Titel: Neue Weingeistlampe von Hrn. Quenot, Sous-aide im Militärspitale zu Straßburg.
Fundstelle: Band 42, Jahrgang 1831, Nr. XLIX., S. 176
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XLIX. Neue Weingeistlampe von Hrn. Quenot, Sous-aide im Militaͤrspitale zu Straßburg. Aus dem Journal de Pharmacie. August 1831, S. 459. Mit Abbildungen auf Tab. III. Quenot, neue Weingeistlampe Ehe ich mich entschloß diesen neuen Erwaͤrmer (Calefacteur) bekannt zu machen, beschaͤftigte ich mich damit die Mittel ausfindig zu machen, mit welchen man auf eine schnelle und wohlfeile Art das beste Resultat erreichen koͤnnte. Ich urtheilte dabei nach folgenden Grundsaͤzen: 1) Es muß dem Gefaͤße eine solche Form gegeben werden, daß man der Fluͤssigkeit eine große Oberflaͤche darbieten kann. 2) Die Flamme muß mit allen den Oberflaͤchen in Beruͤhrung gebracht werden, die dazu bestimmt sind, der Fluͤssigkeit die Waͤrme mitzutheilen. 3) Die Waͤnde des Gefaͤßes muͤssen von Innen nach Außen geneigt seyn, damit die Flamme, welche senkrecht nach Oben strebt, gezwungen wird, sich an dieselben anzulegen.Aus verschiedenen vergleichsweise angestellten Versuchen habe ich mich uͤberzeugt, daß geneigte Waͤnde weit besser sind, als senkrechte, indem sie, da sie sich dem Flattern der Flamme widersezen, der Fluͤssigkeit gestatten, eine groͤßere Menge Waͤrmestoff in sich aufzunehmen. A. d. O. Hiernach verfertigte ich den in Fig. 15 und 16 dargestellten Apparat, welcher aus zwei Hauptstuͤken aus Eisenblech besteht. Das erste Stuͤk AA enthaͤlt die Fluͤssigkeit, und steht in unmittelbarer Beruͤhrung mit der Flamme. Dieser Theil, welcher mit einem Dekel CC und einem Griffe P versehen ist, ist ein Gefaͤß mit schief geneigten Waͤnden, oder mit anderen Worten, ein umgekehrter abgestumpfter Kegel von 4 1/2 Zoll Hoͤhe, dessen oberer Durchmesser, welcher 5 Zoll betraͤgt, noch ein Mal so groß ist, als der untere. Den Boden desselben bildet eine kegelfoͤrmige Roͤhre II, die an beiden Enden offen ist, und sich etwas uͤber den Dekel erhebt. Die kleinere Oeffnung dieser Roͤhre verhaͤlt sich zur groͤßeren, wie 1 zu 2. Hieraus erhellt, daß bei dieser Einrichtung die Fluͤssigkeit mit sehr vielen Punkten in Beruͤhrung kommt, welche der Einwirkung der Flamme ausgesezt sind. Der zweite Theil, der von drei kleinen Fuͤßen getragen wird, besteht aus einer Platte BB von 4 Zoll im Durchmesser, die in ihrer Mitte eine Oeffnung von 12 Linien hat; der kreisfoͤrmige Raum derselben ist etwas concav. Will man sich des Apparates bedienen, so gießt man in die Platte 7 Quentchen kaͤuflichen Alkohol, entzuͤndet denselben und sezt das Gefaͤß darauf; der in der Roͤhre und außen rings um den Kegel brennende Weingeist wird die Oberflaͤchen, zwischen welchen sich die Fluͤssigkeit befindet, schnell erhizen. In fuͤnf Minuten kann man auf diese Weise 18 Unzen Wasser bei + 5° zum Sieden bringen, waͤhrend man mit Lemarre's patentirter Weingeistlampe 10 bis 12 Minuten dazu braucht. Meine Vorrichtung verdient daher unstreitig den Vorzug, wenn es sich darum handelt, sich mit geringen Kosten, in sehr kurzer Zeit, und mit der geringsten Muͤhe eine bestimmte Menge kochender Fluͤssigkeit zu verschaffen. Auch ist mein Erwaͤrmer uͤberdieß noch wohlfeiler als der patentirte, so daß ich nicht zweifle, daß er in vielen Faͤllen große Vortheile gewaͤhren wird.

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