Titel: | Die neuen Wasserwerke und industriellen Unternehmungen in Freiburg in der Schweiz; von G. Delabar in St. Gallen. |
Autor: | G. Delabar |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. XXV., S. 89 |
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XXV.
Die neuen Wasserwerke und industriellen
Unternehmungen in Freiburg in der Schweiz; von G. Delabar in
St. Gallen.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Delabar, über die neuen Wasserwerke und industriellen
Unternehmungen der Stadt Freiburg in der Schweiz.
Als Mitglied der schweizerischen naturforschenden Gesellschaft, welche im vergangenen
Sommer (den 19., 20. und 21. August 1872) in Freiburg im Uechtlande ihre
Jahresversammlung abgehalten hat, besuchte auch ich die alte, hübsch gelegene Stadt
der Zähringer an der Saane, und bei dieser Gelegenheit lernte ich dann die höchst
interessanten Wasserwerke und industriellen Unternehmungen kennen, welche daselbst
in den drei letzten Jahren errichtet worden sind.
Die Seele des ganzen Unternehmens ist, wie hier sogleich bemerkt werden mag, der
Director desselben, Hr. Ingenieur Ritter, ein höchst
gebildeter, genialer und unternehmender Mann. Derselbe hat nicht nur mit der Stadt
Freiburg einen für beide Theile sehr günstigen Vertrag zu Stande gebracht, sondern
er hat auch die Capitalisten in Freiburg und in der übrigen Schweiz, besonders in
Basel und Winterthur, zur wirklichen Ausführung seiner Projecte zu gewinnen
gewußt.
Nach dem angeführten Vertrag (vom 4. October 1869) zwischen dem Gemeinderath der
Stadt Freiburg und Ingenieur Ritter, der unterm 12.
Januar 1870 die Genehmigung des Großen Rathes des Cantons Freiburg erhalten hat,
verkaufte die Stadt Freiburg dem genannten Ingenieur einen Theil ihrer Waldungen im
Betrage von 1446 Jucharten (à 40,000 Quadratfuß)
um den Preis von 1,400,000 Frcs. und verlieh demselben zu gleicher Zeit die
Concession zum Baue von Wasserwerken und hydraulischen Motoren an der Saane, mit der
Verpflichtung jedoch, die Bewohner der Stadt mit hinreichendem Trinkwasser zu
versorgen und den industriellen Werken und Unternehmungen die nöthige motorische
Kraft – natürlich gegen eine entsprechende Bezahlung – zu liefern. Hr. Ritter hat sodann die erhaltene Concession an die von ihm
in's Leben gerufene Actiengesellschaft (Société
générale suisse des eaux et forêts) gegen eine
Hinterlage von 500,000 Francs abgetreten, und diese Gesellschaft, welche
statutengemäß ihren Sitz in Freiburg haben muß, und deren technische und
commercielle Direction Hrn. Ingenieur Ritter anvertraut
worden ist, hat sich von vornherein die Ausführung folgender Arbeiten zur Aufgabe
gesetzt:
1) die rationelle Bewirthschaftung der von der Stadt Freiburg
angekauften Wälder;
2) die Wasserversorgung der Stadt Freiburg;
3) den Bau eines Schleusenwerkes an der Saane und die
Ausnutzung der dadurch erzeugten Wasserkraft, endlich
4) die Erstellung einer Holz-Säge- und
Bearbeitungsfabrik nebst dem Bau einer Verbindungs-Eisenbahn mit dem Bahnhof
in Freiburg.
Zu diesem Behufe wurde ein Gesellschaftsfond im Betrage von 2,000,000 Francs,
bestehend in
1000 Hinterlagsactien
à
Frcs.
500
=
Frcs.
500,000
und
3000 Prioritätsactien
à
„
500
=
„
1,500,000
––––––––––––––
zusammen:
Frcs.
2,000,000
aufgenommen und die Bestimmung getroffen,
daß während der ersten Bauperiode von 4 Jahren (1870–73) die Actien beider
Kategorien mit 6 Proc. verzinst werden sollen, und daß der etwaige Gewinnüberschuß
im Betrage von 75 Proc. zur Bildung eines Reservefonds und im Betrage von 25 Proc.
als Dividenden an die Actionäre beider Arten zu verwenden sey.
Neben dieser Gründungsgesellschaft wurden von Ritter nach
einander noch einige Zweiggesellschaften gebildet. So die Actiengesellschaft für
künstliche Fischzucht, Eiserzeugung und Bewässerung (Société de pisciculture glaciers et irrigation), welche
ihren Sitz ebenfalls in Freiburg haben muß und sich die Ausführung folgender
Projecte zur besonderen Aufgabe vorgenommen hat:
1) die Errichtung eines Etablissements für künstliche
Fischzucht und damit die Bevölkerung der Gewässer des Cantons im Umfang von etwa 60
Stunden;
2) die Erstellung von mehreren Eiskellern zum Handelsvertrieb
des Eises der Saane;
3) die Bewässerung und Düngung des Bodens auf beiden Anhöhen
von Perolles und Neigles mittelst des Abflußwassers und der Abfallstoffe der
Stadt;
4) die Errichtung einer Badeanstalt, einer Bleich- und
Waschanstalt, einer Schwimmschule (im Sommer) und einer Anstalt zum
Schlittschuhlaufen (im Winter), nebst der Bewirtschaftung des Sees von Perolles,
sowie seiner Zugänge und Ufer als allgemeiner Vergnügungsort.
Zur Realisirung dieser verschiedenen Unternehmungen wurde ein Gesellschaftscapital
von Frcs. 400,000 festgesetzt und durch
200 Hinterlagsactien
à
Frcs.
500 =
Frcs.
100,000
und
600 Prioritätsactien
à
„
500 =
„
300,000
herbeigeschafft.
In den beiden ersten Jahren (1872 und 1873) werden nur die Prioritätsactien zu 5
Proc. verzinst. Nach Verfluß dieser beiden Jahre erhalten auch die Hinterlagsactien
denselben Zins. Der etwaige Gewinnüberschuß wird im Betrage von 20 Proc. zur Bildung
eines Reservefonds verwendet, im Betrage von 20 Proc. dem Verwaltungsrath und der
Direction ausbezahlt und im Betrage der übrigen 60 Proc. als Dividende an die
Actionäre beider Kategorien vertheilt.
Außerdem sind als besondere Geschäfte auf der Anhöhe von Perolles bereits in
Ausführung gekommen und mit der Gründungsgesellschaft im Vertragsverhältniß
stehend:
1) eine Eisengießerei sammt mechanischer Werkstätte;
2) eine große Wagenfabrik für den Eisenbahndienst;
3) eine chemische Düngerfabrik.
Ueberdieß sind einige andere Werke, wie eine Papierfabrik, eine Thonwaaren-
und Gypsfabrik, eine Gerstenmühle, eine Steinsäge in Angriff genommen und es ist
nicht zu zweifeln, daß bald noch andere Unternehmungen nachfolgen werden.
Die im Vorstehenden erwähnten neuen Schöpfungen sind nun aber von solcher Wichtigkeit
und von so allgemeinem Interesse, daß ich wohl annehmen darf, die Leser dieser
Zeitschrift werden gern eine etwas nähere Beschreibung derselben vernehmen. Ich
werde deßhalb, so weit es ohne detaillirte Zeichnungen möglich ist, eine solche
folgen lassen. Zur allgemeinen Orientirung dient der in Fig. 1 reproducirte Plan
von Freiburg, worin die neuen Werke schraffirt
eingezeichnet sind, sowie die Durchschnittszeichnungen Figur 2–4, welche
namentlich zum besseren Verständniß des Schleusenwerkes, der Turbinen- und
Pumpenanlage und der Filtereinrichtung dienen werden.
Die Beschreibung erstreckt sich auf folgende Werke und
Unternehmungen:
1) auf das große Schleusenwerk an der Saane;
2) auf die Wasserwerke für die hydraulischen Motoren;
3) auf das Filter- und Pumpenwerk;
4) auf das telodynamische Kabel und die
Drahtseiltransmission;
5) auf die Säge- und Holzbearbeitungsfabrik und die
übrigen industriellen Werke auf dem Plateau von Perolles;
6) auf die Wasserleitung und das Reservoir von Quintzet zur
Versorgung der Stadt Freiburg mit Trinkwasser;
7) auf die Canalleitung zur Bewässerung und Düngung der Anhöhen
von Perolles und Neigles zu beiden Seiten der Saane;
8) auf das Etablissement für die künstliche Fischzucht, auf die
Badeanstalt und die Eiskeller etc. an dem See von Perolles;
9) auf die Benutzung und Bewirthschaftung der von der Stadt
Freiburg angekauften Waldungen, und
10) auf die Erstellung der Zweigbahnen und Verbindungswege vom
Holzstapelplatz an der Saane bis zu den einzelnen industriellen Werken und zum
Bahnhofe in der Stadt.
1. Das große Schleusenwerk (le barrage). Figur 2 und 3.
Den Ausgangspunkt des ganzen Unternehmens bildet das große Schleusenwerk an der
Saane. Es ist dieß ein grandioser Bau aus Cementmörtel, welcher dazu bestimmt ist,
das Saanethal etwa 20 Minuten oberhalb, d. i. südlich der Stadt zu schließen, um die
Wassermasse des Flusses auf eine gewisse Höhe zu stauen und um ihr die auf diese
Weise erlangte motorische Kraft abzugewinnen. Dieser in Cementmörtel ausgeführte
Riesenmonolith ist quer über den Fluß 180 Meter lang, über dem Wasser 12 Meter und
über dem Fundament im Maximum 22 Meter hoch, unten am Boden des Fundamentes 30 Met.
und oben 6 Met. breit oder dick, und hat einen Inhalt von 64,400 Kubikmeter.
Derselbe wurde in den Jahren 1870, 1871 und 1872 erbaut und ist jetzt nahezu fertig.
Schon aus diesen kolossalen Dimensionen kann man schließen, daß beim Bau dieses
Riesenwerkes, das vielfältig an gewisse alte Römerbauten erinnert, weder Mühe noch
Kosten gescheut worden sind, dasselbe so zu erstellen, daß es allen darauf
nachtheilig einwirkenden Natureinflüssen, wie z.B. der unterwühlenden Kraft der
Wasserströmungen, der durch die atmosphärischen Niederschläge und die abwechselnde
Wärme und Kälte begünstigten Verwitterung der an beiden Ufern des Flusses zu Tage
tretenden Erdschichten etc., auf eine lange Reihe von Jahren zu widerstehen im
Stande seyn werde. Die geologischen Formationen des Saanegebietes sind, soweit sie
in der Nähe des Schleusenwerkes zu Tage treten, ähnlich wie bei uns dahier an der Sitter
gebildete. Zu unterst zeigt sich die im Freien allerdings leicht verwitterbare,
unter Wasser aber sehr feste und haltbare Sandstein-Molasse; darüber befindet
sich ein ziemlich festes Konglomerat, eine Art Nagelflühe, und zu oberst ein
lockeres, mit Moränenschutt gemengtes Alluvium. Glücklicherweise fand sich aber
gerade an der Stelle des Schleusenwerkes im Saanebett ein beträchtlich
vorspringender Felsen mit noch festerem Gestein vor, welcher, namentlich an dem der
Strömung am meisten ausgesetzten rechten Ufer, bis auf 6 Met. Höhe als natürliches,
festes und ganz sicheres Fundament benutzt werden konnte (man s. die
Durchschnitts-Skizzen Fig. 2 und 3), so daß man in der That
zu der Hoffnung berechtigt ist, das Schleusenwerk werde sich auf lange Zeit hin
bewähren.
Dabei wurde die weitere Vorsicht geübt, daß die Oberfläche des Felsens, auf welchen
das Schleusenwerk zu ruhen kam, nachdem sie mittelst Pumpen trocken gelegt war,
stufenweise ausgehauen wurde (piqué en gradins ou
escaliers), so daß sich die erste Cementschichte noch inniger mit dem
Fundamentfelsen verbunden hat. Dieß geschah übrigens nicht nur, um eine größere
Festigkeit, sondern noch mehr um eine vollständige Undurchdringlichkeit zu erhalten.
Diese Arbeit des Aushauens oder vielmehr Auspickens war sehr bedeutend, wie man sich
leicht vorstellen kann, wenn man bedenkt daß die Oberfläche des Fundamentes mehr als
eine schweizerische Juchart beträgt.
Einen Begriff von der großen Schwierigkeit des Baues dieses Schleusenwerkes kann man
sich auch machen, wenn man erfährt daß bei der Fundamentirung desselben längere Zeit
hindurch Tag und Nacht fünf Locomobilen beschäftigt waren, um acht Centrifugalpumpen
zum Ausschöpfen des Wassers zu betreiben. Um so erfreulicher ist es, hier
constatiren zu können, daß sich das beim Cementmauerwerk adoptirte System sehr gut
bewährt hat. Die dazu verwendeten gröberen Kieselsteine wurden nämlich mit dem in
unmittelbarer Nähe aus Cement und Sand bereiteten Cementmörtel direct von Hand
vermauert. Der hierzu verwendete Cement (hydraulische Kalk) wurde in Fässern wie er
im Handel bezogen wird, auf den Bauplatz geschafft und die übrigen Materialien, der
Sand und die Kieselsteine, konnten im Bett der Saane selbst in hinreichender Menge
gewonnen werden. Im letzten Winter wurde selbst bei der strengsten Kälte, freilich
unter Anwendung von geheizten Baracken, fortgearbeitet und so das Werk sehr
gefördert. Auch das Schleusenthor mit dem Einlaufcanal für den Abfluß und die
zeitweise Reinigung des Sees von Perolles ist jetzt fertig. Ein enormes Gußstück von
130 Centnern, welches 7 Meter lang, 2,5 Met. breit, und 0,2 Met. bis 0,6 Met. dick
ist, dient demselben zur Basis, und es selbst besteht aus einem verticalen
gußeisernen Rahmen (aus vier starken T-förmigen
Stücken zusammengesetzt), in welchem die aus starken siebenzölligen eichenen Bohlen
zusammengesetzte Schützenwand ihre Führung erhält. Der Tunnel, welcher durch den
Felsen auf der linken oder westlichen Seite des Schleusenwerkes angebracht, zum
Abflusse des Wassers während dem Baue des letzteren gedient hatte, wird nun bereits
wieder geschlossen worden seyn.
Durch diese Eindämmung der Saane wird nun das Wasser, dessen Abfluß per Secunde 20 bis 30 Kubikmeter beträgt, auf eine Höhe
von 10,5 bis 12 Meter angeschwellt und dadurch eine disponible Wasserkraft von 2600
bis 4000 Pferdestärken erzeugt.
Dadurch wird das Wasser zugleich auf eine bedeutende Strecke rückwärts geschwellt
werden, wie wir solches in ziemlich analoger Weise in unseren Alpenseen zu
beobachten Gelegenheit haben. Und durch diese Schwellung und Rückwärtsstauung wird
sich ein neuer See, welcher vom Erbauer „künstlicher See von
Perolles“ genannt worden ist, bilden, der indessen nur kurze Zeit mit
der gleichen Tiefe wie jetzt im Anfange andauern wird, weil die von der Saane
mitgeschlämmten Sand- und Erdmassen denselben schon nach einigen Jahren
wieder großentheils ausgefüllt haben werden. Die per
Secunde zu- und abfließende Wassermenge, wie das künstlich erzeugte Gefälle,
ändert sich aber dadurch natürlich nicht, und eben deßhalb bleibt auch die
disponible Wasserkraft dieselbe.
Die obere Wasserfläche dieses Sees ist ungefähr 3 1/2 Kilometer lang und 180 Met.
breit, und nimmt eine Flächenausdehnung von über 648,000 Quadratmeter oder nicht
ganz 2/3 Quadratkilometer ein.
Die ganze Anlage des Schleusenwerkes war zu 340,000 Francs veranschlagt und werden
die Erstellungskosten diese Summe kaum übersteigen. Nach dem letzten Jahresbericht
vom 1. August 1872, zur Zeit als die Hauptarbeiten des Werkes bereits vollendet
waren, betragen die Kosten desselben erst 331,172 Frcs. 63 Cent.
Diese günstige Rechnung verdankt mall der vorzüglichen Leitung der Bauten von Seite
des Directors, sowie auch dem oben erwähnten Umstande, daß die Baumaterialien, die
Bausteine, Kiesel, Sand etc. in der Umgebung des Bauplatzes selbst in hinreichender
Menge gewonnen werden konnten, so daß der Kubikmeter des verwendeten Cementmörtels
nur auf circa 7 bis 8 Francs zu stehen kam.
2. Die Wasserwerke für die hydraulischen
Motoren. (Usine hydraulique) Figur 3.
Durch das eben beschriebene Schleusenwerk kann, wie bereits bemerkt worden ist, dem
auf 10 bis 12 Met. Höhe hinter demselben angeschwellten Saanewasser die enorme
motorische Kraft von 2600 bis 4000 Pferdestärken abgewonnen werden. Zur wirklichen
Nutzbarmachung dieser ungeheuren Wasserkraft ist eine Anzahl Turbinen nach dem
System von Girard in Aussicht genommen, in welche das
Wasser durch den Canal A, B, C, D, Fig. 2, von 16,5 Meter
Weite geführt wird. Bis jetzt sind aber nur zwei solche Turbinen erstellt. Dieselben
wurden wie die übrigen Triebwerke von Rieter und Comp. in Winterthur ausgeführt. Die noch im Bau
begriffene Wasserstube ist jedoch für vier Turbinen vorgesehen, und aller
Wahrscheinlichkeit nach wird sich das Bedürfniß bald einstellen, daß auch die beiden
anderen noch fehlenden Turbinen in Ausführung gebracht werden müssen.
Von den 1200 Pferdekräften welche dann durch diese Turbinen erhalten werden, sind 600
Pferdekräfte zum Betriebe der inzwischen in Ausführung gebrachten industriellen
Unternehmungen und 600 Pferdekräfte zur Erhebung des Trinkwassers in das in einer
Höhe von 160 Meter gelegene Reservoir von Guintzet bestimmt. Vorerst, und so lange
nur zwei Turbinen in Thätigkeit sind, wird für jeden dieser beiden verschiedenen
Bestimmungszwecke nur oder doch in Angriff genommenen industriellen Werke dient das
telodynamische Kabel, welches wir im 4. Abschnitt näher beschreiben werden. Zur
Erhebung des Trinkwassers auf die Anhöhe von Guintzet dienen dagegen 4 Girard'sche Doppelpumpen nebst der hierfür bestimmten
gußeisernen Röhrenleitung, welche im 6. Abschnitt näher beschrieben werden wird. Die
erwähnten 4 Pumpen sind bei dein Hause von N. Roy und Comp. in Vevay (Canton Waadt), die Wasserleitung dagegen
bei dem Hause L. v. Roll und Comp. in Solothurn bestellt und bereits theilweise aufgestellt.
Das Gebäude für die Turbinen und Pumpen wird 46,5 Met. lang und 21 Met. breit, und
ist ganz auf Felsen fundamentirt. Es lehnt sich unmittelbar an das östliche Ende des
Schleusenwerkes (man s. den Grundriß Fig. 3, woraus am besten
die relative Lage des Turbinen- und Pumpenhauses mit dem Einlaufcanal und den
Einlaufröhren sammt den übrigen Leitungsröhren zum Schleusenwerk zu ersehen ist).
Durch die großen
Flußanschwellungen, welche sich in diesem Frühjahr (1872) mehrmals einstellten,
wurden die Arbeiten desselben ziemlich zurückgehalten. Während des letzten Sommers
haben dieselben aber beträchtliche Fortschritte gemacht und man hofft diesen
wichtigen Bau für die Wasserwerke noch vor dem strengen Winter unter Dach zu
bringen. Ebenso wird die vollständige Montirung der Turbinen und der
Drahtseil-Transmission noch in diesem Jahre (1872) ganz fertig werden. Die
Pumpen und die Röhrenleitung für die Wasserversorgung der Stadt müssen vertragsgemäß
bis nächstes Frühjahr ebenfalls erstellt und zum wirklichen Gebrauche bereit seyn.
Auf diese Weise ist den Bewohnern und Industriellen der Stadt Freiburg in nahe
Aussicht gestellt, Trinkwasser und mechanische Triebkraft nach Belleben in's Haus,
beziehungsweise in die Fabrik geliefert zu erhalten, und werden dieselben daher wohl
vor mehr als einer sonst weitaus bedeutenderen Stadt um diese großen Vorzüge
beneidet werden. In der That gibt es nichts Großartigeres als diese Wasserwerke,
welche einzig dazu ausgeführt worden sind, um das Wasser dem Menschen für die
verschiedenen Zwecke der Haus- und Landwirtschaft, der Industrie und Gewerbe,
dienstbar zu machen!
Nach dem Voranschlag waren die beiden Turbinen, die vier Pumpen, die Zuflußcanäle und
das Doppelgebäude für die ersteren zu 175,000 Francs veranschlagt. Bis jetzt sind
die Kosten nach der letzten Rechnung erst auf 68,272 Francs 27 Cent. für das
Gebäude, 46,000 Frcs. für die beiden Turbinen und 7850 Frcs. für die vier Pumpen,
also zusammen noch nicht ganz auf 122,000 Frcs. angelaufen, so daß auch dieser
Posten in Wirklichkeit kaum überschritten werden wird. Zu diesem günstigen Resultate
hat ebenfalls der Umstand beigetragen, daß die Wasserbauten ganz auf Felsboden
fundamentirt werden konnten und daß auch die hierfür benöthigten gehauenen Steine
sich in hinreichender Menge auf dem Bauplatz selbst vorfanden. Dieselben konnten
nämlich aus den Abflußcanälen, dem Turbinenhaus, überhaupt aus Gruben genommen
werden, die man ohnehin für die verschiedenen Theile der Bauten hätte ausgraben
müssen.
3. Das Filtrir- und
Pumpenwerk (Filtres pour l'eau potable). Figur 4.
In dem angeschwellten Wasser des Sees hinter dem Schleusenwerk ist ein großer
thurmartiger Kessel aus Eisenblech eingebaut, in welchem die Filter für das zu
reinigende Saanewasser enthalten sind. Der Kessel hat einen Durchmesser von 6 Met.
und ist auf eine Tiefe von 5 Met. in die Kiesel-Geschiebe der Saane eingesetzt.
Innerhalb ist derselbe mit einem ringförmigen Mantel von 0,6 Met. Dicke aus Cement
versehen, um das darin sich ansammelnde gereinigte Wasser nach außen dicht
abzuschließen. Der übrige hohle Raum ist unten mit dem eigentlichen Filtrirwerk
– aus übereinandergelagerten Schichten von gröberen und feineren
Kieselsteinen und Sand bestehend – ausgefüllt und oben mit dem filtrirten
Saanewasser und dem reinen Quellwasser in Verbindung gesetzt, welches man beim Bau
des Schleusenwerkes aufgefunden hat. Das von den einzelnen Quellen in einer
besonderen Cementröhre zugeleitete reine Quellwasser macht einen nicht
unbeträchtlichen Theil des für die Stadt benöthigten Trinkwassers aus. Der übrige
Theil. des Trinkwassers wird durch Filtration des Saane-Wassers erhalten,
indem dieses durch die in dem unteren Theil des Kessels übereinander gelagerten
Filterschichten hindurchzusickern genöthigt ist und dabei von allen fremden
Beimengungen gereinigt wird. Um diesen Zweck desto besser zu erreichen, ist der
Kessel auch außerhalb auf einen ziemlich weiten Umkreis mit entsprechenden
Stein- und Kiesschichten umgeben, und sind diese zudem durch eine horizontale
Betonschicht aus Cementmörtel vom unteren Theile desselben dicht abgeschlossen (man
s. die Durchschnittsskizze Fig. 4). Ebenso ist auch
die Röhrenleitung durch den unterirdischen Canal, wodurch das Filtrirwerk mit dem
Pumpenwerk in dem südwestlichen Flügel des Turbinenhauses (wo sich ein Schacht
befindet, in welchen das Wasser durch den natürlichen Druck des Sees hereinkommt,
und wo die Pumpen es aufsaugen) in Verbindung steht, gehörig eingemacht und vor
weiterer Verunreinigung des Wassers geschützt. Um das trübe Seewasser zu hindern in
das Filter zu gelangen, hat man dasselbe oben geschlossen. Damit aber das Niveau des
reinen Wassers in seinem Inneren steigen oder sinken kann, hat man ein langes, oben
offenes Rohr (m. s. Fig. 4) auf das Filter gesetzt, welches es auf diese Weise in steter
Verbindung mit der äußeren Luft erhält. Durch die Pumpen wird nun, wenn einmal das
ganze Wasserwerk in Gang gesetzt ist, das im Wasserkasten angesammelte Trinkwasser
zunächst in das 160 Met. hoch gelegene Reservoir von Guintzet (auf der höchsten
Anhöhe von Perolles) erhoben, von wo es dann durch den eigenen Druck in die
einzelnen Quartiere der Stadt geleitet wird. Das Filtrirwerk sammt dem
Verbindungscanal mit dem Pumpwerk ist schon lange fertig, und die Erfahrungen welche
man dieses Frühjahr während des Thauwetters und der Flußanschwellung mit ganz trübem
und schmutzigem Wasser machen konnte, haben einen sprechenden Beweis von der
vortrefflichen Einrichtung und Wirkung des Filtrirwerkes an den Tag gelegt, indem
dasselbe nur krystallhelles und kein trübes Wasser geliefert hat. Wie lang sich aber
das Filter bewähren und in diesem guten Zustande erhalten werde, ist eine andere
Frage, über welche erst die Zukunft eine bestimmte Antwort zu geben im Stande seyn
wird. Wie dem auch sey, so darf man wohl annehmen, daß das Filterwert bei der
angedeuteten sehr zweckmäßigen Einrichtung, welche man demselben gegeben hat, die
gute Wirksamkeit nicht so bald verlieren wird, und daß es daher nicht so bald nöthig
werden wird, dasselbe erneuern zu müssen. – Die ganze Anlage des Filterwerkes
war anfänglich zu 50,000 Francs veranschlagt. Die Kosten der Erstellung sind aber
bis jetzt nach dem letzten Berichte des Directors nur auf 34,161 Frcs. 25 Cent. zu
stehen gekommen.
4. Das telodynamische Kabel oder die
Drahtseiltransmission. Fig. 1 und 3.
Ein erstes telodynamisches Kabel von 765 Met. Länge, nach
der gleichen Ausführung wie das Haus Rieter und Comp. ein solches in Schaffhausen ausgeführt hat und
solche auch anderwärts seit mehreren Jahren in Anwendung vorkommen, ist vorläufig
dazu bestimmt, eine motorische Kraft von 300 Pferdestärken auf das Plateau von
Perolles zum Betriebe der verschiedenen daselbst errichteten oder im Bau begriffenen
neuen industriellen Werke zu transmittiren. Zu diesem Behufs besteht das Kabel aus
einem entsprechend starken Drahtseil ohne Ende, welches über entsprechende Rollen
auf hinreichend festen Steinpfeilern mit gußeisernen Lagerstühlen geführt (Fig. 1), von
den Turbinen aus in Bewegung gesetzt wird (Fig. 3) und auf diese
Weise die motorische Kraft nach den verlangten Punkten, wo die industriellen Werke
sich vorfinden, überträgt. Die ganze Länge dieses Kabels von dem Turbinenhaus unten
im Thale bis hinauf zur mechanischen Säge auf der Anhöhe von Perolles ist in fünf
Stationen von je 153 Meter abgetheilt. Das Kabel selbst ist ein Drahtseil von 3
Centimeter Dicke und läuft über Tragrollen von 4,5 Met. Durchmesser. Die
Stützpfeiler für die Tragrollen des Kabels sind aus massiven Steinen ausgeführt und
je nach der Localität von verschiedener Hohe. Der größte derselben, jener der 4.
Station, ist 24,6 Meter hoch. Da der Abhang, an welchem die
Drahtseil-Transmission hinauf geführt werden mußte, an mehreren Stellen gegen
das Thal der Saane herab sehr steil abfällt, so war man genöthigt, um ein möglichst
gleichförmig ansteigendes Längenprofil derselben zu erhalten, verschiedene
Ausfüllungen und Abgrabungen vorzunehmen und sogar auf eine ziemliche Strecke der
Leitung durch den Felsen hindurch einen parabolischen Tunnel auszugraben. Auf diese
Weise war es dann möglich, das Tracé mit einer gleichförmigen Steigung von nur 10,7 Proc.
anzulegen.
Die erste Tragrolle ist im Turbinenhaus selbst angebracht (Fig. 3) und befindet sich
8,10 Meter über dem Wasserspiegel des Abflußcanales. Der Pfeiler der ersten Station
ist, wie aus dem Plan Fig. 1 zu ersehen ist, auf
dem Felsen zwischen dem alten und neuen Bett der Saane errichtet worden und zeigt
eine Höhe von 8,93 Meter. Die Stütze für die Tragrolle der zweiten Station ist im
Tunnel unmittelbar durch den Felsen erhalten worden. Der Pfeiler der dritten
Station, ebenfalls von nur unbedeutender Höhe, ist dagegen wieder auf einem
Felsenvorsprung erbaut worden; deßgleichen der Pfeiler für die vierte Station,
welcher, wie schon bemerkt, die größte Höhe von 24,6 Met. besitzt. Die Tragrolle für
die fünfte Station ist wieder im Gebäude der Säge selbst angebracht.
Die Tragrollen und Pfeiler für die drei ersten Stationen sind für ein zweites Kabel, also für einen Effect von 600
Pferdekräften berechnet. Vom dritten Pfeiler an theilt sich aber die Transmission in
zwei Linien: die erste führt, wie bemerkt, über den Pfeiler Nr. 4 nach der Säge und
die andere über drei weitere Pfeiler nach der Wagenfabrik. Diese beiden Endstationen
sind durch eine dritte Linie verbunden, welche einerseits von der Säge an abwärts
bis zu den Eiskellern an der Saane und andererseits von der Wagenfabrik an bis zur
Gießerei und mechanischen Werkstätte und selbst bis zur chemischen Düngerfabrik sich
erstreckt.
Ein zweites Kabel, wofür die Pfeiler ebenfalls bereits gebaut sind, ist nach der
Unterstadt und zunächst nach der projectirten Papierfabrik etc. gerichtet.
Die ganze Anlage der Kabel ist sammt den Turbinen dem Hause Rieter und Comp. in Winterthur zur Ausführung
übertragen worden und wird jetzt so ziemlich fertig erstellt seyn. Die Kosten waren
anfänglich zu 50,000 Francs veranschlagt. Diese Summe ist aber bereits merklich
überschritten worden, indem nach dem letzten Bericht des Directors die
Kostenrechnung der Kabel-Anlage schon auf 66,571 Francs 55 Centim. gestiegen
ist. Die Mehrkosten rühren auch daher, daß man sich nachträglich entschlossen hat,
die Pfeiler direct auf den Felsen zu fundamentiren,
anstatt auf die kiesige Alluvialschicht welche auf demselben liegt. Sie sind aber
wohl angewendet; denn von der zweckmäßigen und soliden Ausführung der
Drahtseiltransmission hängt zugleich auch der gute und regelmäßige Betrieb der
verschiedenen industriellen Werke ab, welche auf dem Plateau von Perolles und im
Thale errichtet worden sind.
5. Die industriellen Werke auf dem
Plateau von Perolles.
Von den industriellen Werken, welche auf der Anhöhe von Perolles unweit dem Bahnhof
von Freiburg und zur Seite der nach Lausanne sich hinziehenden Eisenbahn gelegen,
bereits ausgeführt oder doch fast ganz erstellt sind, haben wir besonders
anzuführen:
a) die Säge- und Holzbearbeitungsfabrik;
b) die Wagenfabrik;
c) die Gießerei und mechanische Werkstätte, und
d) die chemische
Düngerfabrik.
Die erstere dieser Fabriken, die mechanische Säge-
und Holzbearbeitungsfabrik, ist von der allgemeinen
Gründungsgesellschaft (Société
générale des eaux et forêts) selbst mit der Absicht
gebaut worden, das in den eigenen Waldungen gefällte Holz so zu versägen und zu
beschneiden, wie es als Bau- und Nutzholz zur weiteren Verarbeitung kommt.
Das hierfür errichtete Gebäude ist 86 Met. lang, 40 Met. breit und im Erdgeschoß, wo
die Sägen und die übrigen Holzbearbeitungsmaschinen aufgestellt werden, 7 Met. hoch.
Auf der Westseite ist zudem ein Vorgebäude von 10 Met. Breite angebaut, welches für
die Bureaux und Magazine bestimmt ist. Seine Entfernung vom Bahnhof ist 700 Met. und
vom Turbinenhaus, wie bereits bemerkt, 765 Met.; zum Betriebe der verschiedenen
Sägen und Holzbearbeitungsmaschinen dient das erste Kabel, welches bis zu dieser
Station einen Effect von 300 Pferdekräften transmittirt und daselbst nach dem
vorhandenen Bedürfniß abgibt. Von den 12 verschiedenen Säge- und
Schneidmaschinen, womit die Fabrik ausgerüstet werden wird, war die große Säge Nr. 3
für die Zurichtung des Bauholzes schon den ganzen Sommer hindurch in Thätigkeit, und
wurden zum Betriebe derselben zwei Locomobil-Dampfmaschinen benutzt. Bis im
November d. J. hofft man sowohl mit dem Ausbau des Gebäudes als mit der Aufstellung
der Arbeitsmaschinen fertig zu werden. Und wie diese letztern nach und nach in Gang
kommen, wird auch die Ausbeutung der Wälder immer mehr in Angriff genommen werden.
Schon aus diesen wenigen Notizen ersieht man, daß die in Rede stehende Fabrik für
das ganze Unternehmen von großer Wichtigkeit ist und eben deßhalb eine Ausdehnung
erhalten hat, wie eine solche bis jetzt kaum bei einem ähnlichen Etablissement
angetroffen wird.
Die etwas näher gegen den Bahnhof zu gelegene Waggonfabrik, welche von einer Zweiggesellschaft errichtet wurde, ist von
nicht minder beträchtlichem Umfang. Zum Betriebe derselben für die verschiedenen
Arbeitsmaschinen dient das von der Säge ausgehende erste, oder auch das direct zur
Waggonfabrik geführte zweite Kabel. Nach dem kürzlich mit der allgemeinen
Gesellschaft abgeschlossenen Vertrag ist die hierfür bestimmte motorische Kraft
vorläufig auf 50 bis 150 Pferdestärken festgestellt und die zur Waggonfabrik
benöthigte und aus der Sägefabrik zu beziehende Holzmenge wird auf 2000 bis 3000
Kubikmeter d. i. auf ungefähr 1/7 der Jahresproduction veranschlagt. Auch diese
Fabrik hat wie die vorige eine schöne Zukunft vor sich; denn sowohl in Bezug auf den
Einkauf des als Rohstoff dienenden Sägeholzes aus der anstoßenden Sägefabrik, als in
Bezug auf den Verkauf und Transport der daraus gefertigten Eisenbahnwagen in der
Nähe einer der frequentesten Eisenbahnlinien könnte dieselbe kaum sonstwo günstiger
gelegen seyn.
Ebenso hat sich auch die Gießerei und die mechanische Werkstätte, welche noch näher gegen den
Bahnhof zu an der Verbindungseisenbahn gelegen ist, als ein wirkliches Bedürfniß für
die industriellen Unternehmungen Freiburgs herausgestellt. Dieses Etablissement war
deßhalb auch schon das ganze Jahr hindurch in voller Thätigkeit. Es wird, wenn
einmal die Drahtseiltransmission im Gange ist, zum mechanischen Betriebe eine
motorische Kraft von circa 20 Pferdestärken in Anspruch
nehmen.
Endlich ist auch die chemische Düngerfabrik, welche noch
näher an der Eisenbahn gegen den Bahnhof zu gelegen ist, für eine
landwirtschaftliche Gegend wie der Canton Freiburg und die umliegenden Cantone der
Schweiz sie bietet, ein sehr zeitgemäßes Unternehmen. Diese Fabrik wird nach dem
System von Wicky und Castella
eingerichtet, deren Producte bereits vortheilhaft bekannt und bei allen
landwirthschaftlichen Ausstellungen der Umgegend pämiirt worden sind. Dieselbe wird
ebenfalls, wenn sie einmal vollständig im Gange ist, circa 20 Pferdekräfte zum mechanischen Betriebe nöthig haben.
Der Preis der gelieferten motorischen Kraft ist vorläufig per Pferdestärke zu 150 bis 200 Francs jährlich taxirt, je nachdem mehr
oder weniger Pferdekräfte in demselben Geschäfte gebraucht werden. Im Entwurfe
liegen ferner, wie schon bemerkt, in der Unterstadt an der Saane eine Papierfabrik,
weiter hinten im Thale eine Gyps- und Thonwaarenfabrik und auf der Höhe von Perolles eine Steinsäge und eine Gerstenmühle. Ich bin überzeugt, daß, wenn einmal die erwähnten Werke in
Ausführung und Betrieb gekommen sind, ihnen gewiß bald noch andere nachfolgen
werden.
In Bezug auf die Gypsfabrik, welche, wie die Thonwaarenfabrik, unten im Thale in der Nähe der
Eiskeller gelegen ist, mag noch bemerkt werden, daß die Gesellschaft ein werthvolles
Gypslager gefunden hat und daß der gefundene Gyps von ihr darin gebrannt oder
pulverisirt wird. Diese Gypsfabrik wird, um die betreffenden Arbeiter im Sommer und
Winter beschäftigen zu können, mit der Thonwaarenfabrik derart in Verbindung
gesetzt, daß diese im Sommer und jene im Winter betrieben wird.
6. Die Wasserleitung und das Reservoir
auf der Höhe von Guintzet zur Versorgung der Stadt Freiburg mit
Trinkwasser. Fig. 1 und 3.
Die Wasserleitung zur Versorgung der Stadt Freiburg mit
gutem Trinkwasser theilt sich in eine aufsteigende und
eine absteigende Leitung. Die aufsteigende reicht von dem Pumpenwerk in der hydraulischen Werkstätte an
der Saane bis zum Reservoir auf der Anhöhe von Guintzet, dem höchsten Punkte von
Perolles, während die absteigende Leitung sich von letzterem bis zu den
entferntesten Theilen der Unterstadt erstreckt. Zur Erhebung des Wassers in das
erwähnte Reservoir von Guintzet dienen, wie bereits früher bemerkt worden ist, 4 Girard'sche Doppelpumpen, welche ihrerseits von einer
oder zwei Turbinen betrieben werden. Vom Reservoir auf der Höhe von Guintzet bis in
die einzelnen Quartiere der Stadt erlangt dann das Wasser seine Bewegung durch das
Gefälle selbst, d.h. durch den eigenen Druck.
Die durch die 4 Pumpen erhobene Wassermenge per Minute
ist vorläufig auf 3100 Liter veranschlagt. Es ist dieß ein Viertel des totalen
Wasserquantums, welches im Maximum für die Versorgung der ganzen Stadt nöthig werden
wird, wenn einmal die ganze Bewohnerschaft sich des neuen Mittels der
Wasserversorgung bedienen wird, was jedoch noch nicht so bald der Fall seyn
dürfte.
Die Pumpen wurden von Roy und Comp. in Vevay geliefert und sind von gleicher Construction wie das
gleiche Haus solche für die Wasserleitung in Zürich und in Penay bei Genf zur vollen
Zufriedenheit der Besteller geliefert hat. Mit der Leitung steht ein Luftreservoir
in Verbindung, wodurch die Bewegung des Wassers in der Leitung regulirt wird.
Das Reservoir auf der Höhe von Guintzet ist in einem compacten Lehmboden eingegraben
und mit Cementmörtel ausgekleidet. Seine Dimensionen im Lichten betragen 11 Met. auf
6 Met. und 90 Met., und dessen Inhalt beträgt somit 5940 Kubikmeter. Die
Umfassungsmauern messen unten nach der Dicke 1 Met. und oben nur 0,6 Meter.
Was die gußeisernen Leitungsröhren für die Hauptleitung betrifft, so erfordert diese
eine Gesammtlänge von 3800 Met. Davon treffen auf die aufsteigende Leitung 2200 Met.
und auf die absteigende Leitung 1600 Met. Die Lieferung dieser Röhren wurde nach
vorausgegangenem Concurrenzausschreiben, auf welches hin fünf verschiedene Häuser
Lieferungsanträge gestellt hatten, dem Hause L. v. Roll
in Solothurn unter folgenden besonderen Bedingungen übertragen. Die Rühren für die
aufsteigende Leitung sollen einen inneren Durchmesser (im Lichten) von 0,40 Met. und
jene der absteigenden Leitung einen solchen von 0,43 Met. erhalten, und bezüglich
der Wanddicke sind bei jeder Leitung je nach den Druckverhältnissen 3 Serien
aufgestellt. Hiernach hatten für die aufsteigende Leitung eine erste Serie (A) von 1050 Met. Länge eine Wanddicke von 17 Millim.,
eine zweite Serie (B) von 600 Met. Länge eine solche von
12 Millim. und eine dritte Serie (C) von 550 Met. Länge
eine solche von 11 1/2 Millim., und für die absteigende Leitung eine erste Serie
(D) von 300 Met. Länge eine Wanddicke von 11
Millim., eine zweite Serie (E) von 300 Met. Länge eine
solche von 11 1/2 Millim. und eine dritte Serie (F) von
1000 Met. Länge eine solche von 15 Millim. erhalten. Diese Verbindung der Röhren
wird nach dem gleichen System geschehen, welches von Hrn. Ritter für die Wasserleitung in Neuchatel erfunden und angewendet worden
ist. Dieses Verbindungssystem erlaubt den Röhrenstücken sich zusammenzuziehen oder
auszudehnen – je nach den eintretenden Temperaturunterschieden – ohne
daß Entweichungen statthaben und ohne daß sie rinnen.
Vor dem Legen müssen die einzelnen Röhrenstücke auf ihre Widerstandsfähigkeit probirt
werden und überdieß haben die Lieferanten bezüglich der Festigkeit eine dreijährige
Garantie zu leisten. Die Lieferung soll im Januar, Februar und März vor sich gehen
und bis zum 15. April 1873 beendet seyn. Für jeden Tag der Verspätung ist ein Abzug
von 100 Frcs. vorgesehen und bis nach Verfluß der dreijährigen Garantiezeit werden
an den Erstellungskosten 5000 Frcs. zurückbehalten, dem Lieferanten jedoch mit 5
Proc. Zins gutgeschrieben. Was die Kosten selbst betrifft, so wurde für beide
Kaliber ein Einheitspreis von 46 Francs für den laufenden Meter der Röhrenleitung
und von 300 Francs per Tonne für die Verbindungsstücke,
franco Freiburg geliefert, festgesetzt. Hiernach
belaufen sich die Erstellungskosten der Hauptleitung auf 175,000 Frcs.
Die Nebenleitungen werden nach und nach, und in dem Maaße wie das Verlangen nach
Wasser bei der Stadtbevölkerung sich einstellt, in Ausführung kommen. Nach dem
Vertrage mit der Stadt soll die ganze Leitung spätestens bis zum 1. October 1873 zum Gebrauche
fertig seyn, und nach dem gleichen Vertrag soll der Preis des gelieferten Wassers
niemals 50 Francs für 1000 Liter, innerhalb 24
Stunden geliefert, betragen.
7. Die Canalleitung zur Bewässerung und
Düngung. Figur 1.
Unabhängig von der Leitung für das Trinkwasser ist noch ein anderes, weit
ausgedehnteres Kanalisationssystem für die Bewässerung und Düngung der Felder und
Wiesen auf dem Plateau von Perolles im Südwesten der Stadt und auf der Anhöhe von
Neigles im Nordwesten derselben mit dem an zwei Punkten der Unterstadt (der eine in
der Nähe der projectirten Papierfabrik und der andere nahe bei der großen
Drahtbrücke, Fig.
1) gesammelten Cloaken- und Abflußwasser von einer
Zweiggesellschaft in Aussicht genommen. Und auch diese zweite Leitung ist sowohl in
sanitarischer wie in ökonomischer Hinsicht für die Bewohner Freiburgs und der
Umgebung von größter Wichtigkeit, und spricht sich auch durch dieses Project der
weitumfassende Blick und der auf's allgemeine Wohl gerichtete Unternehmungsgeist des
genialen Urhebers ganz besonders aus. In dem Plane Fig. 1 sind diese
Leitungen durch stark einpunktgestrichelte Linien angegeben. Dieselben endigen in
entsprechenden Vorrathsbehältern, von welchen aus alsdann die Bewässerung und
Düngung der Umgegend ausgeht, wie durch die radialen strahlenförmigen gestrichelten
Linien angedeutet ist.
Das Heraufschaffen des Abflußwassers wird mittelst eines neuen, ebenfalls von Hrn.
Ritter erfundenen und zum erstenmal in Freiburg
angewendeten Systemes bewerkstelligt. Dasselbe beruht, ähnlich wie das Liernur'sche System, auf der Anwendung der comprimirten
Luft, welche direct auf die halbflüssigen, in großen Kesseln gesammelten Stoffe
einwirken wird und zwar in mit der aufsteigenden Leitung in Verbindung stehenden
Dolen; also nicht etwa mittelst Pumpen, wie dieß bis jetzt gewöhnlich geschah.
8. Das Etablissement für die künstliche
Fischzucht, die Badeanstalt und die Eiskeller am See von Perolles. Fig. 1.
Etwa eine Drittel-Stunde hinter dem Schleusenwerk befinden sich am linken Ufer
des durch die Schwellung der Saane entstandenen Sees von Perolles in einer sehr
freundlichen und malerischen Lage das Etablissement für die künstliche Fischzucht,
die Badeanstalt und die Eiskeller etc., sämmtlich Unternehmungen welche, wie schon bemerkt, durch
eine Zweiggesellschaft in Ausführung gekommen sind (Fig. 1).
Das Etablissement für die künstliche Fischzucht wurde
besonders in der löblichen Absicht unternommen, die Gewässer des Cantons im Umfang
von etwa 60 Stunden wieder mehr mit Fischen zu bevölkern. Aus diesem Grunde wurde
denn auch der Gesellschaft oder vielmehr Hrn. Ritter,
welcher die erlangte Concession gegen eine Hinterlage von 100,000 Francs an die
Gesellschaft abgetreten hat, vom Großen Rathe des Cantons Freiburg das Fischrecht
auf 50 Jahre zuerkannt.
Die Badeanstalt ist zugleich mit einer Schwimmschule für den Sommer und einer Anstalt zum
Schlittschuhlaufen im Winter, einer Bäuch- und Waschanstalt, sowie mit einer Wirthschaft verbunden, in
welcher zur Sommerszeit alle nur wünschbaren Erfrischungen erhalten werden können.
Dieser Platz bietet daher bei schöner Jahreszeit für den Touristen einen sehr
angenehmen Aufenthaltsort, und ist deßhalb auch für die Bewohner Freiburgs bereits
einer der anziehendsten Punkte der Umgegend geworden. Bei rauherer Jahreszeit
erinnert der Aufenthalt daselbst freilich schon mehr an das strengere Alpenklima.
Doch wird der Ort auch im Winter zum Schlittschuhlaufen viel besucht.
Die Eiskeller wurden ebendaselbst in den angrenzenden
steilen Abdachungen am linken Ufer der Saane angelegt. Es sind bis jetzt 2 derselben
eingegraben und im Ganzen 10 solche in Aussicht genommen, wovon jeder 300
Wagenladungen Eis fassen kann. Da für den Transport des darin aufspeicherten Eises
wie des in den benachbarten Waldungen geschlagenen Holzes durch eine bis zum Bahnhof
in Freiburg reichende Zweigbahn gesorgt wird, so ist nicht zu zweifeln, daß auch
diese Werke eine schöne Zukunft vor sich haben.
9. Die Benutzung und Bewirtschaftung der
von der Stadt Freiburg angekauften Wälder. Fig. 1.
Wie schon bemerkt, hat die Stadt dem Ingenieur Ritter,
beziehungsweise der von ihm in's Leben gerufenen Gründungsgesellschaft –
gewissermaßen als Aequivalent der für die Bewohner Freiburgs so wichtigen
Wasserversorgung – einen großen Waldcomplex im Saanethal oberhalb des
Flußdammes abgetreten. Diese Vertragsbestimmung bildet deßhalb auch eine der
wichtigsten Grundlagen des ganzen Unternehmens und leistete von Anfang an die beste
Garantie, daß es seinem ganzen Umfang nach zur Zufriedenheit beider Theile werde in
Ausführung gebracht werden. Für die großen Kosten welche die Gründungsgesellschaft
durch Erbauung des
Schleusenwerkes, der Turbinenanlage und sonstigen Wasserwerke, der Seiltransmission
und der übrigen industriellen Werte erlitten hat, wird sich dieselbe nämlich
zunächst durch die Holzschläge bezahlt machen, welche sie in den von der Stadt
gekauften Waldungen vornehmen und mit großem Vortheil an die Säge- und
Wagenfabrik zur weiteren Verarbeitung abtreten oder auch sonst bei guten Preisen
namentlich nach Süd-Frankreich absetzen kann.
Wie bereits früher angegeben worden ist, betragen die von der Stadt angekauften
Waldungen zusammen nicht weniger als 1446 Juchart und wurde der Holzbetrag zur Zeit
des Ankaufes von den damit beauftragten Forstexperten auf 6,071,250 Kubikfuß, also
auf ca. 164,000 Kubikmeter geschätzt. Bis jetzt wurde
mit den Holzschlägen zurückgehalten, und zwar vorzugsweise aus dem Grunde, weil die
Erstellung der Verbindungseisenbahn zum Transport, sowie die mechanische Säge und
die Waggonfabrik zur Verarbeitung des Holzes früher noch nicht fertig waren.
Inzwischen ist der Werth des Holzes noch mehr gestiegen und der Gesellschaft aus der
Zurückhaltung des Holzverkaufes nicht nur kein Schaden, sondern vielmehr ein
bedeutender ökonomischer Vortheil erwachsen, abgesehen davon daß sich der Holzbetrag
seitdem durch das Wachsthum noch vermehrt hat. Die Bewirthschaftung, die Cultur,
Reinigung, Neuanpflanzung etc., sollen aber nichtsdestoweniger seit dem Ankauf
eifrig betrieben worden seyn. Außer dem für den eigenen Gebrauch benöthigten Bauholz
wurden in diesem Jahre (1872) bereits auch einige nicht unbedeutende
Lieferungsaufträge von Eisenbahnschwellen eingegangen. Ebenso hat man jetzt
angefangen, das gefällte Holz zur Säge zu bringen und für die Waggonfabrik und die
übrigen industriellen Werke zuzurichten oder sonst für den Handel vorzubereiten. Im
nächsten Jahr, wenn die Säge- und Holzbearbeitungsfabrik, wie die
Verbindungseisenbahnn von dem Holzstapelplatz (embarcadère des bois) an der Saane (Fig. 1) bis zum Bahnhof in
Freiburg in gehörigem Gang seyn werden, wird dann auch die Ausbeutung der Wälder
energischer angegriffen und das Holz zu Geld gemacht werden. Da der Kubikmeter des
gesägten Holzes (in Breterform) ungefähr zu 60 Francs und der des Bauholzes (in
großen Balken und Pfosten) zu 45 bis 65 Francs, bei der Lieferung nach
Südfrankreich, wohin sich der Export vorzüglich richten wird, veranschlagt werden
kann, die Unkosten für das Schlagen, Sägen und der Transport für das geschnittene
Holz aber nur 30 Francs und für das Bauholz sogar nur 20 Francs betragen werden, so
verbleibt der Gesellschaft annähernd an jedem Kubikmeter ein reiner Gewinn von 30
Francs, was für den gesammten Holzvorrath gegen 5 Millionen Francs ausmacht. Freilich wird diese
Summe nicht auf einmal flüssig werden, und die Gesellschaft wird sich wohl hüten,
ihre Wälder in wenigen Jahren ganz auszubeuten – denn damit würde sie sich ja
die werthvollste Lebensader des ganzen Unternehmens für die Zukunft selbst
unterbinden –, aber immerhin liegt in diesem aufgespeicherten Capital doch
eine sichere Grundlage, daß der Gesellschaft bei guter, zweckmäßiger Verwaltung auf
eine lange Reihe von Jahren hin rentable Geschäfte in Aussicht stehen.
10. Die Erstellung der Zweigbahnen und
Verbindungswege. Figur 1.
Das in den Wäldern der Gründungsgesellschaft gefällte Holz wird auf der Saane bis zum
Stapelplatz in der Nähe der Fischzuchtanstalt hergeflößt und von da mittelst einer
besonders angelegten Eisenbahn bis zu der Säge- und Holzbearbeitungsfabrik
und nachher als Breter, Bau- und Nutzholz oder als fertige Producte weiter
bis zum Bahnhof in Freiburg transportirt (Fig. 1). Diese Zweigbahn
erhält eine Länge von ungefähr 2 Kilometer und ihre Steigung beträgt auf der Strecke
von der Sägefabrik bis zum Holzstapelplatz an der Saane im Maximum 14,5 Procent, auf
der Strecke von der Säge bis zum Bahnhof jedoch nur 5 Proc. Die Eisenbahnwagen,
welche zum Eis- und Holztransport wie zur Förderung der übrigen Waaren und
Rohstoffe dienen, werden durch eine besondere Seiltransmission, welche die
motorische Kraft von dem Kabel der Säge aus erhält, betrieben. Der Bau dieser Bahn
wird nun wohl fertig seyn. Für die Querschwellen derselben wurde Buchenholz
verwendet, welches nach einer neuen Methode getheert worden ist, von der man sich
gute Resultate verspricht. Nach der letzten Rechnung stellen sich die Kosten dieser
Eisenbahn bereits auf 35,933 Francs 90 Cent. und damit sind jedenfalls noch nicht
alle Auslagen gedeckt. Indem versteht es sich von selbst, daß zu den einzelnen
Werten und unter sich auch noch die nöthigen Verbindungswege hergestellt werden
müssen, und daß auch die Anstalten am See von Perolles als Vergnügungsorte
entsprechende Zugänge und Anlagen verlangen. Die Auslagen werden daher schon noch
eine Zeit lang den Einnahmen das Gleichgewicht halten. Wenn aber einmal alle Bauten
fertig, alle Werke im Betriebe und alle Unternehmungen in gehörigem Gange seyn
werden, ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß sich das darauf verwendete
Capital gut rentiren wird.
Damit habe ich dem Leser die neuen Schöpfungen der alten Saanestadt Freiburg in
möglichster Kürze zu beschreiben gesucht, und ich bin überzeugt, daß derselbe mit
mir dem Genie und Unternehmungsgeist des leitenden Directors, welchem das großartige und
weitumfassende Werk vorzüglich zu verdanken ist, wie den Finanzmännern und
Magistratspersonen welche ihn in der Ausführung desselben so thatkräftig unterstützt
haben, alle Anerkennung zollen wird.
Beim Rückblick auf alle diese, auf dem Wege der Freiwilligkeit und des gegenseitigen
Vertrauens zu Stande gekommenen Schöpfungen kann man – nach einem
Berichterstatter in den „Basler Nachrichten“ – zugleich
die erhebende Lehre ziehen, „daß keiner Stadt Geschick ein hoffnungsloses
ist, wenn der fruchtbare Menschengeist mit der Unterstützung wohlwollender
Finanzmänner zugleich die Anerkennung und Mitwirkung einer ganzen Bevölkerung
ohne irgend welchen Parteiunterschied oder gehässige politische
Leidenschaftlichkeit findet.“
Schließlich mag noch bemerkt werden, daß zur Vollendung der verschiedenen Bauten und
Arbeiten außer dem Actiencapital nach und nach ein zu 5 Proc. verzinsliches
Obligationsanlehen von 1 1/2 Mill. Francs aufgenommen werden mußte, und daß die
Prioritätsactien von 500 Francs gegenwärtig auf 550 Francs stehen, woraus immerhin
geschlossen werden kann daß das Unternehmen in der Finanzwelt Credit und Vertrauen
genießt.