Titel: | Vereinfachung des Scheibler'schen Apparates zur Bestimmung des Raffinationswerthes der Rohzucker. |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. XLV., S. 150 |
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XLV.
Vereinfachung des Scheibler'schen Apparates zur Bestimmung des Raffinationswerthes der
Rohzucker.
Scheibler's Apparat zur Bestimmung des Raffinationswerthes der
Rohzucker
Dr. C. Scheibler hat an
seinem ursprünglichen Apparat – beschrieben im polytechn. Journal Bd. CCVI S.
48 (erstes Octoberheft 1872) – insoweit eine Aenderung vorgenommen, als er
das sonst nöthige Pipettiren beseitigte. Oberhalb den Auswaschröhren stehen auf dem
zugehörigen Gestelle 4 Woulf'sche doppelttubulirte
Flaschen, welche mit den
in Anwendung kommenden Waschflüssigkeiten gefüllt sind. – Die einen, nach
vorn gerichteten Tuben dieser zweihalsigen Flaschen enthalten mittelst Gummistöpsel
eingesetzte, bis auf die Böden der Flaschen reichende Heberröhren aus Glas, die nach
außerhalb durch Gummischläuche verlängert sind, welche an den unteren Enden
Glashähne besitzen, vermittelst deren der Zufluß der Naschflüssigkeiten in die
Röhren regulirt werden kann. – Die anderen, nach hinten gerichteten Tuben der
Woulf'schen Flaschen sind durch Stöpsel, welche
Chlorcalcium-Trockenröhren tragen, verschlossen, so daß nur getrocknete Luft
in die Flaschen eintreten kann. – Um die Heberröhren mit Flüssigkeit zu
füllen, hat man nur nöthig, an den Spitzen der geöffneten Glashähne zu saugen und
dann die Hähne rasch zu schließen.
Beim Nichtgebrauche werden die so gefüllten Glashähne in 4 entsprechende, am unteren
Querbret des Apparates nach hinten angebrachte Glashülsen eingestellt, worin sie
mittelst übergeschobener Kautschukringe, welche als Stöpsel einen luftdichten
Verschluß herbeiführen, verwahrt bleiben, so daß die kleinen, in den Spitzen der
Glashähne befindlichen Flüssigkeitsmengen ihre Beschaffenheit nicht ändern
können.
Sonst verfährt man mit dem Apparat, wie in der citirten Abhandlung angegeben wurde,
nur mit dem Unterschiede daß man die erforderlichen Waschflüssigkeiten in der
vorgeschriebenen Reihenfolge auf den in den Auswaschröhren befindlichen Rohzucker
mittelst der Glashähne fließen läßt und daß man, sobald dieß geschehen ist, die
obere Oeffnung der Auswaschröhren sofort mittelst Kautschukstöpsel, welche
Chlorcalciumröhren tragen, verschließt.
Der auf diese Weise zusammengestellte Apparat mit 4 Auswaschröhren kostet
einschließlich allen Zugehörs und einiger Reservetheile 50 Thlr. Für Verpackung,
welche sehr sorgfältig bewirkt wird, werden außerdem 2 Thlr. berechnet. (Zeitschrift
des Vereines für die Rübenzuckerindustrie im Zollverein, Bd. XXII S. 843; daraus in
der Zeitschrift für Zuckerindustrie in Böhmen, December 1872, S. 611.)