Titel: | Verbesserungen an Buchdruckerpressen, von Hrn. Hoe in New-York; patentirt in England für William E. Newton, am 18. Juli 1848. |
Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. III., S. 14 |
Download: | XML |
III.
Verbesserungen an Buchdruckerpressen, von Hrn.
Hoe in
New-York; patentirt in England für William E. Newton, am 18. Juli 1848.
Aus dem London Journal of arts, Juli 1849, S.
377.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Hoe's Verbesserungen an Buchdruckerpressen.
Die erste Abtheilung der Erfindung besteht in verschiedenen Methoden, den
Schwärzwalzen eine gleiche Quantität Schwärze zuzuführen, in der Anwendung eines
rotirenden Schwärztroges (ink-fountain) anstatt des stationären Schwärzapparates, ferner in
einem neuen Apparat, wodurch das Blatt durch einen und denselben Druckcylinder auf beiden Seiten bedruckt werden kann, ehe es die
Maschine verläßt.
Fig. 1 stellt
eine Schnellpresse mit einigen Verbesserungen im partiellen Seitenaufrisse und Fig. 2 in der
Endansicht dar. A, A ist das Seitengestell; B der Haupt- oder Druckcylinder; C die Letternform; D der
Schwärztrog; E ein metallener durch Stellschrauben
adjustirbarer Vertheiler, welcher in Berührung mit der Schwärzwalze, jedoch nach
entgegengesetzter Richtung rotirt, und von einem an der Treibwelle befindlichen
Getriebe in Bewegung gesetzt wird; a eine kleine
oscillirende mit Tuch überzogene Walze, welche in steter Berührung mit dem
Vertheiler E rotirt; b, b
eine ähnliche Walze, um die Vertheilung der Schwärze zu befördern; F die vertheilende Fläche; c,
c sind Compositionswalzen; e eine Schiebstange
mit einer Frictionsrolle an ihrem inneren Ende; f eine
andere Schiebstange mit der Walze a. An der Welle der
Druckwalze befindet sich ein aus mehreren Excentriken bestehendes Rad g, welches gegen die an den inneren Enden der
Schiebstangen e und f
angebrachten Frictionsrollen der Stange f wirkt. Die
Schiebstangen werden, wie Fig. 1 zeigt, durch die
Federn h, h gegen die excentrischen Scheiben gedrückt.
Der Theil des Excentricumsrades g, gegen welchen die
Frictionsrolle der Stange f wirkt, ist so geformt, daß
er die Walze a nach außen drängt und der Letternform
gestattet, unter ihr hinwegzugehen ohne sie zu berühren; sobald jedoch die Form
vorübergegangen ist, läßt das Excentricumrad die Walze a
gegen die Vertheilungsfläche springen, wo sie bleibt, bis sie etwa zwei Umdrehungen
gemacht hat; dadurch wird die Schwärze auf einen Theil der Vertheilungsfläche gleich
dem doppelten Umfange der Walze a aufgetragen; hierauf
wird die Walze nach außen gedrängt, bis die Form wieder vorübergegangen ist, worauf
sie auf die Vertheilungsfläche zurückspringt und diese zum zweitenmale mit Schwärze
versieht. Das Excentricum des Rades g, welches das erste
Paar der Schwärzwalzen bewegt, ist bei einer Maschine mit 4 Cylindern so gestaltet,
daß es die Schwärzwalzen nach erfolgtem Vorübergang der Form veranlaßt die Schwärze
ungefähr von dem letzten Viertel des durch die Walze a
geschwärzten Raumes der Vertheilungsfläche abzunehmen; diese Schwärze vertheilen die
Walzen über den Rest der Vertheilungsfläche; hierauf drängt das Excentricum die
Schwärzwalzen wieder auswärts, damit diese die Schwärze der unter ihnen
hinweggehenden Form mittheilen. Das Excentricumrad g
gestattet sodann dem folgenden Paare der Schwärzwalzen einwärts zu springen und von
dem nächsten Viertel des geschwärzten Theiles der Vertheilungsfläche Schwärze zu
nehmen, welche sie gleichfalls auf dem Reste der Fläche vertheilen, worauf sie nach
außen gedrängt werden, um die Form wie vorher zu schwärzen. Das dritte Walzensystem nimmt die
Schwärze von dem dritten Viertel des geschwärzten Theiles der Vertheilungsfläche und
das vierte System wirkt in gleichem Sinne auf das vierte und letzte Viertel, und
bewirkt auf gleiche Weise die Schwärzung der Form. Auf diese Weise liefert jedes
System der Schwärzwalzen eine gleiche Quantität Schwärze.
Eine andere Methode zur Erreichung des gleichen Zweckes ist folgende: Die Lager der
Walze a sind, wie Fig. 3 zeigt, stationär,
und zwei schmale Segmente der Vertheilungsfläche i, j
werden durch die Hebel k, mit deren einem Ende sie
verbunden sind, ein- und auswärts bewegt. An den andern Enden dieser Hebel
befinden sich Frictionsrollen l, l, welche während der
Rotation des Druckcylinders gegen die Excentrica an dem Seitengestell sich lehnen.
Diese Excentrica sind so beschaffen, daß sie die Segmente i,
j weit genug nach außen bewegen, um die Walze a
zu berühren und von ihr Schwärze aufzunehmen; durch die Spiralfedern o, o werden die Segmente zurückgezogen. Das eine dieser
Segmente i wird auswärts gezogen, während es an dem
ersten System der Schwärzwalzen vorübergeht, und theilt ihm ungefähr die Hälfte der
Schwärze von seiner Oberfläche mit. Dasselbe wird zurückgezogen, während es an dem
Druckcylinder vorübergeht, und wieder nach außen gezogen, um den Rest seiner
Schwärze dem nächsten System der Schwärzwalzen mitzutheilen; das Segment wird wieder
zurückgezogen und bleibt in dieser Lage, bis es an der Walze a ankommt, worauf es nach außen bewegt und mit dieser Walze in Berührung
gebracht wird, um durch dieselbe neue Schwärze zu erhalten. Das andere Segment j wird auf gleiche Weise nach den andern beiden Systemen
der Schwärzwalzen auswärts bewegt. Somit liefert jedes System der Schwärzwalzen die
gleiche Quantität Schwärze.
Wenn man die Schwärzwalzen neben kleinen Vertheilern anbringt und einen an der
Peripherie der Druckwalze B gerade hinter der
Letternform C befestigten rotirenden Behälter (fountain) G anwendet, so
kann die Vertheilungsfläche weggelassen werden. An dem einen Ende der Walze des
Schwärzbehälters ist ein Sperrrad b¹ befestigt,
und in dem Lager c¹, welches an einem der Ringe
der Druckwalze B befestigt ist, läßt sich die geneigte
Ebene d¹ drehen. Diese geneigte Ebene enthält
einen Sperrkegel e¹, der in das Sperrrad b¹ greift; sie wird während der Rotation des
Cylinders dadurch bewegt, daß ihre Spitze gegen die Stifte f¹, f¹ schlägt, die an einem der
Seitengestelle befestigt sind und zu diesem Zwecke weit genug nach innen
hervorragen. Auf diese Weise wird die erwähnte Walze um eine geringe Strecke gedreht, wodurch die
Schwärze auf die Oberfläche der Walze gebracht wird. Je zwischen den Schwärzwalzen
g¹, g¹ und
h¹, h¹ ist
ein solcher Stift angebracht und die Trogwalze ist so angeordnet, daß sie die
Schwärzwalzen beim Vorübergehen berührt und sie mit Schwärze versieht. Die Quantität
der Schwärze wird auf die übliche Weise durch die Streichschiene regulirt; der Trog
ist ganz geschlossen und die Schwärze gelangt in ihn aus dem Behälter H durch die Röhre i¹,
durch die Hauptwelle und die Röhre j¹. An der
Röhre i¹ befindet sich ein Hahn k¹, durch welchen dem Zufluß der Schwärze Einhalt
gethan werden kann. Eine Vertheilungswalze l¹,
welche zum Theil zwischen den Schwärzwalzen g¹,
g¹ und h¹,
h¹ liegt und sie berührt, wird vermittelst
des Getriebes m¹, das in ein an der Achse von l¹ sitzendes Getriebe n¹ greift, von einem großen Zahnrade l
aus in Umdrehung gesetzt. Diese Vertheilungswalze erhält zugleich auf folgende Weise
eine hin- und hergehende Seitenbewegung. An dem einen Ende ihrer Achse
befindet sich nämlich eine rechts und links gewundene Schraube o¹, in welche, wie die Separatansicht Fig. 4 zeigt,
die Gabel p¹ greift. Gegen die Vertheilungswalze
wird eine Compositionswalze t¹ vermittelst
Stellschrauben u¹ angedrückt. Die
Compositionswalzen werden mit Hülfe der Muttern v¹ nach den Lettern adjustirt und die Walzen g¹, g¹ mittelst der Schrauben
y¹, y¹
seitwärts bewegt. Durch dieses System ist die Vertheilungsfläche entbehrlich; die
Compositionswalzen bewegen sich nicht ein und aus und die Trogwalze ragt ein wenig
weiter heraus als die Oberfläche der Lettern, so daß sie die Compositionswalzen
berührt; sie ist auf dem Hauptcylinder so angeordnet, daß sie beim Vorübergehen an
den Druckcylindern in die Höhlung tritt, welche in dem Cylinder für die Finger
angebracht sind, die den zu druckenden Papierbogen halten.
Der Fig. 5
dargestellte Trog ist für Walzen bestimmt, welchen die Bogen durch Schnüre zugeführt
werden, bei denen keine Oeffnung oder Vertiefung für die Finger angebracht ist. Der
Trog und seine Wirkungsweise, die Röhren und übrigen Theile sind die nämlichen wie
die oben beschriebenen, ausgenommen daß der Trog nicht nach der Letter hin
herausragt und auf der Trogwalze eine Hebelwalze a² liegt, welche die Schwärzwalzen beim Vorübergehen mit Schwärze
versieht und beim jedesmaligen Vorübergang an den Druckcylindern von der Trogwalze
neue Schwärze aufnimmt.
Ein anderer Theil dieser Verbesserungen besteht darin, daß man zwei Letternformen in
den Hauptcylinder einsetzt, und den Papierbogen, nachdem er auf der einen Seite
bedruckt worden ist, zu dem nämlichen Druckcylinder zurückführt, um durch die zweite
Letternform die andere Seite drucken zu lassen. Der Bogen wird wie gewöhnlich von dem Zuführtisch L dem Druckcylinder K
zugeführt, um den er läuft, wobei er von der ersten Letternform einen Abdruck
erhält; von Schnüren gehalten geht er über die Walze d². Wenn das Ende des Bogens zwischen den Walzen c² und d² hervorkommt, so wird
die Walze e² durch den Arm f² und den Hebel g² gehoben,
wodurch sie das Ende des Bogens nach der Walze j²
hebt. Mit dem Hebel g² ist die Stange h² verbunden, deren anderes Ende in einem
Exentricum an der inneren Seite des Rades b²
läuft. Da die Walze e² durch einen Riemen in
einer der Walze c² entgegengesetzten Richtung
umgetrieben wird, so wird das Ende des Bogens angehalten und seine Richtung
geändert; er geht über die Walze c² und auf den
Schnüren k² nach dem Druckcylinder; um diesen
läuft er wieder und empfängt den Abdruck auf seiner andern der zweiten Form
dargebotenen Seite; zwischen den Walzen c² und
d² verläßt er endlich die Maschine. Die Walze
e² welche durch die Wirkung des Excentricums
niedergezogen wurde, bleibt in dieser Lage und gestattet dadurch dem Bogen unter der
Walze l² hinwegzugehen, wo ihn die um diese Walze
und die Walze m² geschlagenen Schnüre fassen,
über die Rollen n² leiten und ihn über den
leichten Schwungrahmen R gleiten lassen. Sobald dieses
geschehen ist, schnappt der Rahmen R herab, indem die
Spitze des Daumens p² den Stift der
Verbindungsstange r² verläßt, welche in die kurze
an der Achse des Schwungrahmens befestigte Kurbel x
eingehängt ist; die Feder u² kann nun auf die
Stange w² wirken, welche, da sie mit dem kurzen
Arme v² der Achse des Rahmens verbunden ist, den
letzteren herabbewegen kann. Während der Herabbewegung wird der Papierbogen durch
den Luftdruck gegen den leichten Rahmen angedrückt. Ein Tisch oder Brett S ist so angeordnet, daß der Rahmen die Druckbogen in
einer regelmäßigen Schichte auf dasselbe niederlegt.
Der zweite Theil der Erfindung besteht in einer Verbesserung von Handpressen. Fig. 7 stellt eine Presse
im Frontaufriß, Fig.
9 im Seitenaufriß dar; Fig. 8 ist ein
Durchschnitt des Gestells; Fig. 10 ein Grundriß des
Druckhebels und der Verbindungsstange; Fig. 6 die Front-
und Seitenansicht des Trägers und Hebels. A, A ist das
Gestell; B der Karren; C die
Preßplatte; D, D die Beine des Gestells; E die Bahn worauf das Bett gleitet; F die Handhebe oder der Preßbengel; G die Verbindungsstange; H
der Drücker; l der Hebel und K der Treibcylinder. a, a sind Hervorragungen
welche einen Theil des Gestells bilden und die Lager der Achse des Treibcylinders
tragen; c ist die Kurbel des letztern; d, d Leitstangen für die Preßplatte; e, e
Federn welche die
letztere in der Höhe halten; f der Keil zur Regulirung
des Druckes; g eine schmiedeiserne auf dem Keil f ruhende Pfanne; h ein in
der Pfanne liegendes Stahlstück, auf dem die Stahlspitze i des Drückers H liegt. j ist ein an das Gestell geschraubtes oberes Stahlstück, gegen welches das
obere Ende des Hebels I wirkt; k ein in dem Hebel I eingesetztes Stahlstück,
welches in dem oberen Ende des Drückers H läuft; l der Drehungspunkt der Handhabe; m der Punkt, an welchem die Verbindungsstange G mit ihr articulirt; n die Stahlspitze welche
in einer der Vertiefungen o, o des Hebels I läuft. Soll nun diese Presse in Thätigkeit gesetzt
werden, so ergreift der Arbeiter den Preßbengel und zieht ihn gegen sich. Dadurch
zieht er am Anfang der Bewegung die Verbindungsstange G
mit der größten Geschwindigkeit nach; in dem Maaße jedoch, als der Stützpunkt I und die Punkte m und n näher in eine Linie rücken, vermindert sich die
Geschwindigkeit, und in dem Verhältnisse dieser Geschwindigkeitsabnahme wird die von
dem Arbeiter ausgeübte Kraft erhöht. Mit der Verbindungsstange G wird auch der Hebel I
vorwärts gezogen und die Säule H niedergepreßt, wobei
die Kraft zunimmt und die Geschwindigkeit abnimmt, bis die Spitze i des Drückers und die beiden Stützpunkte k und j beinahe in einer
Linie mit einander liegen. Dieser Kniehebel in Verbindung mit dem Preßbengel und der
Verbindungsstange, liefert ein Hebelwerk von großer Kraft.
Der dritte Theil der Erfindung bezieht sich auf einen selbstthätigen Schwärzapparat in Verbindung mit einer Handpresse. Er
besteht aus einem Mechanismus, welcher die Schwärze nimmt und vertheilt, während der
Arbeiter den Karren einer gewöhnlichen Handpresse vor- und zurückbewegt, und
welcher die Schwärzwalze ein- oder zweimal über den Lettern hin- und
zurückrollt, während der Arbeiter den gedruckten Papierbogen abnimmt und einen
ungedruckten auflegt. Fig. 11 stellt diese
Maschine im Grundriß, Fig. 12 im Endaufriß und
Fig. 13
im Frontaufriß dar. A, A ist das Seitengestell; B diagonale Streben, welche das Seitengestell verbinden;
C die Schwärzwalze; D
eine breite hin- und hergehende Vertheilungswalze; F der Schwärztrog mit seiner Walze. E und H sind zwei Gewichte, welche die Walze C über die Letternform treiben; I ist ein Gegengewicht, um sie wieder zurückzubringen; G ist eine an dem Ende der Achse c der Vertheilungswalze D befindliche
Schraube, welche einem doppelten Zwecke entspricht. Um die Walze D sind nach entgegengesetzten Richtungen zwei Schnüre
a und b gewickelt, so
daß, während die eine Schnur angezogen und abgewickelt wird, wodurch sie die Walze
in Rotation setzt, die
andere sich aufwickelt und umgekehrt. Diese Schnüre a
und b drehen die Leitrollen in dem Theile q nach entgegengesetzten Richtungen, und sind an die
Enden des Karrens der Presse befestigt. Von dem Theile q
ragt ein gehärtetes Stahlstück in den Gang der Schraube G hinein, wodurch die Walze D während ihrer
Rotation in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt wird. An das andere
Ende der Achse c ist ein Ende einer Schnur u befestigt, so daß je nach der Richtung, in welcher die
Walze D rotirt, diese Schnur sich auf- oder
abwickelt. Das andere Ende der Schnur läuft um die Rolle m, den Theil r und die Frictionsrolle in dem
Stücke l, und ist an die zwei Schnüre v, v befestigt. Die andern Enden dieser Schnüre sind an
die Enden der Hebel f, f befestigt, um sie
niederzuziehen. Diese Hebel hängen lose an der Achse h
und an ihre andern Arme sind die Gewichte E und H befestigt. An der Mitte dieser Arme sind zwei
Sperrkegel x, x und an der Achse h zwischen den Hebeln f, f ist ein Hals r¹ angebracht. Dieser Hals ist mit Hülfe einer
Stellschraube an die Achse h adjustirbar befestigt und
an seiner Peripherie mit einem schrägen Einschnitt versehen, in welchen zur
geeigneten Zeit die Sperrkegel x, x einfallen. An dem
inneren Hebelarm befindet sich auch ein Stift p¹,
der, wenn sich das Gewicht H mit seinem Hebel erhebt,
gegen eine an der Feder q¹ befindliche Nase
schlägt, sie zurückdrängt und an ihr vorübergeht, auch zu geeigneter Zeit auf ihr
liegen bleibt. Mit dieser Feder q¹ ist ein
Sperrkegel verbunden, mit hakenförmigem Ende, das über die Achse h hinausreicht. Diese Achse enthält unter dem Sperrhaken
y einen andern Hals, ähnlich dem Hals r¹. In Folge der Bewegung der Achse h ergreift ihr Einschnitt zu gewissen Zeiten den
Sperrhaken y und zieht ihn nebst der Feder q¹ zurück, so daß das Gewicht H frei herabsinken kann. Auf folgende Weise werden die
Sperrkegel x, x aus dem Einschnitt des Halses r¹ herausgehoben und die Gewichte E und H gehemmt. Die
Sperrkegel sind so beschaffen, daß wenn ihre kürzeren Arme in dem Einschnitt liegen,
ihre längeren Arme ein wenig unter der unteren Seite ihrer respectiven Hebel hängen,
und daß wenn sie bis zur unteren Seite des Hebels hinaufgedrückt werden, ihre
kürzeren Arme den Einschnitt verlassen haben. Indem nun ein Gewicht nebst Hebel mit
dem Sperrkegel in dem Einschnitte niedersinkt, schlägt der unter dem Hebel
hervorragende lange Arm des Sperrkegels gegen den Theil z; das Gewicht sinkt jedoch weiter herab, bis der Hebel gegen den Theil
z schlägt; während dieser Zeit wurde der Sperrkegel
ganz aus dem Einschnitt gehoben und von der Achse h
ausgelöst. An dem andern Ende dieser Achse ist vermittelst einer Stellschraube der
Arm g
befestigt, welcher das
verschiebbare Gegengewicht I trägt. Dieser Arm ist so
angeordnet, daß er, wenn die Gewichte E und H oben sind, beinahe perpendiculär hängt; wenn jedoch
eines der Gewichte herabsinkt und die Achse h dreht, so
geht das Gegengewicht I in die Höhe; und wenn der
Sperrkegel ausgelöst und die Achse frei wird, so sinkt das Gegengewicht I, wobei es die Achse h in
entgegengesetzter Richtung dreht. In der Mitte dieser Achse ist der Arm J mittelst Stellschrauben befestigt, und sein anderes
Ende mit dem Arm K verbunden, welcher von dem Schlitten
der Schwärzwalze hervorragt. Ehe die Gewichte E und H auf die Achse h wirkten,
standen die Arme I und K
beinahe senkrecht und waren zusammengeschlagen; wenn jedoch die Gewichte die Achse
h in Umdrehung setzen, so strecken sich die Arme I und K aus und treiben die
Schwärzwalze C über die Form. Das Gegengewicht I bringt die Achse h und die
Schwärzwalze C wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück.
Das Walzengestell wird durch das Ende der Schiebstange o
in dieser Lage erhalten, welche durch das Lager n
gleitet und an ihrem andern Ende mit dem Hebel j
verbunden ist. Wenn nun der Preßdeckel zurückgezogen wird, so schlägt er gegen den
Hebel j, bewegt ihn, zieht die Schiebstange o vor dem Arm K hinweg und
setzt ihn dadurch in Freiheit, so daß jetzt die Schwärzwalze über die Letternform
hinweggehen kann. An dem Schwärztrog ist ein Metallstück L und an dessen hinterer Kante eine dünne horizontale Stahlschiene
befestigt, welche mit ihrer vorderen Kante die Walze in einigem Abstande über ihrer
Mitte beinahe berührt. Vermittelst der Schrauben o¹, o¹, o¹ kann diese Schiene auf die Walze niedergebogen werden, so daß
sich die Quantität der an der Walze hängenden Schwärze auf diese Weise reguliren
läßt. Der Trog hängt vermittelst Zapfen d¹, d¹ in Lagern und die Zapfen sind so geordnet, daß
die Vorderseite des Trogs bedeutend schwerer ist. An der Vorderseite ist der Theil
i befestigt, unter dem das untere Ende des Hebels
j ruht, so daß dieser Hebel, wenn er durch den
Preßdeckel bewegt wird, die Vorderseite des Trogs hebt. Direct über der Trogwalze
und nahe an ihr liegt die kleine hölzerne Vertheilungswalze d, Fig.
13, welche mit Tuch überzogen ist und durch Spiralfedern gegen die große
Vertheilungswalze D angedrückt wird. An dem Ende der
Trogwalze ist das Sperrrad i¹ befestigt, in
dessen Zähne der Sperrkegel g¹ fällt. Wenn nun
der Trog gehoben wird, so wird durch den Sperrkegel die Trogwalze um einen Zahn
gedreht und eine entsprechende Quantität Schwärze auf ihre Oberfläche gebracht. Beim
Heben des Troges berührt ferner seine Walze den kleinen Vertheiler d und theilt ihm Schwärze mit. e ist eine andere kleine im Seitengestelle gelagerte Walze, welche gegen die Walze C zu liegen kommt, wenn diese im Begriff ist Schwärze
aufzunehmen und zu vertheilen. Die Walze C nimmt,
während sie still steht, Schwärze auf und vertheilt sie; vermöge der Reibung an dem
großen Vertheiler D rotirt sie; deßwegen laufen ihre
Zapfen in adjustirbaren Lagern im Walzenschlitten und werden hinsichtlich ihrer Höhe
der Weite der Walze gemäß mittelst Schraubenmuttern regulirt. Da somit sämmtliche
Walzen mit einander in Berührung sind, so müssen, wenn der Vertheiler D rotirt, alle übrigen Walzen mit rotiren und auf diese
Weise die aus dem Schwärztrog durch die Walze d
empfangene Schwärze vertheilen. An den Enden des Walzenschlittens befinden sich die
Frictionsrollen a¹, a¹ welche auf den beiden hervorragenden Theilen b¹, b¹ laufen; diese führen die
Walze C des Karrens der Presse, an welchem Theile zur
Leitung der Walze C angebracht sind, wenn diese zum
Behuf des Schwärzens über die Letternform sich hinwegbewegt.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Die Theile l¹, l¹ werden durch Adjustirung
der Stellung der Maschine mit den Trägern des Karrens in gleiche Höhe und in eine
Linie gebracht, damit die Frictionsrollen a¹, a¹ des Walzengestells darauf laufen. Die beiden
Schnüre a und b werden
sodann an beide entgegengesetzte Enden des Karrens befestigt und der Karren unter
die Preßplatte bewegt. Diese Bewegung des Karrens wickelt die Schnur a von der Schraube G ab und
die Schnur b auf, indem sie gleichzeitig die
Vertheilungswalze D in Rotation setzt. Die Rotation der
Vertheilungswalze wickelt die Schnur u auf ihrer Achse
c auf; da diese Schnur mit den Schnüren v, v verbunden ist, so hebt sie die Gewichte E und H, bis der Sperrkegel
x an dem Arme des Gewichtes E in den Einschnitt des Halses r¹ an
der Achse h einfällt und der Stift p¹ dem Hebel des Gewichtes H die Hervorragung an der Feder q¹
zurückgedrängt hat, welche sodann unterhalb des Stiftes p¹ einschnappt. Nach erfolgtem Druck wird der Karren auf die
gewöhnliche Weise herausbewegt; die Schnur b aber dreht
die Vertheilungswalze nach der entgegengesetzten Richtung, während die Schnur a sich um die Schraube G
wickelt. Zugleich wickelt sich die Schnur u von ihrer
Welle c ab und läßt dadurch das Gewicht E, das durch die Schiebstange o nicht gehalten wird, frei herabsinken; das andere Gewicht H wird durch den auf der Hervorragung der Feder q¹ ruhenden Stift p¹ gehalten. Der Preßdeckel wird nun in die Höhe gezogen, wobei seine
Seite an den Stift p des Hebels i schlägt, diesen bewegt und die Schiebstange o zurückzieht, wodurch der Schlitten mit der Walze in Freiheit gesetzt
wird. Das Gewicht E sinkt nun herab, treibt die
Schwärzwalze quer über die Form und hebt das Gegengewicht I an dem andern
Ende der Achse h. Beim Niedersinken des Gewichtes E schlägt ein Ende seines Sperrkegels x gegen den Theil z, wodurch
er aus seinem Einschnitt hervorgestoßen, die Achse h
ausgelöst und das Gewicht E gehemmt wird. Das jetzt in
Wirksamkeit kommende Gegengewicht I dreht die Achse h nach der entgegengesetzten Richtung und zieht dadurch
den Schlitten mit der Walze zurück, bis der Hals s¹ der Achse h mit seinem Einschnitt den
Sperrhaken y ergreift und ihn weit genug bewegt, um die
Hervorragung der Feder unter dem in dem Hebel des Gewichtes H befindlichen Stifte p¹
hinwegzuziehen. Indem nun dieses Gewicht herabsinkt, greift sein Sperrhaken x in den Einschnitt des Halses r¹ und treibt auf diese Weise die Walze wieder über die Form. Der
Sperrhaken x wird wie bei dem andern Gewichte aus dem
Einschnitte gebracht, indem sein Arm gegen den Theil z
schlägt. Das Gegengewicht I bringt die Schwärzwalze in
ihre ursprüngliche Lage auf den Vertheiler D zurück,
damit sie neue Schwärze in Empfang nehme. Der Einschnitt des Halses s¹ ergreift nun wieder den Sperrhaken y mit der Feder q¹;
da jedoch die Achse h jetzt wieder in ihre ursprüngliche
Lage zurückgebracht ist, so gleitet der Sperrhaken aus dem Einschnitt und die Feder
nimmt ihre Stelle ein, um das Gewicht H in der Höhe zu
halten, wenn es gehoben ist. Auf solche Weise wird die Schwärzwalze zweimal über die
Letternform hin- und zurückgeführt.
Die Aufnahme und Vertheilung der Schwärze wird auf folgende Weise bewerkstelligt.
Nachdem der Trog F mit Schwärze versehen worden ist,
hebt die dem Hebel j durch den Preßdeckel ertheilte
Bewegung die Vorderseite des Troges F vermittelst der
Hervorragung i, unter welcher das Ende des Hebels j liegt. Die Bewegung des Schwärztroges bringt einen
Zahn des am Ende der Trogwalze befindlichen Sperrrades i
gegen das Ende des Sperrkegels g¹ und bringt
dadurch auf die Oberfläche der Walze eine neue Quantität Schwärze; durch die
nämliche Bewegung wird die Schwärzwalze mit dem kleinen Vertheiler d in Berührung gebracht, dem sie die geeignete Quantität
Schwärze mittheilt. Nachdem ein Papierbogen auf den Preßdeckel gelegt worden ist,
wird dieser herabgeschlagen; der Trog sinkt daher herab, setzt den Hebel j in Bewegung und zieht dadurch die Schiebstange o vor den Arm K; zugleich
fällt der Sperrkegel g¹ in den folgenden Zahn des
Sperrrades i¹. Die Einwärtsbewegung des Karrens
setzt den großen Vertheiler D in Rotation und
hin- und hergehende Bewegung, bringt alle Walzen mit ihm in Berührung und
vertheilt auf diese Weise die Schwärze. Die Schnur wickelt sich wieder auf der Welle
c auf und die Gewichte werden in die Höhe gehoben.
Der Deckel wird nun in die Höhe geschlagen und die Walze auf die beschriebene Art über die Form
vor- und zurückgeführt. Diese Operation kann nun so lange als man will
fortgesetzt werden.
Die folgende Abtheilung der Erfindung besteht in einer Maschine
zum Schwärzen der Lettern bei einer gewöhnlichen Handpresse mit Hülfe einer
von der Presse selbst unabhängigen Triebkraft.
Fig. 14
stellt diese Maschine in der perspectivischen Ansicht, Fig. 15 im senkrechten
Querschnitte dar. A, A ist das Endgestell; B ein das letztere verbindendes Quergestell; D eine große Vertheilungswalze, welche von einem über
die Rolle a geschlagenen Riemen von irgend einem Motor
aus getrieben wird. Diese Walze hat zugleich eine hin- und hergehende
Seitenbewegung. Auf der Vertheilungswalze D liegen die
Schwärzwalzen c und d, auch
sind drei kleine tuchüberzogene Walzen e, f, g mit ihr
in Berührung. Die Walzen e und g dienen nur zur Beförderung der Vertheilung der Schwärze, während f die Schwärze von der Trogwalze E aufnimmt und sie auf die große Vertheilungswalze D überträgt. Da die letztere beständig rotirt, so findet eine fortwährende
Vertheilung der Schwärze statt. Der über die Rolle h
laufende Riemen treibt die Welle i, welche an dem einen
Ende mit einer Rolle j versehen ist. Ueber diese Rolle
und die Rolle l läuft das Band k; und da die Welle m, an deren einem Ende
sich die Rolle l befindet, rechtwinkelig zu der Welle
i steht, so macht das Band k eine halbe Wendung. Das Lager am Ende der Welle m besteht aus einem Theile o, mit zwei Zapfen,
wovon der eine in dem Theile p, der andere in dem
Seitengestell gelagert ist. Diese Anordnung gestattet, das Ende der Welle m, woran sich die Schraube q
befindet, zu heben oder zu senken, und somit die Schraube q mit dem Rade r in oder außer Eingriff zu
setzen. Dieses Ende der Welle läuft in einer verschiebbaren Büchse s in dem an das Gestell geschraubten Theile t. An dem einen Ende der Welle H befindet sich das Schraubenrad r und an dem
andern Ende das Zahnrad u, welches in ein anderes mit
gleich vielen Zähnen versehenes Rad v greift. Das andere
Ende der Welle I enthält eine Kurbel w. Die Stange x verbindet
die Kurbel mit dem an die Welle z befestigten Arm y. In der Mitte der Welle z
ist der Arm J mittelst Stellschrauben befestigt; sein
anderes Ende ist mit dem gabelförmigen Arm K verbunden,
dessen Enden mit dem Gestelle oder Schlitten a¹,
a¹ verbunden sind, welcher die Schwärzwalzen
c und d enthält. Dieses
Gestell ist an jedem Ende mit zwei Rollen b¹, b¹ versehen, welche auf den Bahnen c¹, c¹ laufen.
d¹ Fig. 15 ist ein
gabelförmiger Arm, der an seinem glatten Ende mit dem Hebel e¹ verbunden ist; dieser bildet einen Theil des Gestells, welches die
Abnehmwalze f enthält, und ist um den Punkt f¹ drehbar. Das gabelförmige Ende umfaßt die
Welle H neben dem Excentricum g¹, welches bei erfolgender Rotation der Welle gegen den Stift h¹ schlägt und auf diese Weise den Arm d¹ hebt; dadurch wird auch der Hebel e¹ gehoben, dagegen die Walze f niedergedrückt, bis sie der Trogwalze E begegnet und von ihr Schwärze aufnimmt. i¹ ist eine kleine Spiralfeder, deren eines Ende
an das Gestell und das andere Ende an den Hebel e¹ befestigt ist; diese Feder drückt den Stift h¹ stets gegen das Excentricum g¹ und die Walze f gegen den Vertheiler D, so lange sie keine Schwärze aufnimmt. j¹ ist ein Hebel, dessen eines Ende durch die
Feder k¹ gegen das Excentricum l¹, Fig. 14, angedrückt wird,
und dessen anderes Ende mit einem Sperrhaken m¹
versehen ist. Dieser Sperrhaken greift in das Sperrrad der Trogwalze E. o¹ ist eine kurze in dem Theile p¹, p¹
gelagerte Achse. Das eine Ende dieser Achse enthält einen Arm, mit dem der
hakenförmige Theil n¹ verbunden ist; dieser
besitzt an der einen Seite eine Hervorragung, gegen welche der Stift s¹ schlägt, um den Haken unter dem Ende der Welle
m hinwegzuziehen. q¹ ist ein Arm, der an seinem oberen Ende einen kleinen hervorragenden
Stift r¹ besitzt und mittelst einer Stellschraube
an das eine Ende der kurzen Welle o¹ befestigt
ist. Die Maschine ist hinter einer gewöhnlichen Handdruckpresse angeordnet und so
adjustirt, daß die Bahnen c¹, c¹ in einer Linie mit entsprechenden Bahnen an
jedem Ende des Karrens der Presse liegen und diese Bahnen beinahe berühren, wenn der
Karren unter der Preßplatte hinweg auswärts gezogen wird. Die Riemen G und b setzen die Maschine
in Thätigkeit. Der Riemen G treibt die Achse i, die Rolle j und mittelst
des Riemens k auch die Rolle l mit ihrer Achse m und Schraube q. Diese Schraube setzt das Rad r mit seiner Achse H und dem Zahnrad u in Bewegung, und letzteres treibt das Zahnrad v mit seiner Welle I und
folglich auch die Kurbel w am andern Ende der Welle I. Die Kurbel w bewegt mit
Hülfe der Lenkstange x den Arm y auf und nieder und dreht dadurch die Welle z, folglich auch den Arm J und den gabelförmigen
Arm K vor und zurück; letzterer bewegt somit das Gestell
der Schwärzwalze, so oft die Kurbel w eine Umdrehung
macht, über die Form vor und zurück. Der Preßdeckel trifft, wenn er in die Höhe
geschlagen wird, den Stift r¹ des Hebels q¹, dreht die Achse o¹ und hebt den kurzen Arm an dem andern Ende der Welle, wodurch die
hakenförmige Stange n¹ gehoben wird. Da sich der
Haken unter dem Ende der Schraubenwelle m befindet, so
hebt er die letztere und die Schraube kommt mit dem Schraubenrade r in Eingriff, welches eine ganze Umdrehung macht. Der
Stift s¹ kommt sodann gegen die Hervorragung des Arms
n¹ und schiebt den Haken unter dem Ende der
Welle m hinweg; dadurch kommt die Schraube außer
Eingriff mit dem Rade r; dieses steht still und mit ihm
die Schwärzwalzen, die auf dem Vertheiler D liegen. Wenn
der Preßdeckel herabgeschlagen wird, so nimmt der Arm q¹ seinen Druck auf, die Stange n¹
sinkt herab und ihr Haken greift unter das Ende der Achse m, wo er liegen bleibt, bis der Deckel wieder in die Höhe geschlagen wird.
Die Hervorragung des Arms n¹ fällt unter den
Stift s¹. Sollte man es wünschenswerth finden,
die Schwärzwalzen mehr als einmal über die Form weggehen zu lassen, so braucht man
nur das Rad u um eben so vielmal größer als das Rad v zu machen, als die Walzen über die Form vor-
und zurückbewegt werden sollen. Bei jeder Umdrehung der Welle H bewegt das Excentricum l¹ den Hebel
j¹ und ertheilt dadurch vermittelst des
Sperrhakens m¹ der Trogwalze eine Drehung, in
deren Folge die Walze E geschwärzt wird. Die Abnehmwalze
f sinkt von dem Vertheiler gegen die Trogwalze und
theilt die Schwärze, indem sie sich wieder hebt, dem Vertheiler mit. Die letzteren
Bewegungen werden durch das Excentricum g¹, den
gabelförmigen Arm d¹, den Stift h¹ und den Hebel e¹ hervorgebracht. Da sich das Excentricum g¹ an der Welle H¹ befindet, so
muß es die Abnehmwalze f bei jeder Umdrehung der Welle
einmal auf- und niederbewegen.
Der letzte Theil der Erfindung besteht in verschiedenen mechanischen Anordnungen um
Addreßkarten mit großer Geschwindigkeit von einer
Letternform zu drucken. Fig. 16 stellt die
Maschine im Seitenaufriß, Fig. 17 im Grundriß und
Fig. 18
im Längendurchschnitt dar. A ist das Seitengestell, B die Treibwelle, an welche das Excentricum C, die Rolle a, das Getriebe
E und das Schwungrad D
befestigt sind. F ist ein Trittbrett, um diese Welle mit
Hülfe des Excentricums C und des um die Frictionsrolle
c geschlagenen Riemens h
zu treiben. Das Getriebe E greift in das an die Welle
H befestigte Zahnrad G;
an die Welle H sind zwei Excentriken d und J befestigt. In einer
Rinne des Excentricums J läuft eine kleine an die
Schiebstange g befestigte Frictionsrolle; das Ende
dieser Schiebstange ist mit einer an die Achse h
befestigten kurzen geschlitzten Kurbel verbunden. An diese Achse ist mittelst
Stellschrauben der Arm K befestigt, durch dessen anderes
Ende das Querstück i geht. Von den Enden dieses
Querstücks gehen kleine Verbindungsstangen j, j an das
andere Ende des Schwärzgestells L, welches in Führungen
s gleitet und zwei Schwärzwalzen k, k enthält. Die von dem Excentricum J hergeleitete Bewegung führt dieses Gestell zwischen
den Lettern auf dem Karren I und der Preßplatte M auf und nieder. Ein dünnes Metallstück l, der Zuführer, ist an das Walzengestell befestigt und
an der einen Seite mit einer kleinen scharfen Hervorragung ungefähr von der Dicke
eines Kartenblattes versehen. An der Vorderseite dieses Zuführers befindet sich eine
Büchse zur Aufnahme der zu druckenden Karten; letztere werden gegen die Vorderseite
der Büchse durch eine Schiebstange m gedrückt, welche
durch ein Gewicht n vorwärts geschoben wird. Direct
unter der vordersten Karte befindet sich im Boden der Büchse eine Oeffnung, welche
weit genug ist um eine Karte zur geeigneten Zeit durchfallen zu lassen, woran jedoch
die Karte vor der Hand durch den Druck des Gewichtes n
verhindert wird. Unter der Oeffnung befindet sich zu beiden Seiten ein Canal, der
die Karte zwischen die Form und die Preßplatte leitet. t
ist ein nach Karten von verschiedener Größe adjustirbarer Aufhälter, auf welchen die
Karte fällt und somit in der geeigneten Lage gehalten wird, um den Druck zu
empfangen. Dieser wird durch das Excentricum d ertheilt,
welches gegen die Frictionsrolle e wirkt und dadurch den
Karren I mit der Letternform vorwärts bewegt; dieses
geschieht während die Schwärzwalzen und das Walzengestell sich oben befinden. Der
Theil t ist an der Achse u
befestigt, und wird dadurch bewegt, daß der Arm v dieser
Achse von einem Stifte y des Rades G getroffen wird. Die große Vertheilungswalze N wird aus freier Hand mit Schwärze versehen und die
Schwärzwalzen k, k werden vermittelst Federn gegen den
Vertheiler angedrückt. Außer ihrer Rotation erhält die Vertheilungswalze N noch dadurch eine Seitenbewegung, daß das schiefe
Excentricum p an dem einen Ende ihrer Achse gegen die
Frictionsrolle q läuft, gegen die es durch die am andern
Ende der Achse befindliche Spiralfeder r angedrückt
wird. Zwei kleine Walzen s, s, welche auf der großen
Walze N liegen und vermöge ihrer Reibung an der
letzteren rotiren, dienen zur vollkommenen Vertheilung der Schwärze. Die Platte M wird durch die beiden Schiebstangen x, x gehalten. Der Druck wird durch den Keil R, Fig. 18, welcher mit
Hülfe der Mutter z in die Höhe gezogen werden kann,
regulirt. Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Nachdem man die Karten in
die Büchse o gebracht und auf die Vertheilungswalze N Schwärze aufgetragen hat, setzt man die Maschine
vermittelst des Tretschemels F, des Riemens b und des Excentricums C in
Bewegung. Da das an der Welle H befindliche Excentricum
durch die Schiebstange, die Kurbel und den Arm I mit dem
Gestell der Schwärzwalzen verbunden ist, so werden dadurch die Schwarzwalzen
zwischen der Letternform und der Preßplatte auf- und niedergezogen und die
Lettern geschwärzt. Bei seiner Herabbewegung nimmt das Gestell der Schwärzwalzen
den Zuführer l mit, und die Hervorragung des letzteren
zieht die andere Karte durch die Oeffnung in die Rinne, wo sie durch den Theil t aufgehalten wird; auf diesem empfängt die Karte den
Abdruck. Der Zuführer l geht sodann mit den Walzen in
die Höhe; der schräge Rand des Zuführers kommt gegen die Karten und tritt zurück,
bis er über sie gelangt, worauf er seine ursprüngliche Lage wieder einnimmt, und die
Schwärzwalzen neue Schwärze erhalten. Das Excentricum d
treibt nun die Form vorwärts, wodurch der Abdruck der Karte erfolgt; die Feder f aber zieht die Letternform wieder zurück. Während das
letztere geschieht, schlägt der Stift y des Zahnrades
G gegen den Hebel v,
wodurch der Aufhälter t unter der Karte hinweggezogen
wird, welche in einen untergestellten Behälter fällt.