Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. LXXXI., S. 305 |
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LXXXI.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 22. Junius bis 19. Julius in England
ertheilten Patente.
Dem Edward Garsed, Gentleman zu Homerton, in der
Pfarrei St. John, Hackney, in der Grafschaft Middlesex und Alfred Robinson, Kaufmann zu Mute End, in der Pfarrei St.
Dunstan, Stepney, in derselben Grafschaft: auf gewisse Verbesserungen an
den Apparaten zum Heizen, Erwaͤrmen und Ventiliren der
Trokenhaͤuser, Zimmer, Gebaͤude, Schiffe etc. Dd. 22. Junius 1832.
Der Kaufmannswittwe Harriet Grant Gillet zu
Birmingham: auf einen neuen ihr von einem Auslaͤnder mitgetheilten
Tactmesser zum Unterricht in der Musik. Dd. 28.
Junius 1832.
Dem Frederick William Isaac, Beindrechsler in
Charlotte Street, Fitzroy Square, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen im Verzieren der Fingertasten und anderer Theile der Klaviere,
Orgeln und anderer musikalischen Instrumente. Dd.
28. Junius 1832.
Dem James Macdonald, Gentleman in University Club
House, Pall Mall East, in der Grafschaft Middlesex: auf eine Verbesserung an den
Eisenbahnen, die ihm von einem Auslaͤnder mitgetheilt wurde. Dd. 29. Junius 1832.
Dem Alexander Beattie Shankland, Esq. in Liverpool
Street, in der City von London: auf ein neues Verfahren Wolle zu spinnen. Von
einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 5. Julius
1832.
Dem William Daubney Holmers, mechanischem Ingenieur,
Nr. 55, St. John Square, in der Grafschaft
Middlesex: auf eine neue Methode Haͤuser und andere Gebaͤude zu
heizen und die Hize in verschiedenen Industriezweigen anzuwenden. Dd. 19. Julius 1832.
Dem Thomas Wedlake und Robert Wedlake, Verfertiger von
landwirthschaftlichen Instrumenten: auf Verbesserungen an den Pfluͤgen,
besonders an den Schaaren derselben. Dd. 19. Julius
1832.
Dem Robert Hicks, Esq. in Wimpole Street, in der
Grafschaft Middlesex: auf einen verbesserten Apparat zum Brodbaken. Dd. 19. Julius 1832.
Dem William Hodge, Hutfaͤrber in Margaret
Place, Dover Road, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen an den
Apparaten zum Faͤrben der Huͤte. Dd.
19. Julius 1832.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. August 1832, S. 126.)
Verzeichniß der vom 3. bis 31. August 1848 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des Joseph Manton, Flintenfabrikant in Davies Street,
Berkley Square: auf gewisse Druͤker fuͤr Feuergewehre und
Verbesserungen an gewissen anderen Theilen der Feuergewehre. Dd. 3. August 1818. (Beschrieben im Repertory Z. R. Bd. XXXIV. S. 338.)
Des John Malam, mechanischen Ingenieurs in Marsham Street, Westminster: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 5. August 1818.
Des James Hollingrake, Mechaniker in Manchester,
Lancashire: auf ein Verfahren kupferne und messingene Walzen fuͤr den
Kattundruk zu verfertigen, Dd. 7. August 1818.
Des Thomas Machell, Chirurg in Great Ryder Street, in
der Pfarrei St. James, Westminster: auf sein verbessertes Verfahren zu
aͤrztlichen Zweken die Wirkung von atmosphaͤrischer Luft,
fluͤssigen oder gasfoͤrmigen Substanzen auf die Haut und einige
innere Theile des menschlichen Koͤrpers anzuwenden, ferner auf eine
bequemere und nuͤzlichere Methode Oehl und Weingeist nach
aͤhnlichen Principien (!) in Lampen zu brennen. Dd. 24. August 1818.
Des John Bennet, Kaufmanns in Manchester, Lancashire:
auf gewisse Verbesserungen an Filtrirgefaͤßen und ihrem Filtrirmedium.
Dd. 31. Aug. 1818.
Des Joseph Bowyer, Teppichfabrikant in Kidderminster,
Worcester: auf eine verbesserte Maschine zur Verfertigung der Teppiche, welche
man gewoͤhnlich Wilton carpeting nennt (sie
sind wie Sammet geschoren oder aufgeschnitten), so wie der sogenannten Rugs (kleinen rauhen Teppiche) mit Figuren. Dd. 31. Aug. 1818.
Des Richard Green, zu Lisle Street, Leicester Square:
auf Verbesserungen an Pferdegeschirren. Dd. 31. Aug.
1818.
Des William Salisbury, Botanikers in Brompton,
Middlesex: auf eine Maschine zum Vorbereiten des Hanfes, Flachses und anderer
Faserstoffe, welche ihm zum Theil von einem russischen Beamten mitgetheilt
wurde. Dd. 31. Aug. 1818.
Des Frederick Dizi, in Crabtree Street, Fulham,
Middlesex: auf eine Verbesserung an gewissen musikalischen Blaseinstrumenten.
Dd. 31. Aug. 1818.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1832,
S. 125.)
Preise, welche die Société royale et centrale d'agriculture zu Paris im J. 1833
ertheilen wird.Die Preise bestehen im Allgemeinen aus einer goldenen oder silbernen Medaille
oder aus landwirtschaftlichen Werken. Da wo eine Geldsumme als Preis
ausgeschrieben ist, ist dieß besonders angemerkt. A. d. O.
1) Fuͤr Einfuͤhrung von Duͤngerarten in irgend einer Gegend
Frankreichs, in welcher dieselben bisher nicht gebraͤuchlich waren.
2) Fuͤr vollkommene oder auszugsweise Uebersezung von Werken und Abhandlungen,
die sich auf Land- und Hauswirthschaft beziehen, und in denen neue und
nuͤtzliche Beobachtungen oder Methoden enthalten sind, aus fremden
Sprachen.
3) Fuͤr biographische Notizen uͤber Oekonomen oder Schriftsteller,
welche wegen ihrer Leistungen in der Landwirthschaft allgemeiner und besser gekannt
zu seyn verdienen.
4) Fuͤr Werke, Abhandlungen und praktische Beobachtungen in der
Thierheilkunde.
5) Fuͤr die Anwendung der Waͤsserungen.
6) Fuͤr Nachweisungen uͤber die Statistik der Waͤsserungen in
Frankreich, oder uͤber die in anderen Laͤndern bestehenden Geseze und
Verordnungen uͤber die Waͤsserungen.
7) Fuͤr ein praktisches Handbuch, welches den Landbewohnern und Arbeitern bei
ihren laͤndlichen Arbeiten gruͤndliche Anleitung gibt. 1ster Preis
1000 Fr. 2ter Preis 500 Fr.
8) Fuͤr die Cultur der Most-, Aepfel- und Birnbaͤume in
Gegenden, in welchen dieselben bisher noch nicht gezogen wurden.
9) Fuͤr populaͤre Instructionen, aus welchen die Landleute lernen
koͤnnten, welcher Nuzen sich aus den Thieren ziehen laͤßt, die an
Krankheiten, wegen Alter oder verschiedener Unfaͤlle zu Grunde gehen; so wie
fuͤr Instructionen uͤber die vortheilhafte Anwendung der hiezu
angegebenen Mittel, besonders jener, die in der gekroͤnten Preisschrift des
Hrn. Payen enthalten sind; und endlich fuͤr
Instructionen zur Errichtung von Fabriken, in denen die verschiedenen Theile dieser
Thiere benuzt werden koͤnnten.Polytechnisches Journal Bd. XL. S.
270. 363. A. d. R.
10) Fuͤr die beste Maschine mit Armen, mit welcher die Getreidearten am
wohlfeilsten ausgedroschen und geschwungen werden koͤnnen, so zwar, daß man
bei gleichen Kosten wenigstens um den vierten Theil mehr ausdreschen kann, als man
durch das Dreschen mit dem Dreschflegel erhaͤlt, wobei fuͤr Lezteres
150 Kilogr. geschwungenen Getreides als die Tagarbeit eines Dreschers angenommen
sind. 1ster Preis 2000 Fr. 2ter Preis 1500 Fr.
11) Fuͤr das Bohren von artesischen Brunnen um dadurch Wasser zu erhalten,
welches zur Landwirthschaft verwendet wird. 1500 Fr.
Anmerkung. Um Anspruch auf diesen Preis zu haben,
muͤssen die Brunnenbohrer, durch Brunnen, deren Wasser sich uͤber den
Boden erhebt, beweisen, daß sie die Schwierigkeiten, die der Jurakalk, der thonige
Mergel, die Kreide und der laufende Sand bisher dem Bohren entgegensezten,
uͤberwunden haben, und daß die gebohrten Brunnen auch wirklich in einer
landwirtschaftlichen Anstalt verwendet werden.
Außerdem werden jenen Brunnenbohrern, die zwar diese Schwierigkeiten nicht
uͤberwunden, die aber doch unter merkwuͤrdigen Umstaͤnden und
mit besonderen Resultaten Brunnen gebohrt haben, goldene und silberne Medaillen
ertheilt werden.
12) Fuͤr eine Erdaͤpfelreibe zum Gebrauche der Landleute, um damit
Staͤrkmehl zu bereiten.
Die Abhandlungen etc. muͤssen vor dem 1. Januar 1833 an die Gesellschaft, und
zwar unter dem Couvert des Ministers eingesendet werden. (Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S. 207.)
Neue Dampfwagen-Compagnie zwischen London und
Birmingham.
Zwischen London und Birmingham sollen nun auch auf der gewoͤhnlichen Straße,
nicht auf der Eisenbahn, regelmaͤßig Dampfwagen fahren. Die Maschinen sollen
eine Kraft von 60 Pferden erhalten, und eine Last von 15 Tonnen mit einer
Geschwindigkeit von 15 engl. Meilen in der Stunde fortschaffen. Die Unternehmer
glauben, daß ihre Wagen ohne alle Schwierigkeit uͤber alle die Huͤgel
sezen werden, die sich auf der Fahrstraße von London nach Birmingham befinden. (Mechan. Magazine Nr. 463, S. 192.)
Verlaͤumdung der Dampfwagen.
Es hat in einer fruͤheren Nummer des Mechanics'
Magazine und in einigen andern englischen Journalen geheißen, daß die
Liverpool-Manchester-Eisenbahn-Compagnie im Sinne habe, die
Dampfwagen aufzugeben, und statt derselben auf ihrer Eisenbahn solche Wagen
anzuwenden, die von Pferden gezogen werden. Als Grund hievon gab man an, daß die
Compagnie gefunden habe, daß sich die Maschinerie der Dampfwagen in Folge der
Geschwindigkeit der einzelnen. Bewegungen so schnell abnuͤze, daß dadurch
alle Vortheile der Dampfwagen aufgehoben werden. Die neueste Nummer des Mech. Mag. enthaͤlt nun eine Widerlegung dieser
Behauptung, die, wenn sie begruͤndet gewesen waͤre, nur einen
traurigen Ruͤkschritt in der Mechanik beurkundet haben wuͤrde.
Allerdings ist es wahr, daß die Abnuͤzung der Maschinen und mithin die Kosten
der ganzen Unternehmung groͤßer sind, als man Anfangs glaubte. Allein diesem
Uebelstande wird durch weitere Verbesserungen gewiß abgeholfen werden, und die
Compagnie hat daher um so weniger im Sinne die Dampfwagen aufzugeben, als sie selbst
unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden bisher schon zwischen 9 und 10
Procent Dividende an die Actionnaͤre bezahlen konnte, obschon sie die Fracht
so niedrig stellte, daß die Canalschifffahrt unmoͤglich mit ihr Concurrenz
halten kann.
Bewaffnete Dampfbothe.
Die großen Dampfbothe, welche gegenwaͤrtig zu Sheerness, Chatham und Woolwich
fuͤr die Regierung erbaut werden, sollen mit zwei Bomben-Kesseln
ausgeruͤstet werden, die so an Zapfen aufgehaͤngt sind, daß sie sich
drehen lassen, und daß man eine ausgedehnte Streke mit denselben bestreichen kann,
ohne daß man den Lauf des Schiffes zu andern braucht. Bei dieser Einrichtung kann
man naͤmlich das Dampfboth leicht in die guͤnstigste Stellung gegen
den Feind bringen, so zwar, daß die Ruderraͤder mehr oder weniger gegen die
Schuͤsse geschuͤzt sind. Eine der Kanonen befindet sich
naͤmlich am Hintertheile des Schiffes, und bestreicht einen Bogen
uͤber demselben, der sich so weit nach Vorwaͤrts zu erstrekt, als es
die Ruderkasten gestatten. Die andere Kanone befindet sich vor den Raͤdern,
und bestreicht an jeder Seite einen Bogen, der sich von der Nase bis zu dem
Vordertheile des Ruderkastens erstrekt. Das Kaliber der Kanonen betraͤgt 10
Zoll; ihr Gewicht betraͤgt uͤber 84 Centner! (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Junius 1832, S.
382.)
Fortschritte der Dampfschifffahrt in Amerika.
Ans Unglaubliche graͤnzen die Fortschritte, welche die Dampfschifffahrt seit
20 Jahren in Nordamerika gemacht hat, waͤhrend bei uns in Deutschland alle
aͤhnlichen Unternehmungen nur mit großer Muͤhe erstanden, und zum
Theil auch wieder untergegangen sind. Ohne uns hier auf die Untersuchung der
Ursachen dieses maͤchtigen Unterschiedes einlassen zu wollen, wollen wir
unseren Lesern bloß jene Daten vorlegen, aus denen sie sich ein klares Bild von dem
gegenwaͤrtigen Stande der Dampfschifffahrt in Nordamerika machen
koͤnnen.
Zahl der Dampfbothe, welche auf den westlichen
Gewaͤssern (am Ohio) erbaut wurden.
Jahr der Erbauung.
Gesammtzahl:
Gegenwaͤrtigfahren davon:
Verungluͤkt oderabgenuͤzt
sind:
1811
1
1
1814
4
4
1815
3
3
1816
2
2
1817
9
9
1818
23
23
1819
27
27
1820
7
1
6
1821
6
1
3
1822
7
7
1823
13
1
12
1824
13
1
12
1825
31
19
12
1826
52
36
16
1827
25
19
6
1828
31
28
3
1829
53
53
1830
30
30
1831
9
9
–––––––––––––––––––––––––––––––––––
348
198
150
Von den gegenwaͤrtig fahrenden Dampfbothen wurden erbaut:
68 zu
Cincinnati
68 –
Pittsburgh
2 –
Louisville
12 –
New Albany
7 –
Marietta
2 –
Zanesville
1 –
Fredericksburgh
1 –
Westporth
1 –
Silver Creek
1 –
Brush Creek
2 –
Wheeling
1 –
Nasheville
2 –
Frankfort
1 –
Smithland
1 –
Economy
6 –
Brownsville
3 –
Portsmouth
2 –
Steubenville
2 –
Beaver
1 –
St. Louis
3 –
New York
1 –
Philadelphia
10 an
unbekannten Orten
–––––––
198.
Von der Gesammtzahl von 348 wurden 111 zu Cincinnati erbaut, von denen im J. 1831
noch 68 fuhren.
Von den 150 zu Grunde gegangen oder unbrauchbar gewordenen sind:
63
abgenuͤzt,
36
durch die Wasserschneken zu Grunde gerichtet,
14
verbrannt,
3
durch Zusammenstoßen, und
34
durch andere nicht genau ausgemittelte Unfaͤlle
verungluͤkt.
–––––
150.
Eisenbahn von Panama nach Portobello.
Im J. 1828 bildete sich in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika
bekanntlich eine Gesellschaft, welche uͤber die Landenge, die die beiden
großen Oceane trennt, von Panama nach Portobello eine Eisenbahn legen wollte. Die
Errichtung dieser Eisenbahn, die die Stelle des so oft besprochenen Canales ersezen
sollte, wurde jedoch bald nach dem Tode Bolivar's
aufgegeben, und zwar wegen einiger Hindernisse, auf die man gestoßen war. Diese
Hindernisse scheinen nun beseitigt zu seyn; denn die Compagnie hat ihre Arbeiten
wieder aufgenommen, und bereits beschaͤftigen sich zwei englische Mechaniker
mit der Untersuchung und Ausmessung des Terrains, uͤber welches die Bahn
fuͤhren soll. (Repertory of
Patent-Inventions. Julius 1832, Supplement S. 402.)
Eisenbahnen-Zeitschrift in Amerika.
Seit dem Anfange gegenwaͤrtigen Jahres erscheint in New-York, Nr. 35.
Wall-Street, ein sehr interessantes Journal unter dem Titel: American Railroad Journal, in klein Folio, mir einer
vorgedrukten Vignette in Holzschnitt, einen Dampfwagen mit einigen beladenen Wagen
auf einer Eisenbahn vorstellend; monatlich mit drei Bogen, worin uͤber alle
in den nordamerikanischen Freistaaten bereits ausgefuͤhrten, im Baue
begriffenen und vorgeschlagenen Eisenbahnunternehmungen die genauesten Nachrichten,
Berechnungen und Beurtheilungen gegeben werden.
Bilanz der Cromford-Eisenbahn-Compagnie.
Die Einnahmen der Cromford-Eisenbahn-Gesellschaft betrugen am 15.
Junius 1831:
Pf. Sterl.
Shill.
Den.
An Actien
127,136
0
0
– aufgenommenem Capitale
31,910
0
0
– an
gewonnenem Frachtlohne
959
11
0
––––––––––––––––––
Summa
160,005
11
0
Die Ausgaben hingegen betrugen:
Fuͤr die
Bau-Contrahenten oder Lieferanten
87,540
16
3
– die
Maschinenhaͤuser, Brunnen etc.
7,246
10
2
– Eisen, Holz und andere
Materiale
21,014
18
8
– das
Legen der Schienen, sammt den Pfosten und Pfloͤken
6,634
15
11
– die
Ladeplaͤze und Magazine
2,711
6
10
– Maschinerien verschiedener
Art
13,240
18
3
– das
Land, oder der Grund und Boden
4,378
17
4
– Entschaͤdigung verschiedener
Paͤchter
449
6
5
– die
Ausgaben bei den Generalversammlungen und bei dem Comité
843
12
11
– die
Kosten der Bill etc.
499
6
9
– Lohn der Maschinisten und ihrer
Gehuͤlfen
5,359
19
0
– außerordentliche Arbeiten
1,174
10
4
– gemischte Ausgaben
1,784
8
6
– Ausbesserungen an der Bahn und
Handelsausgaben
1,130
15
6
– Interessen
817
2
1
––––––––––––––––––
Summa
159,327
4
11.
Die ganze Laͤnge dieser Eisenbahn betraͤgt 32 3/4 Meilen; sie
laͤuft vom Cromford-Canal zur Whaley-Bruͤke uͤber
den Peak-Forest-Canal, und verbindet so beide Canaͤle mit
einander, wodurch die Verbindung von Manchester mir den oͤstlichen und
suͤdlichen, akerbautreibenden Gegenden um 56 Meilen abgekuͤrzt wird.
Ihr hoͤchster Punkt ist 977 Fuß uͤber den Cromford-Canal
erhaben; auf den ebenen Streken laufen Dampfwagen, an den schiefen Flaͤchen
hingegen sind stationaͤre Maschinen angebracht, die die Wagen hinaufziehen
und herablassen. Dergleichen stationaͤre Maschinen befinden sich an der
ganzen Bahn 17. – Wir geben diese Notiz hauptsaͤchlich, um ein neues Beispiel von den
Kosten einer Eisenbahn in England zu geben, woraus man sehen mag, daß auch in
England bei dergleichen Bauten manches Geld verschleudert wird, welches besser dem
Baue selbst zu Gute gekommen waͤre. – Hr. Gordon sagt in seinem Werke uͤber die Dampfwagen, daß auf dieser
Eisenbahn beinahe gar kein Verkehr Statt hat, und daß nur eine geringe Menge
Steinkohlen auf dem suͤdlichen Ende derselben fortgeschafft wird. Dieß
widerlegt jedoch der Oberaufseher uͤber dieselbe, H. John Leonard, im Mechanics Magazine
Nr. 460, indem er zeigt, daß die Producte mehrerer ausgedehnter
Baumwollwaarenfabriken zu Cromford und Belper, die Producte der Bergwerke von High
Peak, das Eisen der Huͤttenwerke von Derbyshire, und eine große
Quantitaͤt Bau- und Pflastersteine auf derselben verfahren werden, und
daß endlich auch der Getreidehandel zwischen London und Lancashire seinen Zug
uͤber diese Eisenbahn nimmt.
Proceß gegen die Eisenbahnen.
Vor der Kings-Bench wurde kuͤrzlich eine Klage gegen die
Stockton- und Darlington-Eisenbahn-Compagnie, die ihre Bahn
neben der gewoͤhnlichen Fahrstraße gelegt hatte, vorgebracht. Die
Klaͤger behaupteten, daß durch das Geraͤusch und das schnelle Fahren
der Dampfwagen die Pferde auf der Fahrstraße scheu gemacht wuͤrden, und daß
auf diese Weise viel Ungluͤk geschehe. Der Gerichtshof entschied noch nicht,
sondern befahl erst auszumitteln, wie weit die Eisenbahn von der Fahrstraße entfernt
ist, und ob das Geraͤusch den Schaden bringe, oder ob dieser Schaden dadurch
entstuͤnde. daß die Bahn gegen die Fahrstraße hin nicht eingeplankt ist. (Mechanics' Magazine Nr. 462, S. 173.)
Ueber die Guͤte der Eisen-Arbeiten der
Diaken.
Das Eisen, welches man an der ganzen Kuͤste von Borneo findet, ist bekanntlich
von ganz vorzuͤglicher Guͤte; ganz besonders zeichnet sich jenes von
Bangermassing aus, wo man das Eisen nach einer Methode bearbeitet, die den
europaͤischen Stahl beinahe ganz entbehrlich macht. Dessen ungeachtet steht
aber das beste Eisen von Bangermassing noch bei weitem jenem nach, welches die rohen
und uncivilisirten Diaken erzeugen, so daß die besten Klingen der Rajahs und
Anfuͤhrer der Bugis Fabrikate der Diaken sind. Sehr merkwuͤrdig ist
es, daß die Guͤte saͤmmtlicher eiserner Instrumente und
Geraͤthe in dem Maße zunimmt, in welchem man weiter in das Innere eindringt.
So ist die Gegend von Seljie so beruͤhmt, daß die Speere, Schwerte etc., die
von daher kommen, aͤußerst gesucht sind. In dem Campong von Marpow befinden
sich nicht weniger als 49 Schmieden, und doch bezieht man auch daselbst die besten
Waffen noch weiter aus dem Norden, von einem Volke, welches keine bestimmten
Wohnsize hat, keine Haͤuser baut, keinen Feldbau und Viehzucht treibt,
sondern bloß von Fruͤchten, Affen, Schlangen und anderen wilden Thieren lebt!
Instrumente, die aus diesem Eisen verfertigt wurden, schneiden mit ziemlicher
Leichtigkeit durch Schmiedeisen, und selbst durch gewoͤhnlichen Stahl. Hr.
Dalton, welcher diese Notizen im Singapore Chronicle mittheilte, schnitt selbst mit einem
Diakenmesser zur Probe mehrere Federmesserklingen in Stuͤke. Ein Einwohner
von Seljie wettete mit ihm, daß er mit seinem Schwerte einen alten Flintenlauf
abzuhauen im Stande sey, und gewann die Wette, und zwar ohne daß bei diesem Streiche
die Schneide des Schwertes im Geringsten gelitten haͤtte. Bei dem Sultane von
Coti sah Hr. Dalton drei Musketen, die einst dem
ungluͤklichen Detachement des Majors Mullen abgenommen wurden, und die an
mehreren Stellen bis uͤber die Haͤlfte durchgehauen waren. Hr. Dalton erzaͤhlt dieß und noch Mehreres von der
Guͤte der Diakenschwerter, gibt aber leider gar keine Aufschluͤsse
uͤber die Art der Fabrikation derselben, und uͤber das Eisenerz, aus
welchem diese Voͤlker ihr vortreffliches Material erzeugen. Es waͤre
sehr der Muͤhe werth den ganzen Proceß, den man in Seljie befolgt, durch
Techniker an Ort und Stelle studiren zu lassen. Wie Vieles Nuͤzliche
koͤnnten wir von unseren Expeditionen in fremde Gegenden erwarten, wenn
dieselben mehr aus Technikern, und nicht bloß aus Kaufleuten, trokenen Gelehrten
oder Curiositaͤtensammlern bestuͤnden! (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 460, S. 143.)
Nachtheile der eisernen Daͤcher.
In der Naͤhe von Birmingham wurden mehrere Viehstaͤlle und Schuppen, in
denen Rindvieh und Pferde sonst gegen Hize und Wetter Schuz suchen, einfach mit
Eisenblech gedekt. Es fand sich aber seither, daß das Wich in denselben sehr oft
krank wurde, und nicht selten ganz zu Grunde ging. Man schreibt dieß der großen Hize
zu, welche diese Daͤcher in der Sonne annehmen, und die so groß ist, daß man
beim Beruͤhren derselben Brandblasen bekommen kann. (Mechanics' Magazine Nr. 458, S. 111.)
Ueber die amerikanischen gezogenen Rohre.
Das Mechanics' Magazine Nr. 463. S. 179 enthaͤlt
eine, von dem schon oͤfter erwaͤhnten Junius Redivivus verfaßte,
Beschreibung der beruͤchtigten, amerikanischen, gezogenen Rohre oder Stuzen,
aus welcher wir Folgendes, als das Wesentlichste, ausziehen. Die Amerikaner
verfertigen ihre Laͤufe aus dem weichsten Eisen, weil dieses das
zaͤhste ist, und am wenigsten Schwingungen verursacht. Zuweilen besteht die
Kammer aus gehaͤrtetem Patenteisen, weil dieses weniger leicht rostet; allein
man haͤlt diese Einrichtung nicht fuͤr so gut, indem dieses Material
wegen seiner groͤßeren Elasticitaͤt groͤßere Schwingungen
erzeugt, und mithin der Genauigkeit beim Zielen schadet. Die Laͤufe sind 3
Fuß 1 Zoll bis 3 Fuß 8 Zoll lang; das Caliber ist der Groͤße der Kugeln, von
denen 60 bis 100 auf das Pfund gehen, angepaßt. Meistens haben sie 7 Spirallinien,
die 1/16 Zoll weit und 1/32 Zoll tief sind, und die in der ganzen Laͤnge des
Laufes Eine Windung beschreiben. Sie sind bedeutend schwerer als die Musketen, und
als die englischen gezogenen Rohre, die zu leicht sind, als daß man sicher damit
zielen koͤnnte. Diese groͤßere Schwere wird uͤbrigens dadurch
ausgeglichen, das; 60 amerikanische Kugeln nur 1 Pfund wiegen, waͤhrend von
den englischen 20 auf 1 Pfund gehen. Die Schloͤsser etc. sind verschieden;
doch liebt man in jenen Faͤllen, in welchen man sehr genau zielen will, die
Percussionsschloͤsser nicht, weil durch den starken Schlag der Feder leicht
eine Abweichung hervorgebracht werden soll. Damit man nicht die ganze vordere Seite
des Koͤrpers dem Feinde auszusezen braucht, und damit man leichter von einem
Baume oder von einer Eke hervor schießen kann, ist der Kolben meistens ganz eigen
eingerichtet. Die Schaftung ist naͤmlich duͤnn und an dem Kolben in
einem Bogen ausgehoͤhlt, der in das Ellbogengelenk des rechten Armes paßt.
Der Lauf wird unter die linke Achselgrube gebracht, so daß man auf diese Weise
parallel, und nicht unter einem rechten Winkel mit der Brust zielen und losschießen
kann. Die Ladung Pulver ist sehr klein; auf das Pulver wird ein
kreisfoͤrmiges befettetes Stuͤk Calico und die Kugel gesezt. Nie wird
die Kugel hineingeschlagen, wie dieß an den englischen Buͤchsen geschieht.
Man kann mit den amerikanischen Buͤchsen 50 Schuͤsse in einer Stunde
thun, ohne daß man, wenn man nur etwas gutes Pulver genommen hat, den Lauf
auszuwischen braucht. Die einfachsten und wohlfeilsten dieser gezogenen Rohre kosten
in Amerika 10 bis 15 Dollars; es gibt deren aber auch, die auf 100 Dollars kommen,
und diese sind von ganz vorzuͤglicher Schoͤnheit. – Die
Buͤchse ist die Hauptwaffe des Amerikaners, so wie der Englaͤnder auf
seinen Jagden gewoͤhnlich mit Schroten schießt, so schießt der Amerikaner
fast immer mit Kugeln, und haͤlt jeden Jaͤger, der ein schwarzes
Eichhorn an einem anderen Theile als am Kopfe trifft, fuͤr einen
Stuͤmper im Waidwerke. Hr. Jun. Red. zeigt bei dieser Gelegenheit, welche
Ueberlegenheit ein Volk, das mit der Buͤchse gut umzugehen weiß, gegen jede
feindliche, eindringende Armee zeigen kann und haben muß, wenn es ihm mit seinem
Widerstande Ernst ist. Die Schlacht bei Neu-Orleans wurde bloß durch die
amerikanischen Jaͤger, von denen mancher aus seinem Versteke mehr als 100
Feinde niederstrekte, gewonnen. Wir Bayern haben in Tyrol erfahren, was ein guter
und entschlossener Schuͤze vermag, und zum Gluͤke weiß man dieß bei
uns an vielen Orten auch so gut, daß wir anderen im Falle der Roth ebenfalls zeigen
koͤnnen, was wir koͤnnen, wenn wir ernstlich wollen.
Verfahren beim Verzinnen von Naͤgeln und dgl.
Man reinige die Gegenstaͤnde, welche verzinnt werden sollen, zuerst durch
Eintauchen in verduͤnnte Schwefel-, Salz- oder
Salpetersaͤure von allem Roste oder Oxyde, wasche sie dann gut ab, und bringe
sie in eine irdene, ein Gallon haltende Flasche, in welche man zugleich auch eine
angemessene Menge Stangen-Zinn oder gekoͤrntes Zinn und Salmiak
bringt. Dann lege man die Flasche mit der Seite auf ein Kohlenfeuer, drehe sie
bestaͤndig um, und schuͤttle sie oͤfter, damit das Zinn
gleichmaͤßig auf allen den Oberflaͤchen, die verzinnt werden sollen,
vertheilt wird. Zulezt bringe man die Gegenstaͤnde in Wasser, um den
anhaͤngenden Salmiak wegzuschaffen, worauf man sie in warmen
Saͤgespaͤnen abtroknet. Der Vortheil dieser Methode liegt in der
Anwendung der irdenen Flasche, welche die Verbreitung der Salmiakdaͤmpfe
hindert, und bei welcher nichts von dem Zinne verloren geht, wie dieß der Fall ist,
wenn das Verzinnen in einem metallenen Gefaͤße geschieht. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 458, S. 112.)
Watt's Maschine zum Heften von gedrukten
Gegenstaͤnden.
Da das Heften der Journale, der Flugschriften und der verschiedenen groͤßeren
oder kleineren Werke noch groͤßten Theils von Weibern mit einer eigenen Ahle
vollbracht wird, so hat Hr. Philip Watt zu Lambeth, Fore
Street, um diese muͤhsame und langweilige Arbeit zu erleichtern und
abzukuͤrzen, eine Maschine ausgedacht, mit welcher man eine große Anzahl von
Drukbogen mit einem sehr geringen Kraftaufwands und mit einem Male an dem Hinteren
Rande an drei Stellen durchbohren kann. Hr. Watt erhielt
fuͤr diese Maschine von der Society of Arts eine
Belohnung von 5 Pfund Sterl. Das Register of Arts
haͤlt es jedoch nicht der Muͤhe werth, eine ausfuͤhrlichere
Beschreibung derselben mitzutheilen, da es bereits mehrere aͤhnliche
Maschinen gibt, und da an der Watt'schen nur wenig Neues
seyn soll.
Neues elastisches Bruchband.
Hr. Gershom Twitchell zu Leominster, Worcester County,
Massachusetts, ließ sich am 20. December 1830 ein Patent auf ein von ihm erfundenes
elastisches Bruchband geben. An diesem Bruchbande besteht nun der Guͤrtel
oder der Retractor, der um den Koͤrper laͤuft, aus Kautschuk. Sollte
man keine Stuͤke von hiezu hinreichender Laͤnge haben koͤnnen,
so werden mehrere kleinere Stuͤke zusammengekittet, und zwar mittelst eines
Kittes, den man durch Aufloͤsung von 1 Theil Kautschuk in 5 Theilen
Terpenthingeist erhaͤlt, und die Honig-Consistenz hat. Um die
Stuͤke zusammenzukitten, reinigt man deren Enden, bestreicht sie dann mit
einer duͤnnen Schichte Kitt, und legt sie hierauf einige Stunden lang unter
eine Presse. Die Streifen, die man auf diese Weise erhaͤlt, werden doppelt so
breit geschnitten, als man sie braucht, dann in der Mitte zusammengelegt, mit dem
Kitte zusammengeleimt, und zulezt mit weichem Leder uͤberzogen. Aus diesen
Streifen, den gehoͤrigen Schnallen und Metallplatten mit einem
Poͤlsterchen aus Kautschuk, so wie aus den noͤthigen Federn wird das
Bruchband auf die gewoͤhnliche Weise zusammengesezt. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1832, S.
275.)
Reilly's neuer Pak-Sattel.
Hr. Reilly von Finsbury-Place erfand einen neuen
Pak-Sattel, dessen Baum am Ruͤken an drei Stellen gegliedert ist, und
daher genauer als irgend ein anderer Sattel an dem Ruͤken der Pferde anliegt.
Die Society of Arts ertheilte Hrn. Reilly die silberne Isis-Medaille fuͤr seine Erfindung. (Transactions of the Society of Arts. Vol. XLVIII. S.
92.)
Damast aus Seide und Wolle.
Zu Halifax verfertigt man gegenwaͤrtig eine eigene Art von Damast, der eine so
guͤnstige Aufnahme fand, daß man eine bedeutende Ausdehnung dieser
Fabrikation erwarten darf. Der Grund dieses Damastes besteht aus Seide, die Figuren
hingegen aus Wolle.
Der Effect, den dieses Fabrikat macht, kommt zwar jenem, den der ganz aus Seide
gewirkte Damast hervorbringt, nicht gleich, allein es ist doch immer ein sehr
schoͤnes Product und kommt um die Haͤlfte wohlfeiler zu stehen, als
der Seiden-Damast. (Aus dem Mechanics' Magazine
Nr. 463, S. 192.)
Maschine um Wolle an dem Felle zu kaͤmmen.
Hr. Lewis L. Miller zu
Rochester, New-York erhielt am 31. Januar 1831 ein Patent auf eine Maschine,
mit welcher man die Wolle mittelst staͤhlerner Kaͤmme von Kletten und
Unrath reinigen kann, wenn sich die Wolle noch an der Haut oder dem Felle befindet.
Diese Maschine, die uns eben nicht sehr gluͤklich ausgedacht zu seyn scheint,
besteht aus einem Cylinder, der dem großen Cylinder einer Kardaͤtschmaschine
aͤhnlich ist, und an welchem sich mehrere Reihen staͤhlerner
Zaͤhne von 5/8 Zoll Laͤnge befinden. Dieser Cylinder wird in eine
drehende Bewegung gesezt; parallel mit ihm laͤuft ein zweiter Cylinder von 1
Fuß im Durchmesser, der auf einem Wagen dem ersten genaͤhert und wieder davon
entfernt wird. Das Fell, welches gereinigt werden soll, wird auf diesen kleineren
Cylinder gebracht, und mittelst eines beweglichen Riemens auf der einen Seite an
demselben befestigt. Der kleinere oder Speise-Cylinder wird mittelst einer
Kurbel mit der Hand gedreht, wobei der Arbeiter die Bewegung nach Beduͤrfniß
regulirt. Das Register of Arts, Mai 1832, S. 122 gibt
keine weitere Beschreibung dieser Maschine, sondern bemerkt bloß noch, daß nach des
Patent-Traͤgers Versicherung die Felle auf diese Weise weit
vollkommener, und um 1/4 wohlfeiler gereinigt werden koͤnnen, als nach den
gewoͤhnlichen Methoden.
Ueber Hygrometrie und Meteorologie.
Hr. James P. Espy von
Philadelphia hat im Journal of the Franklin Institute
einen sehr interessanten Aufsaz uͤber die Wichtigkeit der hygrometrischen
Beobachtungen in der Meteorologie, und uͤber die Mittel, mit welchen man
solche Beobachtungen mit Genauigkeit machen kann, niedergelegt. Da wir denselben
wegen seiner groͤßeren Ausdehnung hier nicht liefern koͤnnen, und er
nicht wohl eines Auszuges faͤhig ist, so verweisen wir alle Meteorologen,
denen hieran gelegen ist, auf das Repertory of
Patent-Inventions, Junius 1832, S. 365 und Julius, Supplement S.
391, wo sie denselben in seiner ganzen Laͤnge nachlesen koͤnnen.
Einwirkung des Grubenwassers in Kupferbergwerken auf das
Holz.
Es wurde in den Kupferbergwerken in Cornwallis seit vielen Jahren beobachtet, daß die
Pumpenstangen, die groͤßten Theils aus norwegischen Bohlen bestehen, so wie
auch anderes Zimmerholz, an jenen Stellen, an welchen es mit dem
gewoͤhnlichen Wasser in Beruͤhrung kommt, bald mit Schwaͤmmen
uͤberzogen wird, und in Faͤulniß uͤbergeht; waͤhrend
jene Theile, die bloß dem Grubenwasser ausgesezt sind, vollkommen gesund und gut und
rein bleiben. Man glaubt daher, daß das Grubenwasser dieser Bergwerke ein sehr gutes
Schuzmittel gegen die Faͤulniß und den trokenen Moder des Holzes abgebe. Um
einen Versuch hieruͤber zu machen, wurde eine große Menge Schiffbauholz von
Plymouth in diese Kupferwerke gesendet, und daselbst in das Grubenwasser versenkt.
Die Resultate dieses Versuches sind jedoch noch nicht bekannt. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 458, S. 112.)
Mineralwasser-Fabrik zu Caen.
Hr. Decourdemanche, ein sehr gewandter Apotheker zu Caen,
verfertigt gegenwaͤrtig mit einem eigenen Apparate taͤglich 100, und
des Jahres 18 bis 20,000 Bouteillen Kohlensaͤure haltiges Wasser, wovon er
die Bouteille fuͤr 75 Cent, verkauft, waͤhrend er sie fruͤher
fuͤr 1 Fr. von Paris beziehen mußte. Sein Wasser enthaͤlt in Einem
Raumtheile gereinigten Wassers 5 Raumtheile Gas. Durch Zusaz verschiedener Salze
in gehoͤrigem Verhaͤltnisse verfertigt er hieraus kuͤnstliches
Selterser-Wasser, kuͤnstliches Wasser von Vichy, Mont d'or und dgl. (Aus dem Recueil
industriel. April 1832, S. 80.)
Artesische Brunnen in Aegypten.
Der Pascha von Aegypten hat durch Hrn. Briggs, welcher
einst Consul in Cairo war, und der mehrere Bohr-Arbeiter aus England kommen
ließ, Bohr-Versuche in den trokenen und ausgebrannten Wuͤsten
Aegyptens anstellen lassen, die von dem guͤnstigsten Erfolge waren, und die,
wenn sie gehoͤrig gewuͤrdigt, und weiter ausgedehnt werden, gewiß bald
maͤchtige Veraͤnderungen in der Cultur jener Laͤnder und der
Civilisation seiner Einwohner hervorbringen muͤssen. Bei den
Bohr-Versuchen in Aegypten kann man in einer Tiefe von 30 Fuß auf ein
Sandsteinlager, nach dessen Durchbrechung das beste Wasser emporstieg,
waͤhrend das Wasser, welches man bisher hie und da in geringerer Tiefe traf,
schlecht ist. Ueberall, wo man die Versuche wiederholte, erhielt man gleiche
Resultate. In der Wuͤste von Suez wurde bereits ein Wasserbehaͤlter,
der 2000 Kubikfuß Wasser zu fassen vermag, angelegt, und mehrere andere Brunnen
waren in der Arbeit. (Aus dem Examiner.)
Ueber die Gaͤhrung der
Runkelruͤben-Melasse.
Es ist bekannt, daß eine bestimmte Menge Runkelruͤben-Melasse bei der
Gaͤhrung auch eine bestimmte Menge trefflichen Weingeistes geben muß. Es ist
aber auch eben so bekannt, daß die Gaͤhrung verschiedenen
Zufaͤlligkeiten ausgesezt ist, die den Fabrikanten unerwartet kommen, und
denen er auch nicht abzuhelfen weiß. Es geschieht naͤmlich sehr oft, daß
sich, wenn Alles gut zu gehen scheint, eine bedeutende Menge salpeteriges Gas
entwikelt, in Folge dessen die Gaͤhrung ploͤzlich aufhoͤrt und
nicht mehr hergestellt werden kann. – Mehrere Branntweinbrennereien, in denen
die Runkelruͤben-Melasse verwendet wurde, mußten wegen dieser
Unfaͤlle aufgegeben werden, und dieser Ungewißheit in den Resultaten allein
ist es beizumessen, daß die Melasse in mehreren Fabriken durchaus nicht angewendet
wird. – Hr. Tilloy empfiehlt nun den Fabrikanten
folgendes Verfahren, nach welchem sie jedes Mal Branntwein aus ihren Melassen
erhalten werden.
Man schlage in einem Kessel von gehoͤriger Groͤße 500 Pfund Melasse mit
zwei Mal so viel Wasser ab; seze dann nach und nach beilaͤufig 15 Pfund
gehoͤrig verduͤnnte Schwefelsaͤure zu, ruͤhre das Gemeng
gut durch einander und lasse es beilaͤufig eine halbe Stunde lang kochen.
Dann lasse man die Fluͤssigkeit in einen Bottich laufen, verseze sie mit 5
bis 6 Mal so viel Wasser, als man Melasse anwendete, und zerruͤhre in ihr
eine gehoͤrige Menge Hefen. Bei diesem Verfahren wird bald die
Gaͤhrung eintreten, und nicht durch Entwikelung von salpeterigem Gase
unterbrochen werden. Da jedoch die Zusammensezung der Melasse selbst sehr
verschieden ist, so kann man sich nicht jedes Mal ganz genau an die angegebene Menge
Schwefelsaͤure halten; manch Mal kann man bis an 4 Theile auf 100 Theile
Melasse davon zusezen muͤssen. Man muß das Gemeng kosten, denn es darf nur
leicht gesaͤuert seyn. (Aus dem Journal des
connaissances usuelles im Agriculteur
manufacturier. Mai 1832, S. 335.)
Bemerkung bei der Cider-Fabrikation.
Hr. Payen machte in der Sizung der Société royale d'agriculture vom August 1831 die Bemerkung,
daß man, wenn man die Aepfel gehoͤrig reif nimmt, sie nicht in Haufen sich
erhizen laͤßt, und sie schnell mit der Runkelruͤben-Reibe, in
der Cylinderpresse und in den Saͤken behandelt, eine groͤßere Menge
eines staͤrkeren oder schwereren Saftes von angenehmerem Geschmake
erhaͤlt, und daß dieser Saft mehr weinig und nicht so leicht sauer wird, als
es geschieht, wenn man die Aepfel in Haufen reifen und sich erhizen laͤßt:
vorausgesezt, daß die Menge des zugesezten Wassers und alle uͤbrigen
Umstaͤnde dieselben sind. – Wenn der Saft, den man beim Auspressen
erhaͤlt, am Beaumé'schen Araͤometer
unter 6° zeigt, so ist es besser noch vor irgend eine Gaͤhrung
eintritt, demselben so viel von irgend einer zukerhaltigen Substanz zuzusezen, daß er diesen Grad
von Schwere erhaͤlt. Man kann hiezu Honig, Melasse oder besser noch mit
thierischer Kohle geklaͤrten Zukerrohr-Syrup von 30° verwenden.
Noch besser wird der Cider-Most aber, wenn man ihm, um ihm die nothwendige
Schwere am Araͤometer zu geben, eine gehoͤrige Menge eines Syrupes
zusezt, den man durch schnelles Eindampfen des Aepfel-Mostes auf 30°
erhielt. (Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S.
242.)
Entdekung der Verfaͤlschung des Mandeloͤhls mit
Mohnoͤhl.
Das Mandeloͤhl wird sehr haͤufig mit Mohnoͤhl
verfaͤlscht. Um eine solche Verfaͤlschung zu entdeken, braucht man
bloß etwas von dem fraglichen Oehle in eine Flasche zu bringen, und es darin zu
schuͤtteln. Ist das Oehl verfaͤlscht, so werden sich an den Wanden des
Flaͤschchens Blaͤschen anhaͤngen, die man nie bemerkt, wenn das
Mandeloͤhl rein und unverfaͤlscht ist. (Aus dem Recueil industriel. Junius 1832, S. 247.)
Wie man ausradirte Schriftzuͤge entdeken kann.
Betruͤgereien durch Ausradiren von Schriftzuͤgen in Documenten kommen
nicht selten vor, und sind oft mit so großer Geschiklichkeit angestellt, daß man
denselben nicht leicht auf die Spur kommt. Man hat bereits die Optik zur Entdekung
solchen Betruges zu Huͤlfe genommen; man hat versucht, ob sich nicht beim
Eintauchen in Wasser eine ungleiche Einsaugung des Wassers zeigen wuͤrde u.
dgl.; allein vergebens. Hr. Professor Gazzari zu Florenz
hat gesunden, daß die Verkohlung das beste und sicherste Entdekungsmittel ist. Wenn
man naͤmlich das verdaͤchtige Papier einer maͤßigen Hize
aussezt, so wird die Verkohlung ungleich eintreten: jene Theile des Papieres, welche
durch die Tinte fruͤher in ihrer Natur veraͤndert wurden, werden
naͤmlich bei dieser langsamen Verkohlung wieder mehr oder weniger deutlich
sichtbar werden. – Wenn sich diese Methode auch bewahren sollte, so
wuͤrde sie aber doch immer nur eine sehr beschraͤnkte Anwendung
erhalten koͤnnen, da bei ihr der ganze fragliche Gegenstand so
zerstoͤrt wird, daß keine weitere Untersuchung desselben Statt finden kann,
im Falle die Methoden des Hrn. Gazzari nicht die
genuͤgende Auskunft gegeben hat. (Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Mai 1832, S. 279.)
Typophonie, eine neue Methode schnell zu schreiben.
Hr. Painparé hat eine neue Art von Tachygraphie
erfunden, die hauptsaͤchlich in einer eigenen Methode die Vocale an den
Consonanten anzuhaͤngen besteht, und der er den Namen Typophonie beilegte.
Wer an der Schnellschreibkunst besonderes Interesse hat, findet im Bulletin de la Société d'Encouragement,
Maͤrz 1832, S. 103 einen ausfuͤhrlichen, von Hrn. Jomard erstatteten Bericht uͤber diese
Methode.
Schulen in den Fabriken.
Die Kinder, welche in den Fabriken arbeiten, und welche auf diese Weise schon in
fruͤhen Jahren mit ihrer Handarbeit ihren Unterhalt verdienen muͤssen,
werden durch diese Arbeit meistens von dem Schul-Unterrichte abgehalten, und
in Folge dieses Mangels an der Erlernung des Noͤthigsten fuͤr immer
zur Unwissenheit und deren zahllosen und unberechenbaren Folgen, zu einer mehr oder
weniger untergeordneten Stellung, und meistens zu lebenslaͤnglichen
maschinenartigen Handarbeiten verdammt. Mehrere der groͤßeren
Fabriks-Unternehmer zu Leeds hatten die Menschlichkeit diesen Umstand zu
erwaͤgen, und auf Mittel zu denken, wie sie diesem großen Nachtheile einer
Classe, die sie doch zu ihrem Vortheile benuzen, abhelfen koͤnnten. Das
Resultat dieser Beruͤcksichtigung der Rechte und Pflichten der Menschen gegen
einander war, daß sich mehrere der groͤßeren und edler gesinnten Fabrikanten
entschlossen, in ihren Fabriken selbst Schulen zu errichten, und den Kindern, welche
sie beschaͤftigen, taͤglich einige Zeit zum Besuche dieser Schulen zu
gestatten. So besteht in der Fabrik der HH. Marshall und
Comp. eine Schule, an welcher 120 Knaben und 70 Maͤdchen Antheil nehmen; aͤhnliche
Schulen, die zum Theil von den Fabrik-Unternehmern, zum Theil durch die
Geld-Beitraͤge der Aeltern und der Kinder unterhalten werden,
errichteten die HH. Hirst u. Comp., Hinde u. Comp., und mehrere andere werden diesem schoͤnen Beispiele
folgen. Ehre diesen edlen Foͤrderern der geistigen und moralischen Veredlung
der arbeitenden Classe, deren Fruͤchte nicht ausbleiben, und nur zum
allgemeinen Vortheile gereichen koͤnnen! (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 455.)
Wie die Bauten der Regierungen betrieben werden.
Das Mechanics' Magazine Nr. 463, S. 188 enthaͤlt
eine Klage uͤber den gegenwaͤrtigen schlechten Zustand des Schiffbaues
auf den koͤniglichen englischen Schiffswerften. Es aͤußert geradezu,
daß es schwer ist zu sagen, ob das Eisenwerk, das Holzwerk, oder die Arbeit an den
Bauten derselben das Schlechteste ist, und erwaͤhnt eines neuen Schiffes, an
welchem Collinge's Rudergehaͤnge angebracht wurden, und welches so roh
gearbeitet seyn soll, daß es sich bloß mit einer spanischen Trapichimuͤhle
vergleichen laͤßt. Und dessen ungeachtet kommt in den koͤniglichen
Werften auf 50 Arbeiter ein Vormann, waͤhrend in den Privatwerften, die weit
besser und wohlfeiler arbeiten, auf 75 Einer kommt. Das Mechan. Magazine macht vorzuͤglich auch auf den uͤblen
Zustand der Post-Paket-Bothe aufmerksam. Nie gingen so viele dieser
Bothe mit Mann und Gut verloren, als seitdem die Regierung sie nicht mehr von
Privaten, die durch genaue Contracte gebunden sind, unterhalten laͤßt,
sondern selbst fuͤr sie sorgt, und zwar, wie es scheint,
hauptsaͤchlich, um einige ihrer Lieutenants unterzubringen, und sie zu Herren
von schwimmenden, schlechten Gasthaͤusern zu machen. Das Mechanics' Magazine findet den Grund dieses deplorablen
Zustandes in der Unverantwortlichkeit, die im ganzen Regierungs-Haushalte
herrscht, und die die Corruption der Bediensteten, vom Tagwerker bis zum Minister,
auf einen seltenen Grad von Vollkommenheit gebracht hat. Es hofft daher, daß alle
diese Maͤngel durch die Reform wesentlich verbessert werden
wuͤrden.
Ryan's Methode die Steinkohlenbergwerke zu
ventiliren.
Das Mechanics' Magazine Nr. 457, S. 85 enthaͤlt
ein langes Schreiben des Hrn. Bergwerksdirectors Ryan an
den Lord Dudley and Ward, worin er ihm zu beweisen sucht,
wie wenig das in den Bergwerken des Lords angewendete Verduͤnnungssystem des
sich entwikelnden Wasserstoffgases seinem Zweke entspricht, und wie wenig selbst die
Sicherheitslampe leistet. Nach seinen Angaben erfolgten in einigen wenigen
Bergwerken des Nordens vom J. 1805 bis zum J. 1816, d.h. vor der Annahme der
Sicherheitslampen 9 Explosionen, bei welchen 284 Menschen ihr Leben verloren; vom J.
1817 hingegen bis zum J. 1828, seit der Einfuͤhrung der Sicherheitslampen,
erfolgten deren 19, welche 360 Menschen ums Leben brachten! Die lezte Explosion,
welche sich zu Wigan ereignete, erzeugte allein 11 Wittwen und 40 Waisen! Hr. Ryan erzaͤhlt und beweist durch Zeugnisse, daß er
durch seine Methode (die er schon vor vielen Jahren angab) die
gefaͤhrlichsten Steinkohlen-Bergwerke, in denen sich in 8 Stunden
20,000 Fuß Wasserstoffgas anzusammeln pflegten, vollkommen gesund machte, und zwar
mit geringeren Kosten, als sie irgend eine andere Methode veranlaßt. Er fordert den
Hrn. Grafen auf, seine Methode neuerdings untersuchen zu lassen, und sie dann in
seinen Bergwerken anzuwenden, um auf diese Weise einer großen Menge von Menschen,
welche jaͤhrlich zu Grunde gehen, und deren Wittwen und Waisen den Gemeinden
zur Last fallen, das Leben zu erhalten. Wir werden sehen, ob der Hr. Graf Sinn genug
fuͤr die Foͤrderung des Wohles so vieler Menschen hat, oder ob auch er
zu jenen Tories gehoͤrt, die mit so namenloser Geringschaͤzung auf
ihre armen Unterthanen herabsehen.
Ueber das englische Bauholz.
Die Highland Society von Schottland machte in der lezten
Nummer ihrer Preisaufgaben und Abhandlungen einen sehr schaͤzenswerthen
Aufsaz des koͤnigl. Foͤrsters, Hrn. Robert Monteith unter folgendem Titel bekannt: „uͤber die Cultur und den Nuzen
einiger inlaͤndischer Holzarten, die als Bauholz vor verschiedenen
auslaͤndischen den Vorzug verdienen.“ Hr. Monteith sucht in seiner Abhandlung (nachdem er
geschichtlich nachwies, daß das englische Holz sich in vielen Gebaͤuden 500
Jahre und laͤnger vollkommen gut erhielt) zu beweisen, daß das
inlaͤndische Holz im Ganzen genommen dauerhafter sey, als jene Arten des
auslaͤndischen, die am haͤufigsten eingefuͤhrt werden. Er
verbreitet sich dann uͤber die Benuzung der einzelnen Holzarten zu
verschiedenen Zweken, wobei er das Eschen- und Ulmenholz besonders zu
Dachstuͤhlen, das Birkenholz zu Querbalken, Fußboden und Stiegen, und das
Linden- und Pappelholz zu Fensterladen, Thuͤren und Tischlerarbeiten
empfiehlt. Zulezt widerlegt er die Gruͤnde, aus welchen die englischen
Arbeiter das auslaͤndische Holz dem einheimischen vorziehen. Als diese
Gruͤnde werden naͤmlich angegeben: die Ersparniß am Saͤgen, die
leichtere Bearbeitung, das schoͤnere Aussehen und die geringeren Kosten. Sehr
interessant sind die Berechnungen, durch welche Hr. Monteith alle diese Gruͤnde nichtig macht. Eben so verdient auch
die Einfuͤhrung der kreisfoͤrmigen Saͤge, auf die er besonders
dringt, alle Beruͤksichtigung. (Aus dem Mechanics'
Magazine Nr. 462, S. 164.)
Wie genau die Englaͤnder in der Geschichte der
Oekonomie des Continentes eingeweiht sind.
Das Mechanics' Magazine gibt in Nr. 462. S. 176 nach Dr. Howison die russische Methode, gruͤne Bohnen, Spinat und
andere Gemuͤse aufzubewahren. Diese Methode, welche die Englaͤnder
russisch zu nennen belieben, ist weiter nichts, als das in Deutschland seit
undenklichen Zeiten bekannte und uͤbliche Einsalzen und Schweren
verschiedener Gemuͤse!
Verhaͤltniß des cultivirten zum unbebauten Boden in
Großbritannien.
Wir entnehmen aus dem Mechanics' Magazine Nr. 456, S. 74
folgende Tabelle, aus welcher der Zustand des Akerbaues in England, Schottland und
Irland, und die Ausdehnung, deren er daselbst noch faͤhig ist, deutlich
hervorgehen.
Cultiv. Acres Landes.
Uncult. Gruͤnde, dieculturfaͤhig
sind: Acres
Unfruchtb. und nichtcultivirb. Gruͤnde:
Acres
Summa
England hat
25,632,000
3,454,000
3,256,400
32,342,400
Wallis
3,117,000
530,000
1,105,000
4,752,000
Schottland
5,265,000
5,950,000
8,523,930
19,738,930
Irland
12,325,280
4,500,000
2,416,664
19,441,944
Britische Inseln
383,360
166,000
569,469
1,119,159
––––––––––––
––––––––––––
––––––––––––
––––––––––
Summa
46,922,970
14,600,000
15,871,463
77,394,433
In England und Wallisrechnet man,
daß
3,250,000 AcresEin englischer Acre betraͤgt 1125 Wiener
Quadrat-Klafter.
zum Weizenbau;
1,250,000 –
zum Gersten- und Roggenbaue;
3,200,000 –
zum Anbaue von Hafer, Bohnen u. Erbsen;
1,200,000 –
zum Anbaue von Klee, Raygras u. dgl.;
1,200,000 –
zum Anbaue verschiedener Wurzeln
undGemuͤse, die mit dem Pflug gebaut werden;
2,100,000 –
zur Brache;
47,000
–
zum Hopfenbaue;
18,000
–
zu Gaͤrten;
17,300,000 –
zu Viehweiden;
1,200,000 –
zu Heken, Gebuͤschen und Waͤldern;
1,300,000 –
zu Straßen, Canaͤlen etc. verwendet werden; und
daß
5,029,400 –
Gemeinde- und wuͤste Gruͤnde
sind.
––––––––––––
Summa
37,094,400 –
Die Zahl der Pachtguͤter in ganz Großbritannien wird auf 2,000,000 angegeben,
und der Werth der Producte, die jaͤhrlich durch den Akerbau in England und
Irland erzeugt werden, auf 216,817,624 Pf. Sterl.! –
Ueber einen neuen Pflug des Hrn. Roré.
Hr. Roré hat einen neuen Pflug erfunden, an welchem
man das eine der Raͤder mittelst eines eigenen Mechanismus nach Belieben
hoͤher oder niedriger stellen kann. Der Zwek dieser Erfindung ist
Erleichterung des Pfluͤgens auf abhaͤngigen Gruͤnden; mit
dieser Vorrichtung laͤßt sich naͤmlich der Pflug immer in horizontaler
Stellung erhalten. (Aus dem Recueil industriel. Junius
1832, S. 244.)
Eine neue Art von Weizen.
Hr. Gorrie erwaͤhnt in den Transactions der Highland Society einer neuen
Art von Weizen, die von der Weizenfliege nicht angegriffen werden soll, und die
zugleich sehr ergiebig und um einen Fuß hoͤher als der gewoͤhnliche
Weizen ist. Die Aehren dieses Weizens sind gegrannt, und jenen des
aͤgyptischen Weizens aͤhnlich; allein blasser. Ueber den Ursprung
dieser Getreideart ist im Mechanics' Magazine Nr. 462,
S. 176 nichts erwaͤhnt.
Wie tief die Wurzeln des Weizens in den Boden dringen.
Der Hr. Graf von Macclesfield zeigte der Society of Arts an mehreren Exemplaren vor, daß die
Wurzeln des Weizens oft 5 bis 6 Fuß tief in den Boden eindringen, und
erklaͤrte daraus sehr richtig den großen Einfluß, welchen die Natur der
Unterlage des Bodens, auf welchem Weizen gebaut wird, auf den Wachsthum und den
Ertrag dieses Getreides haben muß. (Transactions of the
Society of Arts. Vol. XLVIII. S. 218.)
Mittel gegen Rost und Mehlthau am Getreide, und gegen den
Trokenmoder des Holzes.
Da neulich im Mechanics' Magazine das Wasser der
Kupfer-Bergwerke gegen die Faͤulniß des Holzes empfohlen wurde, so
bringt nun ein Hr. C. im Mechanics' Magazine Nr. 460, S.
138 neuerlich auch wieder das Einweichen des Samenweizens in einer Aufloͤsung
von schwefelsaurem Kupfer in Anregung, dessen man sich in Flandern beinahe allgemein
bediente und noch bedient, um den Weizen gegen den Rost und den Mehlthau zu
schuͤzen. Hr. C. will dieses Mittel auch in seiner und eines seiner Nachbarn
Wirthschaft durch 15jaͤhrige Erfahrung erprobt gesehen haben, und empfiehlt
es daher neuerdings allgemein. Wenn wir nun auch dieses Mittel noch dulden
koͤnnen, und es nicht fuͤr durchaus schaͤdlich erklaͤren
muͤssen, so gilt dieß doch keineswegs von einem anderen Mittel, welches Hr.
C. zur Zerstoͤrung der schwammigen Gebilde, die an dem Holze entstehen, und
die dasselbe zu Grunde richten, anraͤth. Hr. C. meint naͤmlich, daß
ein oder das andere, mit noch einem anderen Materiale verbundene, Kupfer-Oxyd
den Trokenmoder und die Faͤulniß des Holzes verhindern koͤnnte, und
daß dieses andere Material wahrscheinlich der Arsenik seyn duͤrfte! Wir
brauchen unsere Landsleute wohl nicht gegen ein solches Mittel, welches wir bloß als
Beweis der englischen Unwissenheit oder Sorglosigkeit anfuͤhren, zu warnen.
Sonderbar ist es, daß selbst das Mechanics' Magazine mit
keiner Sylbe auf die Gefahren aufmerksam macht, die dergleichen Giftmischereien so
leicht und so oft hervorbringen koͤnnen.
Bevoͤlkerung der Vereinigten Staaten von
Nord-Amerika.
Nach einer Angabe des Hrn. Warden in einer Sizung der
Akademie der Wissenschaften zu Paris, belief sich die Bevoͤlkerung der
Vereinigten Staaten im J. 1830 auf 12,793,697 Einwohner, worunter 339,360 freie
Farbige und 2,014,320 Sclaven. Die Bevoͤlkerung hat daher in den lezten 40
Jahren um 3,155,453 Seelen, d.h. beinahe um den vierten Theil zugenommen. (Biblioteca italiana. Mai 1832, S. 404.)
Notiz fuͤr Auswanderer nach Nord-Amerika.
Die Auswanderungen nach Nordamerika werden in England, so wie in einigen Gegenden
Deutschlands von Jahr zu Jahr haͤufiger, und es wird daher immer dringender
nothwendig, daß diesen von ihrem Schiksale zum Gluͤke oder Ungluͤke
Angetriebenen gute Schriften an die Hand gegeben werden, aus denen sie sich
uͤber das, was sie zu erwarten haben, so wie uͤber die Mittel und
Wege, die sie eingeschlagen haben, gruͤndlich belehren koͤnnen. Es
wurde zwar sowohl in England, als in Deutschland schon Vieles hieruͤber
geschrieben; allein nur in wenigen dieser Werke ist Alles, was hierauf Bezug hat,
mit solcher Unparteilichkeit, Umsicht und Sachkenntniß abgehandelt, als in dem Werke
des Hrn. Robert Mudie, welches vor Kurzem bei Whittaker
und Comp. zu London unter folgendem Titel erschien: The
Emigrant's Pocket Compagnion: containing what Emigration is, who should be
Emigrants, where Emigrants should go, a Description of British
North-America, especially the Canadas and full instructions to intenting
Emigrants. By
Robert Mudie. 12°. Es waͤre sehr
zu wuͤnschen, daß sine deutsche Bearbeitung dieses Werkchens erschiene.
Haͤuser als Meilenzeiger.
Hr. Loudon und mehrere andere haben in den neueren
Blaͤttern des Mechanics' Magazine vorgeschlagen,
an der Stelle der Meilenzeiger kleine Haͤuser zu erbauen, in denen diejenigen
oder derjenige wohnen koͤnnte, der die Aufsicht uͤber die Straße in
polizeilicher und anderer Hinsicht von Meile zu Meile zu fuͤhren hat. Die
Vortheile dieser Einrichtung waͤren, daß die Straßen leichter in gutem
Zustande erhalten werden koͤnnten, daß aller Unfug und alle Verbrechen auf
denselben leichter zu verhindern waren, daß man im Falle irgend eines
Ungluͤkes leichter Unterkunft finden koͤnnte, und dergl. mehr. Wie die
Kosten dieser Haͤuser bestritten werden sollen, daruͤber sind die
Ansichten getheilt; mehrere wollen sie aus dem
Militaͤr-Pensions-Fonde aufgefuͤhrt wissen, und
dafuͤr den Pensionisten diese mit einem Gaͤrtchen versehene
Haͤuschen als Wohnung einraͤumen! – Wenn man die Idee solcher
bewohnter Meilenzeiger auch in Laͤndern, die so bevoͤlkert sind, wie
England, fuͤr werthlos haͤlt, so scheint sie uns doch in jenen
Staaten, die noch weiter in der Cultur zuruͤk sind, und in solchen Gegenden,
wo man halbe und ganze Tage gehen und fahren kann, ohne ein Haus oder eine
menschliche Seele zu treffen, aller Beruͤksichtigung zu verdienen. Je manchen
Gegenden Ungarns, Galiziens, Polens und Rußlands waͤren solche
Meilenhaͤuser gewiß eine wahre Wohlthat; sie wuͤrden gewiß die Punkte
bilden, von denen aus sich eine bessere Colonisation und Cultur jener Laͤnder
bilden koͤnnte. – Das Mechanics' Magazine
Nr. 457 und 460 enthaͤlt Plane fuͤr solche Haͤuser
nach englischem Geschmake, der aber natuͤrlich nicht uͤberall
angemessen waͤre.
Sir John Soane's Sammlung von
Alterthuͤmern den Kuͤnstlern geoͤffnet.
Sir John Soane, Professor der Architektur an der Royal Academy, welcher erst vor Kurzem zum Ritter
erhoben wurde, hat neuerlich einen schoͤnen Beweis seiner Liberalitaͤt
und seines Eifers zur Foͤrderung der Kunst gegeben. Er wird naͤmlich
in Zukunft jedes Fruͤhjahr drei Monate hindurch allen Kuͤnstlern und
Liebhabern seine herrliche Sammlung von Alterthuͤmern oͤffnen, und
ihnen deren Studium gestatten. Die Sammlung des Sir John wird fuͤr die
reichste und groͤßte gehalten, die England in diesem Fache aufzuweisen hat;
in ihr soll sich auch das aͤgyptische Grabmahl befinden, welches Belzoni aus Aegypten mitbrachte. (Aus dem Mechanics' Magazine Nr. 453, S. 32.)