Titel: | Ueber ein phosphorhaltiges Kupfer und Versuche über die Wirkung des Seewassers auf mehrere Kupfersorten; von Dr. Percy. |
Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. LXVII., S. 355 |
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LXVII.
Ueber ein phosphorhaltiges Kupfer und Versuche
über die Wirkung des Seewassers auf mehrere Kupfersorten; von Dr. Percy.
Aus der Chemical Gazette, 1849 Nr. 168.
Percy, über ein phosphorhaltiges Kupfer.
Der Verf. fand bei der Analyse eines Kupfers, welches während des Schmelzens mit
etwas Phosphor versetzt worden war, eine beträchtliche Menge Phosphor, nebst viel
Eisen, welches letztere dadurch hineinkam, daß man das geschmolzene Metall nach
jedem Zusatz von Phosphor mit einer eisernen Stange umrührte. Das Kupfer war
ursprünglich aus dem besten im Handel vorkommenden ausgewählt; es zeigte sich nun härter als mit
Arsenik behandeltes Kupfer. 116,76 Gran desselben gaben bei der Analyse:
Phosphor
0,93
Eisen
1,99
Eine zweite Analyse gab:
Kupfer
95,72
Eisen
2,41
Phosphor
2,41
Man weiß schon seit langer Zeit, daß eine sehr kleine Menge Phosphor das Kupfer
außerordentlich hart und für schneidende Instrumente geeignet macht; es wurde aber
noch nie eine Legirung wie diejenige von Dr. Percy erzeugt. Es ist eine merkwürdige Thatsache, daß die
Gegenwart einer so großen Menge von Phosphor und Eisen die Zähigkeit und
Hämmerbarkeit des Kupfers so wenig beeinträchtigt. Auch ist es in praktischer
Hinsicht nicht unwichtig, daß der Phosphor das Kupfer klingend macht.
Nachdem Dr. Percy diese
Resultate der Versammlung brittischer Naturforscher in Birmingham vorgetragen hatte,
theilte Capitän James von Portsmouth einige Versuche über
den ökonomischen Werth der Legirung von Phosphor und Kupfer mit. Aus seinen
Versuchen geht hervor, daß das Seewasser diese Legirung bei weitem weniger angreift
als die meisten andern Kupfersorten; er setzte gemessene Kupferstücke neun Monate
lang der Einwirkung des Seewassers aus und erhielt dabei folgende Resultate:
galvanoplastisches Kupfer, Verlust per Quadratzoll
1,4
Gran.
ausgewähltes Kupfer
4,1
„
phosphorhaltiges Kupfer
0,0
„
Kupfer von „Frolic“
1,12
„
Dockyard-Kupfer,
Nr. 1.
1,66
„
Nr. 2.
3,00
„
Nr. 3.
2,48
„
Nr. 4.
2,33
„
Muntz's Metall
0,95
„
Da es von großer Wichtigkeit wäre, für den Schiffsbeschlag ein Kupferblech anwenden
zu können, welches vom Seewasser nicht zerfressen wird, so verdienen diese Versuche
alle Beachtung.