Titel: | Neue Art und Weise, wie in Amerika der Kasten zweiräderiger Karren aufgesezt wird. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. X., S. 18 |
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X.
Neue Art und Weise, wie in Amerika der Kasten
zweiraͤderiger Karren aufgesezt wird.
Aus dem Register of Arts. Julius 1831, S.
116.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Ueber die Aufsezung des Kastens zweiraͤderiger
Karren
Hr. J. Johnson sandte dem National-Repository das Modell eines Karrens ein, an welchem der
Kasten nach einer neuen, in Amerika gebraͤuchlichen Art und Weise
aufgehaͤngt ist. Der Zwek dieser Erfindung ist: den Druk der Last nach
Umstaͤnden zu versezen, indem man etwas mehr von demselben auf den Ruten des
Pferdes wirst, wenn ein vergroͤßerter Widerstand, wie beim Berganfahren, zu
uͤberwinden ist, und umgekehrt, indem man dem Pferde die Last erleichtert,
wenn es aufhalten soll, wie beim Bergabfahren. Oft kann der Fuͤhrer eines
Karrens dadurch, daß er sich auf das Pferd aufsezt, bewirken, daß dasselbe den
vermehrten Widerstand beim Aufwaͤrtsfahren leichter uͤberwindet, indem
durch das auf diese Weise vermehrte Gewicht, das Pferd sich fester gegen den Boden
gehalten bewegt.
Um nun zu zeigen, wie dieß geschieht, geben wir in Fig. 27 einen
Seitenaufriß von Hrn. Johnson's Modell. a ist die Achse des Rades, welche an der inneren Seite
des Rades unter rechten Winkeln abwaͤrts nach l
gebogen ist, wo sie durch eine halbkreisfoͤrmige Eisenstange ii geht, die an jeder Seite an den Deichselstangen
ss befestigt ist. Steht der Karren still, oder
bewegt er sich auf einer ebenen Flaͤche, so wird er sich in der gezeichneten Stellung befinden; wird
aber der Widerstand gegen das Rad durch ein Auswaͤrtssteigen des Bodens oder
durch irgend ein anderes hinderniß vermehrt, so wird die Achse der Raͤder a (indem sie sich um den Mittelpunkt s des Hebels af dreht)
in die mit h bezeichnete Stellung kommen, so daß der
Umfang des Rades die, durch die punktirten Linien dd angedeutete, Stellung erhaͤlt. Dadurch wird ein Fuͤnftel
der Last auf den Ruͤken des Pferdes uͤbertragen werden, oder vielmehr
sechs Zehntel werden nach der senkrechten Linie ebe gestuͤzt seyn, wodurch das Pferd in Stand gesezt wird leichter
bergan zu gehen. Soll hingegen der Karren auf einer gleich geneigten Flaͤche
abwaͤrts fahren, so wird sich die Achse der Nader bei c, und die Umkreise derselben in gg
befinden, wodurch sechs Zehntel der Laͤst hinter die senkrechte Linie hch fallen werden, so daß der Ruͤken des
Pferdes weniger zu tragen hat. Diese veraͤnderten Stellungen der
Raͤder werden jedoch nur bei sehr großen
Veraͤnderungen der Oberflaͤche des Bodens eintreten; die
gewoͤhnlichen Schwankungen werden nur eine sehr
geringe Veraͤnderung der Stellung der Raͤder bewirken, indem
der Druk der Last bestaͤndig die Neigung hat die Achsen der Raͤder
senkrecht uͤber f zu halten.
Das Register bemerkt hierzu, daß ihm die Einrichtung
dieses Karrens weiterer Untersuchungen, zu beduͤrfen scheint, ehe sich etwas
uͤber den wahren Werth derselben sagen laͤßt.