Titel: | Bericht des Hrn. Francoeur über das neue Lineal zum Ziehen von Parallellinien, welches Hr. Vallot, zu Paris rue du Cimetière-St. André-des-Arts N. 11, der Société d'encouragement vorlegte. |
Fundstelle: | Band 42, Jahrgang 1831, Nr. CXI., S. 413 |
Download: | XML |
CXI.
Bericht des Hrn. Francoeur uͤber das neue Lineal zum Ziehen von Parallellinien, welches
Hr. Vallot, zu Paris rue du
Cimetière-St. André-des-Arts N. 11, der Société d'encouragement vorlegte.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. August 1831, S. 400.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Francoeur, uͤber ein Lineal zum Ziehen von
Parallellinien
Jedermann kennt die sogenannten Parallellinien-Instrumente, oder die
Parallellineale, deren sich vorzuͤglich die Zeichner, die Baumeister und
Kupferstecher bedienen. Sie bestehen bekanntlich aus zwei hoͤlzernen
Linealen, deren gegenuͤberstehende Raͤnder genau mit einander parallel
laufen, und die durch zwei kleine, schiefe, aber gleichfalls vollkommen mit einander
parallele Lineale verbunden sind. Diese, sehr einfache, Vorrichtung hat den
Nachtheil, daß bei derselben das bewegliche Lineal, im Verhaͤltnisse zu
jenem, welches unbeweglich bleibt, einen schiefen Gang nimmt, so daß die beiden
Enden desselben um so weiter vor einander vorstehen, je weiter man die beiden
Lineale von einander entfernt, was in der Praxis oft sehr unbequem ist. Ueberdieß
behalten diese beiden Lineale nicht immer gleiche Entfernung, so daß man sich
derselben nicht bedienen kann, um eine Reihe gleich weit von einander entfernter
Linien zu ziehen, wie man sie z.B. in den Registern braucht. Man bedient sich zwar
zu diesen lezteren eigener Lineale mit mehreren Staͤben; allein diesen fehlt
oft die gehoͤrige Genauigkeit; auch werden sie sehr zusammengesezt,
kostspielig und schwer brauchbar, wenn man will, daß man die verschiedenen
Staͤbe in verschiedene Entfernungen bringen, und in jeder befestigen
kann.
Hr. Vallot erfand ein sehr einfaches, und allen
Anforderungen entsprechendes Verfahren, die Parallellineale mit einander zu
verbinden. Die beiden kleinen, schiefen Lineale, durch welche die Entfernung der
beiden Lineale bestimmt wird, sind an einem der Lineale auf die gewoͤhnliche
Weise in einer mit dem Rande desselben parallel laufenden Linie, befestigt,
waͤhrend die Umdrehungspunkte des anderen Endes gezwungen werden eine andere,
mit diesem Rande parallele, Linie zu durchlaufen. Dieß geschieht mittelst zwei
gleicher und paralleler Zapfen, die an dem unbeweglich bleibenden Lineale befestigt
sind, sich um ihre Enden bewegen lassen, und in ihrer Bewegung von einem
gefensterten Staͤbchen oder Zapfenbleche gefuͤhrt werden. Man wird
diesen Mechanismus durch einen Blik auf die Abbildung sogleich begreifen.
In der Mitte der Lineale befestigt Hr. Vallot zwei
Knoͤpfe, welche
zur Bewegung derselben dienen, und von denen der eine auch den Kopf einer
horizontalen Schraube bildet, durch welche die Entfernung der beiden Lineale
bestimmt, und mittelst eines Sperrers unveraͤnderlich erhalten wird. Dieser
Sperrer hat die Form einer Schraubenmutter, damit die Entfernung nach Belieben,
wenigstens so weit es die Laͤnge der Schraube gestattet, abgeaͤndert
werden kann.
Dem Comité der mechanischen Kuͤnste scheint dieses Instrument nicht
bloß sehr einfach, sondern in seiner Anwendung auch sehr nuͤzlich und
bequem.
Fig. 6 zeigt
das Parallellineal des Hrn. Vallot flach anfliegend.
Fig. 7 ist
ein senkrechter Durchmesser desselben.
A ist das obere Lineal; B
das untere,
CC sind zwei schiefe kleine Lineale, die mit ihrem
oberen Ende an dem Lineale A befestigt sind.
DD zwei parallele, an dem Lineale B befestigte Zaͤpfchen, die sich um ihre Enden
bewegen.
E ein gefenstertes Staͤbchen zur Leitung der
Bewegung der Zaͤpfchen.
F eine horizontale Schraube, durch welche die Entfernung
der beiden Lineale von einander bestimmt wird.
G ein Sperrer, oder eine auf dieser Schraube angebrachte
Schraubenmutter.
HJ zwei Knoͤpfe zum Handhaben der beiden
Lineale.