Titel: | Verbesserungen an den Ziegeln zum Deken von Häusern und anderen Gebäuden, auf welche sich Franz Horatio Nelson Drake, Esq. zu Clayton House, in der Grafschaft Devon, in Folge einer von einem Fremden gemachten Mittheilung am 25. Julius 1829 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. XCI., S. 373 |
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XCI.
Verbesserungen an den Ziegeln zum Deken von
Haͤusern und anderen Gebaͤuden, auf welche sich Franz Horatio Nelson Drake, Esq.
zu Clayton House, in der Grafschaft Devon, in Folge einer von
einem Fremden gemachten Mittheilung am 25. Julius
1829 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. April 1832, S.
28.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Drake, uͤber die Verbesserungen der Dachziegeln.
Der Zwek dieser Erfindung ist eine solche Verbesserung an den gebrannten Dachziegeln,
daß man mittelst derselben die Daͤcher so deken kann, daß sie vollkommen
glatt sind, d.h. daß die Ziegel auf keine sichtbare Weise uͤber einander zu
liegen kommen, und dessen ungeachtet das Wasser sicher ableiten, wenn die Neigung
des Daches auch noch so gering ist.
Fig. 18 zeigt
einen solchen Ziegel einzeln und von der oberen Flaͤche her gesehen. Der
Theil a liegt tiefer, d.h. er ist nur halb so dik, als
der Theil b, an welchem sich bei cc ein aufstehender Rand befindet, auf welchen die
Boden der beiden zunaͤchst liegenden Ziegel passen. Bei dd sind in der Diagonale zwei Rinnen
eingeschnitten, die in
die Seitencanaͤle ee fuͤhren, und
durch welche das Wasser abgeleitet wird, welches sich allenfalls zwischen die Fugen
der oberen Ziegel hineinsezte. Dieses Wasser laͤuft dann laͤngs des
vorstehenden Randes c herab, und gelangt durch den
keilfoͤrmigen Canal f, der sich in der Mitte des
Theiles b befindet, an den naͤchst unteren Ziegel
herab, und so fort, bis es endlich in die Dachrinne kommt, und durch diese abfließt.
Die Ziegel selbst werden aus Thon geformt, auf die gewoͤhnliche Weise
gebrannt, und dann gefaͤrbt und glasirt, so daß sie Schieferplatten
gleichen.
Fig. 19 zeigt
einen anderen verbesserten Ziegel, Pantile genannt, von Vorne und von der Seite
gesehen. Bei dieser Form schließen die Ziegel in einander, wenn sie gehoͤrig
auf das Dach gelegt werden.
Diesen Ziegeln sollen nun folgende Vortheile eigen seyn. Die ersteren bilden eine
vollkommen ebene Flaͤche, auf welche der Wind nicht einwirkt; sie sind
vollkommen unbeweglich, ausgenommen sie werden einzeln in derselben Ordnung
aufgehoben, in welcher sie gelegt wurden, indem jeder Ziegel durch diejenigen, die
uͤber ihm liegen, fest gehalten wird. Was die zweite Art von Ziegeln, oder
die Pantile betrifft, so wird ein jeder derselben von drei daruͤber liegenden
festgehalten, so daß sie einander selbst binden, und daß kein Moͤrtel zur
Befestigung derselben noͤthig ist. Bricht ein solcher Ziegel
zufaͤllig, so kann er jedes Mal mit der groͤßten Leichtigkeit ersezt
werden.
Ein mit solchen Ziegeln gedektes Dach laͤßt selbst den heftigsten Regen und
den staͤrksten Schnee nicht durch, und ist weit dauerhafter, als irgend eine
andere Art von Dachbedekung. Faͤrbt man diese Ziegel, so sehen sie ganz wie
Schieferplatten aus; sind aber viel leichter, als diese, da 360 derselben erst einen
Centner wiegen, obschon sie mehr als 100 Quadratfuß deken. Auch als Bekleidung
fuͤr Mauern lassen sich solche Ziegel mit großem Vortheile benuzen.