Titel: | Verfahren, das in der kalt bereiteten Toiletteseife enthaltene freie Alkali zu neutralisiren; von Mialhe. |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. L., S. 166 |
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L.
Verfahren, das in der kalt bereiteten
Toiletteseife enthaltene freie Alkali zu neutralisiren; von Mialhe.
Mialhe, Darstellung neutraler Toiletteseifen.
Im Parfümeriehandel kommen zweierlei Arten von Toiletteseife vor, welche in Folge
ihrer Bereitungsweise ganz verschieden sind. Die eine Art ist in der Wärme, unter
Anwendung schwacher caustischer Laugen bereitet und möglichst vollständig von
überschüssigem Alkali befreit; die andere Art ist auf kaltem Wege bereitet. Die
Toiletteseifen der ersteren Art sind minder alkalisch, minder caustisch, als
diejenigen der letzteren Art; aber sie sind auch viel weniger geschmeidig, weil sie
beim Aussalzen das Glycerin verloren haben. Die kalt bereiteten Toiletteseifen sind
dagegen, welche Sorgfalt man auch bei ihrer Bereitung aufwenden mag, immer viel mehr
alkalisch, aber auch wegen des Glycerins, welches sie vollständig behalten haben, viel
geschmeidiger; das Glycerin maskirt die Causticität des in diesen Seifen enthaltenen
freien Natrons, aber ohne sie zu zerstören. Wenn man diese Seifen vollkommen neutral
machen könnte, so daß sie also nicht mehr caustisch wären, so würden sie ganz die
erwünschte Beschaffenheit erlangen. Dieß kann man nun dadurch erreichen, daß man
Kohlensäuregas auf sie wirken läßt, so daß das freie Natron dadurch gesättigt
wird.
Zu diesem Zweck zerschneidet man die in gewöhnlicher Weise auf kaltem Wege bereitete
Toiletteseife in Spänen und setzt dieselben, auf Hürden ausgebreitet, in einer
geeigneten Kammer der Einwirkung von Kohlensäuregas aus, so daß das freie Natron in
doppelt-kohlensaures Natron übergeht. Man erhält so eine ganz neutrale, also
gar nicht mehr caustische Seife, welche neben dem gesammten Glycerin des zu ihrer
Bereitung verwendeten Fettes eine gewisse Menge doppelt-kohlensaures Natron
enthält. (Comptes rendus, t. LXXV p. 1514; December 1872.)