Titel: | Beschreibung der cylindrischen Reibe des Hrn. Mariotte. |
Fundstelle: | Band 45, Jahrgang 1832, Nr. CVI., S. 415 |
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CVI.
Beschreibung der cylindrischen Reibe des Hrn.
Mariotte.
Aus dem Agriculteur-Manufacturier. September
1831 (Mai 1832), S. 206.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Mariotte, Beschreibung der cylindrischen Reibe.
Dieser Cylinder, den man in Fig. 26, 27, 28 und 29 sieht, besteht aus
mehreren starken Stuͤken Eichenholz, welche auf folgende Weise
zusammengefuͤgt werden. Sechs Stuͤke von drei Zoll Dike und drei Zoll
Breite sind uͤber's Kreuz zusammengefuͤgt, und bilden die Wangen des
Cylinders. Da aber diese Kreuzstuͤke oder Arme die leeren Raͤume
dieser Wangen nicht ganz ausfuͤllen, so wird zwischen je zwei derselben ein
ausgefalzter Keil eingesezt. An den Enden dieser Kreuzstuͤke und der Keile
wird nun die Huͤlle des Cylinders befestigt, die aus starken Dauben von 2 1/2
Zoll Dike, Fig.
26, besteht. In der Mitte der Wange befindet sich ein Loch, und dieses
Loch dient zur Aufnahme einer gußeisernen Zwinge, die mit Bolzen befestigt wird.
Durch diese Zwinge geht die Welle des Cylinders. An der Welle befindet sich ein
Vorsprung oder Schluͤssel, der in einen an der Zwinge angebrachten Ausschnitt
eingreift. Die Welle kann sich daher nicht umdrehen, ohne zugleich das ganze Werk in
Bewegung zu sezen.
Wenn die Dauben zusammengesezt sind, so dreht man die Oberflaͤche des
Cylinders ab, und legt dann drei eiserne Reifen an, welche sowohl die Dauben, als
die Leisten und die Saͤgeblaͤtter zusammenhalten. An jedem der Reifen
der beiden Enden befindet sich eine Kehle; an dem mittleren Reifen sind deren zwei,
welche gegen die Oberflaͤche des Cylinders gekehrt sind.
Die Saͤgeblaͤtter und die Leisten, Fig. 28 und 29, haben an
ihren Enden einen kleinen Vorsprung, der unter die Ausschnitte der Reifen gebracht
wird, so daß auf diese Weise das Ganze fest zusammengehalten wird. Diese
Saͤgeblaͤtter und Leisten werden an ihre Stelle gebracht, indem man
dieselben nach der Achse des Cylinders neigt. Dieses Verfahren ist aber bei den 2
oder 3 lezteren Saͤgeblaͤttern offenbar unthunlich; fuͤr diese
ist daher, wie man in Fig. 26 und 27 sieht, in
einer der Dauben ein Falz a angebracht. In diesen Falz schiebt man
naͤmlich das Saͤgeblatt und die Leiste, bis sie so weit nach
Vorwaͤrts gelangt sind, daß sie durchgehen koͤnnen, worauf man sie
nach dem Halbmesser emporhebt. Wenn sich Alles an seinem Orte befindet, so wird der
Falz mit einem Schluͤssel verschlossen; diesen Schluͤssel laͤßt
man jedoch etwas hervorstehen, damit er leicht wieder herausgenommen werden kann.
Auf den ganzen Umfang kommen 155 solche Saͤgeblaͤtter.