Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von Schieferplatten oder anderen ähnlichen Substanzen, worauf sich Thomas Martin von Withby Bush in der Pfarre Rudbaxton, Grafschaft Pembroke, am 3. Julius 1834 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XLVII., S. 257 |
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XLVII.
Verbesserungen an den Maschinen zum Schneiden von
Schieferplatten oder anderen aͤhnlichen Substanzen, worauf sich Thomas Martin von Withby Bush in der Pfarre Rudbaxton, Grafschaft
Pembroke, am 3. Julius 1834 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of
Arts. Januar 1834, S. 262.
Mit Abbildungen auf Tab. IVV.
Verbesserungen Maschinen zum Schneiden von Schieferplatten oder
anderen aͤhnlichen Substanzen.
Die unter diesem Patente begriffenen Verbesserungen beziehen sich auf die Maschinen
oder Apparate zum Schneiden und Formen von Schieferplatten oder anderen derlei
Substanzen, um sie zu verschiedenen nuͤzlichen Zweken zuzurichten. Die
verbesserte Maschine besteht demnach aus beweglichen Schneidwerkzeugen, welche auf
fixirte Gegenlager oder Blaͤtter wirken, die an den Raͤndern der
Tische aufgezogen sind, auf welche die zu bearbeitenden Schieferplatten oder
sonstigen Substanzen gebracht werden. Jeder dieser Tische oder jede dieser Tafeln
ist zur Bestimmung der Weite und Laͤnge des Schiefers mit stellbaren
Stuͤzen und Haͤltern versehen. Die beweglichen Schneidinstrumente sind
in Rahmen angebracht, welche sich in parallelen Fuͤhrern auf und nieder bewegen, und
welche durch Winkelhebel, Verbindungsstangen, Ketten oder Taue und Rollen auf die
spaͤter zu beschreibende Art und Weise in Bewegung gesezt werden.
Fig. 11 und
12 zeigen
eine dieser Maschinen, welche als Doppelmaschine gebaut, d.h. mit 4 Reihen von
Schneidinstrumenten versehen ist, und welche durch Menschenhaͤnde, Dampf oder
irgend eine andere Triebkraft, und zwar mittelst Kurbeln, Zahnraͤdern,
Laufbaͤndern und Niggern, oder auf irgend eine andere Weise in Bewegung
gesezt werden soll. Fig. 11 ist ein Aufriß der einen Seite der Maschine, woran die
beweglichen Schneidinstrumente eben im Herabsteigen oder in dem Augenblike
dargestellt sind, in welchem sie ein Stuͤk Schiefer abschneiden sollen. Fig. 12 ist
eine Endansicht und Fig. 13 ein Grundriß derselben Maschine. Gleiche Buchstaben beziehen sich
an allen Figuren auf gleiche Gegenstaͤnde.
a, a ist das Gestell der Maschine und der Platformen,
auf denen die mit Beaufsichtigung der Arbeit beschaͤftigten Personen stehen,
b, b, b, b sind die fixirten Tische oder Tafeln, auf
denen die Schieferplatten oder die sonstigen zu bearbeitenden Gegenstaͤnde
angebracht werden, und an deren inneren Raͤndern die fixirten Blaͤtter
oder Schneidinstrumente c, c befestigt sind. d, d sind die beweglichen Schneidblaͤtter, welche
unter gehoͤrigen Winkeln in Rahmen aufgezogen sind, und die auf folgende
Weise in Bewegung gesezt werden, e ist die Hauptwelle,
welche sich in den Querriegeln des Gestelles in Zapfenlagern bewegt, und an deren
Ende ein Zahnrad f angebracht ist, welches mittelst der
Kurbelgriffe und Getriebe g, g oder auf irgend andere
Weise umgedreht wird. An dieser Welle e befinden sich
die Winkelhebel h, h, welche mittelst der
Verbindungsstangen i, i den Querhaͤuptern oder
Balken k, k eine abwechselnde kreisende Bewegung
mittheilen. Diese Querhaͤupter sind an der Welle I angebracht, die in den oberen Querriegeln des Gestelles aufgezogen ist;
an ihr sind die großen Raͤder oder Rollen m, m
angebracht, uͤber welche die Ketten oder Taue n,
n laufen. Die Enden dieser Letten oder Taue sind an den Stangen o, o befestigt, und diese fuͤhren die Rahmen p, p der beweglichen Schneideblaͤtter d, d, d. Die Rahmen werden, waͤhrend sie von den
Ketten in Bewegung gesezt werden, durch die seitlichen Traͤger q, q, die sich an den Fuͤhrstangen r, r auf und nieder bewegen, in ihrer Stellung erhalten.
Sie sind ferner durch die Ketten oder Taue s, s mit den
an der entgegengesezten Seite der Maschine befindlichen Rahmen in Verbindung
gebracht, indem diese Ketten an den unteren Latten der Rahmen p, p befestigt sind, und von hier aus unter den Rollen t, t durchlaufen, die sich am Grunde des Gestelles in
Zapfenlagern drehen, so daß die Rahmen also um die Raͤder m, m und die Rollen t, t
herum eine endlose Verbindung bilden.
Die Fuͤhrer, auf welche der Rand der zu behandelnden Schieferplatten oder
sonstigen Materialien zu ruhen kommt, sieht man bei u,
u; der uͤberschuͤssige Theil oder jener Theil, der von dem
Schiefer abgeschnitten werden soll, ragt uͤber den Rand des Tisches und des
Gegenschneidblattes c, c unter das bewegliche
Schneidblatt d, d hinein. Die Enden dieser
Fuͤhrer bilden Schwalbenschwaͤnze v, v,
die in entsprechenden Falzen zwischen den an den Seiten der Tische befestigten
Stuͤken w, w gleiten. Die Fuͤhrer lassen
sich durch Schrauben x, die an dem einen Ende damit in
Verbindung stehen, und welche durch entsprechende, an den Tischen befestigte
Mutterschrauben y gehen, stellen, indem diese Schrauben
durch kleine, an ihren Enden angebrachte Kurbeln umgedreht werden. z, z sind Fuͤhrstangen fuͤr die Schrauben,
die sich an der unteren Seite der Tische oder Tafeln in Riegelhaken bewegen.
Gemaͤß dieser Einrichtungen koͤnnen demnach die Fuͤhrer u, u den Raͤndern der Gegenschneidblaͤtter
mehr genaͤhert oder weiter davon entfernt werden, um sie der Verschiedenen
Breite und Laͤnge der Schieferplatten anzupassen. An dem anderen Ende der
Hauptwelle e ist ein Zahnrad 1 aufgezogen, welches in
ein an dem inneren Ende der Welle 3 befindliches Getrieb 2 eingreift; an dem
entgegengesezten Ende dieser Welle ist ein Flugrad 4 angebracht, wodurch die
Bewegung der Maschine mehr gleichfoͤrmig wird.
Die Maschine arbeitet auf folgende Weise. Die mit Beaufsichtigung der Maschine
beauftragte Person legt die Schieferplatten oder sonstigen zu behandelnden
Gegenstaͤnde auf die Tische oder Tafeln und haͤlt dieselben, worauf
dann die beweglichen Schneidwerkzeuge herabsteigen, und an der einen Seite der
Platte das wegschneiden, was zu viel ist, so daß die Kante ganz gerade wird.
Waͤhrend die Schneidwerkzeuge hierauf wieder emporsteigen, veraͤndert
der Arbeiter die Stellung der Schieferplatte, indem er die gerad geschnittene Kante
derselben gegen den Fuͤhrer u kehrt, dem vorher
die Weite gegeben worden, die die Schieferplatte bekommen soll; so wie daher die
Schneidwerkzeuge nun abermals herab gelangen, wird auch die entgegengesezte Seite
zugeschnitten, so daß nun beide Kanten mit einander parallel laufen. In diesem
Zustande koͤnnen die Schieferplatten dann an jenen Arbeiter gelangen, der an
dem naͤchsten Messerpaare aufgestellt ist, und der dieselbe Operation nun
auch an den beiden anderen Seiten der Schieferplatten vollbringt, so daß die Platten
hiedurch die Laͤnge bekommen, auf welche der Fuͤhrer u vorher gestellt worden. Die Schieferstuͤke
koͤnnen uͤbrigens zuerst auch an der einen Kante abgeschnitten, und dann mit dieser
Kante gegen die Stuͤke w, w gekehrt werden, wo
die Schneidwerkzeuge dann die Platten unter rechten Winkeln abschneiden, so daß sie
hierauf, je nachdem man die Weite und Laͤnge der Fuͤhrer stellt, in
Platten von verschiedener Groͤße geschnitten werden koͤnnen. Man wird
aus der ganzen Einrichtung ersehen, daß waͤhrend die Schneidwerkzeuge an der
einen Seite der Maschine den Schnitt vollbringen, jene an der anderen Seite
emporsteigen.
Der Patenttraͤger bemerkt am Schluͤsse, daß die Kettenrollen m auch durch einen einzigen Winkelhebel, eine
Verbindungsstange und ein Haupt in Bewegung gesezt werden koͤnnten, daß er
jedoch zwei derlei Geraͤthe an einer doppelten Maschine vorziehe. In diesem
Falle muͤßte jedoch eine der Stangen i durch ein
Angelgewinde mit dem Balken oder Haupte k in Verbindung
gebracht werden, wie man dieß in den Figuren durch 5 angedeutet steht. Die
Auf- und Niederbewegung kann endlich den Rahmen, in denen sich die
Schneidwerkzeuge befinden, auch durch Winkelhebel und Verbindungsstangen, welche
unmittelbar uͤber oder unter denselben angebracht sind, und ohne
Dazwischenkunft des Hauptes, der Kitte, der Rollen und der Welle mitgetheilt
werden.