Titel: | Chenot's Vorschlag, die Reibung bei Walzwerken zu vermindern. |
Fundstelle: | Band 207, Jahrgang 1873, Nr. CXXIV., S. 452 |
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CXXIV.
Chenot's Vorschlag,
die Reibung bei Walzwerken zu vermindern.
Aus der Chronique de
l'industrie, Februar 1873, S. 19.
Chenot's Vorschlag, die Reibung bei Walzwerken zu
vermindern.
E. Chenot macht den Vorschlag, bei der Construction von
Walzwerken eine Modification zu adoptiren, welche allem Anschein nach die zu deren
Ingangsetzung nöthige Kraft bedeutend reduciren wird. Bekanntlich absorbirt die
Reibung bei Walzwerken einen großen Theil der Triebkraft. Dieser Verlust steigt in
größeren Hüttenwerken bis auf 40 Procent. Es ist daher einleuchtend, daß in dieser
Richtung eine große Kraftersparniß erzielt werden kann.
Gérard hat zu diesem Zweck seine sinnreichen
hydraulischen Lager vorgeschlagen, welche beinahe die ganze Reibung beseitigen. Man
hat auch einen großen Durchmesser der Walzenzapfen empfohlen. Chenot gibt jedoch einem Reibungsring den
Vorzug, welcher die Zapfen umgibt, deren Durchmesser alsdann ungefähr 0,25 Meter
betragen soll. Bei gewöhnlicher Geschwindigkeit machen die Walzen beiläufig 230
Umdrehungen per Minute, eine Geschwindigkeit welche
geringer ist, als die der Waggonachsen, bei denen übrigens das in Rede stehende
System gleichfalls mit Erfolg in Anwendung gebracht werden kann. Die Zapfenlager
würden demnach aus zwei durch Schraubenbolzen solid mit einander verbundenen Theilen
bestehen. Die der oberen Walze wären in verticalem Sinne beweglich, so daß man den
Abstand zwischen den Walzen verändern könnte. Jedes dieser Lager würde mit einem
Oelbehälter ausgestattet und jede mögliche Vorsicht angewendet, um das Eindringen
irgend eines fremden Körpers zu verhindern.