Titel: | Versuche auf der Elberfelder Probeeisenbahn, und Bestimmung der Tragkraft gußeiserner und gewalzter Schienen; vom Prof. Dr. Egen. |
Fundstelle: | Band 64, Jahrgang 1837, Nr. XVIII., S. 82 |
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XVIII.
Versuche auf der Elberfelder Probeeisenbahn, und
Bestimmung der Tragkraft gußeiserner und gewalzter Schienen; vom Prof. Dr. Egen.Aus den Verhandlungen des preußischen Gewerbevereins 1835, Bd. II. S.
121 bis 167; 1836, Bd. III. S. 116 bis 156 im polytechnischen Centralblatt 1837, Nr.
4.
Egen, uͤber die Tragkraft eiserner Schienen.
Auf Befehl des Ministeriums des Innern wurde im Sommer 1833 in der Naͤhe von
Elberfeld eine Bahn von 30 Ruthen Laͤnge, halb mit einem Gefaͤlle von
1 auf 243, halb horizontal in einem Bogen von 50 Ruthen Radius angelegt, um Versuche
uͤber den Widerstand der Wagen und die Tragkraft der Schienen an Ort und
Stelle anzustellen. Die dazu verwendeten Schienen waren von Losh, Wilson und Bell in
Newcastle-upon-Tyne gewalzt, halb ausgebauchte, halb Parallelschienen,
jede Schiene durchschnittlich 15 engl. Fuß lang, mit glatt abgeschnittenen Enden.
Das Yard der gebauchten Schienen wiegt 31,74, der parallelen 35,34 Pfd. Beide
Schienenarten sollen nach Angabe der Fabrikanten gleiche Tragkraft besizen; ihre
Gestalt gibt das Original durch Zeichnung des Querschnittes in natuͤrlicher
Groͤße; wir glauben die Form des Querschnittes genau angeben zu
koͤnnen, wenn wir die Staͤrken in verschiedenen Tiefen angeben, von
dem Scheitel der Schiene an gerechnet. Es ist naͤmlich bei den
Parallelschienen in einer Tiefe von
1
Linie
engl.
die
Staͤrke
19'''
3,75
–
–
–
–
24
3,75
–
–
–
–
19
1,4
–
–
–
–
11,8
3,5
–
–
–
–
7,2
20,3
–
–
–
–
6,0
Hier schließt sich ein groͤßerer Kreisausschnitt an,
welcher 12,2''' Durchmesser und 11,1'''' Hoͤhe hat. – Bei den gebauchten
Schienen ist in
1
Linie
Tiefe
die
Staͤrke
19'''
3,75
–
–
–
–
24
3,75
–
–
–
–
19
1,4
–
–
–
–
11,8
3,5
–
–
–
–
7,2
12,0
–
–
–
–
6,0
Hier beginnt die nach beiden Seiten zu angebrachte
Verstaͤrkung, welche an der seichtesten Stelle unmittelbar vor dem Stuhle
8,6, in der Mitte des Stuhles 12,7 und in der Mitte der Schiene 17,4 tief
niedergeht. Dadurch, daß die Schiene sich mit einer bauchfoͤrmigen
Erhoͤhung in eine entsprechende Vertiefung des Stuhles legt, ist das
Herabgleiten der Schienen vermieden, welches an der Lyoner Bahn bemerkt wurde.
Folgende Tabelle uͤber die Dimensionen der in England gebraͤuchlichen
Schienen ist bis auf die drei ersten Angaben, die von Oeynhausen und Dechen herruͤhren, durch
direkte Messung des Verfassers zusammengestellt.
Textabbildung Bd. 64, S. 84
Name der Bahn; Kopfbreite;
Kopfdike; Groͤßte Tiefe; Kleinste Tiefe; Dike des Mittelstuͤkes;
Tiefe desselben; Dike der Rippe; Groͤßte Tiefe derselben; Laͤnge
der Schienenabtheilungen; Gewicht derselben in Pfunden; Material; Bemerkungen;
Dartmoor-Bahn; – – aͤltere Schienen;
Elydach-Bahn; Hetton-Bahn; Leeds-Bahn;
Darlington-Stockton; Sheffield; Liverpool-Manchester;
Leeds-Selby; Newcastle; Darlington-Stockton; Sheffield;
Edinburgh-Dal-Keith; Gußeisen; Schmiedeisen; gebaucht; 3.
Theil
Die Stuͤhle waren zur Befestigung mit Doppelkeilen eingerichtet, im
Durchschnitt 10 Pfd. wiegend. Sie sind durch zwei Holznaͤgel mit
eingeschlagenem Eisennagel auf Steinbloͤke von 15'' Tiefe, 12 und 16'' Seitenlaͤnge,
befestigt.
Nachdem die Versuche halb vollendet waren, wurde die Bahn mit aller Sorgfalt
nivellirt und das gefundene Resultat als fuͤr die gesammten Versuche geltend
angenommen.
Von den bei den Versuchen benuzten Wagen ist Nr. 1 dem Kohlenwagen der
Darlington-Bahn nachgebildet, jedoch alles Zubehoͤr, was nicht direct
zum Versuche noͤthig war, weggeblieben. Die schmiedeisernen Achsen sind an
den Stellen, wo sie in den Zapfenlagern laufen, sehr sorgfaͤltig abgedreht;
die Nabe der Raͤder ist getheilt, die Achsenoͤffnung genau centrisch
gebohrt; die Lager sind aus Glokenmetall; die Radringe beider Wagen sind gut
abgedreht und nicht gehaͤrtet. Die Achsen des Wagens Nr. 2, welcher deren
vier hat, fuͤr jedes Rad eine besondere, sind gestaͤhlt und
gehaͤrtet, haben jedoch dabei ihre genaue Rundung eingebuͤßt; seine
Raͤder sind 36'' hoch, die des ersten Wagens
dagegen nur 30'' hoch.
Das Gewicht vom Wagen 1
betraͤgt:
Das Gewicht vom Wagen 2
betraͤgt:
2 Achsen
222 Pfd.
4 Raͤder und Achsen
985 Pfd.
4 Raͤder
782 –
8 Lager
48
–
4 Lager
88
–
Eisenwerk
370 –
Eisenwerk
107 –
Kasten und Rahmen
637 –
Holzkasten
693 –
–––––––
–––––––
2040 Pfd.
1892 Pfd.
Die Wagen waren vollkommen stark; mit 8000 Pfd. Steinen beladen, aͤnderten sie
waͤhrend 2 Monaten nicht im mindesten die Form.
Bei Nr. 1 verhaͤlt sich der
Achsendurchmesser zum Raddurchm. wie
1 : 12
– Nr. 2 – – – – – – – –
1 : 28,8
Das Resultat der Versuche vom 7. Sept. bis 29. Nov. enthaͤlt folgende Tabelle;
die Zugkraft ist vom Verf. selbst durch eine mit großer Sorgfalt behandelte
Federwaage ermittelt worden. Die relative Zugkraft bezeichnet das Verhaͤltnis
der Zugkraft zur ganzen Last.
Textabbildung Bd. 64, S. 86
Belastung der Achsen; Ganze Last;
Relative Zugkraft; Verhaͤltniß dieser Kraͤfte; Bemerkungen; auf
der geraden Bahn; auf der krummen Bahn; Wagen Nr. 1; Wagen ist troken; naß; von
nun an troken; mit Knochenoͤhl geschmiert; seit 6 Wochen nicht
geschmiert; Wagen Nr. 2; Klemmen der Achsenenden; von hier freie Achsenenden;
mit Knochenoͤhl geschmiert; seit 6 Wochen nicht geschmiert
In der geraden Bahn ist also nach beiden Wagen fuͤr 1000 Pfd. (bei starken
Ladungen) 4 Pfd. Zugkraft noͤthig; von diesen 1000 Pfd. sind 250 Pfd. todte
Last und 750 Pfd. Ladung, so daß fuͤr 1000 Pfd. Ladung 5 1/3 Pfd. Zugkraft
erfordert wird. Nach anderen Versuchen war keine Differenz in den Zugkraͤften
bei Geschwindigkeitsaͤnderung von 1 bis 8' auf
dieser kleinen Bahn zu gewahren; eben so wenig gab die trokene oder feuchte
Beschaffenheit der Schienen eine Aenderung.
Auf der krummen Bahn hat Nr. 2 vor Nr. 1 Vorzuͤge, auf der geraden stehen sie
ziemlich gleich, was auf der ausgezeichneten Construction von Nr. 1 beruht. Bei
verbundenen Achsen kann auf gekruͤmmten Bahnen ein Schleifen nie ganz
vermieden werden, bei getrennten dagegen wird die Umdrehungsgeschwindigkeit der
einzelnen Raͤder ganz der Kruͤmmung angepaßt, und kurze getrennte
Achsen haben noch den Vortheil, daß sich die Raͤder ein wenig schief stellen
koͤnnen, wodurch die Fortbewegung in der Kruͤmmung sehr erleichtert
wird.
Die Versuche uͤber die Tragkraft der Schienen
erstreken sich zunaͤchst auf gußeiserne Schienen.
Sie sind besonders deßhalb von Werth, weil nur wenige und ungenuͤgende
Versuche gerade uͤber gußeiserne Schienen vorhanden sind. Die Versuche wurden vom Verf. mit
dem Bauconducteur Pickel 1833 in H. Kamp's Werkstaͤtten in Elberfeld angestellt. Das Eisen zu den
Schienen war aus Rotheisenstein erblasenes Masseleisen von der Huͤtte
Henriette bei Olpe, mit 1/3 gutem Brucheisen vermischt und im Cupolofen
umgeschmolzen. Die Laͤnge einer Schiene betrug von Stuhlmittel bis
Stuhlmittel 36'', die groͤßte Hoͤhe in der
Mitte 5'', die groͤßte Kopfbreite 2 1/4'', die groͤßte Kopfstaͤrke 3/4'', die bogenfoͤrmige Rippe war unten 1'' stark, jedoch nur bis auf 1'' Hoͤhe zwischen der verstaͤrkten Rippe und dem Kopf befand
sich 1/2'' Eisenstaͤrke. Die Schienen waren zu
beiden Seiten auch beim Versuche in die Stuͤhle verkeilt, so daß sie so
lagen, wie sie wirklich in der Ausuͤbung Last zu tragen haben. Auf die Mitte
der Schiene wurde ein Prisma und darauf das eine Ende eines Hebels gelegt, welche
die angehaͤngten Gewichte 7 2/5 Mal verstaͤrkten. Durch einen mit
vieler Umsicht angebrachten Apparat war es moͤglich, die Biegung der Schienen
unabhaͤngig von dem unverweiblichen Zuruͤkweichen der Unterlagen bis
auf 1/100 Linie genau abzunehmen.
Die Resultate der Versuche sind in folgender Uebersicht enthalten:
Gewicht derSchiene
Biegung
fuͤr je 1000 Pfd. Belastung bei Belastungen von:
Die Schienebrach
bei
2500 Pfd.
4600 Pfd.
6900 Pfd.
8200 Pfd.
14500 Pfd.
15300 Pf.
Pfund.
Linien.
Linien.
Linien.
Linien.
Linien.
Linien
Pfund.
39 1/2
–
0,0553
0,0621
0,0644
0,0684
0,0743
16860
40 1/2
0,084
0,0572
0,0591
0,0616
–
–
20275
40 3/4
0,0563
0,0581
0,0603
0,0646
–
–
18393
40 1/4
0,0573
0,0569
0,0605
0,0635
0,0684
0,0743
18150
im Mittel.
Die mittleren bleibenden Durchbiegungen betragen nach Belastungen
bei der ersten
bei der zweiten
bei der dritten Schiene,
von
8000 Pfd.
0,031'''
– 0,026
0,042
11500
0,042
15300
0,090
16900
– 0,042
Hieraus ergeben sich folgende Saͤze:
1) Bis zu 5000 Pfd. ist die Durchbiegung den Belastungen proportional; bis dahin ist
0,000057 p = e, wenn p die Belastung in Pfunden und e die Durchbiegung in Linien bedeutet.
2) Ueber diese Graͤnze von 5000 Pfd. hinaus nimmt die Durchbiegung in
staͤrkerem Verhaͤltnisse als die Belastungen zu. Dann druͤkt
die Formel: [0,000057 + 0,0000000017 (p – 500)]
p = e oder
(0,0000485 + 0,0000000017 p) p = e
die Beobachtungsresultate sehr genau aus.
3) Nach der Formel erfolgt der Bruch dieser drei Schienen bei einer Durchbiegung von
resp. 1,29–1,63 und 1,46 Linien.
4) Die Elasticitaͤtsgraͤnze liegt demnach fuͤr diese Schiene bei
5000 Pfd. Belastung, welche 3,7 Mal so gering ist als die, bei der ein Bruch
erfolgt. Folglich koͤnnen die Schienen, sobald sie fehlerfrei sind, 5000 Pfd.
mit aller Sicherheit tragen. Ruhen die vierraͤderigen Eisenbahnwagen auf
Federn, so darf ihr Gewicht fuͤr diese Schienen 20,000 Pfd. betragen, ohne
Federn nur die Haͤlfte.
5) Die bleibenden Durchbiegungen schreiten sehr unregelmaͤßig fort, was
wahrscheinlich der Einkeilung in die Stuͤhle zuzuschreiben ist. Sie treten
ein, sobald die Elasticitaͤtsgraͤnze uͤberschritten ist.
6) Ging eine Reihe von Belastungen vorher, wobei die
Elasticitaͤtsgraͤnze uͤberschritten wurde, so fallen die
Durchbiegungen bei den folgenden Belastungen staͤrker aus. Eine Belastung der
Schiene uͤber die Elasticitaͤtsgraͤnze schwaͤcht also
dieselbe.
Werden die Schienen gleich aus dem Hohofen gegossen, so duͤrften sie
ungefaͤhr 10 Proc. schwaͤcher ausfallen als die obigen; auch dann noch
tragen sie mit Sicherheit Bahnwagen ohne Federn von 80 Cntr. Gewicht und mit Federn
von 160 Cntr. Vor der Anwendung muß man sie dadurch probiren, daß man ihre
Durchbiegung beobachtet.
Die Versuche uͤber die Tragkraft der gewalzten
Schienen wurden zunaͤchst auf der Probebahn selbst angestellt und
betreffen also die anfangs beschriebenen Schienen. Sie wurden durch den Bahnwagen
belastet, und mittelst eines Instrumentes wurde mit erforderlicher Genauigkeit und
Sicherheit die Depression der gedruͤkten Schienenabtheilung untersucht, bei
welcher eine Depression von 0,006 Linien noch verbuͤrgt werden kann. Die
Schienen lagen fest auf den Stuͤhlen eingeschnitten auf; die lezteren standen
ebenfalls fest auf den Lagersteinen. Die angegebene Depression begreift die der
Stuͤhle mit, welche leztere jedoch vollkommen elastisch war, indem nach
aufgehobenem Druk die Stuͤhle vollkommen in ihre fruͤhere Lage
zuruͤkgingen. Beim Wagen Nr. 1 uͤbt jedes Rad einen Druk von 2473, bei
dem anderen von 2520 Pfund aus.
Aus folgender Hauptzusammenstellung der Versuche
Textabbildung Bd. 64, S. 89
Schiene; Laͤnge in Zollen;
Depression in Linien fuͤr; Depression von 100 Pfd. Last fuͤr das
Rad nach Linien; Art; Abtheilung; Wagen 1; Wagen 2; in Ruhe; in Bewegung;
gebaucht; erste; mittlere; parallel; Hauptmittel
wuͤrden sich nun die Hauptergebnisse ableiten
lassen:
1) Wenn sich auf der Bahn auch die Stuͤhle merklich niederdruͤken, so
verschwindet diese Depression nach Aufhebung des Drukes gaͤnzlich.
2) Bei den gebauchten Schienen druͤkt sich die erste Schienenabtheilung 1,71
Mal so stark als die Mitte der dritten Abtheilung.
3) Bei den Parallelschienen findet gerade der umgekehrte Fall Statt, es biegt sich
naͤmlich die Mitte der mittleren Abtheilung 1,55 Mal so stark als die Mitte
der ersten Abtheilung.
4) Die Durchbiegungen betragen fuͤr den bewegten Wagen 16 Proc. mehr als
fuͤr den ruhenden.
5) Beide Schienenarten scheinen auf der Bahn gleiche Staͤrke zu haben. Da die
Parallelschienen 11,1 Proc. mehr wiegen als die gebauchten, so scheint unter der
Voraussezung, daß sich beide Arten gleich gut walzen lassen, der Vorzug der
Parallelschienen nur darin zu bestehen, daß man, wenn sie zu schwach befunden werden
sollten, nach Belieben die Anzahl der Stuͤhle vermehren kann (von 5 auf
6).
Um die Tragkraft der benuzten Schienen ganz rein von anderen Einfluͤssen zu
erhalten, wurden von zwei Schienen alle einzelnen Abtheilungen untersucht; dabei
war
die tragende Stuhlbreite
dazwischen
die Schienenlaͤnge
das
1. Stuhles
2''
0,0'''
von
1–2
31''
1,5'''
2
4,0
33
3,0
2. –
3
5,0
2–3
31
2,4
3
0,1
31
8,5
3. –
3
7,0
3–4
31
0,0
3
1,7
32
3,6
4. –
3
5,4
4–5
31
6,0
3
1,4
31
10,3
5. –
3
4,5
5–6
31
10,7
3
1,1
32
0,2
6. –
1
4,5
1
5,0
wobei die oberen Zahlen fuͤr die gebauchte, die unteren fuͤr die
Parallelschiene gelten. Die ganze Laͤnge der ersten war daher 14' 6'' 11''', ihr Gewischt 161 Pfd.; bei der zweiten: 14' 7'' 2,9''' und 174 Pfd. Die Untersuchung geschah genau auf
dieselbe Art und mit derselben Genauigkeit wie fruͤher fuͤr gußeiserne
Schienen, und die Resultate gibt folgende Zusammenstellung:
Textabbildung Bd. 64, S. 90
Bezeichnung der Schiene; Mittlere
Durchbiegung fuͤr 1000 Pfd. Belastung bei Belastung von; aus d.
Riskbiegung geschlossen; Pfd.; Bleibende Biegung nach der staͤrksten
Belastung; Gebauchte Schiene.; Abtheilung 1 und 5; – 2 und 4;
Parallelschiene; Mittel: gebauchte S.; Parallele; Linien
Der Grund, daß sich hier weit mehr Unregelmaͤßigkeiten finden als bei den
Versuchen uͤber die Tragkraft gußeiserner Schienen, beruht darauf, daß die
Tragkraft der Schienen hauptsaͤchlich mit von der Befestigung der Schienen in
den Stuͤhlen und der Stuͤhle auf den Unterlagen abhaͤngt.
Jedoch lassen sich folgende Resultate aus den Versuchen ziehen:
1) Die Parallelschienen sind im Verhaͤltniß von 5:4 staͤrker als die
gebauchten, das Gewichtsverhaͤltniß ist aber 13 : 12, folglich ist das
erstere Verhaͤltniß groͤßer als das leztere, was in der Gestalt des
mittleren Querschnitts der Schienenabtheilungen liegt.
2) Die gebauchten Schienen zeigen geringere bleibende Durchbiegungen.
3) Die Graͤnze, wo die bleibenden Durchbiegungen beginnen, ist nicht zu
ermitteln, man kann nur angeben, wo merklich bleibende Durchbiegungen
aufhoͤren.
4) Die Schienen scheinen stark genug, um Belastungen von 3000 Pfd. fuͤr 1 Rad
haͤufig Und Belastungen von 8000 Pfd. einzeln tragen zu koͤnnen.
Sollen Dampfwagen von 8–9 Tonnen Gewicht auf Schienen laufen, so
duͤrfte zu rathen seyn, die lezteren nicht unter 35 Pfd. Yard schwer zu
machen.
5) Bei gebauchten Schienen sind die mittleren Abteilungen entschieden staͤrker
als die aͤußeren, bei Parallelschienen tritt ein solcher Unterschied nicht
hervor.
6) Die gebauchten Schienen biegen sich etwas staͤrker als proportional den
Belastungen, die Parallelschienen bis 14,000 Pfd. proportional den Belastungen.