die Einhaltung bestimmter Temperaturen, weshalb an dieser Stelle
ein Kapitel über die zu ihrer Messung dienenden Geräte eingeschaltet ist. Es folgt
eine Besprechung der Mittel zur Erzeugung der Anlaßtemperaturen und der Mittel zum
Ablöschen, sowie über das Härtebad. Anschließend finden wir einiges über Verstählen,
Einsatzhärtung und Zementieren, sowie über das Vergüten von Stahl. Am schlechtesten
kommt das Tempern weg, das auf: sag' und schreibe zwei Seiten behandelt ist. Wenn
auch, mit allerdings sehr wenigen Worten, die Hauptpunkte der Temperei gestreift
sind, so dürfte es doch wohl angebracht sein, bei einer etwaigen Neuauflage des
Buches, diese etwas weniger stiefmütterlich zu behandeln und dem Verfasser einen der
doch immerhin erheblichen Bedeutung des Tempervorganges entsprechenden Raum zur
Verfügung zu stellen. – Die zahlreichen Abbildungen und die Besprechung einer großen
Anzahl von Anwendungsbeispielen der verschiedenen behandelten Verfahren erhöhen den
Wert des Buches.
Cr.
Fließarbeit. Beiträge zu ihrer
Einführung. Herausgegeben im Auftrage des Ausschusses für wirtschaftliche Fertigung
von Dipl.-Ing. Frank Mäckbach, Obmann des Ausschusses für
Fließarbeit beim AWF und Dr.-Ing. Otto Kienzle. 1926, 360
Seiten mit 132 Abbildungen, 2 Zahlentafeln und 2 Tafeln. 12.– M. (VDI-Verlag,
Berlin.)
Der Begriff „Fließarbeit“ ist von Amerika zu uns herübergekommen und hat
namentlich in den beiden letzten Jahren viel von sich reden lassen. Von dem Gedanken durchdrungen, daß
die Fließarbeit für unsere deutschen Industrieverhältnisse unumgänglich notwendig
sei, teils um die Produktion zu erhöhen, teils um sie zu verbilligen, war im Rahmen
des Ausschusses für wirtschaftliche Fertigung ein besonderer Ausschuß, für
Fließarbeit gegründet worden, zu. dem über 30 Fachleute aus den verschiedensten
Fachgebieten herangezogen worden sind. Aufgabe dieses Ausschusses war vor allem, die
Bedingungen klarzulegen, die für unsere Verhältnisse zur Einführung der Fließarbeit
in Frage kommen. Der Niederschlag dieser Arbeiten ist nunmehr in dem vorliegenden
Buch zu erblicken, in dem nicht allein die beiden Herausgeber, sondern noch mehrere
andere mit dem Gebiet der Fließarbeit vertraute Fachleute ihr einschlägiges Gebiet
behandeln.
Das Buch selbst zerfällt in 3 Teile: in dem ersten Teil finden wir
Einführungsabschnitte über das Wesen, den Grundplan und die Begriffe der
Fließarbeit, während der zweite und größte Teil den Teilaufgaben gewidmet ist. Von
Interesse sind namentlich die Transportfragen in der fließenden Fertigung, dann die
Fließarbeit in der Gießerei, Schmiede, Oberflächenbehandlung, im Zusammenbau, weiter
Maschinen für Fließarbeit, Gebäudeanordnung, Uebergang zur Fließarbeit,
Selbstkostenberechnung bei Fließarbeit, schließlich Wirkungen auf die Lohnfragen.
Nachdem im deutschen Schrifttum über Fließarbeit wenig zu lesen ist, ist es zu
begrüßen, daß die Herausgeber in dem dritten Teil die wichtigsten Quellen des In-
und vor allem Auslandes mit Inhaltsangaben zusammengetragen haben.
Man muß dieses Werk als vollkommen gelungen bezeichnen. Der Text selbst wird durch
zahlreiche Abbildungen erläutert, so daß es leicht wird, sich in diese neue
Arbeitsweise hineinzuversetzen. Auch wurde dabei Vorsorge getroffen, möglichst nur
solche Gebiete zu behandeln, die sich auch wirklich für unsere Verhältnisse eignen,
mit anderen Worten eine vollständige Uebertragung der amerikanischen auf unsere
Verhältnisse scheidet für uns aus. Beim Lesen dieses Werkes hat man den Eindruck,
daß bereits auf diesem in seinen Anfängen bei uns steckenden Gebiet sehr wertvolle
Arbeit geleistet worden ist und daß wir zweifelsohne im Begriffe sind, das lange
Jahre hindurch infolge des Krieges und der Nachkriegserscheinungen Versäumte nicht
nur nachzuholen, sondern auch die fließende Fertigung unseren Eigenbedingungen
anzupassen und weiter auszubauen. Dieses Buch bietet jedem etwas Neues und mit
Rücksicht auf die hohe Bedeutung, die die Fließarbeit bei uns einzunehmen im
Begriffe ist, kann man jedem, der sich mit technischen Fortschritten befaßt, die
Anschaffung und das sorgfältige Studium dieses Buches dringend und wärmstens
empfehlen. Je eher die fließende Fertigung bei uns Allgemeingut wird, um so eher der
Aufstieg. Die Fließarbeit ist ein wichtiger Abschnitt in dem Problem der
Rationalisierung unserer Betriebe.
Dr.-Ing. Kalpers.
Die Transporttechnik in der
Gießerei. Von Hubert Hermanns. (Heft 2 aus der
Sammlung: Hermanns, Die Betriebspraxis der Eisen-, Stahl- und Metallgießerei.) Halle
(Saale). Wilhelm Knapp, 1926. Brosch. 4 RM., gebd. 5,80 RM.
Die ausschlaggebende Wichtigkeit der Transportfrage in den Werkstätten auf die
Entwickelung und Festsetzung der Gestehungskosten ist bedauerlicherweise auch heute
noch nicht zur allgemeinen Erkenntnis durchgedrungen. Von ganz besonderer Bedeutung
ist das Vorhandensein zweckmäßiger und ausreichender Fördermittel in den Gießereien,
wie in dem vorliegenden Werke einwandfrei nachgewiesen wird. – Nach einer
kurzen, allgemeinen Einleitung werden zunächst die Fördermittel zur Bewegung
feinkörniger Stoffe besprochen, die bei der Handhabung und Stapelung fließen und
böschen. Hierher gehören die Becherelevatoren, die Pendel- und raumbeweglichen
Becherwerke, die Becherwerke mit Umlagerung des Fördergutes, die Förderschnecken und
-Gurte, die Schwingförderrinnen und ähnliche Vorrichtungen. Sodann kommt die
Förderung stückiger Stoffe an die Reihe, wozu die Rollenförderer für Masseltransport
und die Lastmagnete zu rechnen sind. Von größter Bedeutung sind die maschinellen
Einrichtungen zur Ofenbegichtung: die Gichtaufzüge, die Begichtung durch Elevatoren,
Einzelfördergefäße, Hängebahnen oder Krane. Es folgen die Förder- und
Transporteinrichtungen für flüssige Metalle und Schlacken. Sehr wichtig ist die
Ausstattung der Gießerei mit Kranen und. sonstigen Hebezeugen, die deshalb auch mit
den Grenzen für die Anwendbarkeit der verschiedenen Hebezeuge, mit den Bau- und
Betriebseinzelheiten der Krane, sowie deren Anordnungen ausführlich besprochen
werden. In einem weiteren Abschnitt werden die Hängebahnen behandelt. Auch die Frage
der Beförderung von Einzellasten wird kurz gestreift. Eingehender beschäftigt sich
der Verfasser noch mit dem idealen Nahfördermittel für geringere Lasten, dem
kraftbetriebenen Transportkarren. Den Schluß bilden einige Ausführungen über
Wandertische und Rollenförderer für Formkastentransport.
Durch die vorzügliche Zusammenstellung aller für den Gießereibetrieb in Frage
kommenden Förder- und Transporteinrichtungen, die durch die beigegebenen 84
Abbildungen eine sehr wertvolle Ergänzung erfährt, wird es hoffentlich gelingen, die
maßgebenden Kreise von der Wichtigkeit der Transportfrage zu überzeugen, so daß sie
einerseits die vorhandenen Gießereianlagen auf die Zweckmäßigkeit und Geeignetheit
ihrer entsprechenden Einrichtungen überprüfen, andererseits veraltete Anlagen
beseitigen und durch neue ersetzen, deshalb ist dem Buche weiteste Verbreitung zu
wünschen.
Cr.
Technische Fachbücher,
herausgegeben von Dipl.-Ing. A. Meyer. Band 1: Die Wasserkraft von Dr. Theodor Meyer,
München. C. W. Kreidels Verlag 1926. 126 S. Preis 2,25 M.
Die Sammlung „Technische Fachbücher“, deren erster Band mit diesem Heftchen
vorliegt, will die Hauptgebiete der Technik in grundlegenden Einzeldarstellungen
behandeln. Die Technischen Fachbücher wenden sich an Facharbeiter, Monteure,
Werkmeister, Techniker usw., bei denen weitergehende Kenntnisse der
Hilfswissenschaften nicht vorausgesetzt werden können. Die ganze Darstellung ist
grundsätzlich auf der Grundlage der Volksschulkenntnisse aufgebaut und legt
besonderen Wert darauf, keinerlei neue Begriffe einzuführen oder zu benutzen, die
nicht im Rahmen dieser Vorkenntnisse vorher entwickelt und erörtert sind.
Der vorliegende erste Band entspricht dieser Absicht durchaus. Die grundlegenden
physikalischen Tatsachen und Vorgänge, die für die Kraftausnutzung des Wassers
maßgebend sind, werden in klarer und schrittweise fortschreitender Darstellung
erörtert und mit liebevoller Anpassung an die Fassungsfähigkeit des nicht
vorgebildeten Lesers wirklich erfreulich klargemacht. Allerdings wird in vielen
Fällen die Erwartung des Lesers wahrscheinlich nicht voll erfüllt werden, da der
Inhalt des Bandes sich lediglich auf die physikalischen Grundlagen der
Wasserkraft-Ausnutzung beschränkt und auf die Wasserkraftmaschinen und Anlagen gar
nicht eingeht. Die Darstellung hierfür ist einem bereits angekündigten zweiten Bande
vorbehalten.
Besondere Erwähnung verdienen die sorgfältig und I einheitlich durchgezeichneten
Abbildungen, die für das Verständnis sehr wesentlich sind, ferner ein ausgedehnter
Uebungsstoff in Form von einfachen Aufgaben mit Entwicklung der Lösungen. Wenn die
folgenden Bände der Sammlung dem vorliegenden ersten Band entsprechen, so kann die
Sammlung eine sehr wertvolle Bereicherung der Fachliteratur für
Arbeiterbibliotheken, Werkschulen, Technische Schulen und dergleichen bedeuten.
Sp.
Windenergie und ihre Ausnutzung durch
Windmühlen. Von Dipl.-Ing. Dr. Albert Betz,
Leiter der Aerodynamischen Versuchsanstalt zu Göttingen. Verlag Vandenhoeck u.
Ruprecht, Göttingen 1926. Preis 3,80 Mk.
Das Buch bringt auf 54 Textseiten und einigen Tafelanhängen eine neuzeitliche
Berechnung der Windräder 1 auf Grund der Versuche, die in der aerodynamischen
Versuchsanstalt in Göttingen angestellt worden sind. Gerade die Verwertung dieser
Versuchsergebnisse, die der Allgemeinheit ziemlich unbekannt geblieben sind, macht
das Buch dem älteren, s. Z. von La Cour herausgegebenen überlegen, so daß es
unbedingt jedem technisch hinreichend vorgebildeten Interessenten zu empfehlen ist.
Freilich ist eins zu beachten: Dadurch, daß das Buch auch Lesern dienen will, die
keinerlei technische Vorbildung besitzen, wird die Behandlung des Stoffes teilweise
sehr gedehnt und bisweilen weitschweifig, ohne daß der Zweck erreicht wird. Denn es
ist nun einmal ausgeschlossen, daß kurze einleitende Angaben über die Grundbegriffe
der Mechanik den mit ihrer Benutzung nicht Vertrauten befähigen, längere
Berechnungen, die darauf beruhen, zu verstehen. Dazu gehört vielmehr immer, je nach
den Vorkenntnissen des Betreffenden, eine längere oder sehr lange eingehende
Unterweisung und dauernde Uebung.
Stephan.
Din-Normblattverzeichnis. Stand
der Normung Februar 1926. Beuthverlag G. m. b. H., Berlin SW 19. – Preis 1,00
M.
Das soeben erschienene neue Normblattverzeichnis gibt eine Uebersicht über die vom
Normenausschuß der Deutschen Industrie und den ihm angeschlossenen Verbänden bisher
herausgegebenen etwa 1400 Normblätter, sowie über die noch in Vorbereitung
befindlichen Normen. Eine ausführliche Einleitung weist den Stand der Normung auf
den einzelnen Fachgebieten nach und zeigt dabei augenfällig den außerordentlichen
Umfang der in den neun Jahren der Tätigkeit des Normenausschusses geleisteten
Normarbeit in Deutschland. Besonders wichtig ist ferner der Bericht über den Stand
der Normung im Ausland; der N. D. I. hält durch eine besondere Auslandabteilung
ständige Fühlung mit I den ausländischen Normenstellen. Eine vollständige Sammlung
der ausländischen Normen kann beim N. D. I. eingesehen werden, ebenso beschafft die
Auslandabteilung Normen aus dem Auslande. Es ist erfreulich, daß auf zahlreichen
Einzelgebieten mit den ausländischen Normenstellen Einheitlichkeit der einzelnen
Normen herbeigeführt werden konnte.
Dipl.-Ing. W. Speiser.
Technisches Wörterbuch enthaltend
die wichtigsten Ausdrücke des Maschinen- und Schiffbaues. Band I: Deutsch-Englisch.
Von Erich Krebs. Zivilingenieur in Elbing. 2. Aufl.
Sammlung Göschen Bd. 395. Walter de Gruyter u. Co., Berlin W. 10 und Leipzig, 1925.
1,25 RM.
Der vorliegende Band bedeutet gegenüber seiner ersten Auflage insofern eine
wesentliche Verbesserung und einen erheblichen Fortschritt, als die Anzahl der
maschinen- und schiffbautechnischen Ausdrücke bedeutend vergrößert werden konnte, da
die Fachwörter der Elektrotechnik nicht mehr, wie bei der 1. Aufl., in Band I
und II erscheinen, sondern in besonderen Bändchen zusammengestellt werden. Die
Aufgabe des Wörterbuches besteht darin, dem praktischen Ingenieur, wie auch dem
Dozenten und dem Studierenden bei der Uebersetzung von deutschem Text ins Englische
die wichtigsten Fachausdrücke des Maschinen- und Schiffbaues zu bringen. Außerdem
finden sich in ihm auch einige Fachausdrücke des Ruder- und Segelsports, sowie der
Nautik, soweit diese beim Lesen und Uebersetzen schiffbautechnischer Literatur
vorkommen. Auch die Bezeichnungen der gebräuchlichsten Werkzeuge und die für den
Techniker wichtigsten Fachwörter der Mathematik und Mechanik fanden in der zweiten
Auflage weitgehende Berücksichtigung.
Cr.
Wörterbuch der modernen
Maschinenwerkstatt. Werkzeugmaschinen, Werkzeuggeräte, Arbeitsverfahren.
Von H. O. Herzog, Ingenieur. I. Teil: Englisch-Deutsch.
Mit 227 Abbildungen im Text und 18 erklärenden Tafeln. 3. durchgesehene und
erweiterte Auflage. Verlag „Die Werkzeugmaschine“, Zeitschrift für praktischen
Maschinenbau. Guido Hackebeil A.-G., Berlin S. 14. 1926. In Ganzleinenband 15
RM.
Das Wörterbuch behandelt alle fachtechnischen Ausdrücke auf dem Gebiete des
Werkzeugmaschinenbaues, der Werkzeuge, der Vorrichtungen und der Arbeitsverfahren.
Von Vielen sehr angenehm empfunden werden die vor den eigentlichen Text
eingeschalteten Ausspracheregeln, sowie die hieran anschließenden gebräuchlichsten
Reklameausdrücke, wie sie als Redewendungen und Schlagworte in Anzeigen, Katalogen
und vielfach auch in Geschäftsbriefen heute anzutreffen sind. Das Aufsuchen eines
Ausdruckes nach einem besonderen Register kommt in Fortfall, da das Wörterbuch von
Anfang bis zu Ende alphabetisch geordnet ist. Durch die beigegebenen Abbildungen und
Tafeln wird seine Benutzung erheblich erleichtert. Bei den Fachausdrücken ist die
amerikanische Ausdrucksweise vorwiegend berücksichtigt, da ja bekanntlich den
deutschen Ingenieuren in der Hauptsache amerikanische Fachzeitschriften zur
Verfügung stehen.
Cr.
Stahlformgußpraxis in der
Elektrostahlgießerei. Von Ing. K. von Kerzely.
(Heft 1 aus der Sammlung: Hermanns: Die Betriebspraxis der Eisen-, Stahl- und
Metallgießerei.) Halle (Saale), Wilhelm Knapp. 1926. Brosch. 6 RM., gebd. 7,50
RM.
Das vorliegende Werk hat gegenüber aller vorhandenen Literatur über Elektroofen und
Elektrostahlguß den großen Vorzug, daß es aus der Praxis für die Praxis geschrieben
ist und somit eine tatsächlich bestehende Lücke ausfüllt. Aus diesem Grunde wird es
nicht nur dem angehenden Ofenmann und dem Betriebsingenieur höchst willkommen sein,
sondern auch dem projektierenden Gießerei-Ingenieur, zumal im ersten Teile des
Werkes auch die bei Neuerrichtung einer Anlage aus der Praxis etwa auftauchenden
Fragen besprochen werden. Da in Stahlgießereien hauptsächlich Lichtbogenöfen
verwendet werden, so sind auch diese hauptsächlich zur Behandlung gekommen. – Die
Einleitung befaßt sich mit allgemeinen Fragen, wie Wärmewirkung, Leistung,
Stromstärke und -Art, Schaltung und Ofenbauarten. Im ersten Abschnitt werden sodann
Entwurf und Anordnung einer Elektroofenanlage eingehend besprochen, und zwar neben
den elektrischen Einrichtungen die Herstellung des Ofens selbst und seiner Teile,
ferner die Ofenbedienung, das Anheizen des Ofens, sowie das Einsatzmaterial und die
Vorgänge während des Anfahrens. Der 2. Abschnitt befaßt sich mit der Metallurgie und
der Arbeitsweise des basischen Elektroofens, während im nächsten Abschnitt das saure
Elektrostahlverfahren besprochen wird. Im nächsten Abschnitt bespricht der Verfasser
ausführlich die Erzeugung von Manganstahlguß im Elektroofen. Den Schluß bildet eine
Reihe von Ausführungen über die synthetische Gußeisendarstellung im Elektroofen. Ein
sehr ausführliches Sachverzeichnis beschließt das Werk. – Die beigefügten 24
Abbildungen und 14 Zahlentafeln erhöhen beträchtlich den Wert des Buches, dem im
eigenen Interesse aller Beteiligten eine recht weite Verbreitung und ein recht
eifriges Studium zu wünschen ist.
Cr.
Steinzeitfunde im Kalk bei
Weimar. Von Dr. Erich Schuster. Kalkverlag G. m.
b. H., Berlin W. 62. Geh. 1,60 RM.
Das Büchlein, in dem die Süßwasserkalke von Ehringsdorf bei Weimar und ihre
geologischen Aufschlüsse, sowie besonders die neueren Steinzeitfunde im dortigen
Gebirge behandelt werden, wird nicht nur für berufsmäßige Geologen lesenswert sein,
sondern auch allen jenen zahlreichen Liebhabern manches Neue und Wissenswerte
bieten, die sich mit der Vorgeschichte des Menschengeschlechtes beschäftigen. Die
Schrift behandelt in verschiedenen Abschnitten folgende Gegenstände: das
Steinbruchprofil, Pflanzen- und Tierwelt; das Dasein des vorgeschichtlichen
Menschen; die Stellung Ehringsdorfs in archäologischer, wie geologischer Hinsicht
und die Steinbruchindustrie Ehringsdorfs. Als Anhang ist ein höchst wertvoller und
umfassender Quellennachweis beigefügt. Besonders bemerkenswert sind die Ausführungen
über den im Herbst 1925 geborgenen, noch im Stein befindlichen, prähistorischen
Schädel. Von den vorzüglichen Abbildungen ist besonders die Wiedergabe eines
Aquarells von O. Herrfurth hervorzuheben, nämlich ein Schichtenbild aus dem Weimarer
Museum für Urgeschichte, das in anschaulicher Weise neben den einzelnen
Erdschichten, die im Durchschnitt gezeigt werden, Ideallandschaften aus den früheren
Erdzeitaltern darstellt.
Cr.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher
Josef Schoenecker, Lastenbewegung, Bauarten, Betrieb,
Wirtschaftlichkeit der Lasthebemaschinen. Preis 5,70 RM. Verlag Julius Springer,
Wien.
Hubert Hermanns Taschenbuch für Hütten- und
Gießereileute. 1926. Preis 8,50 RM. Wilhelm Knapp, Halle a. S.
L. Litinsky, Feuerfeste Baustoffe für Kammern der
Kokerei- und Gaswerksöfen. Preis 2,80 RM. Kommissionsverlag Wilhelm Knapp, Halle a.
S.
L. Litinsky, Ueber die Wahl eines Gaswerkofensystems.
Preis 1,50 RM. Kommissionsverlag Wilhelm Knapp, Halle a. S.
Hans Lorenz, Lehrbuch der Technischen Physik. 1. Band:
Technische Mechanik starrer Gebilde. 2. Teil: Mechanik räumlicher Gebilde. 2.
Auflage. Preis geb. 21,– RM. Julius Springer, Berlin.
E. Falz, Zweckmäßige Schmiernuten (Heft 1 der
Richtlinien für wirtschaftliche Schmierung. Preis 1,– RM. Beuth-Verlag, G. m. b. H.,
Berlin SW. 19.
Egon Pralle, Die Kaolinlager in Schlesien. Preis 3,60
RM. Verlag von Wilhelm Knapp, Halle a. S.
Karl Schiebl, Wärmewirtschaft in der Zuckerindustrie
(Band II der Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen). Theodor
Steinkopff, Dresden. Preis geh. 10,–, geb. 11,50 RM.
Victor F. Heß, Die elektrische Leitfähigkeit der
Atmosphäre und ihre Ursachen. Preis 9,50 RM. Friedrich Vieweg & Sohn, A.-G.,
Braunschweig.
Heinrich Danneel, Elektrochemie und ihre
physikalisch-chemischen Grundlagen. III. Energie. (Sammlung Göschen Bd. 941.) Preis
1,50 RM. Walter de Gruyter & Co., Berlin.
Emil Müller, Technische Uebungsaufgaben für
darstellende Geometrie. 6. Heft. 1,20 RM. Franz Deuticke, Wien.
Wilhelm Schmidt, Zusammenfassende Darstellung von
Schraubenversuchen. Preis brosch. 4,– RM. VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin NW.
7.
Huggenberger, Festigkeit halbkreisförmiger Platten und
Dampfturbinen-Leiträder. Preis brosch. 6,– RM. VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin NW.
7.
Textabbildung Bd. 341