Titel: | Ueber die Feuerung der Trocken- oder Darröfen mit Hohofengasen; vom Hüttendirector Mauclère im Osnethal. |
Fundstelle: | Band 154, Jahrgang 1859, Nr. XXIII., S. 100 |
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XXIII.
Ueber die Feuerung der Trocken- oder
Darröfen mit Hohofengasen; vom Hüttendirector Mauclère im Osnethal.
Aus Armengaud's Génie industriel, August 1859, S.
57.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Mauclère, über die Feuerung der Trocken- oder
Darröfen mit Hohofengasen.
Bekanntlich ist es für die Gießereien von Wichtigkeit, das Trocknen der Formen nach
und nach zu bewirken und sie gegen Staub, Asche etc. zu schützen, denn wenn fremde
Körper in die vertieften Theile dieser Formen fallen, so kann man sie nicht leicht
ohne Benachtheiligung der häufig sehr zarten Form wieder herausschaffen.
Bei der gewöhnlichen Feuerung der Trocken-, oder Darrkammern ist es aber
schwierig, ein stufenweises Trocknen zu erlangen, und insbesondere die Ablagerung
von Kohlentheilchen in den Formen zu vermeiden, weil die meisten Trockenkammern von
einem Herde mit Rost gefeuert werden, der unter ihrer Sohle angebracht ist. Durch
das Verfahren Hrn. Mauclère ist es nicht allein
möglich die angegebenen Nachtheile zu vermeiden, sondern man erzielt dadurch auch
noch eine Ersparniß.
Hr. Mauclère hatte nämlich die glückliche Idee, zur
Feuerung der Trockenkammern die Hohofengase zu benutzen, welche er in gußeisernen
Röhren verbrennt, so daß von diesen die Hitze ausstrahlt. Diese Feuerungsmethode
eignet sich sehr gut für die Trockenkammern der Gießereien, weil die Heizröhren
vollständig innerhalb der Mauern, der Sohle oder auch des Gewölbes der Trockenkammer
angebracht werden können, so daß der Trockenraum selbst ganz frei bleibt und die
Formen überall aufnehmen kann.
Fig. 28
stellt einen solchen Trockenapparat dar. Die aus dem Hohofen ausströmenden Gase
werden zuerst in eine besondere Kammer geleitet, welche vor der eigentlichen
Darrkammer B angebracht ist. Aus dieser gelangen sie in
eine mit einem Register versehene Röhre C und werden bei
ihrem Eintritt in dieselbe, nachdem sie sich vorher in dem erforderlichen Verhältniß
mit atmosphärischer Luft vermischt haben, angezündet. Sie durchströmen dann im
Zustande der Verbrennung die ganze Länge der Leitung C,
welche, wie die Figur zeigt, in einer Vertiefung der Sohle und zum Theil auch in
Vertiefungen der Wände der Trockenkammer angebracht seyn kann. Nachdem die Gase die
Leitungsröhren durchströmt haben, werden sie von einer Esse angesaugt und entweichen
in die freie Luft.
An den Wänden der Trockenkammer sind in gewissen Höhen gußeiserne Platten b angebracht, welche zur Aufnahme der kleinen Formkästen
dienen. Größere und schwerere Formen können auf einen Wagen d gestellt werden, dessen Räder sich auf eisernen Schienen bewegen.
Die metallene Röhre, welche die Gase aufnimmt, ruht in der Vertiefung der Sohle der
Kammer auf metallenen Trägern; sie ist an ihren Enden mit verschließbaren Oeffnungen
versehen, um sie reinigen zu können. Auch die Trockenkammer ist mit einer Esse
versehen, durch welche die beim Trocknen der Formen entstehenden Gase oder Dämpfe
entweichen können; in dieser Esse D ist ein
Klappenventil e angebracht.
Hr. Armengaud verspricht in seinem Journal weitere
Mittheilungen über die praktischen Ergebnisse dieses Apparats folgen zu lassen.