Titel: | Verbesserungen an den Verkohkungsöfen, von dem Eisenwerks-Ingenieur E. Jones zu Dudley in der Grafschaft Worcester. |
Fundstelle: | Band 154, Jahrgang 1859, Nr. XXXVIII., S. 173 |
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XXXVIII.
Verbesserungen an den Verkohkungsöfen, von dem
Eisenwerks-Ingenieur E.
Jones zu Dudley in der Grafschaft Worcester.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, September
1859, S. 179.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Jones' Verbesserungen an den Verkohkungsöfen.
Bei den Kohksöfen, welche auf gewöhnliche Weise gefüllt und betrieben werden,
verschließt man die an der Vorderwand befindliche Thür, durch welche die
Kohlenladung eingetragen wurde, nachher entweder ganz, wo man dann in der
Mauerfüllung der Thür eine Anzahl Zugöffnungen anbringt, oder nur theilweise, indem
man die Thürrahmen mit Ziegeln lose zusetzt, so daß die Fugen hinreichend Luft
einlassen.
Vorliegende Erfindung (patentirt in England am 1.
Decbr. 1858) bezweckt die Einführung von erhitzter Luft, anstatt kalter,
in den Ofen während des Verkohkungsprocesses, indem man zum Erhitzen der Luft die im
Ofen entwickelte und aus demselben abziehende Wärme benutzt.
Einen solchen Verkohkungsofen stellt Fig. 29 in der vordern
Ansicht und Fig.
30 im senkrechten Längendurchschnitt dar. Fig. 31 ist ein Aufriß
von dem hintern Ende des Ofens, Fig. 32 ein senkrechter
Querdurchschnitt, Fig. 33 ein horizontaler Durchschnitt und Fig. 34 ein Grundriß
desselben.
a ist der Raum, welcher die zu verkohkenden Steinkohlen
aufnimmt, welche durch die Thür b eingetragen werden;
diese Oeffnung wird verschlossen, sobald die Ladung des Ofens vollendet und die
Charge angezündet worden ist. Die beim Verkohkungsproceß erzeugten Flammen und
Verbrennungsproducte ziehen durch die Oeffnungen c, d in
die Canäle e, f, und nachdem sie den durch Pfeile in
Fig. 33
angezeigten Weg zurückgelegt haben, gelangen sie in die senkrechten Canäle g, h, und aus diesen in die Esse i.
Die Luft, welche die Verbrennung der Kohlendämpfe im Ofen unterhalten muß, strömt
durch zwei an der Hinterwand des Ofens befindliche Röhren k,
l herbei. Diese Röhren gehen durch die Esse i,
wie Fig. 30
zeigt. Die Röhre k mündet, nachdem sie durch die Esse
i gegangen ist, in den Ofen a bei m ein, und die Röhre l läuft, nachdem sie sich bis zu dem Gewölbe des Ofens
erstreckt hat, in zwei Canäle n und o aus, welche in eine in der Vorderwand des Ofens
befindliche Oeffnung, die man bei p in Fig. 30 und 34 steht,
ausmündet.
Die Röhren k, l bestehen aus Gußeisen, welches mit
feuerfestem Thon überzogen ist. Sämmtliche in den Ofen a
strömende Luft muß durch die Röhren k und l gehen und wird daher vorher erwärmt; diese Röhren
nehmen nämlich bei ihrem Durchgang durch die Esse i
Wärme von den aus derselben abziehenden Verbrennungsproducten auf. q, r sind Oeffnungen im obern Theil des Ofens, durch
welche die Abkühlung desselben zwischen den verschiedenen Ladungen befördert wird,
die aber während des Verkohkungsprocesses verschlossen sind.
Die Canäle, durch welche die Luft einströmt, sind an ihren Enden offen, haben aber
eine solche Einrichtung, daß sie nach Erforderniß theilweis oder gänzlich in jedem
Zeitpunkt des Verkohkungsprocesses verschlossen werden können.