Titel: | Verbesserungen in der Construction der Eisenbahnen, worauf sich William Barlow, Civilingenieur zu Derby, am 23. Jan. 1849 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. XLI., S. 241 |
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XLI.
Verbesserungen in der Construction der
Eisenbahnen, worauf sich William
Barlow, Civilingenieur zu Derby, am 23.
Jan. 1849 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Sept. 1849, S.
91.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
[Barlow's Verbesserungen in der Construction der
Eisenbahnen.]
Der erste Theil dieser Erfindung betrifft eine Construction schmiedeiserner
Bahnschienen, wonach jede Schiene ihr eigenes Lager in dem Ballast bildet, so daß
man weder der Schienenstühle, noch hölzerner Querschwellen, Steinblöcke oder
Langschwellen zum Behuf ihrer Unterstützung bedarf. Die Schienen sind zu diesem
Zwecke breiter als gewöhnlich; sie können, wie die Figuren 15, 16 und 17 zeigen, aus
zwei oder mehreren Theilen bestehen; der Patentträger zieht jedoch die Fig. 18
dargestellte Construction vor. Fig. 19 ist eine
Seitenansicht, Fig.
20 ein Querschnitt zweier Schienen, welche dazu dienen den Oberbau einer
Eisenbahn zu bilden. Die angränzenden Enden der Schienen a,
b sind durch einen schmiedeisernen Schuh c mit
einander verbunden, und die Spurweite wird durch schmiedeiserne Querstäbe d gesichert, welche zugleich eine weitere Tragfläche im
Ballaste abgeben. Die Schuhe werden mittelst schmiedeiserner Bolzen und Muttern an
die Schienenenden befestigt; auch die Querstäbe d werden
mit Hülfe solcher Bolzen mit den Schienen und Schuhen verbunden.
Den zweiten Theil der Erfindung bildet ein Verfahren, gewöhnliche Eisenbahnschienen
an den Stoßfugen zu unterstützen. Dieses geschieht durch Anwendung einer 1/4 bis 1/2
Zoll dicken schmiedeisernen Platte von solcher Form, daß sie auf die Fig. 21 und 22
dargestellte Weise genau an die Seite der Schiene paßt. Fig. 21 ist eine
Seitenansicht, Fig.
22 ein Querschnitt beider Schienen a, b mit
der unterstützenden Platte c. Diese Schiene c sollte so lang seyn, daß sie in den Schienenstuhl f an der Stoßfuge und in die Schienenstühle d, e zu beiden Seiten der letzteren festgekeilt werden
kann; sie kann mit Hülfe hölzerner Keile g gegen die
Schiene gekeilt werden, wie man gewöhnlich die Schienen gegen die Schienenstühle
keilt. Die Stoßfugen erhalten durch dieses Verfahren eine größere Steifigkeit; auch
wird dadurch die an den Stoßfugen stattfindende schüttelnde Bewegung beseitigt,
welche große Ausgaben für Reparaturen und eine bedeutende Abnutzung veranlaßt.