Titel: Erklärung des dem Jak. Ransome, Eisengießer zu Ipswich, in der Grafschaft Suffolk, ertheilten Patentes auf gewisse Verbesserungen an Pflügen. Dd. 1. Juni 1816.
Fundstelle: Band 6, Jahrgang 1821, Nr. XLII., S. 250
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XLII. Erklärung des dem Jak. Ransome, Eisengießer zu Ipswich, in der Grafschaft Suffolk, ertheilten Patentes auf gewisse Verbesserungen an Pflügen. Dd. 1. Juni 1816. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXIII. Oktober 1821. S. 257. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Ransome's Verbesserungen an Pflügen. Ich erklaͤre, daß meine Erfindung in einer verbesserten Pflugschar und einem verbesserten Pflughaupte besteht, welche beide nach der unten zu beschreibenden Weise an einander befestigt werden muͤssen. Um jedoch den Gegenstand und die Vortheile meiner Erfindung deutlicher zu machen, muß ich die Art erklaͤren, nach welcher die Pflugscharen bisher gewoͤhnlich gebraucht und befestigt wurden. Der Pflug besteht im Allgemeinen aus dem Pflugkasten, aus dem Grindel, aus den Sterzen, aus der Griessaͤule, aus dem Kolter oder Seche, und dem Pflughaupte oder Hoͤfte mit den Laden und aus der Pflugschar (share, blade, wing, point). Meine Erfindung beschraͤnkt sich bloß auf die beiden lezten Theile, welche ich der Einfachheit wegen nur Pflughaupt und Pflugschar (share) nennen will: alle uͤbrigen Theile des Pfluges koͤnnen auf die gebraͤuchliche und gewoͤhnliche Weise, nach welcher man Pfluͤge aus gegossenem Eisen oder irgend einem anderen Materiale verfertigt, gemacht werden. Das Pflughaupt ist das Bodenstuͤk oder der Kasten des Pfluges, auf welchem derselbe ruht, und mit welchem er arbeitet, und dieses ist entweder gegen das Abnuzen mit einer beweglichen Platte, (slade) versehen, oder nicht. Die Pflugschar ist derjenige Theil, welcher den Boden horizontal durchschneidet, und denselben auf die Griessaͤule wirft, nachdem er durch das Sech senkrecht von einander getheilt wurde. Nach der gewoͤhnlichen Verfertigungsart der Pfluͤge pflegt man die Pflugschar vorne an dem Pflughaupte, oder an demjenigen Theile, der den Pferden am naͤchsten liegt entweder so zu befestigen, daß man eine Muͤndung oder Hoͤhlung in dem Pflughaupte anbringt, und den Griff oder Schenkel der Pflugschar in denselben einsenkt, oder daß man eine Muͤndung oder Hoͤhlung in die Pflugschar macht, und die Spize oder Nase des Pflughauptes sich in einen Schenkel verschmaͤlern und in dieselbe sich einsenken laͤßt. Auf diese Weise ist in jedem der beiden Faͤlle die Pflugschar bloß eingepaßt, und damit sie besser haͤlt, schlaͤgt man, wenn es noͤthig ist, entweder einen Keil dazwischen, oder duͤnne Spaͤne Holzes, oder man nimmt Papierlagen oder andere weiche Koͤrper, so daß man, sobald etwas an der Pflugschar fehlt oder bricht, oder sie ganz abgenuͤzt ist, dieselbe herausnehmen und eine neue einsezen kann. Die Folge dieser Einfuͤgung ist, daß, wenn die gegossene Pflugschar abgenuͤzt ist, in einigen Faͤllen mehr als zwei Drittel des urspruͤnglichen Gewichtes derselben unnuͤz werden, vorzuͤglich wegen des Metalles, welches zur Bildung des Schenkels und der Hoͤhlung erfordert wird, und daß die Pflugschar zu nichts mehr taugt, wenn man ihr nicht eine neue Schneide geben, und sie durch Niete, Schrauben oder Schwalbenschweife wieder befestigen kann; und wenn sie aus geschlagenem Eisen ist, so muß sie umgeschmiedet, neu gestaͤhlet werden, und bei allen diesen Operationen geht nicht bloß Geld, sondern, was noch mehr und haͤufiger ist, auch Zeit verloren. Meine Erfindung soll diese Nachtheile beseitigen: sie besteht in Folgendem. Ich verfertige meine Pflugschar aus Gußeisen oder aus geschlagenem Eisen oder aus Stahle oder irgend einem aͤhnlichen Materials und gebe derselben eine solche Form und Gestalt in Hinsicht ihrer Schneide, daß sie fuͤr den Boden, in welchem sie arbeiten soll, am besten taugt, was aber hier nicht beschrieben werden darf, indem es bekannt genug ist und nach dem Wunsche desjenigen, der sie braucht, verfertigt werden kann. Meine Pflugschar ist in dieser Hinsicht von den bisher gebraͤuchlichen in nichts verschieden; ihr Hintertheil jedoch, oder der dikere Theil derselben ist entweder gerade oder gekruͤmmt und so geformt, daß er zwischen zwei Klappen paßt, und darin befestigt werden kann, wie ich sogleich beschreiben werde. Diese Klappen bestehen aus zwei Stuͤken Metall, wovon das eine uͤber jenen Theil der Pflugschar weglaͤuft, welcher von denselben gehalten werden soll, der andere unter demselben, und beide so, daß, wenn sie mit Gewalt gegen einander gezogen werden, sie die Pflugschar wie eine Schraube klemmen und festhalten. Die eine dieser Klappen kann entweder einen Theil des Pflughauptes bilden, und aus einem Stuͤke mit demselben verfertiget, oder besonders gearbeitet und daran befestigt werden, waͤhrend die andere beweglich ist, und es ist gleichguͤltig, ob die obere oder die untere Klappe beweglich ist, nur ist dieß noͤthig, daß sie beide ihrem Zweke entsprechen, und die Pflugschar haltbar und fest einklemmen, und weder ihrer Form noch ihrem Umfange nach den freyen Durchgang der Pflugschar durch den Boden hindern. Doch dieß kann nicht so leicht durch Worte beschrieben, als durch Zeichnungen und durch Erlaͤuterungen derselben, die hier folgen, dargestellt werden, auf welche ich hiermit verweise. In jedem Falle bediene ich mich, um diese beweglichen Stuͤke oder Klappen anzuziehen, und zusammenzuhalten und die Pflugschar einzuklemmen der Buͤgel mit eingesenkten Keilen und Koͤpfen (die ich jedoch nicht als meine Erfindung in Anspruch nehme), obschon auch Schraubenbolzen in dieser Hinsicht angewendet werden koͤnnen, die aber weniger einfach und bequem sind. Die Buͤgel und Keile nebst ihrer Anwendung und Lage so wie der verschiedenen Theile, und die Benennungen, durch welche ich sie bezeichne, werden die beigefuͤgten Zeichnungen verstaͤndlich machen. Erklaͤrung der Zeichnungen. NN. 1, 2, 3, 4 und 5, Tab. IV. zeigt meine Pflugschar von oben in ihren verschiedenen Formen. NN. 6, 6, 6, sind Durchschnitte der Pflugscharen, wie man sie unter verschiedenen Umstaͤnden brauchen kann. NN. 1, 2 oder 3 und 7 sind Durchschnitte von 4 und 5, nach der Linie AB genommen. Die blau gemahlten TheileDie in der Zeichnung gewahlten Theile dieser Erklaͤrung sind in dem Kupferstiche schraffirt. A. d. O. stellen in allen diesen sieben Figuren jenen Theil der Pflugschar dar, welcher zwischen den oberen und unteren Klappen festgehalten oder eingeklemmt wird. In NN. 1, 2 und 3 steigt dieser Theil so weit herab, daß er eine Aushoͤlung bildet mit Schwalbenschweifen an beiden Enden, wie in 1 und 2, oder ohne Schwalbenschweif, wie in 3, um das Ende der oberen Klappe aufzunehmen, welches auf diese Weise gegen das fruͤhere Abnuͤzen desselben, welches sonst statt haben wuͤrde, geschuͤzt ist, obschon die Pflugschar auch ohne solche Aushoͤlung und Schwalbenschweife festgehalten werden kann, wie Fig. 4, 5 und 7 zeigt. Der in N. 8 roth gemahlte Theil stellt die obere Klappe von oben gesehen dar, wenn sie mit dem Pflughaupte aus einem Stuͤke gemacht ist. Das vordere Ende derselben a paßt in oder auf den blau gefaͤrbten Theil der Pflugschar. b ist eine Aushoͤlung zur Aufnahme der Nase oder des Endes der Griessaͤule. c das Loch, durch welches der Bolzen oder das Band laͤuft, wodurch die obere und untere Klappe an einander gezogen und verbunden werden. Die punktirten Linien dd zeigen die Richtung des Loches, durch welches der Keil laͤuft, welcher den Bolzen festhaͤlt. N. 9 zeigt N. 8 von der Landseite. Die Linie cc zeigt die Richtung des Loches fuͤr den Bolzen, waͤhrend das Loch fuͤr den Keil bei d offen ist. Die nicht gefaͤrbten Theile von 8 und 9 zeigen das Pflughaupt mit seinen gewoͤhnlichen Bolzenloͤchern und Ausschnitten. Was die unteren Klappen betrifft, sehe man NN 12, 13 und 14. Die unteren Klappen unterscheiden sich bloß durch den gekruͤmmten Theil g von einander, welcher in korrespondirender Form mit der oberen Klappe, mit welcher er laufen soll, gemacht werden muß. N. 10 zeigt die obere Klappe von oben, wie sie an dem eisernen Pflughaupte befestigt werden kann, und N. 11 stellt dieselbe von der Seite dar. Die punktirten Linien zeigen die Dike des Metalles im Durchschnitte zugleich mit den Loͤchern e und f, durch welche sie an den Pflug befestigt werden kann. a, b, c und d zeigen dieselben Theile, wie in Fig. 8 und 9. N. 12 ist die Landseite der unteren Klappe, die ganz gelb gefaͤrbt ist, und die so gebildet werden kann, daß sie mit der oberen korrespondirt, wie in der Zeichnung, oder die, wo sie mehr Staͤrke gewaͤhren soll, auch hoͤher gefuͤhrt werden kann. g ist das Ende, welches unter jenen Theil der Pflugschar eintritt, der blau gefaͤrbt ist, um denselben fest zu halten oder zu kneipen. h ist das Loch, durch welches der Keil in den Bolzen geht, welcher die Klappen zusammen haͤlt, oder zusammen zieht. N. 13 Querdurchschnitt des Loches h in N. 12; h das Loch fuͤr den Keil, und i das eingesenkte Loch fuͤr den Kopf des Bolzens. N. 14 ist N. 12 von oben. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde. N. 15 ist die Landseite des Pflughauptes, wenn die untere Klappe aus einem Stuͤke mit demselben gemacht und die obere Klappe beweglich ist. N. 16 stellt N. 15 von oben dar. In N. 15 und 16 zeigen die ungefaͤrbten Theile, wie in 8 und 9 das gewoͤhnliche Pflughaupt, was folglich nicht in diesem Patente mitbegriffen ist. N. 17 stellt die obere Klappe von oben und 18 von der Landseite dar, wenn sie beweglich ist. Die Buchstaben in 15, 16, 17 und 18 bezeichnen dieselben Theile, wie in den uͤbrigen Figuren. N. 19 stellt die untere Klappe von oben dar, wenn sie an dem Pflughaupte befestigt werden soll: die Anpassung derselben erhellt aus der Vergleichung mit N. 16, indem der Theil k unter dem Haupte hinlaͤuft, an welches er durch die Loͤcher ll mittelst Bolzen befestigt wird. N. 20 stellt N. 19 von der Landseite dar. Die punktirten Linien zeigen einen Laͤngen- und senkrechten Durchschnitt durch die Mitte von 19. Die bewegliche obere Klappe 17, 18 paßt eben so gut zu 19 und 20, als zu 15 und 16. N. 21 ist eine andere Form einer beweglichen Oberklappe, welche sich wie 17 und 18 anpassen laͤßt; nur ist der Theil, welcher die Pflugschar haͤlt, hier gerade, um fuͤr Pflugscharen zu passen, welche an ihrem Hintertheile, wie 2 und 5 gestaltet sind.: N. 22 zeigt die obere und untere Klappe von oben, mit der Pflugschar zwischen denselben, so wie sie zusammengefuͤgt werden, wenn man damit arbeiten will. N. 23 ist ein Laͤngen- und Vertical-Durchschnitt durch die Mitte von 22 nach der Linie CD, wodurch die Weise erhellt, nach welcher die Pflugschar in die Klappen eingesezt ist, und durch den Bolzen (dessen Richtung die punktirten linien zeigen, cc) und durch den Keil, dessen Loch man in der oberen Klappe bei d sieht, festgehalten wird. Die punktirten Linien bei m zeigen die Fortsezung des Pflughauptes, an welchem die obere Klappe entweder durch Keile, oder durch Ringe und Bolzen nn befestigt gedacht wird. Die punktirten Linien bei o zeigen die Nase der Griessaͤule. N. 24 ist ein verticaler Querdurchschnitt von 23, dort wo der Keil durch den Ring oder durch den Bolzen geht. N. 25 ist ein aͤhnlicher Querdurchschnitt der Klappen 16 und 17, wo man die untere Klappe als aus einem Stuͤke mit dem Pflughaupte verfertigt oder an demselben befestigt annimmt, waͤhrend die obere beweglich ist, um die Pflugschar zu wechseln. N. 26 ist ein Entwurf des Ringes, Bolzens und Keiles zum Zusammenziehen der oberen und unteren Klappe und zum Einsperren der Pflugschar zwischen denselben. N. 27 ist der Maßstab in Fuß und Zoll, nach welchem diese Theile gezeichnet sind: ich beschraͤnke mich jedoch nicht auf diese einzelnen Groͤßen. Verschiedener Boden und verschiedene Ortsverhaͤltnisse koͤnnen verschiedene Laͤngen und Breiten an diesen Theilen fordern; der Maßstab ist hier bloß als Fuͤhrer bei der Vergleichung dieser verschiedenen Theile im Allgemeinen gegeben. Jene Theile, welche hier bloß im Umrisse (contour) erscheinen, liegen außer dem ausschließenden Rechte meines Privilegiums, und sind hier bloß angedeutet um die Weise zu zeigen, nach welcher diejenigen Theile, auf welche ich mein Patentrecht in Anspruch nehme, und welche in der Zeichnung colorirt sind, daran befestigt werden. Urkunde dessen etc.

Tafeln

Tafel Tab. IV
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