Titel: | Verbesserungen an den sogenannten Drosselmaschinen, deren man sich zum Spinnen von Baumwolle, Seide, Flachs und anderen Faserstoffen bedient, und worauf sich John Brown, Baumwollfabrikant von Heaton Norris, in der Grafschaft Lancaster, und Thomas Heys, Buchhalter von ebendaher, am 8. September 1832 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. XLVIII., S. 259 |
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XLVIII.
Verbesserungen an den sogenannten
Drosselmaschinen, deren man sich zum Spinnen von Baumwolle, Seide, Flachs und anderen
Faserstoffen bedient, und worauf sich John Brown,
Baumwollfabrikant von Heaton Norris, in der Grafschaft Lancaster, und Thomas Heys, Buchhalter von ebendaher, am 8. September 1832 ein
Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of
Arts. December 1834, S. 212.
Mit Abbildungen auf Tab. IVV.
Verbesserte Drosselmaschinen zum Spinnen von Baumwolle
etc.
Gegenwaͤrtige Erfindung soll in einer neuen Methode die Spulen einer
Drosselmaschine auf und nieder zu bewegen bestehen, um auf diese Weise die von den
Fliegen herfuͤhrenden Faͤden gleichmaͤßig auf die Spulen zu
vertheilen. Die Leser moͤgen selbst abnehmen, worin eigentlich das Neue der
Erfindung beruht, indem es uns wenigstens nicht recht einleuchten will.
Fig. 35 zeigt
einen Theil der Fronte einer Drosselmaschine, woran man mehrere Spindeln mit ihren
Spulen und Fliegen in Taͤtigkeit sieht. Fig. 36 ist ein
Querdurchschnitt derselben Theile.
a stellt einen der Seitenpfosten der Maschine vor; b ist der Bodenriegel, auf welchem die unteren Enden der
Spindeln c, c, c, die sich in Pfannen drehen, ruhen, d ist die Dokenlatte, die vorne durch die ganze Maschine
laͤuft, und auf der die Spulen e, e, e ruhen. f ist eine andere, mit der Dokenlatte parallel laufende
Latte, die mit dieser durch Saͤulen, welche in gewissen Entfernungen von
einander angebracht sind, in Verbindung steht. Die Spindeln gehen durch Scheiden,
die sich in diesen Latten befinden, und werden auf diese Weise in senkrechter
Stellung erhalten.
Die zu einer Art von Rahmen verbundenen Latten d und f bewegen sich in Fuͤhrern h, welche an dem Endpfosten angebracht sind, und in Scheiden, die sich zu
diesem Behufe in der Bodenlatte b, befinden, auf und
nieder. Die Spindeln gehen durch die Spulen, und an ihren oberen Enden sind, wie
gewoͤhnlich, die Fliegen befestigt.
Die Spindeln werden durch Laufbaͤnder umgetrieben, die von der Trommel k her uͤber Rollen laufen; und auf diese Weise
werden auch die Fliegen in Bewegung gesezt, damit die von den oberhalb befindlichen
Strekwalzen abgegebenen Fasern dadurch gedreht oder gesponnen werden.
Wenn die Dokenlatte d, auf der die Spulen ruhen,
stationaͤr waͤre, so wuͤrden die von den Armen der Fliegen
herkommenden Faͤden nur um die Mitte der Spulentrommeln gewunden werden. Da
die Latte und die Spulen aber gehoben und gesenkt werden, so muͤssen die
Faͤden nothwendig in schnekenfoͤrmigen Windungen von einem Ende zum
anderen auf die Spulentrommeln gewunden werden. Diese Bewegung der Dokenlatte wird
durch die Walze l hervorgebracht, von der Ketten an die
an den unteren Theilen der Saͤulen g angebrachten
Arme herabsteigen; die Walze kann uͤbrigens auch auf irgend eine andere Weise
mit der Dokenlatte in Verbindung gebracht werden. Die Walze l wird, wie uns scheint, durch die gewoͤhnliche Vorrichtung, wie
durch ein Wechselrad und ein Getrieb, um ihre Achse hin und her bewegt, um dadurch
die Latten d und f und die
Spulen e so auf und nieder zu bewegen, wie es zum
regelmaͤßigen Aufwinden der Faden in spiralfoͤrmigen Windungen
erforderlich ist.
Die Vortheile, die diese Erfindung gewaͤhren soll, bezeichnen die
Patenttraͤger in folgenden Punkten. 1) Da die Reibung an den Spindeln nicht
auf einen Theil beschraͤnkt, sondern uͤber die ganze Streke, in der
sich die Latten d und f auf
und nieder bewegen, ausgebreitet ist, so werden die Spindeln laͤnger dauern,
als an den gewoͤhnlichen Drosselmaschinen. 2) Da die Spulen von der
Dokenlatte emporgehoben werden, so werden sie von derselben getragen. 3) Die
Geschwindigkeit der Spindeln kann, wenn es noͤthig ist, beschleunigt werden (und zwar, wie
uns scheint, dadurch, daß deren Schwingungen in irgend einem Grade durch die beiden
Latten d und f verhindert
werden). 4) Die Spindeln koͤnnen sehr leicht gemacht, und dadurch nicht bloß
die Reibung, sondern auch die zu deren Betrieb erforderliche Kraft vermindert
werden. 5) Endlich ergibt sich eine Ersparniß an Oehl, indem die Spindeln mit einem
beoͤhlten Schwaͤmme schluͤpfrig gemacht werden.