Titel: Verbesserungen an Dampf- und anderen Maschinen worauf sich Edwin Appleby, Eisengießer von Doncaster, in der Grafschaft York, am 29. Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 55, Jahrgang 1835, Nr. I., S. 2
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I. Verbesserungen an Dampf- und anderen Maschinen worauf sich Edwin Appleby, Eisengießer von Doncaster, in der Grafschaft York, am 29. Januar 1833 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Oktober 1834, S. 193. Mit Abbildungen auf Tab. I. Appleby's Verbesserungen an Dampf- und anderen Maschinen. Meine Erfindungen bestehen: 1) In einem solchen Baue des Kessels einer Dampfmaschine, daß die Feuerstelle und der untere Theil des Feuerzuges dergestalt mit Wasser umgeben sind, daß die durch das Wasser emporsteigenden Feuerzuͤge gestatten, daß der aus dem Feuer entwikelte Strom Flamme und erhizter Luft bei seinem Emporsteigen abwechselnd divergirt und convergirt. Durch diese abwechselnden Verduͤnnungen und Verdichtungen, so wie durch zahlreiche Zuruͤkwerfung kann naͤmlich dem Wasser die moͤglich groͤßte Menge Waͤrmestoff mitgetheilt werden, wenn der heiße Strom auch nur eine kleine Streke Raum durchzieht; auch entweicht dabei nicht mehr Waͤrmestoff durch den Rauchfang, als zur Erzeugung eines guten Luftzuges eben erforderlich ist. 2) In einer Speisung des Kessels mit Wasser von einer Drukpumpe her durch eine Roͤhre, in der mittelst eines Hebels ein Sperrhahn geoͤffnet und geschlossen wird. Der Hebel wird durch einen auf der Wasserflaͤche des Kessels befindlichen Schwimmer in Bewegung gesezt. In einem außer dem Kessel gelegenen Theile der Roͤhre befindet sich eine Klappe, die durch ein Gewicht herabgedruͤkt wird, welches mehr als hinreichend ist, um dem Druke des Dampfes in dem Kessel zu widerstehen. Diese belastete Klappe wird gehoben, und gestattet, daß alles Wasser, welches die Pumpe liefert, entweichen kann. 3) Darin, daß innerhalb dem Kessel, und in Beruͤhrung mit dem Feuerzuge etwas unter dem gewoͤhnlichen Wasserstande das geschlossene Ende einer Sicherheitsroͤhre angebracht wird, welche aus einem Metalle oder einem Metallgemische besteht, welches bei einer Temperatur, die etwas hoͤher ist als die hoͤchste Temperatur des Wassers, schmilzt. Das andere Ende der Sicherheitsroͤhre wird offen gelassen, und mit seinem Halse in einer Pfeife, einer Trompete oder einer anderen, an der aͤußeren Seite des Kessels angebrachten Laͤrm machenden Vorrichtung befestigt. So wie daher das Wasser unter das geschlossene Ende der Sicherheitsroͤhre herabsinkt, wird dasselbe durch die Hize des Feuerzuges geschmolzen werden; der Dampf wird dann durch die Pfeife oder durch die sonstige Vorrichtung austreten, und durch den Laͤrm, den er auf diese Weise verursacht, andeuten, daß das Feuer unmittelbar geloͤscht werden muß. 4) In der Befestigung zweier gefluͤgelter oder blattfoͤrmiger Kolben an einer Welle, die sich in der Achse des arbeitenden Cylinders einer Dampfmaschine dreht. Diese Fluͤgel ragen aus entgegengesezten Seiten der Welle hervor, und machen in zwei geschiedenen Kammern beilaͤufig 3/8 einer Umdrehung um die Achse des Cylinders. Die Faͤcher in dem Cylinder werden durch zwei keilfoͤrmige Scheidewaͤnde gebildet. Indem sich die Welle durch Stopfbuͤchsen, welche sich in den Enden des Cylinders befinden, bewegt, und, indem an dem einen Ende der Welle ein Winkelhebel befestigt ist, wird die schwingende Bewegung des Fluͤgelpaares mittelst einer Verbindungsstange an einen an der Hauptwelle der Maschine befindlichen Krummhebel fortgepflanzt. Bei dieser Einrichtung wird durch die Veraͤnderung der Stellung des schwingenden Krummhebels, welche zum Theil auf die Veraͤnderung der Stellung des kreisenden Krummhebels folgt, eine gleichmaͤßigere Wirkung auf die Hauptwelle hervorgebracht; waͤhrend diese Veraͤnderung der Stellung auf den Druk des Dampfes auf den Kolben keinen Einfluß ausuͤbt. Die Steuerung (leverage) wird hiebei vermindert, und die Kraft des Treib-Krummhebels vermehrt, wenn die Steuerung des getriebenen Hebels reducirt wird, und also eine groͤßere Kraft zu dessen Betrieb erforderlich ist. Auf diese Weise wird sehr viel von jener Unregelmaͤßigkeit vermieden, die erfolgt, wenn eine im Vergleiche gleichmaͤßige Kraft eines Kolbens, der sich der Laͤnge nach in einem Cylinder bewegt, auf die wechselnde Steuerung eines kreisenden Krummhebels wirkt. Ich brauche daher ein kleineres Flugrad, um den Krummhebel uͤber die Mittelpunkte zu fuͤhren. 5) In der Erzeugung einer aͤhnlichen gleichmaͤßigen Wirkung auf den Hauptkrummhebel durch eine solche Verbindung zweier schwingender, fluͤgelfoͤrmiger Kolben und eines Paares concentrischer Wellen, daß sich die eine Welle zum Theil in der anderen bewegt, und daß der eine Fluͤgel an einer Welle befestigt ist, welche durch eine in dem einen Ende des Cylinders befindliche Stopfbuͤchse geht, waͤhrend der andere Fluͤgel an einer anderen Welle angebracht ist, welche durch die an dem entgegengesezten Ende des Cylinders befindliche Stopfbuͤchse geht. Ferner in der Befestigung eines Krummhebels an jeder Welle, damit die schwingenden Bewegungen der Kolben mittelst zweier Verbindungsstangen auf die beiden, an der Hauptwelle befestigten, kreisenden Krummhebel uͤbergetragen werden. Hiedurch wird es moͤglich, daß die beiden Kolben gleichzeitig auf die Hauptwelle wirken, waͤhrend sie sich beide gegen diese Welle hin bewegen oder sich davon entfernen. In diesem Falle braucht der Cylinder nicht durch Scheidewaͤnde in zwei Kammern getheilt zu seyn, indem die Kolben in allen Stellungen gegenseitig an einander graͤnzen. Soll das Flugrad entbehrlich gemacht werden, so werden die zusammengehaͤngten Kolben in zwei Faͤchern eines Cylinders angebracht, damit sie auf Winkelhebel wirken, welche unter rechten Winkeln an der Hauptwelle befestigt sind. 6) Darin, daß ich den arbeitenden Ventilen der Dampfmaschine eine cylindrische Form gebe, und daß sie sich in halb-cylindrischen Lagern bewegen, von denen jedes auf dem der Laͤnge nach liegenden Boden eine lange, schmale, in den arbeitenden Cylinder fuͤhrende Oeffnung hat, wodurch von der Dampfroͤhre her durch das Ventil eine Communication mit dem Cylinder, und abwechselnd von dem Cylinder her durch das Ventil eine Communication mit der Austrittsroͤhre eroͤffnet wird. Der Wechsel wird durch eine schwingende Bewegung des Ventils erzeugt, in Folge deren die lange, schmale, in der Seite des Ventiles befindliche Spalte bald die Muͤndung der Dampfroͤhre, bald die Muͤndung der Austrittsroͤhre umschließt. Das Ventil wird mittelst eines auf dasselbe druͤkenden und durch Stellschrauben regulirbaren Dekels fest auf sein Bett angehalten, ohne daß es jedoch dadurch in der Freiheit seiner Bewegung gehindert waͤre. Das Ventil braucht bei dieser Einrichtung kein dampfdichtes Gehaͤuse; das Auslassen ist zu jeder Zeit bemerkbar, und das Ventil ist leicht schluͤpfrig zu erhalten und auszubessern. 7) In einer Liederung der Stopfbuͤchse einer Dampfmaschine mit einem Strike, der eine Windung um die Kolbenstange macht, waͤhrend die beiden Enden dieses Strikes bei zwei Fugen austreten, die in entgegengesezten Richtungen in dem Rande der Stopfbuͤchse und in deren Dekel angebracht sind. Diese Ausschnitte in der Stopfbuͤchse und in ihrem Dekel entsprechen der halben Dike des Strikes. Beide Enden des Strikes sind an einer Feder befestigt, wodurch der Strik bestaͤndig so gespannt erhalten wird, daß er die Kolbenstange mit solcher Spannung umfaßt, daß kein Dampf entweichen kann, und daß dabei doch keine zu große Reibung entsteht. 8) Endlich in dem Baue einer Maschine, welche mittelst meiner schwingenden, fluͤgelfoͤrmigen Kolben und in Verbindung mit gewoͤhnlichen Haͤhnen anstatt mit schwingenden Ventilen durch den hydrostatischen Druk des Wassers in Bewegung gesezt wird. Alles dieß wird aus den beigefuͤgten Zeichnungen und aus der nun folgenden Erlaͤuterung derselben deutlich werden. Fig. 40 ist ein senkrechter Durchschnitt durch die Mitte meines Dampfkessels, und eine Ansicht der Theile, welche uͤber diesen Durchschnitt hinaus sichtbar sind. Fig. 41 ist ein horizontaler Durchschnitt des Kessels von A nach B in Fig. 40, mit einer Ansicht der unter dem Durchschnitte befindlichen Theile. Fig. 42 ist eine Seitenansicht einer Dampfmaschine mit meinen zwei fluͤgel- oder blattfoͤrmigen Kolben. Diese Kolben sind an einer Welle befestigt, die sich innerhalb eines in zwei Faͤcher getheilten Cylinders schwingen, und welche mit vieren meiner schwingenden Ventile in Verbindung stehen. Das untere Fach und die dazu gehoͤrigen Klappen sind im Durchschnitte dargestellt; ein Theil des Gestelles ist weggebrochen. Fig. 43 ist ein Grundriß dieser Maschine. Fig. 44 zeigt die keilfoͤrmige Scheidewand von der Seite her. Fig. 45 ist ein Laͤngendurchschnitt durch die Mitte derselben. Fig. 46 ist ein senkrechter Durchschnitt durch den Cylinder und die Klappen einer schwingenden Dampfmaschine, welche aus zwei zusammengehaͤngten Kolben und Wellen, die mit zweien meiner schwingenden Klappen in Verbindung gebracht sind, bestehen. Fig. 47 ist eine Seitenansicht des an der Welle befestigten Kolbenpaares; eine Wange ist weggenommen, um die Anwendungsart einer metallischen Liederung zu zeigen. Fig. 48 gibt eine Ansicht des Kolbenpaares vom Rande her mit der Fuge, in welche die Liederung zu liegen kommt. Fig. 49 zeigt ein Paar zusammengehaͤngter Kolbenwellen; eine Wange ist weggenommen, damit man die Form jener metallenen Liederung sehe, welche sich am besten fuͤr diese Art von Kolben eignet. Fig. 50 zeigt dieselben Kolben vom Rande her; man sieht hier die Fuge, in welche die Liederung zu liegen kommt. Fig. 51 gibt eine Seitenansicht der Gelenke; es sind Vorspruͤnge an dieselben angegossen, und an diesen Vorspruͤngen werden die Kolben befestigt, an denen zur Aufnahme derselben Zapfenloͤcher angebracht sind. Fig. 52 zeigt diese Gelenke vom Rande her. Fig. 53 ist eine perspectivische Ansicht des Lagers, in welchem sich das Ventil schwingt; man sieht hier, daß die langen, schmalen Oeffnungen zur Erhaltung der Staͤrke des Cylinders durch eine Scheidewand in zwei Laͤngen getheilt sind. Fig. 54 gibt eine perspectivische Ansicht des Schwungventiles, an welchem die Fuge oder der Ausschnitt, den Oeffnungen in dem Lager entsprechend, gleichfalls in zwei Laͤngen abgetheilt ist. Fig. 55 ist ein Grundriß des Dekels, womit das Ventil auf sein Lager angedruͤkt erhalten wird. Fig. 56 ist eine Seitenansicht der Strikliederung und der Federn. Fig. 57 ist ein horizontaler Durchschnitt durch einen Theil der Stopfbuͤchse und des Dekels, um die Strikliederung bloßzulegen. An allen diesen Figuren beziehen sich gleiche Buchstaben und gleiche Zahlen auch auf gleiche Gegenstaͤnde. a ist das Aschenloch und die Grundlage des Kessels. b sind die Roststangen. c die zum Feuer fuͤhrende Oeffnung. d das aͤußere Gehaͤuse des Kessels, welches aus ausgewalztem, zusammengenietetem Eisenbleche besteht, e, f und g ist das innere Gehaͤuse des Kessels, welches aus Guß- oder Schmiedeisen besteht, und welches die Feuerstelle und den Feuerzug bildet. Der untere Theil e ist aus einem Stuͤke geformt, und hat am Grunde einen hervorstehenden Rand, womit er an einen aͤhnlichen vorspringenden Rand des aͤußeren Gehaͤuses gebolzt wird. Der zweite Theil f besteht gleichfalls aus einem Stuͤke; dieses wird auf das untere Stuͤk e gebolzt, waͤhrend das dritte Stuͤk g wieder auf das zweite oder mittlere Stuͤk gebolzt wird. Fuͤr kleine Kessel gewahrt ein inneres gußeisernes Gehaͤuse hinlaͤngliche Staͤrke; fuͤr groͤßere Kessel oder wo ein starker Druk Statt finden soll, ist hingegen ein schmiedeisernes Gehaͤuse vorzuziehen. h ist eine Fortsezung oder Verlaͤngerung des Feuerzuges gegen den Rauchfang; die Verbindung desselben mit dem Strike g erhaͤlt durch einen Reifen, welcher uͤber die beiden, zusammenstoßenden, kegelfoͤrmigen Enden faͤllt, Festigkeit und Dichtheit. Eine aͤhnliche Verbindungsart kann auch zwischen dem Stuͤke h und der weiteren Fortsezung des Feuerzuges benuzt werden; denn auf diese Weise laͤßt sich das Stuͤk h durch bloßes Abheben der Reifen nach Belieben entfernen, ohne daß der uͤbrige Theil des Feuerzuges in Unordnung geraͤth. Man kann daher auch leicht zu dem Inneren des Stuͤkes g gelangen, um dasselbe reinigen zu koͤnnen. i ist der Reifen, welcher die Verbindungsstellen der einzelnen Stuͤke des Feuerzuges umgibt. j ist die an dem aͤußeren Kesselgehaͤuse angebrachte Sicherheitsroͤhre und Pfeife. k sind drei linsenfoͤrmige Faͤcher oder Kammern; von jeder dieser Kammern gehen drei Roͤhren aus, welche sich in Randstuͤke endigen, die Oeffnungen gegenuͤber, welche mit den Oeffnungen der Roͤhren correspondiren, an das innere Kesselgehaͤuse gebolzt sind. Das in den linsenfoͤrmigen Raͤumen enthaltene Wasser steht also vermoͤge dieser Einrichtung mit dem in dem uͤbrigen Theile des Kessels enthaltenen Wasser in freier Communication. Die Ringe, welche die Raͤnder dieser Kammern oder Faͤcher bilden, koͤnnen zugleich mit den drei hervorragenden Roͤhren am wohlfeilsten aus Gußeisen, die Boden- und Dekelplatten hingegen aus Eisenblech, welches durch Bolzen mit den eben erwaͤhnten Ringen verbunden wird, verfertigt werden. Ich beschraͤnke mich uͤbrigens weder auf die Anwendung von Gußeisen, noch auf die linsenfoͤrmige Gestalt, indem der Boden sowohl als der Dekel flach oder concav seyn koͤnnen, und indem sich saͤmmtliche Theile eben so gut aus Schmiedeisen und aus Kupfer verfertigen lassen. l, l sind zwei einander gegenuͤberliegende Oeffnungen, von denen die eine durch das aͤußere und die andere durch das innere Gehaͤuse des Kessels geht, und welche beide mit Thuͤrchen verschlossen sind, die durch Schrauben und Querstangen an Ort und Stelle erhalten werden. Zwei Paare solcher Oeffnungen reichen hin, um an alle Stellen, welche weder von Oben durch Abheben des Rauchfanges h, noch von Unten durch Ausheben einiger Roststangen zugaͤnglich sind, eine Buͤrste bringen zu koͤnnen, mit der sich alle Theile gehoͤrig reinigen und kehren lassen. m sind Oeffnungen, welche in dem aͤußeren Gehaͤuse des Kessels angebracht und durch Thuͤrchen verschlossen sind, die durch Schrauben und Querstaͤbe an ihrer Stelle erhalten werden. Durch diese Oeffnungen erhaͤlt man zu dem Inneren des Kessels Zutritt, um allen Unrath und alle festen Theile, die sich allenfalls darin ansammelten, entfernen zu koͤnnen. Neun solche Oeffnungen reichen, wenn sie den neun von den drei Kammern oder Faͤchern ausgehenden Roͤhren gegenuͤber angebracht sind, hin, um den beschriebenen Kessel in allen seinen Theilen reinigen zu koͤnnen. n ist ein Hahn, bei welchem man das Wasser ablassen kann. p sind zwei Eichhaͤhne. r ist die in die Maschine fuͤhrende Dampfroͤhre. s die Roͤhre, welche von der Speisungspumpe herfuͤhrt. t der Hahnarm und der Schwimmer, der die Speisung des Kessels mit Wasser regulirt. u ein durch punktirte Linien angedeutetes Ventil, welches das uͤberschuͤssige Wasser ablaͤßt. v der Hebel und das Gewicht, womit das Ventil belastet ist. w die Roͤhre, die das uͤberschuͤssige Wasser ableitet. In Fig. 42 und 43 ist 1 die Basis oder die Bodenplatte der auf einem Ziegelgemaͤuer ruhenden Dampfmaschine. 2 das Gestell, welches die Zapfenlager der Wellen traͤgt. 3 sind diese Zapfenlager. 4 ist die Hauptwelle und 5 der Krummhebel an dieser Hauptwelle. 6 die Verbindungsstange. 7 der Krummhebel an der Kolbenstange. 8 der arbeitende Cylinder. 9 die keilfoͤrmigen Scheidewaͤnde, durch welche das Innere des Cylinders in zwei Faͤcher abgetheilt ist, von denen das untere offen, das obere hingegen geschlossen dargestellt ist, obschon sie beide als Gegenstuͤke zu betrachten sind. 10 (Fig. 44 und 45) ist die Liederungsfuge fuͤr die Liederung an der Kolbenstange. 11 Scheidewaͤnde in der Liederungsfuge, die derselben mehr Staͤrke geben, damit sie dem Druke der Liederung zu widerstehen vermag. Diese Scheidewaͤnde endigen sich in geringer Entfernung von der Kolbenstange in duͤnne Raͤnder, so daß die Liderung durch die ganze Laͤnge der Fuge ganz und ununterbrochen ist. 12 ist ein Dekel mit Stellschrauben, welcher der Liederung folgt; diese Liederung kann aus Hanf bestehen, und an dem Theile, welcher sich an der Kolbenstange reibt, mit Metall besezt seyn oder nicht. 13 (Fig. 42, 43, 47 und 48) Ist die Kolbenstange. 14 sind die beiden gefluͤgelten oder blattfoͤrmigen, an der Kolbenstange befestigten Kolben. 15 die Liederungsfuge und die um den Rand der Fluͤgel oder Blaͤtter laufende Liederung. 16 die Keile und die Federn, womit die Liederung herausgetrieben wird. 17 (Fig. 42, 43, 53, 54 und 55) sind die Schwingventile. 18 die Lager, in denen sich die Ventile schwingen. 19 die aus der Dampfroͤhre in das Lager fuͤhrende Oeffnung. 20 die aus dem Lager in den Cylinder fuͤhrende Oeffnung. 21 die von dem Lager in die Austrittsroͤhre fuͤhrende Oeffnung. 22 der in dem Ventile befindliche Laͤngenausschnitt, wodurch abwechselnd zwischen der Dampfroͤhre und dem Cylinder, und zwischen dem Cylinder und der Austrittsroͤhre die Communication hergestellt wird. 23 der Dekel und die Stellschrauben, womit das Schwingventil auf sein Lager angedruͤkt wird. 24 (Fig. 42 und 43) die Hebel und Verbindungsstangen, womit die Ventile in Bewegung gesezt werden. 25 sind die Handsteuerung und die Excentrica. 26 sind die vorspringenden Raͤnder des Cylinders und der Dampf- und Austrittsroͤhren. 27 die Dekel oder Thuͤrchen, welche die beiden Enden der Faͤcher des Cylinders einschließen. 28 (Fig. 46, 49, 50, 51 und 52) ist der arbeitende Cylinder ohne Scheidewaͤnde. 29 ist die innere Kolbenstange, welche man in Fig. 49 zum Theil durch punktirte Linien als in der aͤußeren befindlich dargestellt sieht. 30 die aͤußere aus einem Stuͤke gegossene Kolbenstange mit einem Theile des doppelten Gelenkes und seinem Vorsprunge. 31 ein anderer Theil des doppelten Gelenkes mit seinem Vorsprunge. 32 das einfache, an der inneren Kolbenstange befestigte Gelenk mit seinem Vorsprunge. Diese Vorspruͤnge sind in Fig. 46, 49 und 50 durch punktirte Linien angedeutet; in Fig. 51 und 52 aber ausgefuͤhrt zu sehen. 33 (Fig. 46) sind die Dampfroͤhren und die Eintrittsmuͤndungen in die Ventile. 34 die Austrittsroͤhren und die von den Ventilen herfuͤhrenden Muͤndungen. 35 die Oeffnungen in dem Cylinder. 36 die Kolben, welche gegen die Enden hin an Dike zunehmen, damit sie in dem Augenblike, in welchem sich das Dampfventil oͤffnet, den zwischen den Kolben befindlichen Raum beinahe ausfuͤllen, so daß bei der Veraͤnderung des Hubes nur wenig Dampf verloren geht. Eine Wiederholung der Beschreibung der Ventile, Randstuͤke der Roͤhren und anderer Theile ist hier nicht noͤthig, indem dieselben bereits bei Fig. 42, 43, 53, 54 und 55 beschrieben wurden; eben so wenig bedarf es einer Zeichnung der Krummhebel und der Verbindungsstangen. Es genuͤgt, wenn wir bemerken, daß sich an der aͤußeren Kolbenstange an dem einen Ende des Cylinders und an der inneren Kolbenstange an dem anderen Ende des Cylinders ein Krummhebel befinden muß, und daß auch zwei Verbindungsstangen erforderlich sind, durch welche die gleichzeitige Bewegung der Kolben an die beiden an der Hauptwelle befindlichen Krummhebel uͤbergetragen wird. Soll das Flugrad unnoͤthig gemacht werden, so muͤssen die Kolben, Fig. 42, zusammengehaͤngt und an ein Paar Kolbenstangen angebracht und veranlaßt werden, auf zwei Krummhebel zu wirken, die unter rechten Winkeln an der Hauptwelle befestigt sind. 37 in Fig. 56 und 57 ist die Strikliederung. 38 sind die Federn, durch welche die Strikliederung gespannt erhalten wird. 39 die Stopfbuͤchse. 40 der Dekel derselben. 41 die Kolbenstange. 42 in Fig. 49 sind duͤnne messingene Waͤscher, welche zwischen die Gelenke gelegt werden; wenn sich dieselben mit der Zeit abnuͤzen, und wenn sie daher die Raͤume nicht mehr ausfuͤllen, so koͤnnen sie entfernt und durch dikere ersezt werden. 43 (Fig. 50) sind duͤnne, den Teleskoproͤhren aͤhnliche Roͤhrchen, welche in die zwei Gelenke eingesezt und gegen andere vertauscht werden, wenn sie sich so abgenuͤzt haben, daß sie den Raum nicht mehr ausfuͤllen. Die Maschine, so wie ich sie hier beschrieben habe, ist, wenn sie mit Dampf von einem Druke von zwei Atmosphaͤren und ohne Verdichtung betrieben wird, auf Erzeugung einer Kraft von 10 bis 12 Pferden berechnet. Jeder verstaͤndige Maschinenbauer wird die Dimensionen groͤßerer oder kleinerer Maschinen, der Dampf mag verdichtet werden oder nicht, zu berechnen wissen. Werden meine Kolben an einer Wasserdrukmaschine angebracht, so wird gleichfalls jeder Mechaniker, der sich auf den Bau solcher Maschinen versteht, die der gegebenen Wasserhoͤhe und der zu vollbringenden Arbeit entsprechenden Dimensionen zu berechnen wissen. An den groͤßeren Kesseln vermehre ich die Zahl und den Durchmesser der linsenfoͤrmigen Kammern, damit der aufsteigende Strom von Flammen und erhizter Luft noch oͤfter und starker ausgedehnt und wieder zusammengezogen wird; damit diese Ausdehnungen und Contractionen, so wie die daraus folgenden Reverberationen der Groͤße des Ofens entsprechen, und damit auf diese Weise alle jene Hize, die nicht durchaus zur Erzeugung des gehoͤrigen Zuges im Rauchfange erforderlich ist, erfolgreich verwendet wird. Als meine Erfindungen nehme ich, wie gesagt, die acht oben angefuͤhrten Punkte in Anspruch.Wir haben diese acht Punkte, die den sogenannten Claim des Patenttraͤgers bilden, oben so viel als moͤglich woͤrtlich in's Deutsche uͤbertragen, wobei wir nur bedauern, daß Vieles davon undeutlich und selbst mit Beihuͤlfe der Zeichnung unverstaͤndlich ist. Unsere Leser werden die Schuld hievon nicht uns zur Last legen, wenn wir ihnen sagen, daß sich selbst der Herausgeber des Originals uͤber die Undeutlichkeit beklagt, und daß diese Claims im Originale nach aͤchter Advocaten- und Patentmethode ohne alle andere Unterscheidungszeichen, als Comma's gegeben sind, damit man ja viele Dinge deuten koͤnne, wie man sie eben gedeutet haben will. A. d. R.

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