Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zur Abnahme der Wolle und Haare von Häuten, auf welche sich Alexander Bell, Maschinist, Chapel Place, Borough of Southwark, am 4. Novbr. 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. LIV., S. 185 |
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LIV.
Verbesserungen an den Maschinen zur Abnahme der
Wolle und Haare von Haͤuten, auf welche sich Alexander Bell, Maschinist, Chapel Place, Borough of
Southwark, am 4. Novbr. 1830 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Register of Arts. Junius 1831, S.
77.
Mit Abbildung auf Tab.
III.
Bell, uͤber verbesserungen Maschinen zur
Abnehmen der Wolle und Haare von Haͤuten
Die Beschreibung dieser Erfindung enthaͤlt gar nichts, was auf die Behandlung
oder Abnahme der Wolle Bezug haͤtte, wie man dieß aus der Ueberschrift
vermuthen sollte; der Gegenstand derselben scheint vielmehr lediglich in der
Beschreibung einer Methode zu liegen, nach welcher man die langen Haare
fruͤher aus den Biberhaͤuten ausziehen kann, als der feine kurze Pelz,
der in der Hutmacherei angewendet wird, abgeschoren wird. Bisher war es das
Geschaͤft von Weibern und Kindern, diese langen Haare mit der Hand
auszusuchen und zu entfernen; die von dem Patent-Traͤger erfundene,
mechanische Vorrichtung scheint jedoch dasselbe mit großer Einfachheit und sehr
gutem Erfolge zu verrichten.
Der Erfinder wendet zwei Cylinder an, deren Laͤnge die Breite der
Haͤute uͤbertrifft, und die 4 bis 5 Zoll im Durchmesser haben. Um den
Umfang eines jeden dieser Cylinder windet sich, in einander entgegengesezter
Richtung, eine spiralfoͤrmig laufende, hervorstehende Rippe, die jedoch so
gezogen ist, daß auf die ganze Laͤnge eines jeden Cylinders nur ein
Schraubengang kommt. Diese beiden Cylinder sind nun so nahe an einander
aufgezogen, daß diese Rippen mit einander in Beruͤhrung kommen, und alle
Haare oder allen Pelz, der durch dieselben geht, zusammenpressen, wie Fig. 10 im
Durchschnitte zeigt. a und b
sind die beiden Cylinder mit ihren Rippen cd,
welche leztere einander beruͤhren und bloß die langen Haare des Pelzes ee fassen, der durch eine Maschinerie, welche hier
nicht dargestellt ist, nach der Richtung der Pfeile um das Bett f gezogen wird. So wie sich die Cylinder drehen, werden
die Haare ausgezogen, und fallen an der anderen Seite herab. Um den Druk der
Cylinder etwas mehr elastisch zu machen, und dadurch ein festeres Fassen der Haare
zu bewirken, sind dieselben mit Leder uͤberzogen.
Fig. 11 gibt
eine vollkommenere allgemeine Ansicht von der Einrichtung dieser Maschine. Die
Cylinder oder Walzen a und b
mit ihren Rippen c und d
sind hier ihrer Laͤnge nach dargestellt; sie drehen sich in den
Bleibloͤken gg, die an dem starken
hoͤlzernen Gestelle hh befestigt sind. Die
Kraft, welche die Maschine in Bewegung sezt, wird mittelst eines Riemens ohne Ende
und der Trommel i, die an der Achse des unteren
Cylinders befestigt ist, angebracht. An dieser Achse befindet sich auch das Flugrad
f. Um die Spiralrippe des oberen Cylinders immer mit
jener des unteren in Beruͤhrung zu erhalten, ist an der Achse des ersteren
eine Rolle k befestigt, uͤber welche und von
welcher eine Darmsaite uͤber die kleinere Rolle l
laͤuft, die an der Achse des breitfluͤgeligen Faͤchers m laͤuft. Der Widerstand, den dieser
Faͤcher bei seiner Umdrehung von der Luft erfaͤhrt, macht, daß die
Bewegung des oberen Cylinders langsamer geschieht, und daß die Spiralrippe desselben
leicht gegen jene des unteren angedruͤkt bleibt. e stellt das Fell vor, welches uͤber Walzen laͤuft, und auf
welches auf der entgegengesetzen Seite der Cylinder eingewirkt wird; die Spannung
desselben wird durch angehaͤngte Gewichte, und ihre Bewegung durch Apparate
hervorgebracht und regulirt, welche nichts Neues in ihrer Einrichtung darbieten.