Titel: | Ueber eine verbesserte tragbare Feuerleiter. Von Herrn William Baddeley. |
Fundstelle: | Band 55, Jahrgang 1835, Nr. LXXV., S. 427 |
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LXXV.
Ueber eine verbesserte tragbare Feuerleiter. Von
Herrn William Baddeley.
Aus dem Mechanics'
Magazine, No. 592, S. 184.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Baddeley's verbesserte tragbare Feuerleiter.
Ich habe schon in mehreren meiner Aufsaͤze Gelegenheit gehabt, der
verbesserten Feuerleitern zu erwaͤhnen, deren man sich gegenwaͤrtig an
den Loͤschanstalten Englands bedient, und finde mich, da Gegenstaͤnde
dieser Art nicht allgemein genug bekannt seyn koͤnnen, veranlaßt,
gegenwaͤrtige Beschreibung dieser Feuerleiter mitzutheilen.
Fig. 23 zeigt
eine der einfachen Leitern im Maßstabe von 1/2 Zoll auf den Fuß gezeichnet. Ihr
oberes Ende ist so gebaut, daß es in den unteren Theil einer anderen Leiter geschoben werden
kann, wobei die Baͤnder a, a und b, b beide Enden so umschließen, daß das Ganze ein
festes Gefuͤge bildet. Jede Maschine fuͤhrt 2 Laͤngen solcher
Leitern, so daß die Sprizenleute durch Vereinigung der einzelnen Leitern jederzeit
eine Leiter von beliebiger Laͤnge zur Hand haben. Will man sich dieser
Leitern bedienen, so wird die erste Leiter so hoch gehalten, als die Sprizenleute
reichen koͤnnen, und dann die zweite Leiter angesezt, indem man die oberen
Theile der ersten Leiter in die Baͤnder oder Klammern an dem unteren Theile
der zweiten einschiebt. Auf ebendiese Weise verfaͤhrt man dann auch mit der
zweiten und mit den naͤchstfolgenden Leitern. Drei solcher Leitern lassen
sich wohl leicht ansezen, steigt aber deren Zahl noch hoͤher, so wird das
Emporheben derselben im Verhaͤltnisse der Hoͤhe groß; denn jeder
kleine Vorsprung ist dann hinreichend, das Aufstellen der Leiter zu erschweren.
Fig. 24 zeigt
daher eine kleine Vorrichtung, die ich erfunden habe, und welche obigen Hindernissen
abhelfen soll. Sie besteht aus zwei kurzen Seitenstuͤken, welche mit dem
Bodentheile einer Leiter, mit den Gefuͤgen b, b
correspondiren. An dem oberen Theile ist eine Achse angebracht, an der sich zwei
kleine leichte Raͤder befinden. Eine halbkreisfoͤrmige
Verbindungsstange erhaͤlt die Seitentheile in ihrer Stellung, wenn dieselben
nicht an der Leiter aufgezogen sind. Um die Leitern aufzubewahren, nimmt man die
Raͤder ab, wo sich dann das Ganze in einen kleinen Raum bringen laͤßt.
Jedes der beiden Enden der Achse c ist mit Federn
versehen, welche gleich den Federn eines Regenschirmstieles hervortreten, so daß man
die Raͤder leicht an die Achse ansteken kann, waͤhrend das Abgehen der
Raͤder von der Achse dadurch verhindert wird. Diese Federn vertreten mithin
die Stelle von Vorsteknaͤgeln, ohne jedoch so viele Muͤhe zu machen,
wie diese. Wenn die Vorrichtung mit einem derlei Wagen versehen ist, so kann man mit
Leichtigkeit jede beliebige Anzahl von Leitern aneinandersezen, und die Leiter
uͤberall hin bewegen, indem die Raͤder leicht uͤber alle
Vorspruͤnge, wie z.B. Carnießen, Fenstergesimsen etc. hingleiten werden, ohne
daß dadurch unangenehme Erschuͤtterungen entstehen.
Bereits haben mehrere Loͤschanstalten in den kleineren Staͤdten
Englands gleichfalls diese Art von Leiter angenommen, weßhalb ich denn nicht
zweifle, daß dieselbe bald allgemein in Anwendung kommen wird, wenn man sie ein Mal
kennt.