| Titel: | Erklärung des dem Wilh. Aldersey, Gentleman zu Homerton, in der Pfarre Hackney, Grafschaft Middlesex, ertheilten Patentes auf eine Verbesserung an Dampf- und anderen Maschinen, bei welchen man sich des Winkelhebels bedient. Dd. 3. Februar 1821. | 
| Fundstelle: | Band 6, Jahrgang 1821, Nr. LVIII., S. 353 | 
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                        LVIII.
                        Erklärung des dem Wilh. Aldersey, Gentleman zu Homerton, in der Pfarre Hackney, Grafschaft Middlesex, ertheilten Patentes auf eine Verbesserung an Dampf-
                           und anderen Maschinen, bei welchen man sich des Winkelhebels bedient. Dd. 3. Februar 1821.
                        Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXXXII. September 1821. S. 193.
                        Mit Abbildungen auf Tab. V.
                        Ueber Verbesserung an Dampf- und anderen Maschinen.
                        
                     
                        
                           Ich erklaͤre, daß meine Erfindung in der folgenden
                              Beschreibung und in den beigefuͤgten Zeichnungen deutlich beschrieben und
                              dargestellt ist; naͤmlich: statt eines sich drehenden Winkelhebels und einer
                              Verbindungsstange, um ein Flug- oder anderes Rad oder Raͤderwerk einer
                              Maschine, welcher ich eine umwaͤlzende Bewegung mittheilen will, mit der
                              bewegenden Kraft in Verbindung zu sezen, welche von der Art seyn muß, daß sie, wie
                              die Dampfmaschine eine abwechselnde Bewegung hervorbringt, verbinde ich beide
                              entweder unmittelbar, oder mittelst eines Balkens, oder mittelst Zahnraͤder
                              oder Ausschnitte von Raͤdern und eines Gestelles, welches einen doppelten
                              Sperrhaken oder ein Paar Sperrhaken besizt, welche gleichfalls eingekerbt oder
                              gezaͤhnt sind, alles stark genug um der Kraft der Maschine, oder der Last,
                              welche sie zu uͤberwaͤltigen hat, zu entsprechen. Die Form und
                              Stellung dieser Raͤder gegen einander ist in der beigefuͤgten
                              Zeichnung deutlicher zu erkennen, in welcher Taf. V. Fig. 1. A
                                 
                              den Theil einer Achse
                              darstellt, welcher eine umwaͤlzende Bewegung mitgetheilt werden soll. Ein
                              Flugrad BB ist in der Zeichnung an dem
                              entgegengesezten Ende der Achse angebracht: dieses Rad kann angestekt werden, oder
                              nicht, je nachdem man es fuͤr die Maschine noͤthig findet; es macht
                              aber keinen Theil meiner Erfindung aus, und ich ziehe den Gebrauch desselben nur
                              deßwegen vor, weil es die Bewegung mehr gleichfoͤrmig macht, und behalte es
                              daher auch in allen jenen Faͤllen, in welchen es ehevor angewendet wurde. An
                              irgend einer schiklichen Stelle der Hauptachse A
                              befestige ich ein metallnes Rad, dessen Zaͤhne wie an einem Stellrade gebaut
                              sind. Die Lage dieses Stellrades zeigt die Figur in C.
                              Dieses Rad muß an der Achse, an welcher es zu stehen kommt, so stark befestigt
                              werden, sey es nun durch ein vierekiges Gefuͤge oder auf was immer
                              fuͤr eine Weise, daß es sich durchaus nicht drehen oder bewegen kann, ohne
                              die Achse zugleich mit zu drehen, oder zu bewegen. Auf jeder Seite dieses Stellrades
                              bringe ich zwei Zahnraͤder oder Triebstoͤke an, welche von
                              groͤßerem Durchmesser sind, als besagtes Stellrad, und zugleich stark genug,
                              jeden Widerstand der Maschine zu gewaͤltigen. Diese beiden lezten
                              Raͤder sind in D und E dargestellt, und haben eine abwechselnde Bewegung auf der Achse, mit
                              welcher sie gleichen Mittelpunkt der Bewegung, so wie das Stellrad, besizen. Sie
                              sind aber nicht auf dieser Achse befestigt, sondern koͤnnen sich frey auf
                              derselben umher bewegen. In dieser Hinsicht werden auch jene Theile der Achse, um
                              welche sie laufen, vollkommen glatt und cylindrisch abgedreht, und die
                              Mittelloͤcher dieser Raͤder so vorgerichtet, daß sie genau auf dieses
                              cylindrische Lager passen. Die Raͤder D und E muͤssen ferner so nahe neben dem Stellrade C stehen, daß kaum das eine ohne das andere sich frey
                              und ohne alle Reibung bewegen kann, welcher man entweder durch Bukeln, Schultern,
                              Waͤscher, Schluͤssel, Stifte oder auf andere bekannte Art vorbeugt, sey es nun, daß
                              man diese Hilfsmittel an oder auf der Hauptachse A, oder
                              an der inneren oder aͤußeren Seite der beiden besagten Raͤder D und E, oder an dem
                              Stellrade C anbringt. i ist
                              ein Sperrhaken, Stellhaken, oder eine Klinke innenwendig in dem Rade D stark und so befestigt, daß er sich drehen und einen
                              Theil eines Kreises beschreiben, und sein aͤußeres Ende, welches sich in
                              demselben bewegt, in die Zaͤhne des Stellrades C
                              einfallen und einen Zahn desselben ergreifen kann. k ist
                              eine Feder, gleichfalls innenwendig in dem Rade D
                              befestigt, welche auf den Ruͤken oder auf die aͤußere Seite des
                              Stellhakens druͤkt, und so die gehoͤrige und geeignete Wirkung
                              desselben zwischen diesen Zaͤhnen sichert. Ein aͤhnlicher Sperrhaken
                              oder Klinke, und eine aͤhnliche Feder ist auf dieselbe Weise auch in dem Rade
                              E angebracht, kann aber in der angefuͤgten
                              Zeichnung wegen der Undurchsichtigkeit des Rades nicht dargestellt werdenDer Uebersezer findet auch l und k nicht im Originale. A. d. Ueb.. Man wird nun einsehen, daß, wenn die Raͤder D und E sich mehr als ein Drittel oder Viertel
                              in entgegengesezter Richtung drehen sollen, die Sperrhaken und Federn leer laufen,
                              oder in Beruͤhrung mit einander kommen, selbst wann sie an entgegengesezten
                              Punkten in beiden Raͤdern befestigt sind; und daß daher das Stellrad C von hinlaͤnglicher Dike oder Weite seyn muß, um
                              den Sperrhaken der beiden Raͤder D und E zwischen seinen zwei entgegengesezten Seiten
                              aufzunehmen, so daß es niemals die Moͤglichkeit gestattet, daß diese beiden
                              Sperrhaken, oder die Bolzen, Stifte oder andere Vorrichtungen, durch welche sie an
                              den Seiten der beiden Raͤder D und E angebracht sind, mit einander in Beruͤhrung
                              kommen; in einigen Faͤllen wird es daher gut seyn, das Stellrad selbst weiter und diker zu
                              machen, als noͤthig, weil dadurch die Raͤder D und E an der Hauptachse in jeder beliebigen
                              Entfernung von einander gestellt und angebracht werden koͤnnen, und man auf
                              die Weise leicht zu den Sperrhaken und Federn gelangen kann, wenn es noͤthig
                              ist sie zu oͤlen, oder auszubessern. FF ist ein starkes Gestell aus Holz gezimmert, oder aus Metall oder aus irgend
                              einem anderen schiklichen Materiale; es kann aus einem oder aus mehreren
                              Stuͤken und entweder in der in der Zeichnung vorgestellten Form oder
                              kreisfoͤrmig oder elliptisch oder auf eine andere Art sich endend, wohl auch
                              an einem Ende ganz offen verfertigt werden. Ein Ende dieses Gestelles, wie bei G, kann durch ein Nußgefuͤge oder auf irgend
                              eine, andere schikliche Weise mit dem Ende des Balkens oder Hebels verbunden werden,
                              welcher durch die Dampfmaschine oder durch irgend eine andere bewegende Kraft in
                              eine abwechselnde geradelinige Bewegung gebracht werden soll. Oder, wenn man
                              annimmt, daß die Zeichnung umgekehrt waͤre, kann H die Staͤmpelstange einer Dampf-Maschine seyn, welche auf
                              diese Weise unmittelbar ohne Dazwischenkunft eines Balkens, paralleler Bewegungen,
                              oder irgend eines jener Theile, welche viele Reibung oder Traͤgheitskraft an
                              der Maschine erzeugen, auf ihr Werk wirkt. Dieses ganze Gestell bewegt sich
                              abwechselnd auf und nieder, und kann, in dieser Bewegung durch die Seitenbalken oder
                              Stuͤke IIII erhalten werden, welche
                              noͤthigen Falles auch mit Reibungsrollen oder an denselben angeblachten
                              Raͤdern zur Verminderung der Reibung versehen seyn koͤnnen; oder, wenn
                              es mit einem Apparate zu paralleler Bewegung verbunden oder so vorgerichtet ist, daß
                              es in geradeliniger Richtung sich auf und nieder bewegt, kann das Ganze durch die
                              Staͤmpelstange selbst geleitet werden, oder durch zwei oder drei, wie II
                              gestellte Stangen, welche ober und unter dem Gestelle angebracht sind; wie z.B. eine
                              bei H, und eine oder zwei, die in die Loͤcher bei
                              LL passen: das Ganze muß dann so vorgerichtet
                              seyn, daß es durch Stellloͤcher in dem Gestelle auf und nieder gleitet. Wenn
                              aber das Gestell in der Form arbeiten soll, in welcher es hier gezeichnet, und nicht
                              an dem Apparate zur Parallelbewegung mittelst des Balkens verbunden ist, und nicht
                              eine gerade Bewegung auf- und abwaͤrts hat, dann muß es durch Rollen
                              in seiner Lage erhalten werden, und die Freyheit haben zu streifen, so daß es etwas
                              aus die Seite gehen kann, was uͤbrigens seiner Wirkung nicht schaden wird.
                              Dieses Gestell ist wegen zweier gezaͤhnter Stangen da, wovon die eine bei K frey und ganz, die andere bei M nur theilweise mit ihren Zaͤhnen sichtbar ist. Diese
                              gezaͤhnten Stangen stehen nicht einander gegenuͤber, sondern sind so
                              in dem Gestelle angebracht und befestigt, oder aus einem Stuͤke mit dem
                              Gestelle selbst verfertigt, daß sie genau in die Zaͤhne oder Kerben der zwei
                              Raͤder D und E
                              passen; so greift die gezaͤhnte Stange K in die
                              Zaͤhne des Rades D, waͤhrend M in E eingreift. Die Folge
                              davon ist, daß, sobald das Gestell und die gezaͤhnten Stangen entweder
                              auf- oder abwaͤrts bewegt werden, und dieß entweder hoch oder tief,
                              die beiden Raͤder D und E gleichfoͤrmig, aber in entgegengesezter Richtung, umgetrieben
                              werden; denn waͤhrend das eine sich rechts bewegt, muß das andere sich links
                              drehen, und umgekehrt, und dieß aus dem Grunde, weil die gezaͤhnten Stangen
                              sich auf entgegengesezten Seiten der Achse befinden, welche umgedreht werden soll.
                              Und da diese Raͤder diese entgegengesezte Bewegung erhalten, so ist es
                              offenbar, daß der eine Stellhaken des einen Rades auf die Zaͤhne der einen
                              Seite des Stellrades stossen, und so auf dieselben wirken wird, daß er dasselbe
                              umtreibt, waͤhrend der andere Stellhaken des anderen Rades auf der
                              entgegengesezten Seite des Stellrades sich von diesem in einer solchen Richtung
                              zuruͤkzieht, daß er nicht mehr auf die Zaͤhne wirken kann; und folglich muß
                              das Gestell, es mag auf- oder niedergezogen werden, stets die Wirkung
                              hervorbringen, daß das Stellrad, und folglich auch die Achse, an welcher dasselbe
                              auf die obenbeschriebene Weise befestigt ist, umgedreht wird. Der Stoß, den das
                              Gestell FF mittheilt, mag stark oder schwach seyn
                              (wenn er nur so stark ist, daß er den Stellhaken uͤber einen einzigen Zahn
                              des Stellrades fuͤhrt) die Wirkung wird stets und ununterbrochen dieselbe
                              seyn. Dieß ist der Grundsaz, auf welchem meine Erfindung beruht, und dessen
                              Anwendung bei dem einzelnen Falle und in der Form, wie oben angenommen wurde, nicht
                              mißverstanden werden kann: es wird aber zugleich jedem Mechaniker einleuchtend seyn,
                              daß eine Menge verschiedener Formen und Anwendungen hier moͤglich ist. So
                              kann z.B. das Gestell, statt daß es sich senkrecht bewegt, in eine horizontale, ja
                              sogar in eine schiefe Lage gebracht werden, und die Kraft kann folglich von oben,
                              von unten, oder von der Seite wirken. Die Vortheile, welche diese Erfindung bei
                              Verwandlung einer abwechselnden geradelinigen Bewegung in eine umwaͤlzende
                              vor einem gewoͤhnlichen Winkelhebel voraus hat, dessen man sich
                              gewoͤhnlich zu dieser Absicht bedient, sind 1stens, daß die bewegende Kraft,
                              welche hier stets an dem Ende des Halbmessers der Raͤder D und E angebracht wird,
                              stets gleichmaͤßig wirkt, und nicht mit jenem großen Verluste und jener
                              Ungleichheit verbunden ist, welche bei einem Winkelhebel unvermeidlich wird, wo die
                              Hebelkraft von o, auf welchem sie am Mittelpunkte ist,
                              schnell bis zum Maximum steigt, wenn sie mit der Verbindungsstange einen rechten
                              Winkel bildet. 2tens, daß es bei vielen Maschinen nothwendig ist, daß die Hauptachse
                              sich stets nach einer Richtung drehe, welches bei einem Winkelhebel nicht immer
                              moͤglich ist, durch meine Erfindung aber sicher und leicht bewerkstelligt
                              wird. 3tens kann die Kraft gleich vorteilhaft oben oder unten oder auf der Seite angebracht werden,
                              ohne jener Genauigkeit bei der Einrichtung zu beduͤrfen, welche bei dem
                              Winkelhebel noͤthig ist. 4tens endlich ist bei dem Winkelhebel immer
                              staͤte und gleiche Quantitaͤt der Bewegung oder Laͤnge des
                              Stoßes bei jedem Wechsel der treibenden Kraft noͤthig, wenn eine umdrehende
                              Bewegung hervorgebracht werden soll; meine Erfindung theilt aber eine solche
                              Bewegung mit, wenn auch die treibende Kraft unregelmaͤßig ist, oder sich in
                              ihrer Bewegung veraͤndert. Ich bin daher durchaus nicht an irgend eine
                              besondere Laͤnge des Stoßes gebunden, und da mein Stellrad, so wie das Rad
                              D und E, nicht in
                              demselben Verhaͤltnisse seines Durchmessers zu der Laͤnge des Stoßes
                              steht, wie der Winkelhebel, so kann ich die Groͤße derselben nach Belieben
                              vermehren oder vermindern, und dadurch nicht bloß die Schnelligkeit meiner Maschine
                              aͤndern, sondern auch die bewegende Kraft in verschiedener Entfernung von dem
                              Mittelpunkte der Achse A anbringen, was vielen Vortheil
                              in der Anwendung gewaͤhrt. Es kann jedoch in manchem Falle nothwendig seyn,
                              den Stoß der Dampfmaschine oder der treibenden Kraft, an welcher meine Erfindung
                              angebracht werden soll, zu beschraͤnken, oder zu bestimmen, und ebenso auch
                              die Richtung, nach welcher die Hauptachse sich drehen muß, zu veraͤndern:
                              beides laͤßt sich ohne alle Schwierigkeit auf folgende Weise bewerkstelligen.
                              Um den Stoß zu beschraͤnken oder zu bestimmen, wird es nothwendig die
                              Bewegung des Gestelles FF zu beschraͤnken
                              oder zu bestimmen, und dieß bringe ich dadurch zu Stande, daß ich entweder irgend
                              einen Theil des Gestelles mittelst einer gewoͤhnlichen schwingenden
                              Verbindungsstange mit einem Winkelhebel und einem Flugrade verbinde, wie die
                              punktirten Linien in der Zeichnung bei NNN zeigen;
                              oder, wo ein Balken noͤthig ist, verbinde ich einen Theil desselben mit einem
                              solchen Winkelhebel und Flugrade, wodurch in jedem Falle die Laͤnge des
                              Stoßes der Maschine beschraͤnkt und bestimmt und dem Stoße jener Maschine
                              angepaßt wird, an welcher dieselbe angebracht werden soll. Wenn es noͤthig
                              ist die Richtung der Bewegung zu aͤndern oder umzukehren, so nehme ich ein
                              paar Stellraͤder, d.h., als Zugabe zu dem diken und weiten Stellrade D, welches sich zwischen den zwei Raͤdern D und E befindet, nehme ich
                              zwei andere Stellraͤder, welche entweder gleichen Durchmesser mit C haben koͤnnen oder nicht, aber eben so stark
                              seyn muͤssen: an diesen beiden hinzugefuͤgten Raͤdern
                              muͤssen aber die Spizen ihrer Zaͤhne nach der entgegengesezten Seite
                              von jenen in C hingekehrt seyn, und außen oder an der
                              aͤußeren Seite D und E angebracht werden, wie Fig. 2. zeigt, welche
                              einen Laͤngen-Durchschnitt der Raͤder an der Hauptachse
                              darstellt mit einem Centralstellrade und mit zwei aͤußeren oder verkehrt sich
                              drehenden Stellraͤdern. Dieselben Buchstaben bezeichnen in dieser Figur
                              dieselben Gegenstaͤnde, wie in Fig. 1.; folglich stellt
                              hier A die Hauptachse vor; B
                              das Flug- oder Schwung-Rad an dem einen Ende derselben; C das Stellrad in der Mitte; D und E die zwei Zahnraͤder oder
                              Triebstoͤke D und E,
                              welche in die gezaͤhnten Stangen eingreifen (von welchen bloß eine bei K dargestellt ist); F ein
                              Theil des Gestelles zur Aufnahme der gezaͤhnten Stange; ii die Stellhaken oder Klinken, welche in das
                              Stellrad C eingreifen; k die
                              Federn, welche auf die Stellhaken druͤken; N und
                              O die beiden aͤußeren in entgegengesezter
                              Richtung laufenden Stellraͤder N und O, deren Zaͤhne in entgegengesezter Richtung von
                              jenen des Stellrades in der Mitte C laufen; p die Stellhaken oder Klinken, welche in dieselben
                              eingreifen, und welche folglich gegen eine andere Seite stehen als jene an der
                              anderen Seite desselben Rades, welche auf das in der Mitte befindliche Stellrad
                              wirken. Es ist offenbar daß, bei der Anwendung dieser Erfindung, die inneren
                              Stellhaken oder Klinken ii, und die
                              aͤußeren pp, wenn zweierley Raͤder
                              angebracht werden,
                              nie zu gleicher Zeit in Thaͤtigkeit seyn koͤnnen, weil dadurch die
                              Maschine gesperrt, und ihre Bewegung gaͤnzlich aufgehoben werden
                              wuͤrde. Es ist daher, wenn man eine entgegengesezte Bewegung hervorbringen
                              will, nothwendig, nicht bloß auf die Lage dieser Sperrhaken besonders aufmerksam zu
                              seyn, sondern auch auf die Form der Zaͤhne; denn in diesem Falle
                              duͤrfen die wirkenden Flaͤchen derselben nicht
                              uͤberhaͤngen, sondern muͤssen in der Richtung der Halbmesser
                              des Stellrades stehen, wie yz in Fig. 3.; indem es sonst
                              unmoͤglich seyn wuͤrde, die Spizen der Stellhaken oder Klinken aus den
                              besagten Zaͤhnen, wenn die Maschine in Thaͤtigkeit ist,
                              herauszuziehen, ohne das Rad zuruͤkzutreiben um sie aus denselben zu
                              loͤsen. Wenn aber die Maschine bloß nach einer Seite treiben soll, so bedarf
                              es dieser verkehrt bezaͤhnten Raͤder nicht, und diese Aufmerksamkeit
                              waͤre dann uͤberfluͤssig, weil die Maschine nicht falsch laufen
                              kann. Um jedoch, wo die doppelte Bewegung gebraucht werden muß, jedem Nachtheile
                              vorzubeugen, bediene ich mich eines excentrischen Hebels, der verschieden gebaut
                              seyn kann, der mir jedoch so, wie er in q, r, s
                              Fig. 3 und
                              4.
                              dargestellt ist, am einfachsten zu seyn scheint. Fig. 3. zeigt einen
                              solchen Hebel in groͤßerem Maßstabe von vorne nebst einem Theile des
                              aͤußeren Stellrades O, seinem Stellhaken oder
                              seiner Klinke, und der Feder pk, wie sie an der
                              aͤußeren Seite des Rades E befestigt ist, und der
                              Stellhaken p ist in Thaͤtigkeit auf die
                              Zaͤhne des Stellrades O dargestellt. Der innere
                              Stellhaken, oder jener, welcher an der anderen Seite des Rades E befestigt ist, und folglich in dieser Figur nicht
                              gesehen werden kann, ist mit rother Dinte bei i
                              gezeichnetIn dem Kupferstiche durch punktirte Linien. A. d. O., um die Lage desselben zu zeigen, in welcher er sich befinden muß, wenn der
                              aͤußere Stellhaken p
                              gesenkt oder in
                              Thaͤtigkeit ist: woraus erhellt, daß, wenn p
                              gesenkt ist, i erhoben und vollkommen außer dem Bereiche
                              der Zaͤhne des inneren Stellrades C stehen muß,
                              welches gleichfalls mit rother Dinte angedeutet ist. Die Art, wie diese Lagerung der
                              Stellhaken entsteht, wird einleuchtend seyn, wenn man den Bau des excentrischen
                              Hebels betrachtet, welcher aus einer cylindrischen Stahl- oder anderen Achse
                              q besteht, welches durch das Rad E in einem Loche laͤuft, in das dieselbe so
                              ziemlich genau paßt, und worin sie auf dem RiebeWir wissen den bekannten Ausdruk friction tight
                                    nicht besser zu geben. A. d. Ueb. laͤuft. Fig. 4. zeigt den
                              Durchschnitt eines Theiles des Rades E zugleich mit der
                              cylindrischen Achse des Hebels Q, und den beiden
                              excentrischen kleinen Sperrhaken oder Klinken r und s, welche auf vierekige Zapfen an den beiden Enden der
                              cylindrischen Achse q passen, und so befestigt sind, daß
                              der eine aufwaͤrts steht, waͤhrend der andere abwaͤrts geneigt
                              ist, wie man in beiden dieser lezten Figuren sieht. Aus der Lage dieser beiden
                              excentrischen kleinen Sperrhaken des Hebels in Fig. 3. erhellt, daß der
                              Sperrhaken p nicht in Thaͤtigkeit gesezt wird,
                              wenn der hervorstehende Theil r des vorderen kleinen
                              Sperrhakens niedergesenkt ist, weil er ihn nicht erreichen kann; wenn aber r niedergesenkt ist, wird der hervorstehende Theil s des inneren kleinen Stellhakens (hier mit rother Dinte
                              gezeichnet) aufwaͤrts stehen, und folglich den inneren Stellhaken oder die
                              Klinke i in die aufrechte Lage bringen, in welcher die
                              Zeichnung denselben darstellt. Wenn sich die Achse q um
                              die Haͤlfte dreht, wird die Lage der Stellhaken verkehrt, denn nun wird p aufgehoben und ausgeloͤset und i wird sich senken und in Thaͤtigkeit kommen. Der
                              vierekige Zapfen t an dem Ende der Achse q ist deßwegen vierekig, damit er mittelst eines
                              Schluͤssels, Spanners oder befestigten Hebels gedreht werden kann, und die
                              kleinen excentrischen Stellhaken werden durch kleine Zapfen oder Hervorragungen in
                              ihrer Naͤhe, sobald sie gedreht werden, in der gehoͤrigen Lage
                              erhalten: diese Zapfen fallen naͤmlich in correspondirende Vertiefungen an
                              der Unterseite der Sperrhaken ein, in welchen diese hierzu vorgerichtet sind. Die
                              Federn kk beugen dem Heraustreten der Zapfen aus
                              diesen Vertiefungen waͤhrend der Belegung der Maschine vor; eine kleine Kraft
                              jedoch, die auf die vierekigen Enden der Achse t, wirkt,
                              reicht zu, um sie aus denselben los zu machen, wenn die Zaͤhne des Stellrades
                              gehoͤrig, wie oben gesagt wurde, gebildet sind. Da die Vollkommenheit und
                              Sicherheit meiner Erfindung groͤßtentheils von der freien Bewegung der
                              Sperrhaken abhaͤngt, und zugleich von der Staͤrke derselben und der
                              Unmoͤglichkeit, los zu lassen, so brauche ich zuweilen bei jedem der beiden
                              Raͤder D und E zwei
                              Stellhaken, von welchen der eine außer Thaͤtigkeit gesezt werden kann, oder
                              nicht. Die Weise, wie dieselben in den Raͤdern D
                              und E befestigt werden muͤssen, verdient einige
                              Aufmerksamkeit: ich ziehe in dieser Hinsicht einen Bolzen vor, welcher mit einem
                              starken vierekigen Schenkel und einem Halse versehen ist, um dadurch fest in ein
                              Loch im Rade zu passen, so daß er ganz durch das Rad durchgehen, und mit einer
                              angeschraubten mit einem Stifte versehenen Niete, wodurch das Abschrauben desselben
                              unmoͤglich wird, an der aͤußeren Seite der besagten Raͤder
                              befestigt werden kann, waͤhrend der Sperrhaken selbst an einem
                              walzenfoͤrmigen hervorstehenden Ende dieses Bolzens sich dreht, wie x in Fig. 6 zeigt. Wenn die
                              Raͤder D und E aus
                              Gußeisen verfertigt sind, so kann an der Oberflaͤche derselben ein vertieftes
                              Lager, wie Fig.
                                 5 zeigt, angebracht werden, in welches das Hintertheil des Sperrhakens
                              paßt, so daß es daran eine Stuͤze findet, auf welcher es ruhen kann, wenn allenfalls der Bolzen,
                              um welchen der Haken sich dreht, sich beugen oder anfangen sollte nachzugeben. Die
                              Ansicht der Haupt-Achse und die Durchschnitte der Raͤder, wie A in Fig. 2 sie darstellt,
                              werden uͤber die Form derselben hinlaͤnglichen Aufschluß geben, so wie
                              auch uͤber die Weise, nach welcher die verschiedenen Raͤder aufgesezt
                              und gestellt werden muͤssen. Der mittlere Theil A, z.B. muß vierekig oder vielekig seyn, damit das mittlere Stellrad C darauf befestigt werden kann, und dieser Theil kann
                              diker seyn, als jeder andere Theil der Achse, so daß er Schultern fuͤr die
                              Raͤder D und E
                              bildet, damit diese darauf ruhen koͤnnen: die Theile vv hingegen muͤssen rund seyn oder walzenfoͤrmig, damit die
                              Raͤder DE sich auf denselben drehen
                              koͤnnen. Mehr Schulter ist hier nicht noͤthig, außer wenn die Bewegung
                              verkehrt werden soll, und in diesem Falle sind noch zwei vierekige oder vielekige
                              Theile ww, fuͤr die aͤußeren
                              Stellraͤder N, O noͤthig, damit diese
                              darauf befestigt werden koͤnnen. Diese Raͤder koͤnnen durch
                              Laufscheiben oder Waͤscher xx, in ihrer Lage
                              erhalten, und diese Waͤscher selbst koͤnnen entweder aufgeschraubt,
                              oder, was noch besser ist, durch Querkeil-Schluͤssel, die durch
                              dieselben durchgetrieben werden, wie die Figur zeigt, befestigt seyn. Die Zapfen yy muͤssen in jedem Falle cylindrisch geformt
                              werden, weil die Achse sich mittelst derselben in ihrem Zapfen-Lager drehen
                              muß. Ich binde mich jedoch nicht an diese Form der Achse, weil jeder Mechaniker
                              weiß, daß, man dieselbe auf verschiedene Weise abaͤndern, und der Achse auch
                              eine andere Einrichtung geben kann, ohne daß ihre Wirkung dabei litte: ich
                              beschreibe sie daher bloß als eine Form, die man annehmen kann. Aus demselben Grunde
                              kann man auch Ausschnitte von Zahnraͤdern statt der ganzen Raͤder DE waͤhlen, vorausgesezt, daß diese Ausschnitte
                              eine hinreichende Menge von Zaͤhnen enthalten um mit der Laͤnge des Stoßes im
                              Verhaͤltnisse zu stehen, den die Maschine erfordert. Auch das Gestell und
                              andere Theile der Maschine duͤrfen eben nicht nach der in der Zeichnung
                              gegebenen Form verfertigt, sondern koͤnnen so veraͤndert werden, wie
                              es die verschiedenen Umstaͤnde bei Anwendung derselben erfordern. Das Ganze
                              meiner Erfindung und alles, worauf ich fuͤr mich selbst, meine Bestellten und
                              Administratoren, und Verordneten in Kraft des oben theilweise angefuͤhrten
                              Patentes Anspruch mache, ist die Anwendung der Kraft und Bewegung der treibenden
                              Kraft an dem aͤußersten Ende des Halbmessers zweier Raͤder mittelst
                              der oben beschriebenen gezaͤhnten Stangen, und die Uebertragung dieser Kraft
                              und Bewegung auf die Haupt-Achse mittelst eines Stellrades und der
                              Raͤder D und E nebst
                              den Sperrhaken oder Klinken, wodurch eine gleichfoͤrmige und kraͤftige
                              Wirkung statt der wandelbaren und haͤufig unbedeutenden des Winkelhebels
                              hervorgebracht wird; und da dieß auf die oben beschriebene Weise und nach den
                              daselbst aufgestellten Grundsaͤzen sowohl bei großen als bei kleinen, bei
                              hoͤlzernen wie bei metallnen oder aus was immer fuͤr einem Materiale
                              verfertigten Maschinen geleistet werden kann, so ist es unnoͤthig die
                              Dimensionen der verschiedenen Theile oder Materialien zu beschreiben, deren ich mich
                              bediene, indem diese, so wie die Form und Einrichtung des Gestelles und der
                              Raͤder sich nach der Lage schiken muͤssen, in welcher sie angewendet
                              werden sollen, und folglich verschiedener Abaͤnderungen faͤhig sind.
                              Obige Beschreibung wird indessen jeden geschikten Werkmeister in den Stand sezen,
                              meine besagte Erfindung auf jeden ihm vorkommenden Fall anzuwenden.
                           Urkunde dessen etc.
                           
                        
                           
                           Bemerkungen des Patenttraͤgers.
                           Das Ziel, welches der Patenttraͤger bei dieser Erfindung sich vorstekte, ist,
                              die Bewegung gleichfoͤrmig zu machen, und vorzuͤglich die Kraft zu
                              ersparen, welche bei Dampfmaschinen so unnuͤz verloren geht, und auch bei
                              allen anderen Maschinen, bei welchen eine abwaͤrts, oder ruͤk-
                              und vorwaͤrts gehende Bewegung in eine kreisfoͤrmige verwandelt werden
                              muß. Die einfache Weise, auf welche dieses hier geleistet wird, wird, wie ich hoffe,
                              allen jenen, die solche Maschinen gebrauchen muͤssen, ein großes Desideratum
                              seyn, indem Ersparung an Kraft auch Ersparung an Kohlen, an Zugthieren ist, welche
                              bei dem steten Gebrauche einer Maschine mehr, kosten, als die Maschine selbst. Daß
                              diese Ersparung an Kraft durch diese Maschine wirklich hervorgebracht wird, wird
                              jenen hinlaͤnglich einleuchtend seyn, die Kenntnisse in der Mechanik besizen;
                              und um diejenigen hiervon zu uͤberzeugen, bei welchen dieß nicht der Fall
                              ist, habe ich folgende Figur (Fig. 7) beigefuͤgt,
                              durch welche die Wirkung eines gewoͤhnlichen Winkelhebels sinnlich
                              dargestellt wird.
                           Sezen wir c sey der Mittelpunkt der Bewegung eines
                              gewoͤhnlichen Winkelhebels, und of, of, der
                              Kreis, welchen sein sich drehendes Ende waͤhrend der Bewegung desselben
                              beschreibt. Wenn die Stange mit dem Winkelhebel so verbunden ist, daß sie entweder
                              von oben oder von unten wirkt, so wird sie durchaus keine Kraft besizen, den
                              Winkelhebel im Kreise zu bewegen, so lang sie in einer der beiden Lagen co und co sich befindet; sie
                              wird aber die moͤglich groͤßte Gewalt auf ihn in dem Augenblike
                              aͤußern, wenn sie in die Lagen cf, cf kommt. Die
                              Folge davon ist, daß, waͤhrend die Kraft den Winkelhebel noͤthigt,
                              sich von o nach f zu
                              bewegen, sie von Null zu ihrem Maximum fortschreiten muß. In dem naͤchsten
                              Viertel seiner Umdrehung, von f nach o, nimmt sie
                              wieder vom Maximum bis zu o ab, und so in jedem Viertel
                              seiner Umdrehung. Hie Kraft bleibt sich daher nie gleich, und wirkt in ihrer ganzen
                              Staͤrke nur dann, wann sie auf die beiden Punkte ff gelangt ist. Sezen wir die Kraft = 112 Pfunds so wird sie bei o zu Null, waͤhrend sie = 56 Pfund ist, wenn der
                              Winkelhebel sich in der Lage ch befindet, weil dann ihre
                              wirtliche Kraft auf den Punkt n wirkt, welcher gerade in
                              der Haͤlfte von cf liegt.
                           Liegt der Winkelhebel in f, so sind alle 112 Pfunde in
                              Thaͤtigkeit, und so zeigen die Figuren uͤber und unter der rechten
                              Seite des Halbzirkels die Zahl der wirklich in Thaͤtigkeit befindlichen
                              Pfunde, oder die wirklich in Thaͤtigkeit befindliche Kraft, welche 112
                              Pfunde, die bestaͤndig in Thaͤtigkeit sind, auf einen Winkelhebel in
                              den verschiedenen Lagen desselben aͤußern, waͤhrend die Figuren unter
                              der linken Seite des Halbzirkels den Verlust der Kraft in Pfunden bei dem Gebrauche
                              eines gewoͤhnlichen Winkelhebels ausdruͤken.
                           Man kann sagen, daß bei dieser Patent-Erfindung die beiden Zahnraͤder
                              D und E einen
                              Winkelhebel bilden, folglich diese Raͤder dem Kreise of, of, Fig. 7, aͤhnlich sind, und da die gezaͤhnten Stangen nur
                              bei den Punkten ff in die Raͤder wirken, so ist
                              es offenbar, daß ihre Wirkung gerade dort angebracht ist, wo sie am groͤßten
                              seyn muß, und dadurch, daß auf diese Weise aller Verlust an Kraft aufgehoben ist,
                              wird diese zugleich gleichfoͤrmig und staͤtig, indem sie bei keinem
                              Theile der Umdrehung groͤßer ist, als bei dem anderen.
                           Es waͤre uͤberfluͤßig noch einige Bemerkungen uͤber die
                              Vortheile, der Richtung, der Umdrehung, jede Sicherheit verschaffen, und dieselbe
                              noͤthigen Falles veraͤndern zu koͤnnen, beizufuͤgen,
                              indem diese jedem von selbst einleuchten werden, und bei dem Baue von DampfboͤthenWarum nicht auch bei dem Baue von Dampf-Kutschen, mit welchen man ohne
                                    Pferde faͤhrt, und die jezt in England, wie wir hoͤrten,
                                    gebaut werden? Die Englaͤnder werden ihre Dampf-Maschinen
                                    endlich noch so sehr miniaturisiren, daß man sie in die Absaͤze
                                    feiner Stiefel steken und so, ohne selbst den Fuß zu heben, wird gehen
                                    koͤnnen. Deß moͤgen sich unsre Podagristen freuen. A. d.
                                    Ueb. von der hoͤchsten Wichtigkeit seyn muͤssen. Wir hoffen, daß
                              der Apparat, durch welchen diese wohlthaͤtigen Wirkungen hervorgebracht
                              werden, so einfach, stark und so wenig dem Verderben ausgesezt ist, daß man beinahe
                              keine Einwendung gegen denselben wird aufzubringen vermoͤgen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
