Titel: | Rau's transparentes Manometer. |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. CXX., S. 448 |
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CXX.
Rau's transparentes
Manometer.
Aus der Chronique de
l'industrie, Februar 1873, S. 14.
Rau's transparentes Manometer.
Um die Zifferblätter von Manometern, Vacuumindicatoren u.s.w. bei Nacht beobachten zu
können, bediente man sich seither solcher Beleuchtungsapparate, welche ihr Licht von
vorn auf das Zifferblatt projicirten. Diese Methode hat das Unangenehme, daß sie die
Beobachtung der Indicationen des Zeigers wegen Blendung des Auges durch die
Lichtquelle und wegen des Zeigerschattens erschwert.
Der Ingenieur Rau zu Brüssel hat diese Uebelstände, welche
sich hauptsächlich bei
Locomotiven und Schiffsdampfmaschinen bemerkbar machen, durch Beleuchtung von Innen,
wie diese bei den Zifferblättern von Uhren längst eingeführt ist, beseitigt. Die
Anwendung des Systemes auf ein Locomotivmanometer, nach der Construction von Schäffer und Budenberg zu
Buckau-Magdeburg, ist folgende: Die Manometerbüchse wird durch einen Ansatz,
in Form eines hohlen Cylinders aus dünnem Blech, verlängert. Dieser Ansatz enthält
seitwärts eine mittelst eines Thürchens verschließbare Oeffnung. Der Mechanismus des
Manometers selbst ist durch eine Scheidewand aus Blech geschützt, und die
Zeigerachse nach Maaßgabe der Verlängerung der Büchse verlängert. Das Zifferblatt,
obgleich bei Nacht transparent, erscheint bei Tage vollkommen weiß. Ungeachtet
seiner 4 bis 5 Millimeter betragenden Dicke ist es noch durch einen Kautschukring
gegen das Zerbrechen geschützt, eine Vorsicht welche namentlich bei
Locomotivmanometern sich als zweckmäßig empfiehlt. Die zum Schutze des
Manometermechanismus dienende Scheidewand ist mit einer schwalbenschwanzförmigen
Führung versehen, welche eine Lampe aus Weißblech aufnimmt, die man durch die oben
erwähnte Seitenthür einführt. Diese Lampe ist groß genug, um nöthigen Falles neun
Stunden lang zu brennen. Die Dimensionen der Seitenthür sind der Art, daß sie die
Reinigung der Rückseite des Zifferblattes gestatten. Um das Verlöschen der
Lampenflamme zu verhüten, ist auf der oberen Seite der Verlängerung der
Manometerbüchse ein Aspirator befestigt, welcher aus zwei vertical in einander
gefügten Cylindern besteht. Die zur Speisung der Flamme nothwendige Luft tritt durch
Oeffnungen welche an der unteren Seite des Ansatzes angebracht sind.