Titel: | Walker's Absperrschieber für Gas-, Wasser- und Windleitungsröhren. |
Fundstelle: | Band 114, Jahrgang 1849, Nr. LXXIX., S. 409 |
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LXXIX.
Walker's Absperrschieber für Gas-, Wasser- und
Windleitungsröhren.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, August 1849, S.
104.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Walker's Absperrschieber für Gas-, Wasser- und
Windleitungsröhren.
Die gewöhnlichen Klappenventile, welche in den Gaswerken zur Regulirung des
Gasdurchflusses angewandt werden, sind flach, und haben auf der Rückseite eine
Stange, welche durch eine Stopfbüchse auf dem Deckel des Ventilgehäuses geht. In
einigen Fällen befindet sich auch auf der Rückseite des Schiebers eine Mutter, so
daß dieser durch eine Schraube gehoben oder gesenkt werden kann, die durch eine
Stopfbüchse oben auf dem Kasten geht, und auf welche dann außen eine Kurbel aufgesteckt ist. Gegen
diese Anordnung ist einzuwenden, daß, da das Gas Theer, Ammoniak etc. mit sich
führt, die Gewindgänge der Schraube oft verstopft oder gar losgerissen werden,
wodurch dann der Schieber unbeweglich wird. Aus diesem Grunde gab man die Schrauben
auf, und ersetzte sie durch außerhalb angebrachte Zahnstangen und Getriebe. Diese
haben aber den Nachtheil, daß sie großen Platz einnehmen, und nicht selten wurden
durch Ungeschicklichkeit Zähne abgerissen, wenn die Klappe schnell geschlossen
werden sollte. Sollte sie unter der Erde angebracht werden, so konnte man den
Schieber weder horizontal noch vertical stellen, sondern derselbe mußte sich auf
einem seiner Ränder verschieben, weil sonst die Bewegung durch Zahnstange und
Getriebe nicht möglich war. Außerdem mußten letztere, um sie vor darauffallender
Erde etc. zu schützen, in einen besonderen Kasten eingeschlossen werden.
Als eine Verbesserung an solchen Absperrschiebern führten die HHrn. C. Walker und Sohn in London die nun zu beschreibende
Abänderung ein. Fig.
5 ist eine Ansicht von der Rückseite des Schiebers, und Fig. 6 eine Seitenansicht
desselben. A ist der Schieber, dessen Vorderfläche auf
der Platte B dicht aufgeschliffen ist. C ist derjenige Theil des Gehäuses, in welchen der
Schieber tritt, wenn er aufgezogen wird. Auf dem Rücken des Schiebers befindet sich
eine cylindrische Büchse E, in welche ein Gewinde
eingeschnitten ist, wie dieß aus dem durchschnittenen Theile der Fig. 5 klar wird. In
dieses Gewinde greifen einige Gänge der Schraube F, die
sich an der Spindel G befindet. Die Spindel ist bei H mit einem Ansatze versehen, der in einer Stopfbüchse
I liegt, und welcher erstere gegen jede Verschiebung
schützt, während die Stopfbüchse einen luftdichten Verschluß hervorbringt. Eine
zweite Stopfbüchse befindet sich bei K. Diese ist mit
einem Deckel aus Messing versehen, welcher die Spindel umgibt, um sowohl ihre rasche
Abnutzung zu vermeiden, als auch zu verhindern, daß irgend eine Flüssigkeit oder ein
Niederschlag in das Schraubengehäuse E dringen kann. Auf
der Rückseite des Schiebers sind zwei Keile L
angegossen, welche zwei entsprechenden Leisten im Gehäuse begegnen, und den Schieber
fest auf seinen Sitz andrücken, sobald er abwärts bewegt und geschlossen wird. Wie
weit der Schieber die Röhrenmündung frei läßt, kann man genau an der gezahnten
Inderplatte M sehen, in welche eine endlose Schraube N eingreift, die oben auf die Spindel aufgeschraubt
ist.
Ist der Schieber ganz in die Höhe geschraubt, so füllt man den Raum E voll Oel. War der Schieber lange Zeit geschlossen, und
hat sich Theer oder andere Unreinigkeit an der Spindel angesetzt, so streift sich diese beim Oeffnen
des Schiebers ab, und die Spindel ölt sich von selbst wieder ein, wenn sie in den
Raum E tritt. Um in diesen Raum Oel bringen zu können
und die Luft aus- und einzulassen, ist die Spindel der Länge nach
durchbohrt.
Für dicke und ätzende Flüssigkeiten scheint diese Art von Absperrschiebern besonders
werthvoll zu seyn, weil die häufige Bewegung, welche bei dem alten Systeme so
schnelle Abnutzung zur Folge hat, hier die sich reibenden Oberflächen beständig
schmiert und sie in gutem Zustande erhält.