Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XXVIII., S. 155 |
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XXVIII.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 4. bis 31. December 1834 in England
ertheilten Patente.
Dem Franz Anton Bernhardt, Architect in Upper Montague
Street, Montague Square: auf gewisse Verbesserungen im Erwaͤrmen und
Ventiliren der Gebaͤude. Dd. 4. Dec.
1854.
Dem William Alfred Roble, Ingenieur in Cross Street, in der Grafschaft Surrey: auf gewisse Verbesserungen in der Anwendung des
Dampfes bei Dampfmaschinen. Dd. 4. Dec. 1834.
Dem James Hudson, Calicodruker in Gale, bei Rochdale,
Grafschaft Lancaster: auf gewisse Apparate, die bei dem Druken der Gewebe und
des Papieres mit Holzformen anwendbar sind. Dd. 4.
Dec. 1834.
Dem William Ranger, Baumeister in Great Deans Yard,
Westminster, in der Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Bereitungsart und im Verarbeiten und Formen seiner fruͤher patentirten
kuͤnstlichen Steinmasse. Dd. 4. Dec.
1834.
Dem John West, Grobschmied in Crayford, Grafschaft Kent: auf ein verbessertes Hammerwerk Dd. 9. Dec.
1834.
Dem Edward Massey, Uhrmacher in King Street,
Clerkenwell, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
Messen der Geschwindigkeit der Schiffe und zum Lothen auf der See. Dd. 9. Dec. 1834.
Dem Richard Rettford, Gentleman im Tavistock Hotel,
Pfarrei St. Paul, Coventgarden, Grafschaft Middlesex: auf einen neuerlich
erfundenen, Physiognotype genannten Apparat, womit man augenbliklich ein
vollkommenes Facsimile sowohl von lebenden
Subjecten, als von Buͤsten etc. nehmen kann. Von einem Auslaͤnder
mitgetheilt. Dd. 18. Dec. 1834.
Dem Joseph Hansom, Architect in Hinchley, Grafschaft Leicester: auf ein verbessertes Fuhrwerk fuͤr gewoͤhnliche und
andere Straßen. Dd. 23. Dec. 1834.
Dem Joseph Ferguson, Fabrikant in Carlisle: auf eine
gewisse Verbindung von Verfahrungsarten, wodurch gewissen Fabrikaten eine neue
Art von Appretur ertheilt wird. Dd. 23. Dec.
1834.
Dem Elijah Galloway, Mechaniker am Westmoreland Place,
City Road, Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen,
die auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Dd. 23.
Dec. 1834.
Dem Henry Stothert, Gießer in der Stadt Bath: auf
gewisse Verbesserungen an Schiffsherden. Dd. 23.
Dec. 1834.
Dem John Smith, Maschinenmacher in Bradford, in der Grafschaft York: auf eine Verbesserung an Meißeln oder Instrumenten zum
Schneiden und Zurichten der Steine und gewisser anderer Substanzen. Dd. 23. Dec. 1834.
Dem Robert Beart, Muͤller zu Godmanchester, in der Grafschaft Huntingdon: auf verbesserte Apparate zur Ziegelfabrikation. Dd. 23. Dec. 1834.
Dem William Crofts, Maschinenmacher in
New-Radford, in der Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen an den
Maschinen zur Verfertigung gemusterter Bobbinnetspizen. Dd. 23. Dec. 1834.
Dem Richard Simister, Eisengießer in Manchester: auf
eine Verbesserung in der Verfertigung staͤhlerner und anderer metallener
Schreibfedern. Dd. 23. Dec. 1831.
Dem Peter Fairbairn, Mechaniker in Leeds, in der
Grafschaft York: auf ein verbessertes Verfahren den Hanf, Flachs und andere
Faserstoffe zum Spinnen vorzubereiten. Dd. 23. Dec.
1834.
Dem John Browne, Kaufmann in Bridgewater, in der Grafschaft Somerset: auf eine verbesserte Nivellirwaage. Dd. 23. Dec. 1834.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Januar 1834, S. 74)
Verzeichniß der vom 16. Oktbr. bis 11. Novbr. 1820 in England
ertheilten und jezt verfallenen Patente.
Des Richard Witty, Ingenieurs in Sculcoates, Yorkshire: auf gewisse Verbesserungen an Pumpen zum Heben und Fortleiten des
Wassers, besonders auch an Schiffspumpen. Dd. 16.
Oktober 1820.
Des William Acraman
jun. und Daniel Wade Acraman, beide Eisenfabrikanten in Bristol: auf Verbesserungen in der
Verfertigung von Ketten und Kettenkabeln. Dd. 16.
Oktbr. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite
Reihe, Bd. XL. S. 132.)
Des James Richard Gilmour, in Kingstreet, Southwark,
und John Bold, in Mill Pond Bridge, ebenfalls in
Surrey, beide Druker: auf gewisse Verbesserungen an Drukerpressen. Dd. 20. Oktober 1820.
Des Thomas Prest, Uhrmachers zu Chigwell, Essex: auf
eine neue Bewegung an Uhren, wodurch man sie ohne einen besonderen
Schluͤssel aufziehen kann. Dd. 20. Oktober
1820.
Des Joseph Main Esq., im Bagnio Court, Newgate Street,
London: auf gewisse Verbesserungen an Raͤderfuhrwerken. Dd. 20. Oktober 1820.
Des John Birkinshaw, Gentleman, Bedlington Iron Works,
Grafschaft Durham: auf Verbesserungen in der Verfertigung von Schienen aus
gehaͤmmertem Eisen fuͤr Eisenbahnen. Dd. 23. Oktober 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX. S. 206.)
Des William Taylor, Ofenmachers in Wednesbury, Staffordshire: auf einen verbesserten Ofen zum Schmelzen von Eisen- und
anderen Erzen. Dd. 23. Oktober 1820.
Des Thompson Pearson, Schiffbauers in South Shields in der Grafschaft Durham: auf eine Verbesserung an Rudern. Dd. 1. Novbr. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XL. S. 71)
Des Henry Lewis Lobeck, Kaufmanns in Tower Street,
London: auf ein verbessertes Verfahren Gaͤscht zu machen. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 1. Novbr.
1820.
Des Samuel Wellman Wright, Ingenieurs in Upper Kennington, Surey: auf Maschinen zur Ziegel- und Baksteinfabrikation. Dd. 1. Novbr. 1820.
Des Peter Hawker, Majors in der Armee, in Long Parish
House, bei Andover, Hants: auf einen Apparat zur Erlangung eines richtigen
Spiels auf dem Pianoforte. Dd. 1. Novbr. 1820.
(Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX.
S. 266.)
Des Thomas Bonsor Crompton, Papiermachers zu
Farmworth, Lancaster: auf Verbesserungen im Troknen und Vollenden des Papiers.
Dd. 1. Nov. 1820.
Des William Swift Torey, Paͤchters zu Lincoln:
auf gewisse Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd.
1. Nov. 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite
Reihe, Bd. XXXIX. S. 329.)
Des John Winter Esq., in Acton, Middlesex: auf gewisse
Verbesserungen an Kaminkappen. Dd. 7. Novbr. 1820.
(Beschrieben im Repertory, zweite Reihe, Bd. XXXIX.
S. 3.)
Des William Carter, Drukers, im St. Agnes Circus, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 11. Novbr. 1820.
Des Thomas Dyson, Sensenfabrikanten in Abbey Dale,
Sheffield, Yorkshire: auf eine Verbesserung an Hobeleisen und Drehmeißeln, Dd.
11. November 1820. (Beschrieben im Repertory, zweite
Reihe, Bd. XXXIX. S. 1.)
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions.
Januar 1835, S. 72.)
Preisaufgabe der Gesellschaft fuͤr Wissenschaften und
Kuͤnste zu St. Quentin.
Die zu Saint-Quentin im Dept. de l'Aisne
bestehende Société des sciences, arts,
belles-lettres et agriculture hat auf das Jahr 1835 fuͤr die
beste Beantwortung folgender Fragen eine goldene Medaille im Werthe von 300 Fr.
ausgeschrieben.
„Muß die Sittenverderbniß, welche bei den alten Voͤlkern die
Civilisation begleitete, dieser lezteren zugeschrieben werden?“
„Welchen Einfluß wird die Civilisation je nach ihren
eigenthuͤmlichen Charakteren bei den neueren Voͤlkern auf die
Sitten ausuͤben koͤnnen?“
Die Abhandlungen muͤssen vor dem 1. Junius 1835 eingesandt werden.
Ueber die Dampf-Dreschmaschinen.
Hr. Burstall in Leith hat, wie in den Abhandlungen der Highland Society zu lesen, die Anwendung von
Hochdrukdampfmaschinen zum Behufe des Dreschens sehr verbessert und erweitert. Die
Vorzuͤge der Hochdrukmaschinen im Vergleiche mit den Maschinen von niederem
Druke sollen hienach in dieser Beziehung hauptsaͤchlich darin bestehen, daß
die Anschaffungskosten viel geringer sind, daß sie kaum den 20sten Theil des Wassers
erfordern, welches zum Betriebe einer Verdichtungsmaschine erforderlich ist; und daß
deren Behandlung weit leichter zu erlernen ist. Sie sollen auch, so wie sie Hr. Burstall verfertigt, dieselbe, wo nicht groͤßere
Sicherheit gewahren, als die Verdichtungsmaschinen. (Mechanics' Magazine, No. 588.)
Ueber Wharton's Dampfmaschine zum
Pumpen von Wasser.
Hr. W. L. Wharton hielt bei der dritten Versammlung der
British-Association einen Vortrag
uͤber eine zum Pumpen von Wasser bestimmte Dampf-Maschine,
uͤber welche in dem uͤber diese Versammlung erschienenen Berichte
folgende Notiz enthalten ist. „Der aus dem Kessel austretende Dampf wirkt
in dieser Maschine auf einen Schwimmer, der den Scheitel einer
Wassersaͤule bildet, welche in einem metallenen, in dem Feuerzuge des
Kesselfeuers angebrachten Cylinder enthalten ist. Der untere Theil dieser
Wassersaͤule steht durch Roͤhren mit der unteren Flaͤche
eines Kolbens in Verbindung, und dieser Kolben bewegt sich, wasserdicht in einem
viel kleineren Kolben, der unmittelbar uͤber den Pumpen eines Bergwerkes,
an deren Gestaͤng die Kolbenstange angebracht wird, befestigt ist. Bei
dieser Einrichtung wirkt der Dampf jederzeit auf eine erhizte
Oberflaͤche, und seine Kraft aͤußert sich auf die Kolbenstangen
ohne Dazwischenkunst einer Hauptstange einer Parallelbewegung etc., so daß
folglich die Auslagen, die an anderen Maschinen zur Herstellung des
Geruͤstes noͤthig sind, welches diese Theile traͤgt, hier
wegfallen. Die Reibung der Maschine ist uͤberdieß sehr gering, indem
sowohl uͤber, als unter dem Kolben eine Schichte Oehl angebracht ist. An
dem Schwimmer ist eine Stange oder ein Draht befestigt, der durch eine in dem
Scheitel des großen Cylinders angebrachte Stopfbuͤchse geht, und in
gehoͤrigen Zeitraͤumen nach dem Eintritte und dem Austritte des
Dampfes, und folglich nach dem Sinken und Steigen des Wassers und des Schwimmers
in dem Cylinder die Handsteuerung in Bewegung sezt. Man kann die Maschine auch
noch mit einem Verdichtungsapparate versehen, und dadurch bewirken, daß außer
dem Gewichte der Pumpenstangen auch noch die Atmosphaͤre mithilft, um den
Kolben in dem kleinen Cylinder herabzudruͤken, und um folglich nach jedem
Hube der Maschine das Wasser und den Schwimmer gegen den Scheitel des großen
Cylinders zu treiben.“ Dieß ist Alles, was das Repertory of Patent-Inventions in
seinem lezten Decemberhefte uͤber diese Maschine mittheilt.
Burden's Dampffloß,
welches unseren Lesern bereits aus mehreren Artikeln, die wir
in unserem Journale daruͤber gaben, bekannt geworden, hat einen Unfall
erlitten, in Folge dessen es gegenwaͤrtig beinahe zerstoͤrt liegt. Das
Albany Evening Journal sagt hieruͤber:
„Beide Cylinder sind gaͤnzlich zerstoͤrt, und der
Verlust duͤrfte wohl gegen 25,000 Dollars betragen.“ Der
Unfall ereignete sich auf folgende Weise auf dem Hudson. Das Floß mußte, da der Fluß
mit Fahrzeugen uͤberdekt war, zwischen einem Boote und einem Damme
durchfahren; der Pilot fand die Passage zu eng und
laͤutete mit seiner Gloke, um anzudeuten, daß das Floß zuerst angehalten und
dann nach Ruͤkwaͤrts getrieben werden muͤsse. Der Mechaniker
mißverstand dieß, und glaubte das Floß muͤsse vorwaͤrts getrieben
werden; es rannte daher gegen den Damm und zerschellte an diesem. (Mechanics' Magazine No. 594, S. 224.)
Amerikanisches eisernes Dampfboot.
Der Augusta Herald der Vereinigten Staaten meldet die
gluͤkliche Ankunft des eisernen Dampfbootes John Randolph, welches Hr. G. B.
Lamar bei den HH. William Laird und Sohn in Liverpool hatte bauen lassen.
Das Boot ist 110 Fuß lang, 22 Fuß im Durchmesser und 7 Fuß 6 Zoll hoch. Der Boden
und die Seiten bestehen bis auf eine Hoͤhe von 3 Zoll aus dem besten
englischen, ausgewalzten Eisenbleche von 5/16 Zoll Dike; alle die oberen Theile sind
aus Blech von 1/4 Zoll Dike erbaut. Die Maschinerie wiegt beilaͤufig 17
Tonnen, und der einzige Dampfkessel, den das Boot traͤgt, 12 Tonnen. Mit
seinem Holz- und Wasservorrath beladen geht das Fahrzeug nur 2 Fuß 6 Zoll
tief im Wasser. Die Maschine ist eine Verdichtungsmaschine von 36
Pferdekraͤften, und mit einem Kolbenhube von 5 Fuß. Sie soll unter einem
Druke von 15 Pfd. auf den
Ouadratzoll arbeiten, und wurde
von den HH. Fawcett,
Preston und Comp. in
Liverpool erbaut. (Mechanics' Magazine, No. 587.)
Ein segelnder Eisenbahnkarren.
Die True Sun erzaͤhlt von einem Kohlenwagen, den
Hr. Capitaͤn Hurst mit einem Maste und einem Segel
ausgestattet, auf die Eisenbahn der Llangennech-Steinkohlen-Compagnie
brachte, um denselben vom Winde in Bewegung sezen zu lassen. Der Wind blies stark in
der Richtung der Eisenbahn, und der Wagen wurde dadurch in 7 1/2 Minuten eine Streke
von 3 engl. Meilen weit getrieben, auf der sich uͤberdieß eine schiefe Ebene
von 1/2 Meile befand. Die Geschwindigkeit betrug demnach 25 Meilen in der Stunde.
Bei einem zweiten Versuche, bei welchem der Wind gegen die Seite des Wagens blies,
betrug die Geschwindigkeit nur 9 bis 10 Meilen in der Stunde. (Mechanics' Magazine No. 592.)
Die Dublin- und Kingstown-Eisenbahn,
welche zu den merkwuͤrdigsten Unternehmungen dieser Art
gehoͤrt, und von der wir kuͤrzlich eine gedraͤngte Beschreibung
mittheilten, ist nun gluͤklich von ihrem beruͤhmten Erbauer, Hrn. Vignoles, zu Ende gebracht. Tausende von Individuen
befahren und bewundern dieselbe bereits, und der lebhafteste Verkehr herrscht auch
im Guͤtertransporte. Der Gang der Dampfwagen ist vortrefflich und macht ihren
Erbauern große Ehre. Man hat an denselben einen eigenen und neuen Apparat
angebracht, durch welchen die ploͤzlichen Stoͤße und
Erschuͤtterungen, die sonst beim Anhalten und Abfahren der Wagen Statt zu
finden pflegen, beinahe gaͤnzlich beseitigt werden sollen. Wir werden
trachten uͤber diesen neuen Apparat, den die Erfinder a buffing apparatus (einen stoßenden Apparat) nennen, Notizen zu sammeln,
und diese dann unseren Lesern vorlegen. (Mechanics' Magazine,
No. 594.)
Ausfuhr englischer Maschinen und englischer Arbeiter.
Von Calais, schreibt Galignani's Messenger, ging
juͤngst ein Schiff ab, an dessen Bord sich 15 Maschinen zur Tullfabrikation,
und eben so viele englische Weber mit ihren Familien befanden, die von einem
franzoͤsischen Kaufmanne zur Gruͤndung einer Fabrik in St. Petersburg
engagirt wurden. Die russische Regierung soll zu diesem Behufe die Einfuhr von
englischem, zur Tullfabrikation geeigneten Baumwollgarn ganz frei gegeben haben.
– Dieß ist ein neuer Beweis, bemerkt das Mechanics'
Magazine, No. 582, fuͤr das Unsinnige des Gesezes gegen die Ausfuhr
der Maschinen. Man verbietet diese Ausfuhr, und bringt dafuͤr jene, die die
auszufuͤhrenden Maschinen zu verfertigen und zu behandeln verstehen, zur
Auswanderung!
Haggenmacker's neues amerikanisches Silber.
Ein Hr. John H. Haggenmacker in Philadelphia ließ sich im
September 1834 in den Vereinigten Staaten ein Patent auf ein sogenanntes neues
amerikanisches Silber geben, welches nur eine Modification des Maillechort oder des
sogenannten deutschen Silbers ist. Der Patenterklaͤrung gemaͤß erzeugt
der Patenttraͤger seine Composition durch Zusammenschmelzen folgender
Ingredienzien:
Kupfer
3 Pfd.
0 Unzen
Silber
–
1 –
Zink
1 –
4 –
Kobalt
–
1/2 –
Nikel
–
12 –
Mangan
–
2 –
Zinn
–
1 –
Eisen
–
1/2 –
(Aus dem Franklin Journal im Mechanics' Magazine.)
Ueber Hrn. Lemare's neuen Ofen,
Pantotherme genannt.
Hr. Lemare in Paris, Quai Conti, ist bereits durch seine
Kaffeekannen, leine Filtrir- und kuͤnstlichen Bruͤtapparate,
seine Feldkessel, seine Sparherde und Sparoͤfen, und durch jene Apparate, mittelst
welcher man fuͤr 4 Sous ein Bad und die zum Abtroknen noͤthige
Waͤsche waͤrmen kann, sowohl in Paris, als anderwaͤrts
ruͤhmlich bekannt. Eine neue Erfindung von ihm, die man zuerst bei der lezten
Industrieausstellung in Paris sehen konnte, bewaͤhrte seinen Ruf neuerdings.
Sie besteht in einer Art von Ofen, dem er den Namen Pantotherme gab, weil in ihm alle Waͤrme nuͤzlich verwendet
werden soll. Die ganze Vorrichtung hat nicht mehr als 30 Zoll Hoͤhe und 10
bis 12 Zoll im Durchmesser, und dessen ungeachtet kann man mit deren Huͤlfe
und mit 2 1/2 Pfd. Holz ein Gemach von 10 Fuß im Gevierte nicht weniger als 3
Stunden lang heizen. Sie ist so einfach, daß sie an allen Oefen angebracht werden
kann, und der Apparat, in welchem der Rauch circulirt, laͤßt sich mit nichts
besser vergleichen, als mit einer Archimed'schen
Schraube. Diese Schraube befindet sich in einem Gehaͤuse, in welches die Luft
von Unten eintritt, um dann, nachdem sie sich auf einer Oberflaͤche von mehr
dann 8 Quadratmeter erhizt, durch Waͤrmeloͤcher, welche sich leicht
oͤffnen und verschließen lassen, wieder auszutreten. Die Roͤhre dieses
Ofens ist kurz und der Feuerherd außerordentlich klein, so daß, wenn man auch
wollte, nicht viel Brennmaterial auf denselben gebracht werden koͤnnte; ein
Umstand, der vorzuͤglich dann von großer Wichtigkeit wird, wenn Dienstboten
das Heizgeschaͤft vollbringen. Die Luft erhizt sich, indem sie durch acht
spiralfoͤrmig gestellte Trommeln circulirt, und die Waͤrme wird so gut
verwerthet, daß das Ofenrohr schon in geringer Entfernung ganz kuͤhl ist. Ein
Ofen dieser Art, welcher in einem Hause in Paris angebracht ist, heizt mit 30
Kilogr. Steinkohlen einen Raum von 18000 Kubikfuß, naͤmlich ein großes
Vorzimmer und eine Stiege von 40 Fuß Hoͤhe; das Rohr, welches 7 Zoll im
Durchmesser hat, ist gleich am Anfange des Rauchfanges vollkommen kuͤhl. Ein
gewoͤhnlicher Ofen dieser Art kostet, je nachdem er aus Eisen- oder
Kupferblech besteht, 60 bis 80 Fr. Wir koͤnnen, bemerkt daß Journal des connaissances usuelles in seinem lezten
Novemberhefte, die ganze Vorrichtung wegen ihrer Einfachheit sowohl, als wegen der
Leichtigkeit sie unterzubringen, und wegen der damit bedingten Ersparniß an
Brennmaterial nicht genug empfehlen.
Berichtigung.
Wir finden uns veranlaßt in Betreff des Berichtes, den wir im Bd. LIV. S. 393
uͤber die Industrieausstellung in Muͤnchen bekannt machten, auf
folgende Berichtigung aufmerksam zu machen. Wir haben S. 409 unter Nr. 24 die leonischen Waaren und Bortenwirker-Arbeiten
zusammengereiht, ohne zu bemerken, daß wir unter dieser Rubrik auch die Gold-
und Silbergespinnst- und Drahtwaarenfabrikate begriffen. Daher kam es denn
auch, daß Fabrikate dieser Art, wie jene der HH. Troͤltsch und Hanselmann und des Hrn. C.
A. v. Vogel neben den eigentlichen leonischen Waaren
figurirten, von denen sie sich wesentlich unterscheiden, und mit denen sie nicht
verglichen werden koͤnnen. Ueberdieß muͤssen wir bei dieser
Gelegenheit auch bemerken, daß Hr. Fr. Wiedemann jun.
nicht mit Hrn. v. Vogel auf Ascholding (dem Besizer der
unter der Firma F. C. Vogel bekannten Fabrik)
zusammengestellt werden kann und darf, indem ersterer zwar allerdings ein
ausgezeichneter Bortenwirker ist, allein weder Gold- und Silbergespinnst,
noch leonische Waaren selbst fabricirt, sondern Dinge dieser Art, die er fuͤr
die Bortenwirkung braucht, von anderen Fabrikanten bezieht. Es gereicht uns bei
dieser Gelegenheit zum Vergnuͤgen, unsere Leser darauf aufmerksam zu machen,
daß die Fabrik des Hrn. v. Vogel bereits eine bedeutende
Ausdehnung erlangt hat, und selbst im Auslande, besonders aber in der Levante,
ruͤhmlich mit den franzoͤsischen und oͤsterreichischen
Fabrikaten concurrirt, so daß ihrem wuͤrdigen Vorstande fuͤr seine
unermuͤdeten Bestrebungen in diesem Industriezweige der Dank seines
Vaterlandes gebuͤhrt. Noch muͤssen wir nachtraͤglich erinnern,
daß die von unserem wakeren Mechaniker Hrn. Stiller
ausgestellte Hahnluftpumpe in unserem Berichte durch einen Schreibfehler zu einer
Ventilluftpumpe gemacht wurde, was wir hiemit zu verbessern bitten.