Titel: | Beschreibung eines neuen von Hrn. C. Bush erfundenen Obst-Pflükers. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LXXVI., S. 295 |
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LXXVI.
Beschreibung eines neuen von Hrn. C. Bush erfundenen
Obst-Pfluͤkers.Hr. Bush erhielt von
der Society of Arts eine Belohnung von 5 Pfund Sterl.
fuͤr diese Erfindung. A. d. Ueb.
Aus den Transactions of the Society of Arts vol.
XLVIII. S. 211 im Register of Arts. Mai 1832, S.
116.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Bush, uͤber einen neuen Obstpfluͤker.
Die besten und schoͤnsten Fruͤchte befinden sich gewoͤhnlich am
Gipfel oder an den aͤußersten Aesten der Baͤume, indem sie daselbst
der Luft und dem Lichte am meisten ausgesezt sind. Diese Fruͤchte lassen sich
aber meistens nicht wohl mit der Hand pfluͤken, und schuͤttelt man sie
ab, so werden sie so beschaͤdigt, daß sie einen großen Theil ihres Werthes
verlieren. Es wurden bereits viele Instrumente zum Pfluͤken der
Fruͤchte erfunden, und die Gesellschaft hat deren selbst schon mehrere in
ihren Abhandlungen bekannt gemacht. Es ist eine schwere Aufgabe ein Instrument
ausfindig zu machen, welches allen Anforderungen in dieser Hinsicht Genuͤge
leistet; jenes des Hrn. Bush ist jedoch nicht bloß neu,
sondern scheint manche Vortheile zu gewaͤhren, so daß wir dasselbe bekannt
machen zu muͤssen glauben.
Man sieht dieses Instrument in Fig. 16 dargestellt. h ist ein offenes Nez, welches von einem gegliederten
staͤhlernen Rahmen herabhaͤngt. Das Stuͤk aa dieses Rahmens ist an den gezaͤhnten
Quadranten d angeschweißt, und dieser Quadrant ist in
einen Ausschnitt der messingenen Drehrolle, in welche sich die Stange ff endigt, eingelassen, so daß er sich um den
Stift e dreht. Bei g
befindet sich ein Federsperrer, welcher, indem er in den Zwischenraum zwischen zwei
zunaͤchst liegenden Zahnen des Quadranten einfaͤllt, in der Stellung
des gegliederten Rahmens so viele Veraͤnderungen zulaͤßt, als sich an
dem Quadranten Zaͤhne befinden. bc, bc sind zwei flache Blaͤtter, die an ihrem
inneren Rande schneidend sind, und die sich wie die obere Haͤlfte der
Scherenblaͤtter um einen Mittelstift c bewegen.
ba, ba sind
zwei gekruͤmmte Stuͤke, die in b, b mit
den Scherenblaͤttern, und bei aa mit dem
Hinteren Stuͤke Gelenke bilden. Unter dem Stuͤke aa befindet sich eine Feder, welche, indem sie
sich gegen die kurzen Enden von ba stemmt, die
Enden bb von einander entfernt, und mithin die
Scherenblaͤtter bc geoͤffnet zu
erhalten strebt.
Will man dieses Instrument anwenden, so gebe man zuerst dem gegliederten Gestelle
mittelst des gezahnten Quadranten und des Federsperrers die am besten geeignete
Stellung; dann hebe man die Stange so empor, daß die Frucht in das Nez hinein
haͤngt, und ihr Stiel zwischen die Scherenblatter zu stehen kommt. Zieht man
naͤmlich die Stange hierauf langsam zuruͤk, so werden die
Scherenblaͤtter den Stiel fassen, und die reife Frucht losreißen, so daß
dieselbe in das Nez faͤllt.