Titel: | Verbesserte Tragblöke und Federn für Wagen. Von Hrn. F. C. Cherry, Thierwundarzte zu Clapham. |
Fundstelle: | Band 6, Jahrgang 1821, Nr. LIX., S. 368 |
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LIX.
Verbesserte Tragblöke und Federn für Wagen. Von Hrn. F. C. Cherry, Thierwundarzte zu Clapham.
Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures et Commerce im Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. Novemb. 1821. N. 234. S. 353.
Mit Abbildungen auf Tab. VI.
Hr. Cherry erhielt fuͤr diese Mittheilung die silberne Medaille.
Cherry's verbesserte Tragblöke und Federn für Wagen.
Da ich seit mehreren Jahren nur zu oft Gelegenheit hatte Zeuge
von den Maͤngeln zu seyn, welchen die verschiedenen Arten von Militaͤr
Transport-Fuhrwerken noch immer unterliegen, so richtete ich meine
Aufmerksamkeit auf die Erfindung eines Wagens, welcher zu den verschiedenen Zweken
des Militaͤr-Dienstes tauglicher und zugleich einfacher waͤre,
als die bisher gebraͤuchlichen Fuhrwerke.
Im Verfolge dieses Gegenstandes gerieth ich auf eine einfache Vorrichtung, welche
wenig kostet, und sich leicht an verschiedene Arten von Wagen, selbst im
buͤrgerlichen Leben, anbringen laͤßt. Sie besteht in einer Methode,
die gewoͤhnlichen Federn eines Wagens gegen allen Nachtheil von schwerer
Ladung vollkommen zu schuͤzen, ohne daß, bei leichterer Last, ihr freies
Spiel im Geringsten gehindert waͤre.
Die Staͤrke der an den Wagen gewoͤhnlich angebrachten Federn ist nach
einem beilaͤufigen Mitteldurchschnitte der Schwere der Last, welche gefahren
werden soll, berechnet, so daß, wenn die Last geringer ist, die Federn gar nicht,
oder nur sehr wenig nachgeben, waͤhrend eine schwerere Last, als diejenige,
fuͤr welche sie im Durchschnitte berechnet sind, ihre Elasticitaͤt
uͤberwaͤltigt, und ihre Wirkung gaͤnzlich aufhebt. Durch zu
starken Druk werden die Federn oͤfters gebogen, oder auf andere bleibende
Weise beschaͤdigt.
Diesen Nachtheilen zu entgegnen versucht man gewoͤhnlich Tragbloͤke von
Holz anzubringen, welche man so befestigt, daß sie die Wirkung der Federn
beschraͤnken. Der Nachtheil, welcher durch diese Beschraͤnkung der
Wirksamkeit der Federn entsteht, wird aber, bei leichter Last, durch die
haͤufigen Stoͤße und Schlaͤge, so oft naͤmlich diese
Tragbloͤke wirken, sehr fuͤhlbar: und wenn schwere Lasten gefahren
werden, so werden dadurch die Federn uͤberspannt, und leiden durch die
Kruͤmmung, in welcher sie bestaͤndig sich befinden, endlich so sehr,
daß die ganze Kraft der Elasticitaͤt, deren sie faͤhig sind,
daruͤber zu Grunde geht.
Als ich mich uͤber diesen Gegenstand erkundigte, versicherte man mir, daß
bereits ein um einen Mittelpunkt beweglicher Tragblok von einigen in derselben
Hinsicht angewendet wurde; es scheint mir indessen immer, daß selbst diese Methode,
welche indessen von derjenigen so ich jezt beschreiben werde, wesentlich verschieden
ist, nicht leicht auf eine einfache und erfolgreiche Weise angewendet werden kann,
indem sonst bewegliche Tragbloͤke allgemein seyn muͤßten.
Meine Vorrichtung gestattet sehr leicht volle Erreichung ihres Zwekes in Hinsicht der
Federn, wenn die Last gering ist, waͤhrend sie eben so leicht so gestellt
werden kann, daß von den Federn alle Gewalt, welche sie durch zu schwere Last
erleiden koͤnnten, abgehalten wird.
Diese veraͤnderte Stellung wird durch die einfache Wirkung eines horizontalen
Hebels erhalten, welchen man von einer Eke oder Seite des Wagens zur andern
fuͤhrt.
Die Vorrichtung, welche diesen Wechsel gestattet, besteht in zwei hoͤlzernen
Tragbloͤken, welche auf der oberen Flaͤche des Achsenlagers sich hin
und her schieben lassen, und in einer Verbindung dieser beweglichen
Tragbloͤke mit dem Hebel-Arme, durch welchen sie in Bewegung gebracht
werden.
Diese beweglichen Tragbloͤke werden auf der Achse durch duͤnne an der
Seite derselben befestigte eiserne Platten gehalten. Der Stuͤzpunkt des
Hebels ist ein in der Mitte der Achse befestigter Stift; eine kleine, an beiden
Enden bewegliche, eiserne Stange verbindet den Hebel und die Tragbloͤke
wechselseitig unter einander, so daß, wenn man den Hebel auf die eine Seite
druͤkt, die Tragbloͤke weiter auseinander geruͤkt werden,
zwischen die Achse und die Seitenstuͤke des Wagens kommen, und diesen auch
ohne Huͤlfe der Federn tragen, waͤhrend, wenn man den Hebel in
entgegengesezter Richtung zieht, die Tragbloͤke einander naͤher
kommen, von den Seitenstuͤken des Wagens entfernt werden, und,
unabhaͤngig von dem Widerstande der Federn, den ganzen Koͤrper des
Wagens frei herabsteigen lassen, bis die Seitenstuͤke die Oberflaͤche
der Achse beruͤhren.
Wenn die Last sehr schwer ist, werden die Tragbloͤke mittelst des Hebels unter
die Seitenstuͤke des Wagens geschoben, damit sie die volle Schwere derselben tragen, und, in
dieser Lage, durch Befestigung des Endes des Hebels erhalten. Wenn aber die Last
nicht groͤßer ist, als die Federn mit Sicherheit tragen koͤnnen, dann
laͤßt man den Wagen auf den Federn ruhen, und fuͤhrt den Hebel auf die
entgegengesezte Seite, wodurch die Tragbloͤke unter den Seitenstuͤken
des Wagens hervorgezogen und in dem Raume, welchen die Differenz der Dike der
Einfassung des Bodens und der Seitenstuͤke gibt, aufgenommen werden. Vermehrt
man die Dike der Seitenstuͤke an den Kanten, so koͤnnen auch die
Tragbloͤke diker seyn, und die Federn in jedem Maße ihre Thaͤtigkeit
erhalten.
Es ist offenbar, daß die hier beschriebene Vorrichtung manche Abaͤnderung
erlaubt, und daß man denselben Zwek auch durch andere Mittel erreichen kann.
Die einfache hier beschriebene Vorrichtung scheint in so weit ziemlich vollkommen,
sie laͤßt aber schwere Lasten ohne alle jene Vortheile, welche man von Federn
zu erwarten hat: Vortheile, uͤber welche es unnoͤthig waͤre,
hier Bemerkungen anstellen zu wollen. Ich versuchte daher die Federn so
einzurichten, daß man sie fuͤr zwey verschiedene
Durchschnitts-Ladungen brauchen koͤnnte, statt fuͤr eine, um
zugleich die Vortheile hinlaͤnglich starker Federn bei leichter, wie bei
schwerer, Last an einem und demselben Wagen zu besizen: und auch dieser Zwek scheint
in einem so ziemlich ertraͤglichen Grade erreicht.
Man sagte mir im Verlaufe meiner Untersuchungen uͤber diesen Gegenstand, daß
auch andere schon solche Federn in derselben Hinsicht anwendeten; es scheint mir
aber daß, wie bei den Tragbloͤken, die Art, wie sie angewendet wurde,
unvollkommen geblieben seyn muß, denn sonst muͤßten bei dem groͤßten
Vortheile, den man hier so leicht und wohlfeil sich verschaffen kann, bewegliche Federn bereits allgemein
geworden seyn.
In dieser so eben bemerkten Hinsicht wandte ich, statt der beweglichen
Tragbloͤke, eine tuͤchtige Feder an, bald gerade, bald
gekruͤmmt, so wie es eben noͤthig war. Diese Feder ließ ich in ihrem
Mittelpunkte um einen Stift, wie den Hebel bei den beweglichen Tragbloͤken,
sich drehen, und brachte einen Hebel an derselben an, der schief genug war um das
eine Ende desselben an einem schiklichen gegenuͤber gelegenen Orte ruhen zu
lassen, z.B. an einem Hinterzapfen, waͤhrend die Feder selbst gerade auf der
Achse liegt, und jedes ihrer beiden Enden unter den Seitenstuͤken des Wagens
ruht, und die Last desselben tragen hilft, welche also auf diese Weise theils durch
die gewoͤhnlichen der Laͤnge nach hinlaufenden Federn, theils durch
diese hinzugefuͤgten Querfedern, auf welche beide sie gleichzeitig in
gleichem Verhaͤltnisse druͤkt, gestuͤzt wird. Wenn der Hebel
auf die entgegengesezte Seite gedreht wird, so dreht oder bringt er auch die Feder
auf der Achse in schiefe Richtung und zum Theile quer mit derselben; sie bleibt dann
in Ruhe in dem hohlen Raume unter dem bebretterten Theile des Wagens an dem Boden
desselben, und laͤßt den leichteren Laͤngenfedern vollkommen freien
Spielraum. Ein an jedem Stuͤke befestigter eiserner Schieber nimmt zuerst den
Druk der Feder auf, und leitet sie an ihren Plaz.
Die so eben beschriebene Methode laͤßt sich auf eine Feder anwenden, welche
sich um die Mitte der Achse dreht. Die Feder kann aber auch um den Mittelpunkt des
Bodens des Wagens sich drehen, und die eisernen Richtungs-Schieber
koͤnnen auf der Achse angebracht seyn.
Erfahrung wird ohne Zweifel noch verschiedene andere Anwendungs-Weisen dieser
Vorrichtungen darbietenDer Uebersezer kann versichern, daß der Hr. Stabsarzt, Dr. Max Braun von Achdorf bei Landshut, und
gegenwaͤrtig zu Komorn, derselbe, dessen Sohlen wir im September
beschrieben haben, schon im Jahre 1807 in Polen an den zum Transporte
kranker Soldaten bestimmten Wagen bewegliche Federn, fast wie sie hier
gezeichnet sind, auf der sogenannten Langwied anbrachte, um den Armen die
schmerzenden Stoͤße zu ersparen. A. d. Ueb.; die Basis
meiner Ideen uͤber diesen Gegenstand scheint mir indessen in diesem Briefe
hinlaͤnglich entwikelt, um die Aufmerksamkeit auf denselben fortan zu
erregen.
Ich uͤbersende hierbei eine den Zeichnungen, welche nach den eingeschikten
Modellen verfertigt wurden, beigefuͤgte Beschreibung zur Erlaͤuterung
der Anwendung beweglicher Tragbloͤke und Ausgleichung der Federkraft mittelst
beweglicher Federn an Wagen.
Obschon ich in obigem Schreiben sagte, daß meine Aufmerksamkeit zuerst auf Erfindung
eines Wagens gerichtet war, der lediglich zum Militaͤrdienste taugen sollte,
so war dieß nur um den Gang meiner Ideen zu zeigen. Was den Militaͤrdienst
betrifft, so habe ich die dahin einschlagenden Verbesserungen den betreffenden
Behoͤrden mitgetheilt; hier erklaͤrte ich nur jenen Theil derselben,
„welcher mir auf verschiedene Wagen und Kutschen im
buͤrgerlichen Leben gleich anwendbar zu seyn scheint.“
Oben habe ich die bewegliche Feder als an der Achse befestigt beschrieben, aber auch
bemerkt, daß sie an dem Boden des Wagens angebracht seyn kann: im Modelle ist sie so
angebracht, und auch in der Zeichnung ist sie in dieser Lage dargestellt, welche
man, vielleicht, als die beste betrachten kann, indem die Feder auf diese Weise, in
ihrer Ruhe, nicht so sehr durch die Erschuͤtterungen leidet, welchen die
Achse ausgesezt ist. Auch die beweglichen Tragbloͤke koͤnnen am Boden
des Wagens angebracht werden. Die Anwendung derselben, so wie der ausgleichenden beweglichen Federn,
ist sehr vieler Modificationen faͤhig, und die einen oder die anderen lassen
sich im Allgemeinen bei einer Menge verschiedener Kutschen anwenden, welche zu
verschiedenen ZeitenUnd auch auf verschiedenen Wegen, z.B. auf saͤchsischen und auf
baierischen, als die beiden Extreme von guten und schlechten Wegen. A. d.
Ueb. verschiedene Lasten fahren sollen, ohne daß man den gegenwaͤrtigen
Bau derselben aͤndern duͤrfte; also ohne bedeutende Kosten.
Erklaͤrung der Abbildungen.
Fig. 1. Taf.
VI. stellt den Grundriß einer Achse und der Federn eines Wagens bei abgenommenem
Kasten dar, und zeigt die beweglichen Tragbloͤke als dazwischen geschoben, um
die Federn gegen allen Schaden bei schweren Lasten zu sichern. aa ist die Achse. bb sind die Federn. cc die Querbalken, welche die Seitenstuͤke des Wagens verbinden. e ist ein bei g mit einem
Gelenke versehener Hebel, um die beweglichen Tragbloͤke, qq, zu schieben. Diese und der Hebel sind durch
die Platten rr, verbunden. l ist ein Stuͤk Riemen, um das Ende des Hebels bei m oder n leicht zu
befestigen.
Fig. 2. ist
ein Aufriß der Achse, der Federn, und der beweglichen Tragbloͤke, und ein
Durchschnitt der Seitenstuͤke und des Bodens des Wagens: die
Tragbloͤke werden hier angewendet, um das Gewicht einer schweren Last zu
tragen. aa ist die Achse. bb sind die Federn. qq sind die beweglichen Tragbloͤke. Der Hebel und die Verbindungsplatten
sind hier abgenommen. v ist der Stuͤzpunkt des
Hebels. ss sind die Platten, welche die beweglichen Tragbloͤke auf der
Oberflaͤche der Achse halten: Stifte, die in den Pfloͤken qq befestigt sind, laufen quer in die Platten ss, und hindern die Tragbloͤke sich zu heben. n ist der Boden des Wagens.
Fig. 3. ist
wie Fig. 1; da
aber der Hebel e hier sich an der entgegengesezten Seite
befindet, so sind die Tragbloͤke qq, hier
einander genaͤhert, hoͤren also hier auf zu wirken, und die Federn
tragen den Wagen auf die gewoͤhnliche Weist.
Fig. 4. ist
wie Fig. 2. da
aber die Tragbloͤke hier einander naͤher gebracht werden, so ruht der
Wagen auf seinen Federn, und steigt, indem diese nachgeben, in den Raum uu herab.
Fig. 5. zeigt
den Hebel von der Seite mit seinem Gelenke g, in welchem
er beweglich ist. Fig. 6. zeigt den Gebrauch des Gelenkes g
noch deutlicher an diesem Hebel e. Wenn auf die Federn
bb gewirkt wird, steigt der Wagen n herab, und mit diesem zugleich der schiefe Theil des
Hebels e; das Gelenk erlaubt aber dem horizontalen
Theile f in seiner Lage zu bleiben. In dem
Verhaͤltnisse als der schiefe Theil des Hebels e
sich einer geraden Linie mit seinem horizontalen Theile f naͤhert, verlaͤngert er sich nach
ruͤkwaͤrts, und macht es nothwendig fuͤr irgend eine
Anhaͤftung seines Endes waͤhrend dieser Bewegung zu sorgen: ein
Lederstreifen und eine Schnalle entsprechen diesem Zweke hinlaͤnglich. a ist die Achse; o die
Deichsel; q der bewegliche Tragblok.
Diese 6 Figuren erklaͤren die Weise, wie man bewegliche Tragbloͤke
anwendet und gebraucht. Es ist offenbar, daß, wenn der Hebel auf die rechte Seite
hingefuͤhrt wird, die Tragbloͤke auf eine gewisse Weite von einander
entfernt werden, und zwischen die Federn und die Seitenstuͤke des Wagens
gelangen, so daß sie diese lezteren tragen, und jedes tiefere Herabsteigen
vollkommen unmoͤglich machen. Es ist ferner eben so offenbar, daß, wenn der
Hebel auf die linke Seite gebracht wird, die Tragbloͤke einander
genaͤhert, und
unter den Seitenstuͤken des Wagens hervorgezogen werden; daß der Wagen dann,
so wie die Federn nachgeben, herabsteigt, indem der Unterschied zwischen der Dike
der Seitenstuͤke und den duͤnn bebrettertem Boden des Wagens Raum
genug hierzu uͤbrig laͤßt, wie vorzuͤglich Fig. 4. zeigt. Es ist hier
nur eine Art der Anwendung dieser Erfindung beschrieben; man wird aber begreifen,
daß es nur wenig Gewandtheit bedarf, um dieselbe jeder Art von Wagen gehoͤrig
anzupassen.
Fig. 7. zeigt
eine Achse aa mit den gewoͤhnlichen
Seitenfedern bb und einer beweglichen Feder d, welche bis auf irgend einen schiklichen Grad
gekruͤmmt seyn kann, und mit ihren Enden auf der Achse ruht. Sie ist an dem
Boden des Wagens mittelst eines Bolzens bei v befestigt,
der ihr als Stuͤz- oder Drehepunkt dient. e ist ein Hebel, welcher mittelst eines Riemens I oder auf eine andere Weise hinten an dem Wagen bei m befestigt ist, um ihn in dieser Richtung zu erhalten.
ii sind eiserne Schieber, um den ersten Druk der Enden der Federn aufzunehmen,
und sie in die hier vorgezeichnete Lage zu bringen. Wenn der Wagen beladen wird, so
wirkt diese Feder zugleich mit den beiden anderen, und das Ganze gibt
gleichmaͤßig nach. cc sind die Querbalken, welche die Seitenstuͤke des Wagens verbinden.
Fig. 8. ist
Fig. 7.
aͤhnlich. Da aber der Hebel e auf die
entgegengesezte Seite gebracht und bei m befestigt ist,
so ist die bewegliche Feder d schief oder quer
uͤber die Achse aa gestellt, und bleibt in
Ruhe: in diesem Falle wird der Wagen nur durch die gewoͤhnlichen Seitenfedern
bb getragen.
Fig. 9. zeigt
Fig. 7. im
Aufrisse. aa ist die Achse. bb sind die Seitenfedern. d ist die bewegliche Feder.
e der Hebel, welcher auf die bewegliche Feder wirkt.
h eine Eisenstange, oder ein hoͤlzerner
Balken, quer an dem Boden des Wagens befestigt: daran wird die bewegliche Feder
angeheftet.
n ist der Boden des Wagens. kk sind Riemen, um den Wagen zu befestigen und zu hindern, daß nicht die
eine Seite desselben aufsteigt, wenn die andere niedersinkt. Wenn der Hebel e auf die gegenuͤberstehende Seite gebracht wird,
so kommt die bewegliche Feder d quer uͤber die
Achse, wie Fig.
8. zeigt, und wird dadurch in Ruhe gebracht; der Kasten des Wagens,
welcher auf den Seitenfedern ruht, steigt um so viel herab, als die Kruͤmmung
der Feder d betraͤgt, um f: ein Raum, welcher sich auf verschiedene Weise vergroͤßern
laͤßt.
Fig. 10.
stellt Fig. 8.
von der Seite dar, und zeigt die Stellung der eisernen Richtungsschieber ii, und die Lage der beweglichen Feder d, wann sie in Ruhe ist.
–––––––––
Seit obiger Mittheilung habe ich an zwei Wagen Sein. Majestaͤt, welche zum
Privatgebrauche bestimmt waren, bewegliche Federn angebracht: ein mal an einem
Pakkarren, welcher zu verschiedenen Zeiten Lasten von sehr verschiedener Schwere
fahren mußte, und vielleicht ist es das schoͤnste Zeugniß fuͤr diese
Vorrichtung, daß ich spaͤter den Auftrag erhielt, aͤhnliche Federn
auch an einem vierraͤderigen Wagen anzubringen: in beiden Faͤllen
erhielt ich vollen und vollkommenen Beifall.
Das Gewicht des zur Anbringung der Feder an dem Karren noͤthigen
Zugehoͤres betrug 12 Pfund; an dem vierraͤderigen Wagen 18 Pfund; die
Federn selbst, deren Gewicht hier nicht in Anschlag kommt, waren wie
gewoͤhnlich.
N. S. Es wird mich freuen uͤber die
Schwierigkeiten, welche man bei Anwendung der hier beschriebenen Erfindung
allenfalls finden koͤnnte, Aufschluß zu geben, wenn man sich unmittelbar an
mich in meinem Hause zu Clapham wendetDie Brauchbarkeit und Zwekmaͤßigkeit der Erfindung des Herrn Cherry, welcher edel und human genug ist, alle
Patentkraͤmerey zu verschmaͤhen, an welcher seine
Landsleute so sehr laboriren, ist zu einleuchtend, als daß wir nur ein Wort
hieruͤber verlieren duͤrften, um so mehr, als sie durch Hrn.
Stabsarztes Dr. M. Braun, (den man eigentlich als
ersten Erfinder betrachten koͤnnte) vieljaͤhrige Erfahrung
sich hinlaͤnglich erprobt hat. Wir glauben hier nur noch bemerken zu
muͤssen, daß die Querfedern (denn die beweglichen Bloͤke
taugen nichts, wie Herr Cherry selbst bemerkte)
bei Reisewagen, zumal auf den schlechten saͤchsischen Wegen, auch
noch den großen Vortheil gewaͤhren, daß, wenn eine oder die andere
Laͤngenfeder bricht, man augenblikliche Aushuͤlfe bei der Hand
hat. Die beweglichen Federn des philanthropischen Stabsarztes Braun liessen sich auf der Langwied des
naͤchsten besten Bauernwagens einschrauben. Die Bretter wurden darauf
gelegt, von denselben getragen, und dadurch den armen kranken und
verwundeten Soldaten mancher harte Stoß erspart..