Titel: | Tabakpresse von Edw. Welch und James Biggs. |
Fundstelle: | Band 153, Jahrgang 1859, Nr. XLVI., S. 188 |
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XLVI.
Tabakpresse von Edw. Welch und James Biggs.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1859, S.
352.
Mit einer Abbildung aus Tab. III.
Welch's und Bigg's Tabakpresse.
Die Genannten ließen sich am 17. September
1858 in England eine neue Construction der hydraulischen Presse
patentiren, um Tabak für die Schneidmaschine vorzubereiten.
Fig. 42 ist
ein senkrechter Durchschnitt der verbesserten Presse. a,
a sind vier Ständer, die durch Schrauben mit der Sohlplatte b verbunden sind, an welche zwischen diesen Ständern
auch der Preßcylinder c befestigt ist. Mit den Ständern
a, a ist eine Schienenbahn d,
d verbunden, welche einen mit Rädern versehenen eisernen Kasten e aufnimmt, in den das zusammenzupressende Material
gebracht wird. Der Kasten kann folglich auf der Schienenbahn leicht hin- und
hergezogen werden. Die Ständer sind an ihren oberen Enden an eine gußeiserne Platte
f geschraubt, welche den Kopf der ganzen Presse
bildet; mit dieser festen Platte ist durch Schrauben ein Block g verbunden, welcher lose in den Kasten eintreten kann.
Dieser Block befindet sich unmittelbar über dem Preßkolben h, so daß, wenn der gefüllte Kasten in eine solche Stellung geschoben ist,
daß die Presse auf ihn einwirken kann, der aufsteigende Kolben den Kasten von der
Schienenbahn hebt, wornach beim ferneren Steigen des Kolbens der Block g in den Kasten eintritt und den in demselben
enthaltenen Tabak zusammenpreßt. Ehe der Kasten mit Tabak gefüllt wird, legt man
einen falschen Boden
lose in denselben, um das Herausnehmen des zusammengepreßten Tabaks zu erleichtern.
Ein gebogener Hebel k, welcher durch ein Gelenk i mit der vorderen Seite des Kastens verbunden ist, kann
durch eine Oeffnung in den Kasten eintreten, so daß der falsche Boden in die Höhe
gehoben wird und mit ihm der zusammengepreßte Tabak. Um den Kasten zu füllen, zieht
man ihn auf der Schienenbahn in die durch punktirte Linien angedeutete Stellung
vorwärts, und nachdem er mit Tabak gefüllt ist, schiebt man ihn unter den festen
Block g zurück, bis er an dem am Ende der Schienenbahn
befindlichen Aufhälter anstoßt. Darauf wird Wasser in den Preßcylinder c mittelst einer Röhre eingepumpt; der Preßkolben geht
alsdann in die Höhe und mit ihm steigt der Kasten e; der
Tabak in letzterem wird mit dem Block g in Berührung
erhalten und zu einem festen Kuchen zusammengepreßt. Nachdem eine hinreichende
Pressung bewerkstelligt ist, stellt man den Betrieb der Pumpe ein, den Tabak aber
läßt man einige Minuten in Pressung, damit die Masse fest genug wird, jedoch nicht
so lange daß die Farbe des Tabaks sich verändern könnte. Man läßt alsdann das Wasser
unter dem Preßkolben ablaufen, damit der Kolben durch sein eigenes Gewicht
zurückfällt und den Kasten auf der Schienenbahn absetzt. Darauf wird der Kasten in
die durch punktirte Linien dargestellte Stellung vorgezogen, der Hebel k niedergedrückt, dadurch der falsche Boden mit dem
Tabakkuchen in die Höhe gehoben, und dieser aus dem Kasten heraus genommen, worauf
man eine neue Operation beginnt.