Titel: | Bücherschau. |
Fundstelle: | Band 343, Jahrgang 1928, S. 119 |
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Bücherschau.
Bücherschau.
„Siemens-Jahrbuch 1928.“ Dem im Vorjahre von der Siemens
& Halske A.G. und der Siemens-Schuckertwerke GmbH, erstmalig herausgegebenen
„Siemens-Jahrbuch 1927“ ist jetzt im Umfange von 504 Druckseiten das
„Siemens-Jahrbuch 1928“ gefolgt. – Wie das erste „Siemens-Jahrbuch 1927“ als
Titelschmuck – was man in Fachkreisen als eine traditionelle Selbstverständlichkeit
nicht anders erwartet haben wird – auf der ersten Seite den genialen Charakterkopf
Werner v. Siemens' brachte, so zeigt das neue „Siemens-Jahrbuch 1928“ den ohne Frage
ebenfalls sehr ausdrucksvollen Charakterkopf seines Sohnes Wilhelm v.
Siemens'.
Auch dieses neue zweite Jahrbuch bringt in derselben vornehmen Ausstattung wie das
erste in vorbildlicher Zusammenstellung und in reicher Fülle eine Auswahl von 38
erstklassigen Einzelaufsätzen aus den verschiedensten verwaltungstechnischen,
wirtschaftlichen und elektrotechnischen Arbeitsgebieten der Firma. An erster Stelle
gibt der Generaldirektor der Siemens-Schuckertwerke A.G., Dr. Ing. E. h. Carl
Köttgen, gewissermaßen als Auftakt einen Ueberblick über die Entwicklung der
Siemens-Schuckertwerke in den in diesem Jahre zurückgelegten ersten 25 Jahren ihres
Bestehens, seit der im Jahre 1903 erfolgten Fusion aus den Starkstrombetrieben der
Siemens & Halske A.G. und der Elektrizitäts-A.G. vorm. Schuckert & Co. –
Nach diesem einleitenden Aufsatz kommen andere prominente Führer zum Wort, unter
ihnen einige Vorstandsmitglieder und Träger bekannter Namen, die mit der Entwicklung
der Siemens & Halske A.G. und der Siemens-Schuckertwerke A.G. eng verknüpft
sind. – Es ist anzunehmen, daß die in dem neuen „Siemens-Jahrbuch 1928“
veröffentlichten Arbeiten, die wiederum von dem hervorragenden Anteil dieser
führenden Deutschen Weltfirma an den neuesten und bedeutendsten Errungenschaften in
der praktischen Elektrotechnik, und zwar sowohl aus den Gebieten der Starkstrom- wie
der Schwachstrom-Elektrotechnik, beredtes Zeugnis ablegen, in weitesten Fachkreisen
Interesse und Anerkennung finden werden.
So wird auch das neue „Siemens-Jahrbuch 1928“, in gleicher Weise wie das im
Vorjahre erschienene, ein wertvolles Informations- und Nachschlagebuch für jeden der
praktischen Elektrotechnik nahestehenden Interessenten, sowie eine willkommene
Bereicherung des Büchermarktes sein. Den vielseitig geäußerten Wünschen Rechnung
tragend, ist das Buch – wie im Worworte dieses neuen Jahrbuches verkündet – im
Buchhandel erhältlich.
Obering. F. A. Foerster.
Wasserkraft-Jahrbuch 1927/28. (3. Jahrgang.) Herausgeber
Oberbaudirektor Prof. K. Dantscher und Ingenieur Karl Reindl. 458 S., 241 Abb. Richard Pflaum Druckerei- und
Verlags-A.G., München. RM. 20,–.
Zum dritten Male ist dieses Jahrbuch erschienen und wird von allen Interessenten
sicher mit Freuden aufgenommen werden. Das außerordentlich wichtige Gebiet der
Wasserkraftausnutzung ist gegenüber den Dampf- und Verbrennungskraftmaschinen unter
Verkennung seiner großen Bedeutung bisher viel zu stiefmütterlich behandelt,
wie man leicht erkennt, wenn man mit Nicht-Wasserkraftfachleuten darauf zu sprechen
kommt. Es ist daher sehr zu begrüßen, wenn durch derartige Veröffentlichungen auch
weitere Kreise des Ingenieurstandes und der Wirtschaft näheres über die Arbeiten auf
dem Gebiete der Wasserkraftausnutzung hören. Für die Kreise der allgemeinen
Wirtschaft werden insbesondere die Aufsätze der ersten beiden Abschnitte des neuen
Jahrbuches Interesse haben. Diese enthalten:
Im I. Abschnitt Berichte über den Stand der Wasserkraftausnutzung in den
hauptsächlichsten Ländern Europas.
Im II. Abschnitt Aufsätze über
Zwischenstaatliche Wasserkraftwirtschaft und Energiewirtschaft;
Rechtliche Fragen des Austausches elektrischer Energie;
Wirtschaftliche und technische Erfahrungen bei der
Bahnelektrifizierung auf Wasserkraft; Energiewirtschaftliches aus Schlesiens
Wasserkräften;
Wasserwirtschaftliche Voraussagen für Kraftwerke.
Der III. und IV. Abschnitt wendet sich dann besonders an die Herren vom Fach mit
einer Reihe wertvoller und inhaltreicher Aufsätze. Der III. Abschnitt behandelt den
Ausbau der Wasserkräfte in folgenden Artikeln:
Wasserkraftanlagen im Landschaftsbild;
Probleme der Geschiebeführung;
Eisschwierigkeiten bei Wasserkraftanlagen und deren Abwehr;
Eisbeseitigung bei Kanälen und Stauwerken;
Der Betrieb von Werkkanälen großer Abmessungen.
Der IV. Abschnitt ist den Wasserkraftmaschinen gewidmet mit folgenden Berichten:
Der Stand des europäischen Turbinenbaues 1927;
Kritische Betrachtungen der Berechnungsarten und der konstruktiven
Durchbildung der Saugrohre;
Automatischer Betrieb schwedischer Wasserkraftstationen;
Elektrische Generatoren für Niedergefälleanlagen;
Die Entwicklung des Kaplan-Laufrades;
Die hydromechanischen Grundlagen der achsialen
Propellerturbinen;
Der Leitraddeckel als Lagerträger bei horizontalen
Wasserturbinen.
In einem Anhang sind „Die Grundlagen zur Projektierung der Maschinenaggregate für
Niedergefälle-Anlagen“ behandelt.
Den Herausgebern und den Verfassern der einzelnen Berichte ist der Dank aller
beteiligten Kreise gewiß. Eine recht weite Verbreitung auch dieses neuen Bandes des
Wasserkraft-Jahrbuches ist nur zu wünschen.
Dipl.-Ing. Ritter.
VI. Tagung des Allgemeinen Verbandes der Deutschen
Dampfkessel-Überwachungs-Vereine am 9. September 1927 zu Düsseldorf. Din A
4, IV/78
Seiten mit 109 Abbildungen und 20 Zahlentafeln. Brosch. RM. 16,–, für
VDJ-Mitglieder RM. 14,40. (VDJ-Verlag G.m.b.H., Berlin NW 7.) 1928.
Der Spitzenverband der Deutschen Dampfkessel-Überwachungs-Vereine hat wie in den
Vorjahren so auch in diesem Jahre die auf seiner VI. Tagung gehaltenen Vorträge
zusammengefaßt und der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Herr Dr.-Ing. Ebel untersucht in seinem Vortrage die für kleinere und mittlere Werke
mit meistens ein- oder 2schichtigem Betriebe äußerst wichtige Frage der oberen
Grenze des wirtschaftlichen Dampfdruckes. Er kommt zu dem Schluß, daß für diese
Betriebe Höchstdruckdampf die Erwartungen bester Wirtschaftlichkeit nicht erfüllt,
daß vielmehr Dampf von 20–25 atü für sie der richtige ist.
Eine Frage, die auch gerade für kleinere und mittlere Werke jetzt von großer
Wichtigkeit ist, behandelt Herr Direktor Dipl.-Ing. Fr. Schulte, Essen, in seinem
Vortrage über die Wirtschaftlichkeit der Kohlenstaubfeuerung für Dampfkessel. Aus
vielen Berechnungen und Kurventafeln ergibt sich, daß für die angegebenen Werke, die
mit Flammrohrkesseln und auch Wasserrohrkesseln im Einschichtenbetrieb arbeiten, die
Staubfeuerung unwirtschaftlich ist, und daß sichere Wirtschaftlichkeit erst im
Großbetrieb erreicht wird. Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus ist dann für
Großanlagen im Dreischichtenbetrieb bei Verwendung von Steinkohlen die Staubfeuerung
die gegebene.
Herr Dr.-Ing. N. Christmann erörtert, inwieweit die Kesselbaustoffe den Anforderungen
des Betriebes gerecht werden, und wie man den Schäden, die als Folgen der
Bearbeitung und der Betriebsbeanspruchung auftreten, entgegenzuwirken sucht. Die
Einführung des Höchstdruckdampfes hat ein intensiveres Studium der Werkstoffrage
hervorgerufen, und es ist zu erwarten, wenn auch noch nicht alle Fragen gelöst sind,
daß die Anwendung des Höchstdruckdampfes an den ungenügenden Eigenschaften der
Werkstoffe nicht scheitern wird.
Der letzte Vortrag des Herrn Obering. Gleichmann berichtet von der konstruktiven
Durchbildung des Benson-Kessels, bei dem bekanntlich die Dampferzeugung beim
kritischen Druck von 224 atü vor sich geht, und von den bisherigen
Betriebserfahrungen mit diesem Kessel.
Die allen Vorträgen folgende Aussprache brachte noch wertvolle Beiträge zu den
besprochenen Themen von Fachleuten, die aus ihren Erfahrungen berichteten.
Das vorliegende Heft enthält das Neueste, was Forschung und praktischer Betrieb auf
dem Wege zur größten Wirtschaftlichkeit bei höchstem Dampfdruck bisher erreicht
haben, und ist daher jedem zu empfehlen, der sich unterrichten will über den Stand
der neueren Technik, soweit knappe Vorträge diesen vermitteln können.
Büge.
Selbstkostenrechnung in Walzwerken und Hütten
(Ergänzungsbände zur Zeitschrift für Handelswissenschaftliche Forschung, 8. Bd.).
Von J. E. Hermann und T. van
Aubel. Leipzig, G. A. Gloeckner, 1926, 112 S. Geh. 7,80 M., geb. 9,00
M.
Das Buch enthält zwei von einander unabhängige selbständige Arbeiten, die die
vorliegenden Fragen mit großer Gründlichkeit behandeln. Die Arbeit über die
Selbstkostenrechnung in Walzwerken gibt in einem besonderen Beispiel einen bis ins
einzelne gehenden Zeitvergleich der Selbstkosten. Das
Bestreben einer Verminderung der Selbstkosten stützt sich hier auf die Feststellung
der kleinsten Zeitelemente und auf die Möglichkeit einer Ersparnis in diesen
Elementen. Die andere Arbeit über das Abrechnungswesen in Eisenhütten vergleicht
innerhalb der ganzen Fabrikationsvorgänge vom Koks bis zu den Walzwerkerzeugnissen
die Abrechnungsergebnisse der einzelnen Betriebe. Dieser sogenannte Werksvergleich gibt an vielen Stellen ganz neue
Aufschlüsse, z.B. in bezug auf die Verrechnungspreise, den Beschäftigungsgrad und
die Kostenverteilung.
Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher:
Piero Gradenigo, Le Molle, Volume I: Struture degli
Acciai, Volume II: Tecnologia delle Molle, Volume III: Collaudo delle Molle, Volume
IV: Calcolo delle Molle. Preis des Bandes: 35 bzw. 30 L.
S. Lattes & C. Editori, Torino.
Ewald Pertz, Die Bestimmung der Baustoffdämpfung nach dem
Verdrehungsausschwingverfahren (Heft 91 der Sammlung Vieweg). Preis geh. 3,60 RM.
Friedr. Vieweg & Sohn, A.G., Braunschweig, 1928.
L. I. Kaiser, Der Technische Zeichner. Preis 2,50 RM.
Beuth-Verlag, Berlin S. 14.
Georg Schluck, Chemisch-technisches Taschenlexikon. Preis
2,– Sch. (Tagblatt-Bibliothek Nr. 606/610.) Steyrermühl-Verlag, Wien, 1928.
Ernst Schleiermacher, Wasserabfluß durch Stollen.
Untersuchungen aus dem Flußbaulaboratorium der Techn. Hochschule zu Karlsruhe. Preis
5,50 RM. R. Oldenbourg, München, 1928.
K. Gottwein, Kühlen und Schmieren bei der
Metallbearbeitung, 2. neubearb. Aufl. (AWF-Schrift 205.) Preis 6,– RM. VDI-Verlag,
G. m. b. H., Berlin, 1928.
Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Bauingenieurwesen
1927. Preis 12,– RM. VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin, 1928.
Jahrbuch der deutschen Braunkohlen-, Steinkohlen-, Kalk- und
Erz-Industrie 1928 (19. Jahrg.). Preis geb. 16,– RM. Wilhelm Knapp,
Halle-S.
Lehrbuch des Maschinenbaues. 2.–4. Aufl. Herausgegeben
von Esselborn. II. Band. Preis geh. 21,–, geb. 24,50 RM. Wilhelm Engelmann, Leipzig,
1928.
J. Bischoff, Handelswichtige anorganische Chemikalien.
Preis geh. 12,–, geb. 13,50 RM. Dr. Max Jaenecke, Leipzig, 1928.
E. Meyer, Personenkraftwagen und Krafträder. Ausgabe III
der „Deutschen Kraftfahrzeug-Typenschau“. Preis 2,– RM. Verlag der Deutschen
Motor-Zeitschrift, G. m. b. H., Dresden A. 19.
G. de Thierry, Ludwig Franzius (Deutsches Museum,
Abhandlungen und Berichte). Preis 1,–RM. VDI-Verlag, G.m.b.H., Berlin NW 7.
1928.
Paul Trommsdorff, Die Bibliotheken der deutschen
Technischen Hochschulen. Preis 2,50 RM. VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin NW 7.
1928.
Hermann Tellers, Ueber die Festigkeit einwandfreier
kegeliger Kolben. Preis 4,50 RM. VDI-Verlag, G. m. b. H., Berlin NW 7. 1928.
H. Bausch, Allgemeine chemische Technologie (Sammlung
Göschen Bd. 113). Preis 1,50 RM. Walter de Gruyter & Co., Berlin W 10.
G. Haberland, Elektrotechnische Lehrhefte Bd. IV:
Transformatoren und Wechselstrommaschinen (Bibl. d. ges. Technik Bd. 354). Preis
2,90 RM. Dr. Max Jaenecke, Leipzig, 1928.