Titel: | Amerikanischer Schlichthobel nach Bailey's Patent; beschrieben von Dr. Hartig in Dresden. |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. CIII., S. 366 |
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CIII.
Amerikanischer Schlichthobel nach Bailey's Patent; beschrieben von Dr. Hartig in Dresden.
Mit Abbildungen auf Tab.
VIII.
Amerikanischer Schlichthobel nach Bailey's Patent.
Der in Fig.
1–4 dargestellte Hobel, welcher sich in den Holzbearbeitungswerkstätten
Nordamerika's einer großen Verbreitung erfreut, charakterisirt sich vornehmlich
durch die Eigenthümlichkeit, daß er weder zur Befestigung noch zur Einstellung des
Eisens im Kasten den Gebrauch eines besonderen Werkzeuges erfordert; die Handgriffe
a und b sind von Holz,
die Bahn c des Hobelkastens ist von Gußeisen. Das
Hobeleisen d (in Fig. 3 besonders
dargestellt) sitzt auf einem besonderen winkelförmigen Gußstück e, das mittelst der Schrauben f,
f im Inneren des Hobelkastens angeschraubt ist; seine Festhaltung geschieht
durch eine bronzene Klappe g (in Fig. 4 besonders
dargestellt), welche um den Kopf der Stahlschraube h
drehbar ist und mit dem unteren Ende auf die Deckplatte des Doppeleisens stark
aufdrückt, sobald die am oberen Ende befindliche mit Griff versehene Excenterbremse
i geschlossen ist; bringt man letztere in die in
Fig. 1
punktirte Lage, so läßt sich sowohl die Klappe g wie
auch das Hobeleisen d verschieben und abnehmen. Die
Befestigung und Lösung des Eisens erfordert also nur eine Drehung des Fingergriffes
bei i. Die Einstellung der Schneide gegen die Bahn, d.h.
die Regulirung der Spandicke geschieht durch Drehung des gerändelten Kopfes k, welcher das Muttergewinde enthält für die an e festsitzende Schraubenspindel l; in die bei m eingedrehte Ringnuth paßt das
gegabelte Ende n eines kleinen Winkelhebels n, o, p, dessen Drehpunkt im Winkelstück e sich befindet und dessen kurzer Arm o, p in eine Oeffnung des Hobeleisens eingreift, um
dasselbe auf seiner Unterstützungsfläche zu verschieben, wenn durch Drehung von k eine kleine Winkeldrehung von n, o, p herbeigeführt wird. Es ist ersichtlich, daß diese Regulirung der
Spandicke erfolgen kann, ohne daß man die rechte Hand vom Griff a oder den Hobel vom Arbeitsstück aufnimmt. Für den Fall, daß vor der
Schneide q die Kante des Hobelkastens Abnutzung zeigt,
kann der ganze auf e sitzende Apparat vorwärts geschoben
und neu befestigt werden, da die Schrauben f
Schlitzlöcher haben. Das mir vorliegende Exemplar dieses Hobels, aus der Fabrik der
Stanley
Rule and Level Comp., New Britain, Conn., hat eine Länge
von 215 Millimet. und eine Breite von 54 Millimet. auf der Sohle: die Schneide ist
45 Millimet. lang; das Gewicht des ganzen Hobels beträgt 1,4 Kil., der Preis 5
Dollars. Die Fabrik liefert den Hobel in 8 Größen nach folgender Abstufung:
Nr.
Bezeichnung
Kastenlängein engl. Zollen.
Schneidenlängein engl. Zollen.
Preis in Dollars.
1
Smooth Plane
5
1/2
1 1/4
4
2
„ „
7
1 5/8
4 1/2
3
„ „
8
1 3/4
5
4
„ „
9
2
5 1/2
5
Jack Plane
14
2
6
6
Fore Plane
18
2 3/8
7
7
Sointer Plane
22
2 3/8
8
8
„ „
24
2 5/8
9
Die Fabrication geschieht in solcher Art, daß genau passende Ersatzstücke für alle
Theile des Hobels zu mäßigem Preise abgegeben werden. (Technische Blätter, 1872,
viertes Heft S. 252.)